Michael (aktivierte Nubert nuVero 14 m. AMT, Abacus C-Box 2)

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FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

nuVero 14 Aktivierung

Teil 5: AMT

Dieses Projekt ist im Endeffekt schon mit der Option auf einen AMT Hochtöner gestartet. Beispielsweise liegt die Trennfrequenz zwischen Mittel- und Hochtöner in unserer Aktivweiche mit ca. 2500 Hz etwas höher als in der Passivweiche (ca. 2 kHz). Das ist natürlich nicht ohne Grund passiert, sondern ermöglicht mit einem Linkwitz-Riley Filter 4. Ordnung die problemlose Integration eines Mundorf AMT.

Meine Eindrücke des AMT Hochtons waren immer positiv. Sicherlich eine der Disziplinen in denen auch eine Adam Tensor Delta problemlos punkten kann. Und die kleinen A-Box 5 mit AMT, welche mir die Sonders freundlicherweise für die Dauer des Projekts überlassen hatten, spielten in meinem Wohnzimmer groß auf.

Die endgültige Endscheidung für die AMT Integration wurde während der Hörsession am Ende des dritten Projekttages getroffen. Am besten brachte es Karl-Heinz Sonder auf den Punkt: „Da fehlt eigentlich nur noch ein AMT“. Mich hatte der Mundorf AMT schon im eigenen Hörraum überzeugt. Bester Hochton und durch das Abstrahlverhalten weniger Interaktion mit meiner (Raufaser tapezierten) Betondecke.

Nun musste es schnell gehen. Wir hatten bereits Dienstagnachmittag und nur noch drei Tage um das Projekt zu beenden. Das Problem: Wir hatten keinen passenden AMT. Der Mundorf AMT 19CM1.1-C kommt standardmäßig mit einer 104mm Frontplatte und wird in dieser Version auch bei ABACUS verbaut. Die Öffnung in der Schallwand beträgt allerdings 112mm. Glücklicherweise gelang es uns bei Mundorf ein Paar der alten 110mm Frontplatten aufzutreiben, welche sich umgehend auf den Weg nach Nordenham machten. Am Donnerstagvormittag bestätigte mir Hanno den Eingang der Frontplatten, woraufhin ich mich für unseren vierten und letzten Projekttag nach Nordenham begab.

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Bei meiner Ankunft waren die AMTs bereits auf ihren neuen Frontplatten montiert. Hanno hat sich dabei auch nicht von dem Umstand aufhalten lassen, dass die Mundorf AMT 19CM1.1-C im Lager inzwischen über eine neue, nicht kompatible Halterung verfügten. Zwei vormontierte Mittel-Hochton-Einheiten der Concerto Grosso mussten als Organspender herhalten. Gut, wieder ein Problem gelöst. Zur Abdichtung wurde einfacher Klebstoff eingesetzt.

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Nächstes Problem: Die ovale Einbauöffnung in der Schallwand. Leider sind die Schraublöcher in der Mundorf Frontplatte nicht im Quadrat angeordnet, sondern entsprechen 4 von 6 Eckpunkten eines regelmäßigen Sechsecks. Neue Frontplatten anfertigen lassen? Hätte zu lange gedauert. Basteln war also angesagt!

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Aus Holzresten und Einschlagmuttern fertigten wir 2x2 Konterplatten, um eine stabile Verschraubung der AMTs zu gewährleisten.

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Entsprechend wurden die Seiten der Einbauöffnung vorsichtig mit einem Akkubohrer angefräst. Zwischen den Kerben und den Schraublöchern verbleibt genug Platz für einen möglichen Rückbau.

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Endspurt: Der frisch verlötete AMT bekommt noch etwas Dichtband verpasst. Über die Einbauöffnung des Mitteltöners können wir später die Konterplatte justieren.

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Eine der Konterplatten in Position. Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht, haben wir hier genau genug gearbeitet. Man beachte die Materialstärke der Frontplatte!

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Natürlich hatten wir keine passenden Schrauben! Nach einem kurzen Überfall auf das lokale Eisenwarengeschäft konnte schließlich auch die Montage erfolgen. Leider waren keine schwarzen Schrauben verfügbar. Egal, kann ich später austauschen. Nach der Remontage des oberen Mitteltöners mussten alle Arbeitsschritte für den zweiten Lautsprecher wiederholt werden.

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Auf die mechanischen Arbeiten folgte eine Überarbeitung der Aktivweiche. Hier eine der aktiven nuVero 14 im ABACUS Messraum.

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Hier beide Versionen der aktiven nuVero 14 im Vergleich. Die Seas Kalotte ist zumindest messtechnisch besser. Den leicht welligen Frequenzgang gibt’s beim AMT gratis dazu.

Die Änderungen an der Weiche fallen überschaubar aus. Der 5000 Hz Allpass entfällt, stattdessen bleiben wir bei dem 100 Hz Allpass für den Hochton und 200 Hz im Mittelton, so wie es auf dem Sigmastudio Screenshot in Teil 4 zu sehen ist. Die obere Trennfrequenz der Mitteltöner heben wir um weitere 100 Hz auf 2700 Hz an.

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Schließlich konnten wir endlich Probehören. Das Resultat war auch schon gut, mit der kleinen Einschränkung, dass die AMTs noch nicht eingespielt waren. Leider musste ich noch ganze drei Tage warten, bis ich die Lautsprecher am Montag endlich in Empfang nehmen konnte… :cheers:

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Hier die finale Weichenabstimmung im Überblick:

Tiefton (0-200 Hz): +8 dB
Lowpass L-R 4th order @ 500 Hz / Q 0.71
Lowpass L-R 2nd order @ 200 Hz / Q 0.50

Tiefmittelton (0-500 Hz): +8 dB
Lowpass L-R 4th order @ 500 Hz / Q 0.71
Allpass @ 200 Hz

Mittelton: +3 dB
Highpass L-R 4th order @ 2700 Hz / Q 0.71
Allpass @ 200 Hz
Lowpass L-R 4th order @ 500 Hz / Q 0.80

Hochton: +1 dB
Highpass L-R 4th order @ 2400 Hz / Q 0.75
Allpass @ 100 Hz

Fazit:

Ein tolles Projekt mit einem super Aktivlautsprecher als Ergebnis. Das erste Wochenende mit meinen „neuen“ Lautsprechern habe ich das Wohnzimmer gefühlt kaum verlassen. Die Lautsprecher liefen die ganze Woche durch, was unter anderem den AMTs genug Einspielzeit verschaffen sollte.

Und klanglich? Da ist natürlich der verbesserte Bassbereich. Tiefer, schwärzer, genau das richtige Mittel um seine Nachbarn besser kennenzulernen. Insgesamt würde ich sagen, dass der Lautsprecher durch den Aktivumbau grob- und feindynamisch zugelegt hat. Der AMT Hochtöner überzeugt wie erwartet in meinem Akustisch keineswegs perfekten Hörraum.

Doch gerade was die Detailauflösung angeht, haben mich Hoch- und Mittelton anfangs noch nicht völlig überzeugt. Mit der Umstellung des Hoch-/Mitteltonbereichs von der DSP Weiche auf die analogen Frequenzweichenmodule vor etwa 4 Wochen hat sich das allerdings gelegt. Hier ist mein modifizierter MDAC dem Wandler im DSP Modul meiner Meinung nach klar überlegen.In diesem Zuge wurde auch gleich von der Poti-Lautstärkeregelung der Endstufe auf Festpegelmodule umgerüstet.

Auch im Bassbereich hat sich was getan. Ich habe im SigmaStudio eine erste Frequenzgangkorrektur für meinen Hörplatz erstellt, welche sich um primär um eine fiese Raummode kümmert. Ich werde für alle Änderungen in Kürze noch eine etwas genauere Beschreibung liefern.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Hanno & Karl-Heinz Sonder, sowie dem gesamten ABACUS Team bedanken!

Viele Grüße aus Oldenburg

Michael
FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

meroVinger-audio hat geschrieben:Mit ein wenig Einarbeitung ist die Software (verbleibt eine Lizenz bei Dir?), lassen sich noch ganz andere Sachen machen. Realisierbar ist z.B. auch eine dynamische Subsonic-Anhebung, die die untere Grenzfrequenz in Abhängigkeit des Eingangssignales nach oben verschiebt. Damit ist immer die maximale Basstiefe möglich, ohne sich beim Pegel bremsen zu müssen. Und so weiter und so weiter.....
Hallo Peter,

ja, ich verfüge über ein Analog Devices Programmier Kit. Damit habe ich unter anderem die Frequenzganganpassung im Bassbereich erstellt und die finalen Werte für die analogen Frequenzweichenmodule ermittelt. Mal sehen was da noch so kommt :wink:

Gruß
Michael
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FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

Ich habe noch ein paar Informationen & Bilder zu der analogen Frequenzweiche für Mittel- und Hochton zusammengestellt.

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Eine der 60-120D für den Mittel- und Hochtonbereich. Mitten links, Höhen rechts.

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Hier im Detail: Drei Filtermodule, eine Drahtbrücke, zwei Pegelanpassungsmodule und ein Festwiederstandsmodul.

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Für Hochpass und Allpass bietet ABACUS ein Kombimodul. Bauteilbedingt weichen die Frequenzen minimal von den "Wunschfrequenzen" ab. Aktiviert man die Filtersektion, müssen leere Steckplätze mit einer Drahtbrücke bestückt werden.

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Die bestückte Seite der Filtermodule. Leider kann man nicht alles genau erkennen, aber für einen ersten Eindruck reicht es.

Für die Bestimmung der endgültigen Trennfrequenzen habe ich zwei Tage mit der DSP Weiche gespielt und mit Acourate den Frequenzgang am Hörplatz bestimmt. Aufgrund der Messergebnisse entschied ich mich gegen einen weiter überlappenden Frequenzbereich zwischen Mittel- und Hochton. Feste 2500 Hz mit einer Güte von jeweils 0.71 war in meinem Wohnzimmer messtechnisch die bessere Lösung.

Wie schon im Umbaubericht erwähnt, bevorzuge ich die analoge Weiche gegenüber der DSP Version. Allerdings klang das Ganze nach der Installation noch etwas dürftig. Zwei Tage Einspielzeit brachten dann das gewünschte Ergebnis. 8)

Die Festwiderstandsmodule würde ich jedem ans Herz legen, der mehr als eine 60-120D betreibt. Ich betreibe in allen vier Endstufe eine Sonderversion mit den Einstellungen -1,1 dB / -7,1 dB / -10 dB / -13 dB, was vor allem dem hohen Ausgangpegel des MDACs geschuldet ist.

Gruß
Michael
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FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

Kurzer Bericht zu meiner Zweitanlage. Diese befindet sich, wie unschwer zu erkennen ist, auf meinem Schreibtisch. Da ich relativ viel in meinem Homeoffice tätig bin und dabei ungern auf ordentliche Musikwiedergabe verzichten wollte, habe ich diese Komponenten zusammengestellt:

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Zuspieler: PC
DAC: Audiolab M-DAC
Aktivlautsprecher: ABACUS electronics C-Box 2 mit Gelenkfuß
Kopfhörer: beyerdynamic T 1 mit AntLion Audio ModMic V4

Der M-DAC ist ein alter Bekannter und dient an meiner Workstation als externe USB Soundkarte. Im Notfall hätte ich damit auch gleich ein Backup-Gerät für die Hauptanlage. Anzumerken ist, dass ich in der Regel auf Async USB verzichte und die gesamte Audioausgabe des PC über den M-DAC läuft. Neben Musik also auch Youtube Videos oder das eine oder andere Computerspiel.

Die C-Box 2 aus dem Hause ABACUS electronics dürfte vielen im Forum ein Begriff sein. Nach einem recht enttäuschenden Test der KS Digital C5 Coax, hat mir Hanno dieses Pärchen zum Testen mitgebracht und es hat mich nie wieder verlassen. Auf dem Schreibtisch, für mich persöhnlich, ideal!

Anfang des Jahres hat sich noch ein beyerdynamic T 1 dazu gesellt. Der T 1 ist mein erster Hifi Kopfhörer und als Einstieg vielleicht ein wenig verrückt. Nach vier Tagen Einspielzeit und einigen Hörsessions war auch hier klar: gefällt, bleibt! Und so genieße ich auch zu später Stunde noch laute Musik oder schließe ihn an, weil mir einfach danach ist.

Nach der Anschaffung des T 1 verging mir allerdings die Lust auf mein einfaches Headset. Also habe ich dem T 1 noch ein ModMic von AntLion spendiert. Falls das Mikro nicht in Gebrauch ist, kann es hochgeklappt oder abgenommen werden. Und ja, ich benutze das "neue Headset" auch zum Spielen! 8)

Gruß
Michael
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FUSION5
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Beitrag von FUSION5 »

Hallo zusammen,

nachdem der Mittel- und Hochtonbereich meiner aktivierten nuVeros schon seit einiger Zeit mit analogen Frequenzweichen läuft, habe ich diese Umstellung kürzlich auch für den Tiefmittel- und Tieftonbereich vorgenommen.

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Links 500 Hz LR4 und 200 Hz LR2 Tiefpass für den TT. In der Mitte das 500 Hz LR4 Tiefpass + 200 Hz Allpass Kombimodul und eine Drahtbrücke für den TMT. Auf der rechten Seite zwei Pegelanpassungsmodule, jeweils eingestellt auf +8dB. Diese Zusammenstellung wandert in beide TMT/TT Endstufen.

Aufgrund der Einschränkung von zwei Modulen pro Endstufenkanal, haben wir die Bassentzerrung während des Aktivierungsprojektes nur in digitaler Form umgesetzt. Deswegen werde ich nun vorübergehend auf die Entzerrung verzichten müssen. Allerdings kommt mir hier das stattliche Volumen der nuVero 14 zugute. Laut Acourate Messung spielen die Lautsprecher in dieser Form noch bis 30 Hz linear.

Leider erlaubt der zeitliche Aufwand des Umbaus keine A/B Hörvergleiche. Nach etwa 14 Tagen kann ich allerdings sagen, dass es zu keinen gravierenden Änderungen im Klang gekommen ist. Dennoch scheint das Klangbild an Homogenität gewonnen zu haben.

Hintergrund der Umstellung auf analoge Frequenzweichen ist die Vorbereitung eines DAC Upgrades. John Westlake arbeitet nun schon seit einiger Zeit an einem neuen Referenz Gerät. Ursprünglich als Austausch-Mainboard für den Audiolab M-DAC geplant, hat sich das Projekt über die Jahre zu einem vollwertigen DAC mit Full-Width-Chassis weiterentwickelt. Die Basis bilden dabei zwei ESS 9018 ICs in Dual Mono Kongiguration, welche um einen Xilinx Spartan 6 FPGA und zwei Analog Devices Sharc DSPs ergänzt werden.

Ausgehend von einem Basis-Software Release soll der neue DAC dann später durch neue Software erweitert werden. Angedacht ist z.B. ein neuer Modulator im FPGA, um die ESS interne Lösung umgehen zu können. Durch eine Kooperation mit miniDSP sollen auch Teile von deren DSP Bibliothek verfügbar werden. Dazu gehören unter anderem PEQ, Frequenzweiche und die Dirac Live Implementierung.

Finanziert wurde das Projekt über eine Art Crowdfunding aus der pinkfishmedia.net Community. Der Produktionslauf wird etwa 200 Geräte umfassen. Der Lakewest FusionDAC könnte zu einem späteren Zeitpunkt über miniDSP auch kommerziell Verfügbar werden.

Ich freue mich jedenfalls schon auf neues Spielzeug und mit etwas Glück könnte ich ein erstes Exemplar kurz vor Weihnachten in den Händen halten. Mit Verfügbarkeit der PEQ Software würde ich dann die Bassentzerrung im DAC nachbauen. 8)

Frühestens für Mitte 2016 würde dann die nächste Ausbaustufe meiner Anlage anstehen. Der DAC wird mit einem späteren Software Release Master-Slave Konfigurationen aus bis zu 4 Geräten unterstützen. Eine solche Konfiguration habe ich auch für meine nuVeros eingeplant. Über die internen DSPs wird es dann möglich sein die Frequenzweiche vor der D/A Wandlung zu implementieren. Für jeden Kanal steht dann auch ein eigener DAC IC zur Verfügung. :oops:

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Im Sommer habe ich mich noch ein wenig mit meinem HTPC beschäftigt und diesen mit einem HDPLEX Linearnetzteil und einer gebrauchten SOtM USB-Karte aufgewertet. Mangels Zeit habe ich allerdings keine umfangreichen Klangvergleiche durchgeführt. Verschlechtert hat sich auf jeden Fall nichts... :wink:

In Anbetracht der aktuellen Diskussionen um Geräte wie dem Acousense afis und der Mutec MC-3+USB werde ich wohl noch etwas abwarten und zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, welche Modifikationen des HTPC erhalten bleiben bzw. welche Zusatzgeräte getestet werden.

Viele Grüße
Michael
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Arthur4ik
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Beitrag von Arthur4ik »

Die C-Box könnte einen Subwoofer zur Unterstützung vertragen :)
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