Swen (ME Geithain RL 901K, ATC SCM150 ASLT)

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jackelsson
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Besuch ist im Haus...

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

heute ist Besuch im Haus angekommen. Im Moment läuft sich der liebe Gast noch warm, bereitet sich sozusagen auf ein paar sportliche Tage vor. Bin sehr gespannt, wie wir zwei uns verstehen werden... :D

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Gruß,
Swen
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jackelsson
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Innuos Phoenix Net - Switch-Shootout

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

eigentlich sollte ich wohl erst noch einmal über die klanglichen Auswirkungen der kürzlich von mir erwähnten, letzten kleineren Änderungen hier in meiner Digitalsektion berichten: das DIY-TAE-Kabel, den Auth-Netzfilter vor dem Repeater, das Thema Ethernetkabel...

...aber vorgestern gab es hier dann einen wirklich spannenden Shootout, von dem ich nun stattdessen kurz erzählen möchte. Andreas (Newton) und Jörg (Nordlicht) waren hier und hatten Gerätschaften im Gepäck: Ethernetswitches.

Innuos Phoenix Net

Ich habe ja seit gut einer Woche einen geliehenen Innuos Phoenix Net zum ausprobieren hier. Ich hatte viel darüber gehört und gelesen, welchen positiven Einfluss Switches in der digitalen Signalkette haben können und wollte das unbedingt selber einmal ausprobieren.

Beim Innuos Phoenix Net gefiel mir dann sofort das Konzept des all-in-one Gerätes: alles ist in einem Gehäuse. Ich finde ehrlich gesagt den Gedanken and einen ganzen Haufen zusätzlicher kleiner Kistchen und Kästen zum erfüllen nur einer einzigen Funktion nicht besonders attraktiv, es steht eh schon genug Geraffel hier herum. Diesbezüglich traf der Innuos also genau meinen Geschmack. Aber auch klanglich?

Es fiel mir nämlich im Vorfeld, trotz der vielen positiven Berichte im Netz, ehrlich gesagt ein wenig schwer, mir vorzustellen, dass in einer Ethernet-Signalstrecke ein zusätzliches Gerät einen großen klanglichen Unterschied machen soll. Ich hatte ja bei der AES/EBU-Strecke zwischen Streamer und DAC mit dem Mutec-Reclocker schon erleben können, was eine Taktaufbereitung mittig des Weges bringen kann. Aber bei Ethernet...?

Na gut, nun ist der G-Hub ja aber auch in vielerlei Hinsicht eine echte Prinzessin auf der Erbse, und so konnte ich mir dann doch irgendwie wieder vorstellen, dass er auch beim Thema Ethernet reagiert.

Also nun ein Switch. Und auch das war tatsächlich sofort und deutlich hörbar - und ich war relativ schnell begeistert von dem, was da passierte. Es waren mehr Details hörbar, die räumliche Darstellung wurde noch luftiger und großzügiger, und vor allem entstand da etwas, was ich mit den Worten "musikalischer Fluss" beschreiben würde. Dabei wirkte das Klangbild ganz leicht dunkler als ohne den Innuos, aber auch irgendwie klangfarbenstärker und keinesfalls muffig oder leblos. Das war schon toll, was da passierte.

Aber wie ist das, was der Innuos macht, einzuordnen gegen andere Switches? Enter Andreas & Jörg.

Switch-Shootout

Im Gepäck hatten die beiden zum einen den Platzhirsch UpTone Audio EtherRegen mit UltraCap LPS 1.2, dann einen von Thomas Kreder gepimpten Cisco Catalyst 2960 mit externem Linearnetzteil, und — aus Zeitgründen letztendlich leider außer Konkurrenz — einen G-Zyxel. Aus Zeitgründen deshalb, weil Jörg leider staubedingt erst recht spät ankam und uns irgendwann schlicht die Zeit weglief.

Tja, und was machen sie nun? Der für mich interessanteste Vergleich war ehrlich gesagt der zwischen Innuos und EtherRegen. Und der stellte sich dann wegen seiner Offensichtlichkeit als eigentlich recht einfach heraus.

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EtherRegen

Der EtherRegen solo ohne LPS 1.2 sah schlicht und einfach kein Land, da spielte der Innuos einfach in einer anderen Liga.

Mit dem zusätzlichen Netzteil sah die Sache dann schon anders aus, der EtherRegen legte deutlich zu. Allerdings zeigen Innuos und EtherRegen so dermaßen unterschiedliche Charaktere, dass es mir persönlich echt schwerfällt, da wertend mit dem scharfen Schwert des Klangurteils zuzuschlagen.

Der EtherRegen betont stark die Transienten, fokussiert auf Attacke und Rhythmik und wirkt dabei heller und nicht so plastisch in den Einzelschallereignissen. Der Innuos spielt luftiger, samtiger, bildet realistischer ab und betont eher den musikalischen Fluss als den Rhythmus.

Wie gesagt, ich würde die klangliche Performance der beiden Kontrahenten jetzt ungern werten, allerdings finde ich persönlich für mich das, was der Innuos macht hier in meiner Anlage deutlich erstrebenswerter. Ich kann mir allerdings auch gut Anlagen und/oder musikalische Bedürfnisse vorstellen, in denen der EtherRegen besser passt als der Innuos.

Allerdings fand ich es erschreckend, wie heiß der EtherRegen wird. In der Hand halten kann man ihn nicht. Und dann war da noch der Punkt mit den vielen kleinen Kästchen... Nun soll der EtherRegen ja mit einer externen Clock noch einmal klanglich kräftig zulegen. Aber dann hat man noch einmal mehr Kästchen stehen — und preislich ist man mit dieser Stückellösung dann auch mindestens auf Augenhöhe mit dem Innuos, eher darüber. Also, ich weiß definitiv, wo meine Sympathie liegt.

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Und die anderen beiden Switches? Nun, der von Thomas Kreder gepimpte Cisco Catalyst gefiel mir ziemlich gut, ich würde ihn definitiv dem "nackten" EtherRegen vorziehen, ehrlich gesagt bei mir hier in der Anlage auch sogar dem EtherRegen mit LPS 1.2. Aber das ist natürlich völlig persönlicher Geschmack. Klanglich geht er jedenfalls eher in die Richtung des Innuos, ohne allerdings an dessen Qualitäten heranzukommen.

Den G-Zyxel haben wir dann nur einmal kurz kaskadiert vor dem Innuos ausprobiert. Das war interessant, deutlich hörbar, und ließ das Klangbild etwas heller und rhythmischer, aber leider auch nervöser wirken. Zeigte aber auch, dass Switch-Kaskaden noch mal ein spannendes Thema werden können...

Alles in allem war das ein sehr spannender und für mich auch sehr aufschlussreicher Vergleich. Das Fazit für mich war letztendlich, dass ich mir jetzt einen Innuos Phoenix Net bestellt habe.

Gruß,
Swen
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Newton
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Beitrag von Newton »

Hallo!
Gern schreibe ich zeitnah auch ein paar Zeilen zu userem Treffen. Das Wiedersehen nach langer Corona-Pause bot eine wunderbare Gelegenheit, endlich einmal Swens ATCs zu hören. Deshalb zunächst ein paar Eindrücke vom Setup. Erste Überraschung. Swen hört mit diesen Monitor-Giganten im Nahfeld. Was einem, wie ich schnell feststellen durfte, ein außerordentlich intensives Musikerlebnis beschert. Optisch ist das zunächst aber eine höchst seltsame Erfahrung. Man sitzt auf dem Sofa praktisch vor zwei Kühlschränken. (Die Geithains wirken dagegen wirklich mini!) Was man aber sofort vergisst, wenn die ersten Takte Musik erklingen und man die Augen schließt. Hammer! Die ATCs lassen einen auf wirklich spektakulär unspektakuläre Weise Musik erleben. Gehört hab ich u. a. die aktuelle Einspielung von Shostakovichs 1. Sinfonie mit Andris Nelsons (DG). Auch die neue Single "Your Power" von Billie Eilish war musikalisch wie akustisch ein Erlebnis. Homogenität und Transparenz sind bemerkenswert. Alles ist da, nichts wird betont. Muss auch gar nicht. Die britischen Monitore sind keine Blender, sie lassen einen tief in die Aufnahme hineinhören. So souverän und selbstverständlich, dass sie verschwinden. Nach etwa 15 Minuten hatte ich mich so weit eingehört, dass ich dann auch mit offenen Augen der Musik lauschen konnte. Beste Voraussetzungen für den Vergleichstest.

Ich hatte ja den EtherRegen samt Supercap LPS 1.2-Netzteil von UpTone Audio sowie einen gepimpten Zyxel im Gepäck. Weil das LPS 1.2 leider anfangs Zicken machte, haben wir den EtherRegen zunächst "nackt" gehört. Klares Urteil: Im Vergleich zum Innuos Phoenix war das tendenziell eher AbTörn-Audio. Klar: Verglichen auf sehr hohem Niveau. Zum Weglaufen klang es natürlich nie.
Wesentlich besser wurde es mit dem Supercap. Wie Swen schon geschrieben hat: Es klingt im Vergleich zum Phoenix schlanker und etwas spektakulärer, aber auch kantiger. Mit dem Phönix hat die Musik mehr Fluss. Liegt es an der Clock? Wahrscheinlich! Ein Vergleich mit externer Clock am Ether Regen wäre interessant gewesen. So jedenfalls ist der Innuos für mich erste Wahl. Er kostet aber auch das 2,7fache. Mit einer guten externen Clock liegt der Uptone dann preislich etwa gleich auf. Bleibt das wichtige Argument, dass man beim Innuos alles in einem Gerät hat.

Erstaunlich jedenfalls, was an dieser Stelle klanglich geht. Warum auch immer.

Reizvoll auch, wie sich der Klang des Phönix mit vorgeschalteten G-Zyxel (mit LPS 1.2-Netzteil) verändert. Es sind Nuancen. Anders als Swen hat mir die etwas schlankere Darbietung sogar noch etwas besser gefallen. Vielleicht schreibt Jörg ja noch etwas dazu.

Beim Kreder-Vergleich war ich dann nicht mehr ganz so involviert, auch weil ich mittlerweile auf dem Sofa etwas zur Seite gerutscht bin. Ich persönlich würde da aber eher die Kombi EtherRegen/LPS1.2 vorziehen.

Richtig schwierig wurde es dann am nächsten Tag zuhause. Die Transparenz der ATC habe ich schmerzlich vermisst. Zum Glück sind akustische Erinnerungen ja flüchtig. Am dritten Tag ging es dann wieder. :cheers:

Gruß
Andreas
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Andreas
Vielen Dank für deine, wie ich finde, gelungene Beschreibung der ATC Charakteristik. Kann ich komplett nachvollziehen.
Gruß Rüdiger
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Hallo

Da Andreas nun auch schon seine Erfahrungen zu unserem Hörabend geschrieben hat möchte ich auch kurz ein paar Worte von mir geben.
Da ich an dem Tag etwas Zeit hatte und den Weg nach Hamburg nutzen wollte, hatte ich um 14 Uhr einen Hörtermin bei Lyravox . Ich bin dort sehr freundlich von drei hochmotivierten Herren empfangen worden. Wir haben dort die Karlos ( ca. 12000€) und die Karlina ( ca. 18000€) gehört.
Die Karlos spielte unheimlich dynamisch mit genügend Tiefgang, erstaunlich für diesen relativ kleinen Lautsprecher. Die Erwartungen an die deutlich größere Karlina , durch den zusätzlichen Tieftöner, war entsprechend groß. Die Karlina spielte aber eher etwas ruhiger und erhabener. Im ersten Moment fühlte ich eine leichte Enttäuschung. Nachdem ich mich in diesen Lautsprecher eingehört habe lernte ich den ruhigen, erwachsenen Klang jedoch schätzen und empfand ihn als richtig. Viele Dank nochmal an das Team von Lyravox.

Dann ging es auf den Weg zu dem Treffen mit Swen und Andreas. Das wurde zu einer Katastrophe, für die ca. 20 km durch Hamburg habe ich über 2 Stunden gebraucht. Vielen Dank nochmals an Swen und Andreas dass sie trotzdem mit den Hörvergleichen auf mich gewartet haben.

Jetzt zu dem eigentlichen Treffen dort. Als erstes spielte dort der Innous Switch. Da ich die ATC bisher auch nicht gehört habe musste ich mich auch erstmal an den beeindruckenden Klang gewöhnen. Ein wirkliches Klangerlebnis. Nach dem Wechsel auf den Etherregen mit dem Standardnetzteil änderte sich der Klang schlagartig, er wurde schlanker, wenn auch etwas präziser. Aber es mochte nicht so recht gefallen. Mit dem Supercap Netzteil bekamen besonders Stimmen wieder mehr Fülle, diese Variante gefiel mir sehr gut. Womit ich mich nicht abfinden würde ist die Tatsache, dass das Netzteil so heiß wird dass man es kaum anfassen kann. Ich bin ehrenamtlicher Feuerwehrmann. Da ist so etwas ein NoGo .
Wir haben dann noch Andreas G-Zyxel vor den Innous geschaltet, das war die für mich beste Variante des Abends.
Zum Schluss kam mein von Herrn Kreder modifizierter Cisco dran. Da wir inzwischen 5 Stunden intensiv verglichen haben war die Konzentration nicht mehr so stark. Trotzdem fand ich den Cisco dem Etherregen ähnlicher als dem Innous. Mir gefiel er sogar besser als der Etherregen mit dem Standardnetzteil. Der Innous ist perfekt wenn der Rest der Kette nicht zu bassstark ist, bei der ATC bringt der zusätzliche G-Zyxel mehr Rhythmus und etwas mehr Präzision.
Als ich nach diesem interessanten aber auch anstrengenden Tag nachts um 1.30 Uhr zu Hause war wollte ich auch bei mir noch kurz hören.
Aber leider war bei meiner 5 X plötzlich der Bass weg. Schuld ist Swen seine ATC, zu sehr war der mächtige Klang noch in meinem Ohr. 🤔
Erst nach 30 Minuten kam der gewohnte und geschätzte Klang wieder. Eigentlich hatte ich die 5 X immer als Tiefton tauglich in Erinnerung, aber die ATC kann da doch mehr. Wobei mir der etwas schlankere und kontrollierte Klang gefällt.

Vielen Dank an Swen für den spannenden Abend.

Viele Grüße
Jörg
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tom539
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Beitrag von tom539 »

Hallo in die Runde

und vielen Dank für die aufschlussreichen Ausführungen bzgl. der verschiedenen Netzwerkswitche.

Mache gerade ähnliche Erfahrungen mit dieser Kombination:

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Hier noch in der kurzen Einspielphase im Büro, erfreut mich das Set aus Ferrum Hysos und Meraki MS220 incl. beider Upgrades von AudioPhool seit dieser Woche mit feinsten Tönen - da müssen sich meine beiden Plattenspieler schon mächtig ins Zeug legen…

Vergleiche mit dem Innous-Switch oder auch z.B. dem Ether habe ich persönlich nicht - aber das Setup aus Ferrum und Meraki ist ein mehr als deutlicher Schritt gegenüber dem bisherigen Buffalo-Switch (welcher schon merklich besser aufspielt aus z.B. ein normaler GS-108 von Netgear).

Spannendes Thema :cheers:

Musikalische Grüße
Tom
shakti
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Beitrag von shakti »

bei mir spielen ja seit geraumer Zeit diverse switche und insofern kann ich die Klangbeschreibungen sehr gut nachvollziehen. Aktuell verwende ich vor dem Musikserver einen Innuos Phoenix Net. Interessanterweise macht sich aber bei mir hinter dem Router (vor der Wandverteilung) der Melco S-100 switch besser, warum auch immer. Das hintereinanderschalten von switchen finde ich auch spannend, so kann man sowohl den Innuos, als auch den Melco, mit einem kleinen vorgeschalteten Buffalo oder Cisco switch nochmals verbessern. Buffalo und Cisco haben integrierte Netzteile und haben Strassenpreise von um die 100,- eur, was das ausprobieren einfach macht.

Gruss
Juergen
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jackelsson
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G-Hub, Teil 3 / Nachlese

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

da hier im Forum ja gerade eine gehörige Sommerflaute tobt, dachte ich mir, ich nutze die Gelegenheit und schreibe einfach noch mal etwas zum G-Hub in die Stille hinein. Zu dem guten Stück bin ich gefühlt ja noch ein paar Worte schuldig... :)

Denn es klang in meinen bisherigen Äußerungen ja doch ziemlich durch, dass das bei mir ja nicht wirklich brennende Liebe auf den ersten Blick (oder besser: das erste Hören) war, keine Schmetterlinge im Bauch, kein verträumtes Tanzen im Mondlicht und so.

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Themen

Was war los? Drei Dinge:
  • der G-Hub spielte anfangs nicht gut. Echt nicht.
  • ich konnte nicht gapless abspielen, und bei jedem Stück fehlten die ersten ein bis zwei Sekunden.
  • die Bediensoftware konnte mich überhaupt nicht begeistern, insbesondere in Bezug auf die Einbindung von Qobuz, meiner digitalen Hauptmusikquelle.
Also jetzt mal der Reihe nach...

Klang

Tja, bezüglich des ersten Punktes muss ich mittlerweile tatsächlich komplett zurückrudern. Ja, der G-Hub brauchte, frisch aus dem Karton, eine elendig lange Einspielzeit. 300 Stunden? 500 Stunden? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau, aber flammneu machte das Teil auf jeden Fall so gar keinen Spaß. Mir zumindest nicht — es gab ja auch Berichte, wo frischgebackene Besitzer sofort euphorisiert waren. Wundert mich ja immer noch irgendwie...

Obendrauf ist der Linn dann auch noch wirklich ein kleines Sensibelchen, eine echte Prinzessin auf der Erbse. Er will verwöhnt und umsorgt sein, ein bisschen Aufstellung hier, ein wenig Kabelage da, ein besonderes Augenmerk aufs Netzwerk dort — uff. Aber irgendwann passte es dann.

Und mittlerweile muss ich wirklich sagen: das Teil singt! Ich fand meinen beci'sierten Auralic Aries immer gut, glaube immer noch, dass da preisklassenbezogen hervorragend klingend Musik rauskommt. Aber mit dem materialmäßigen (und finanziellen!) Aufwand, der beim Linn getrieben wird, weiß man dann doch irgendwann, wo der Bartel in Wirklichkeit den Most holt. Und man kann tatsächlich auch immer weiter herumspielen, wenn man möchte, denn der G-Hub reagiert irgendwie auf alles, besonders in Bezug auf das Netzwerk.

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Andere Stimmen?

Mich würden diesbezüglich übrigens auch mal sehr die Erfahrungen weiterer G-Hub Besitzer interessieren. Im G-Hub-Thread gibt es dazu ja ein paar Stimmen, aber da mein Exemplar schon die Seriennummer #30 hat, sollten da draußen noch viel mehr Leute herumlaufen, die das gute Stück betreiben und davon erzählen könnten. Schade, dass so wenig darüber diskutiert wird.

Gapless

Wie auch immer, zum zweiten Punkt, dem Problem und letztendlich der Lösung bezüglich des nicht-gapless-spielen bzw. der abgeschnittenen Titelanfänge, hatte ich ja hier schon etwas ausführlicher berichtet:

viewtopic.php?p=205433#p205433

Kurz noch einmal zusammengefasst — das war eine Kombination aus drei Faktoren, die in Summe einen sehr unbefriedigenden Zustand erzeugten:
  • der Linn schaltet beim Umschalten der Abtastfrequenz den Digitalausgang stumm.
  • beim Esoteric-DAC schaltet dann ein Relais den Eingang stumm und braucht einen Moment, um wieder freizuschalten, wenn wieder ein Signal anliegt.
  • der Mutec-Reclocker reicht das Digitalsignal erst mit Verzögerung durch, dadurch wird dann der Titelanfang abgeschnitten.
Die Lösung war dann, wie schon beschrieben, das fixieren der Abtastfrequenz. In Linns 'Konfig'-Software auf fix 192kHz eingestellt war das Problem komplett behoben. Dazu stellte sich das dann auch noch als die für mich hier bei mir klanglich beste Einstellung heraus. Win-Win, super. :-)

Software

Bleibt noch das Thema mit der Bediensoftware.

Und das ist leider weiterhin ein wunder Punkt... Linns eigene Software benutze ich praktisch gar nicht, die finde ich von der Benutzerführung her für mich und meine Bedürfnisse nicht besonders gut gelöst. Gefühlt liegt da der Fokus auch klar auf lokaler Musik auf dem eigenen Server. Gerade im direkten Vergleich zu Auralics 'Lightning DS' ist das schon etwas traurig. Gut, ist halt ein anderes Bedienkonzept — gefällt mir aber einfach nicht.

Etwas besser ist dann schon die Lumin App. Das ist zwar auch eine Umgewöhnung von Lightning DS, aber immerhin besser, als das Teil von Linn. Finde ich.

Aber ein mir wichtiger Punkt, die geschmeidige Einbindung von Qobuz und vor allem die direkte Bearbeitung der Qobuz-Playlisten, ist leider auch hier bei weitem nicht so gut gelöst, wie bei Auralic. Das ist wirklich schade und für mich dann der tägliche Preis, den ich für die klanglichen Attribute des G-Hub zahle.

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So, Fazit? Nach anfänglichen Schluckaufen (Schluckäufen? Schuckaufii? Was bitteschön ist der Plural von Schluckauf...?!) und Fremdeln meinerseits finde ich den Linn mittlerweile richtig gut. Das Ding ist ein Panzerschrank (was auf Bilder irgendwie nie rüberkommt), läuft recht stabil und klingt, nach ausreichend Einspielzeit und Feintuning, mittlerweile hervorragend. Ich bin zufrieden und habe die Baustelle 'Streamer' für mich abgehakt.

Weiter im Text mit Switches und so, gibt ja noch genug zu tun... :mrgreen:

Gruß,
Swen
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Roon probieren...
Lg
Sascha
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo Sascha,

da braucht man einen Roon Core zu, aber da ich keinen Server/NAS/etc. habe, geht das nicht. Würde ich gerne nutzen, läuft aber nicht auf dem Linn, der ist in Bezug auf Roon ein reines Audio Device.

Gruß,
Swen
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo Swen,
Du könntest einen Innuos Zen/Zenith davorschalten. Könnte zusätzlich als Speicher und Ripper fungieren, und dann könnte man mit dem Linn Roon nutzen.
Roon nutze ich zwar auch nicht, aber ein Innuos Zen läuft vor meinem Linn G-ADS2 ganz gut.
Grüße, Balázs
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

jackelsson hat geschrieben: 24.07.2021, 17:57 Hallo Sascha,

da braucht man einen Roon Core zu, aber da ich keinen Server/NAS/etc. habe, geht das nicht. Würde ich gerne nutzen, läuft aber nicht auf dem Linn, der ist in Bezug auf Roon ein reines Audio Device.

Gruß,
Swen
Richtig, du brauchst einen Core, der auf jedem Rechner läuft. Testversion ist gratis. Auf gehts!
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Swen,

Lumin nutze ich, wenn's schön, mconnect, wenn's gapless sein soll.

Weiterhin viel Spaß mit deinem G-Hub
Rudolf
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

Hifidistel hat geschrieben: 24.07.2021, 18:17 Richtig, du brauchst einen Core, der auf jedem Rechner läuft. Testversion ist gratis. Auf gehts!
Hallo Sascha,

ich habe aber keinen Rechner, NAS oder sonstige, "normale" IT-Technik in meiner Anlage und will das auch wirklich nicht ändern.
Radiohörer hat geschrieben: 24.07.2021, 18:01 Du könntest einen Innuos Zen/Zenith davorschalten. Könnte zusätzlich als Speicher und Ripper fungieren, und dann könnte man mit dem Linn Roon nutzen. Roon nutze ich zwar auch nicht, aber ein Innuos Zen läuft vor meinem Linn G-ADS2 ganz gut.
Hallo Balázs,

das wäre für mich definitiv eher eine Lösung, als einen normalen Rechner in meine Anlage hinein zu stricken. Allerdings sind Innuos Zen/Zenith doch meines Wissens vollwertige Streamer. Warum dann noch einen Linn dahinter? Nur als DAC?
Rudolf hat geschrieben: 24.07.2021, 18:23 Lumin nutze ich, wenn's schön sein soll, mconnect, wenn's gapless sein soll.
Hallo Rudolf,

die 'mconnect' App kannte ich noch nicht — und der Tipp war exzellent, danke! Die Software läuft bei mir zwar ein wenig hakelig, aber man hat aus dem Browser heraus tatsächlich die Möglichkeit, Titel direkt in existierende Qobuz-Playlists abzuspeichern. Hurra! :D

Gruß,
Swen
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Hifidistel hat geschrieben: ↑24.07.2021, 18:17
Richtig, du brauchst einen Core, der auf jedem Rechner läuft. Testversion ist gratis. Auf gehts!
Hallo Sascha,

ich habe aber keinen Rechner, NAS oder sonstige, "normale" IT-Technik in meiner Anlage und will das auch wirklich nicht ändern

Musst du ja auch nicht. Der Rechner kann irgendwo stehen - muss nur Roon drauf laufen und der Linn im gleichen Netzwerk. Steuern tut man den Kram übers Smartphone oder Tablet. Probieren macht schlau. Da gibst du so viel Geld für Hardware aus und gehst bislang doch so viele Kompromisse ein. Wozu?
Lg
Sascha
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