Harald (ME Geithain RL 901K)

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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Fujak,
ich habe Dir gerade die Daten gesendet.
Falls Du noch etwas benötigst, bitte melden.

Gruß Harald
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Gabriel,

ja die Hörgewohnheiten sind bei jedem anders, dem einen gefällt dies dem anderen jenes.
Je nachdem wie ihn die eigene Anlage konditioniert hat, wenn man so sagen kann.

Im übrigen begrüße ich jede Form der Kritik, man kann sich, wie du schreibst, auch leicht verrennen.

Wenn sie positiv ist umso schöner :cheers:

Gruß Harald
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SolidCore
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Router Netzteil

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

So, mittlerweile habe ich das mal nachgestellt, was bei eurem Hörtreff ebenfalls postiv auffiel,
und möchte die Aussagen untermauern:

Ein anderes Netzteil am Router.

Da ich zum Linn G-Hub keinen Switch einsetze, ging ich davon aus, ein Netzteil beflügelt den Router.
So nahm ich mein getuntes Zerozone Netzteil vom NUC, und schloss es mal an den Router an.
Stromkabel ein 7N, das DC-Kabel aus reinem Silber. Vergleichbar zu euren Versuchen.

Der Kracher !

Ich mag Hörvergleiche, die in 10 Sekunden entschieden sind. Ein zurück tauschen erübrigt sich.
Deutlich stabiler, erwachsener, schwärzerer Hintergrund, runder, stimmiger.

Ich würde wirklich sagen, eher ein "Muss" als eine "Option".

Gruss
Stephan
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Jupiter
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Acourate: Exzessphasenfilter Fujakfilter

Beitrag von Jupiter »

Hallo zusammen,
nach dem Treffen mit Forumskollegen vom 23.11.19 hat sich der Konsens ergeben, der aktuelle Filter mit Acourate erstellt, sei verbesserungswürdig, ohne würde es besser klingen. :mrgreen:

Den Vorschlag von Gert, nur die Exzessphase zu bearbeiten, habe ich umgesetzt.

Zunächst mit einer positiv empfundenen klanglichen Veränderung im Grundton, mehr Fülle und Körper bei Geigen und Gitarren und Stimmen.
Nach längerem hören hat mich bei einigen Jazzaufnahmen, mit etwas mehr Bassanteil, sowie bei vielen, fast allen Stockfischaufnahmen, dann doch wieder, im Vergleich zum alten Filter, das jetzt wieder vorhandene brummeln und mulmen gestört, die Überhöhungen im Bassbereich schlugen auf Dauer wieder negativ durch.

Nachfolgend habe ich dann doch noch den Amplitudenfrequenzgang mit den Bordmitteln der 901k sowie durch Änderung des LS-Standortes angepasst.
Sinn und Zweck der Schieberei, Überhöhungen reduzieren, Auslöschungen verringern.
Da beim Exzessphasenfilter die Amplitude nicht bearbeitet wird, habe ich versucht die Amplitude im Bass auf herkömmlichen Weg zu senken.
Ja, Ja, ich weiß und wenn er nicht gestorben ist dann schiebt er noch heute. :D

Nach wie vor ergibt eine Korrektur mittels meiner bisherigen Acouratefilter gegenüber dem hören ohne Filter zusätzliche Klarheit und Tiefe, die mit dem Exzessphasenfilter ebenfalls gegeben sind, sich sogar gesteigert hat, darauf möchte ich in Zukunft auch nicht verzichten.

Lediglich im Bassbereich bin ich nicht so richtig glücklich geworden mit meinen Ergebnissen. Entweder zu viel oder zu wenig, mit dem Exzessphasenfilter hatte es zwar mehr Körper aber irgendwie.....

Bei Gerts Hörraum scheint er allerdings zu funktioniern, klar, in seinem Raum kannst du die Überhöhungen mit der Lupe suchen.
Auch geht in seinem Raum der Peak der Nachhallmessungen bei 70 Hz nicht nach Norden sondern verbleibt waagrecht.
Wenn er demnächst im Sommer Grillfleisch im Kühlschrank hat werden wir den Nachhall sowie seinen Filtervorschlag überprüfen.
Ich glaub ich weiß auch schon wer mitfährt. :cheers:
Gert, wer kann solch eine "Einladung" ablehnen.

Um meine anfängliche Begeisterung zu prüfen habe ich für drei Forumskollegen ebenfalls einen Exzessphasenfilter erstellt, manchmal neigt man ja zur Euphorie.

Die Rückmeldung der Kollegen war unterschiedlich, möglicherweise teilen sie Ihre Erfahrungen hier noch mit.

Mein Fazit zum Exzessphasenfilter, ein Schritt in die richtige Richtung, doch bin ich bedingt durch die Überhöhungen im Bassbereich in meinem Hörraum nicht so richtig glücklich geworden.
Bei Klassik kann ich den Exzessphasenfilter weiterhin verwenden, mit der Ausnahme Orgel, langanhaltende Tieftonpassagen lassen mich sofort die Stopptaste drücken.

Nachdem ich am 7.12.19 meine Eindrücke auch bzgl. des Exzessphasenfilter geschildert habe, hat Fujak um Infos bzgl. meiner Messung gebeten, er wollte meine geschilderten Eindrücke mittels der gemessenen Pulse nachvollziehen und hat diesbezüglich um zusätzliche Info bzw. Details nachgefragt.

OK, Info versendet, einige Tage später kamen seine Erläuterungen und ein Vorschlag.

Nach einigen weiteren Mails hatte ich dann einen Filtervorschlag, der im Vergleich zum Exzesspahsenfilter besser abgeschnitten hat.
Jetzt war mein Interesse geweckt.

Nachdem ich seinen Ansatz verstanden habe, hat sich für mich in den vergangenen Tagen eine neue Spielwiese aufgetan, noch bin ich nicht beim finalen Filter angekommen, Feinabstimmung fehlt noch.

Nun was hat sich getan, das Problem mit dem brummeln und mulmen hat sich verbessert, Amplitude im Bass ist bearbeitet, ähnlicher Gewinn an Räumlichkeit wie beim Exzessphasenfilter. Sprungantwort verbessert, nähert sich dem Sollwert.
Hab den Eindruck die Transienten haben mehr Kontur.

https://www.youtube.com/watch?v=0xFAaVoR6SA

Wie wird’s gemacht, hier will ich Fujak nicht vorgreifen.
Ehre wem Ehre gebührt.

Hab Ihn natürlich im Vorfeld gefragt ob er Einzelheiten dazu mitteilen möchte, er möchte, sofern Fragen dazu aufschlagen.

An dieser Stelle möchte ich nochmals bemerken, dass obwohl Fujak beim kleinen Forumskomitee nicht dabei war, seine Hilfe bzgl. Filtererstellung angeboten, so verstehe ich Forum. Vielen Dank Fujak.

In diesem Sinne berichte ich gerne über die kleinen oder auch größeren Fortschritte in meinem Setup, die ich mit Hilfe der Forumsmitglieder erreicht habe, möglicherweise kann der eine oder andere etwas davon übernehmen.

So der erste angemahnte Schritt des kleinen Forumskomitees ist mit Hilfe von Fujak, glaube ich erledigt, noch nicht ganz, Feinheiten stehen noch aus, es wird.
Da sich jeder Raum bzw. das Setup vor Ort unterschiedlich verhält, ergeben sich kleinere Abstimmungen, viel Hörarbeit.

In den Tagen seit dem kleinen Forumstreffen sind einige Pakete eingetroffen.
Neue Fritzbox 6590 cable, LWL Kabel, Single Mode Medienkonverter mit Gbic Anschluss, (Switch mit Gbic Anschluss war bereits vorhanden) 2St. Gbic Startech Single Mode MSA Kompatibel 40 km, DC Kabel von Stefan (Solidcore)

Sollte Interesse bestehen berichte ich gerne weiter, auch ausführlich, wenn nicht dann eher mit Würze in der Kürze.
(Wie jeder weiß, schreiben sich solch Berichte nicht in 5 Minuten)

So viel vorne weg, die DC Kabel von Stefan in der Kombination je ein Kupfer und ein Silberkabel, an den beiden 5 Volt Forumsnetzteilen S11 als Stromversorgung von Switch und Medienkonverter, sind mit vornehmer Zurückhaltung ausgedrückt, in meinem Setup eine Bereicherung, sehr schön.

Dann bis dann.
Gruß Harald
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Harald,

das mit den Filtern hört sich sehr spannend an. Seit kurzem gehöre ich auch zu den Acouratianern, dilettiere aber noch, aber jede Inspiration hilft. Das Erlebte beeinflust ja stark, wie man sich mit dem Hobby beschäftigt. Nach dem ich vor einigen Jahren umgezogen bin und im neuen Hörraum/Wohnzimmer durch die starke Asymmetrie des Raumes bedingte Probleme akustischer art aufgetreten sind, habe ich mich etwas zum Raumakustik Junkie entwickelt, auch weil ich der Meinung bin das DRC zwar ein tolles Werkzeug ist, aber eher das Sahnehäubchen. Ich kann deshalb durchaus verstehen, dass Du nicht zu den raumakustischen Grottenolmen gehören magst, sondern es lieber trocken magst (trinkst Du das Pälzer Stöffche auch trocken, nur bei einer Scheurebe darf meiner Meinung nach auch mehr Restzucker drin sein). Bei mir geht die Nachhallzeit von ca. 0,3 s bei 60 Hz auf 0,9 s bei 35 Hz hoch (gemessen mit 131 k Taps bei 65 k Taps legt der Wert bei 35 Hz bei ca. 0,6 s) und auch ich möchte nicht wie ein Olm im Bassmulm leben/hören. Du hast also meine volle Sympathie. Da ich zur Miete wohne verbieten sich manche Maßnahmen und außerdem möchte ich auch nicht den Knauf aufkaufen. Falls Du eine gute Lösung findest lasse es uns bitte wissen. Ich wünsche Dir dabei Viel Erfolg.

Grüße in die schöne Pfalz

Uwe
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Harald,
Jupiter hat geschrieben: 18.12.2019, 16:17 Ja, Ja, ich weiß und wenn er nicht gestorben ist dann schiebt er noch heute.
:mrgreen:

Du lässt Dich aber auch nicht unterkriegen. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank für Deine Unterstützung und Anregungen in Sachen Acourate. Womit ich gleich zum nächsten Thema überleite:
Jupiter hat geschrieben: 18.12.2019, 16:17 Die Rückmeldung der Kollegen war unterschiedlich, möglicherweise teilen sie Ihre Erfahrungen hier noch mit.
Mein Fazit zum Exzessphasenfilter, ein Schritt in die richtige Richtung, doch bin ich bedingt durch die Überhöhungen im Bassbereich in meinem Hörraum nicht so richtig glücklich geworden.

Exzessphasenfilter? Exzesse kenne ich zwar, aber das? Meine Recherche führte mich dahin:
uli.brueggemann hat geschrieben: 01.07.2019, 14:41 Wenn man mit FIR-Filtern nur die Phase korrigieren dann braucht man dazu ein Allpassfilter bzw. Exzessphasenfilter.
Nun wurde es klarer, Korrektur im Timing aber nicht in der Amplitude. Meine Erfahrungen decken sich mit denen von Harald. Ich habe zwei fette Bassmoden. Da hilft auch kein Schieben. Eine Teilkorrektur nur der Bassmoden gefällt mir ebenfalls nicht. Ich habe es gern präzise und korrigiere über den gesamten Frequenzgang.

Lieber Harald, schiebe lieber Weinfässer. Vielleicht komme ich dann mal vorbei. :cheers:

Grüße Gabriel
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Exzessphasenfans und die es noch werden wollen,
StreamFidelity hat geschrieben: 19.12.2019, 10:01
Jupiter hat geschrieben: 18.12.2019, 16:17 Die Rückmeldung der Kollegen war unterschiedlich, möglicherweise teilen sie Ihre Erfahrungen hier noch mit.
Mein Fazit zum Exzessphasenfilter, ein Schritt in die richtige Richtung, doch bin ich bedingt durch die Überhöhungen im Bassbereich in meinem Hörraum nicht so richtig glücklich geworden.

Exzessphasenfilter? Exzesse kenne ich zwar, aber das? Meine Recherche führte mich dahin:
uli.brueggemann hat geschrieben: 01.07.2019, 14:41 Wenn man mit FIR-Filtern nur die Phase korrigieren dann braucht man dazu ein Allpassfilter bzw. Exzessphasenfilter.
Nun wurde es klarer, Korrektur im Timing aber nicht in der Amplitude.
Uli beschreibt das präzise. Ich will aber ein wenig ausholen, damit klar wird, warum ich Harald auf diesen Exzess mit den Exzessphasenfiltern angespitzt habe.

Acourate ist ein mächtiges Tool, und schnell kann es anders als gewünscht klingen, wenn man nicht genau weiß, was man macht. Die Krux liegt in der Bestimmung des Frequenzgangs am Hörplatz und die Kunst liegt in der (zeitlichen) Fensterung. Wir machen mal ein vereinfachtes Gedankenmodell. Wir fenstern die Messung so eng, dass nur eine gedachte Sinuswelle bei jeder Frequenz des Audiospektrums reinpasst. Dann sind alle Reflexionen ausgeblendet und wir messen den (Freifeld-) Frequenzgang der beiden Lautsprecher im Hörabstand. Da haben wir nun alle viel Geld dafür ausgegeben, dass der schön gerade verläuft. Eine so eng gefensterte Messung ist also ungeeignet für die Raumkorrektur, weil wir mit einem Raumkorrektursystem gerade die Reflexionen und die sich aufschaukelnden Moden im Bass unterdrücken wollen. Also muss das Fenster größer werden. Gehen wir gedanklich mal auf die Grundmode im Raum. Sagen wir mal, unser Raum sei 5m lang in Hörrichtung. Die Grundmode hat dann 10m Wellenlänge (der erste Knoten ist beim Sinus bei 0° und der nächste Knoten bei 180°, also halbe Wellenlänge von Wand zu Wand). Schallgeschwindigkeit durch Wellenlänge gibt die Frequenz, hier 34Hz.

Es dröhnt also entsetzlich bei 34Hz und auch bei 68Hz, dazwischen und darüber gibt's Löcher im Frequenzgang, wenn sich die Wellen auslöschen und nicht verstärken. Das Dröhnen baut sich langsam auf. Jedes Mal, wenn der Organist das tiefe Cis erwischt, wird mit jedem Durchlauf des Tons durch den Raum hin und zurück der Ton lauter, weil er gerade unsere untere Raumresonanzfrequenz erwischt hat. So ein Durchlauf braucht knapp 30ms, und nach 20 Durchläufen und 0,6s ist der Ton so laut angeschwollen, dass es uns einen satten Druck aufs Ohr legt, sagen wir mal, das gäbe eine Überhöhung von 20dB. Jetzt fenstern wir so, dass im Bass 20 Sinuswellen erfasst werden von unserem Messsystem, und schon können wir diese 20dB bei 34Hz auch sehen im Frequenzgang.

Unser Raumkorrektursystem lassen wir nun die 20dB bei 34Hz wegbügeln, kein Problem. Wir machen das mit Acourate und seinen FIR-Filtern, dann bleibt die Phase und Gruppenlaufzeit korrekt, aber die 20dB sind weg. Wir hören uns wieder das Orgelstück an, und wenn der Organist jetzt 2s auf dem tiefen Cis bleibt, ist das Dröhnen weg.

Nun hören wir zur Entspannung den Forumsklassiker, die Misa Criolla mit Mercedes Sosa. Gleich am Anfang wird eine riesige Trommel angeschlagen, und für unser Gedankenexperiment nehmen wir mal an, sie würde gerade diese 34Hz produzieren (stimmt sogar ungefähr), plus Oberwellen natürlich wie bei jedem Instrument. Die scharf angeschlagene Trommel produziert ein paar wenige Wellenzüge, dann ist der Ton auch schon wieder abgeklungen. Ein kurzer Schlag in den Magen und schon ist es wieder vorbei. Dieser Impuls mit einer Grundfrequenz von 34Hz lebt also im Wesentlichen vom Direktschall, und bevor es dazu kommen kann, dass sich eine stehende Welle im Raum aufbaut, ist der Ton längst vorbei.

Nun haben wir aber mit dem Acourate-Filter den Grundton der Trommel bei 34Hz und möglicherweise auch bei der ersten Oberwelle von 68Hz um 20dB abgesenkt. Das Ergebnis: Die Trommel ist kaum zu hören, man hört nur den um 20dB abgesenkten Grundton und dann weiter oben ein paar Oberwellen. Die so mächtige Trommel mit 2m Durchmesser klingt nun plötzlich wie ein Kinderspielzeug, lächerlich und blutleer.

Damit versteht Ihr jetzt, warum ich die Darbietung blutleer fand, als wir die Misa Criolla bei Harald gehört haben. Und warum das plötzlich gepasst hat, als er das Filter weggeschaltet hat. Und warum es jetzt wieder dröhnt, wenn der Organist das Cis spielt. Man bräuchte also für jede Art von Instrument die passende Fensterung, und das geht natürlich nicht. Man wechselt das Filter ja nicht von Album zu Album oder gar von Takt zu Takt (in einem gedachten Duett für Schlagzeug und Orgel).

Mein Intension war nun, Haralds Verständnis für die Filtererstellung dahingehend zu schärfen, dass bereits die reine Zeitkorrektur einen deutlichen Präzisions-Zugewinn bringt. Aber dass natürlich die Orgel ohne Amplitudenkorrektur genauso dröhnt wie ohne Filter. Aber jetzt kann er - mit Fujaks Hilfe - behutsam mit der Fensterung und der Absenkung spielen. In der Regel gilt: Weniger ist mehr. Ich habe für mich beschlossen, dass ich gar nichts am Frequenzgang mache, sondern mit Acourate eben nur die Zeitkorrektur mache, wozu ich die sogenannten Exzessphasenfilter verwende. Das Dröhnen versuche ich, anders wegzukriegen, wie hier beschrieben. Damit ist der Frequenzgang glatt im Bass, egal, ob der Organist 5s auf der Grundmode reitet oder nur ein kurzer Bassimpuls durch's Zimmer blitzt.

Viele Grüße
Gert
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fortepianus hat geschrieben: 19.12.2019, 14:37Uli beschreibt das präzise. Ich will aber ein wenig ausholen, damit klar wird, warum ich Harald auf diesen Exzess mit den Exzessphasenfiltern angespitzt habe.
1. Danke, Gert :)
2. daher also der Exzessphasenwind :mrgreen:
Fortepianus hat geschrieben: 19.12.2019, 14:37 Das Dröhnen versuche ich, anders wegzukriegen, wie hier beschrieben. Damit ist der Frequenzgang glatt im Bass, egal, ob der Organist 5s auf der Grundmode reitet oder nur ein kurzer Bassimpuls durch's Zimmer blitzt.
Da schliesst sich der Kreis. Wenn der Frequenzgang glatt ist, braucht es logischerweise keine Frequenzgangkorrektur, nur noch die Exzessphasenkorrektur ...

Fazit: nun musst Du den Harald nur noch anspitzen, dass er ein VBA bzw. DBA realisieren muss. Dann klappts es auch bei ihm mit dem Exzessphasenfilter. :cheers:
Für alle anderen ohne VBA/DBA gilt: es hilft dennoch, wenn man auch den Frequenzgang korrigiert. Ein bisschen wenigstens.

Grüsse
Uli
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Uli,
uli.brueggemann hat geschrieben: 19.12.2019, 15:49
Fortepianus hat geschrieben: 19.12.2019, 14:37Uli beschreibt das präzise. Ich will aber ein wenig ausholen, damit klar wird, warum ich Harald auf diesen Exzess mit den Exzessphasenfiltern angespitzt habe.
1. Danke, Gert :)
2. daher also der Exzessphasenwind :mrgreen:
:cheers:
uli.brueggemann hat geschrieben: 19.12.2019, 15:49 Fazit: nun musst Du den Harald nur noch anspitzen, dass er ein VBA bzw. DBA realisieren muss. Dann klappts es auch bei ihm mit dem Exzessphasenfilter. :cheers:
Für alle anderen ohne VBA/DBA gilt: es hilft dennoch, wenn man auch den Frequenzgang korrigiert. Ein bisschen wenigstens.
Das Beste hast Du vergessen zu erwähnen: Ein VBA geht sogar ohne zusätzliche Hardware, wenn man eh Acourate verwendet - ich erinnere mich gut, wie Du das vorgeturnt hast bei einem Forumstreffen. Allerdings würde ich denken, dass das was für den Acourate-F-Kurs ist.

Viele Grüße
Gert
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fortepianus hat geschrieben: 19.12.2019, 16:08 Das Beste hast Du vergessen zu erwähnen: Ein VBA geht sogar ohne zusätzliche Hardware, wenn man eh Acourate verwendet - ich erinnere mich gut, wie Du das vorgeturnt hast bei einem Forumstreffen. Allerdings würde ich denken, dass das was für den Acourate-F-Kurs ist.
Gert, bitte weitermachen mit dem Anspitzen :mrgreen:

Grüsse
Uli
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Fujak,
Jupiter hat geschrieben: 18.12.2019, 16:17 Wie wird’s gemacht, hier will ich Fujak nicht vorgreifen.
Ehre wem Ehre gebührt.

Hab Ihn natürlich im Vorfeld gefragt ob er Einzelheiten dazu mitteilen möchte, er möchte, sofern Fragen dazu aufschlagen
ich bitte um Mitteilung sämtlicher Einzelheiten, am besten in einem eigenen Thread! :D

Viele Grüße
Rudolf
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rudolf,

das tue ich gerne, allerdings hier in Haralds Thread, weil mein Vorgehen sich auf die Ausgangssituation von Harald bezieht. Wie weiter oben von ihm und seinen Besuchern berichtet, ging es ja darum, einen Kompromiss zu finden zwischen einerseits einem dröhnfreien Bass, andererseits aber nicht zu einem blutleeren Klangbild. Warum es hier nur um einen Kompromiss gehen kann, hat Gert weiter oben dargelegt.
Das Ganze ist lediglich ein Grundgerüst, mit dem Harald dann weiter experimentieren kann.

Die Makros der Reihe nach:

Makro 1:
Einstellung "Sliding 1/12 octave-analysis"
Hier bin ich von meiner bisherigen Erfahrung ausgegangen, wonach im Falle von zu wenig Bass-Autorität diese Einstellung gegenüber der Psychoakustischen Behandlung gewisse Vorteile bietet. Allerdings nur unter der Maßgabe, dass der TT-Treiber kräftig genug ist. Bei kleineren TT-Treibern entstünde dadurch zu viel Stress für den Treiber (THD).

Fensterung: Einstellung 40/2, 40/2
Bei dieser Einstellung folgt die nachfolgende Invertierung im Bassbereich den Kurven nach oben und und unter ziemlich genau, während es zu den Höhen jedoch eine zunehmende Glättung gibt, die nur noch dem groben Verlauf folgt.

Makro 2:
Die Targetkurve ziehe ich soweit nach unten, dass die wichtigsten Bass-Dips zum größten Teil mit berücksichtigt werden. Hier muss man ausprobieren, was klanglich sinnvoll ist. Angesichts der Situation bei Harald bin ich hier sehr weit (nach unten) gegangen.

Im weiteren Verlauf der Kurve habe ich dann ab 1kHz bis zum Ende linear um -6dB abgesenkt.

Makro 3:
Einstellung Limit HF-Boost 10,7 kHz
Die Inverse endet also bei 10,7 kHz. Der Rest bleibt unkorrigiert im FG. Auch das stellt einen Kompromiss dar zwischen dem Bedürfnis nach Präzision und natürlichem Klang in den Höhen. Bei manchen Anlagen habe ich das als natürlicher empfunden als bis zum Ende auszukorrigieren. Da ich die Anlage von Harald nicht kenne, habe ich das so gemacht. Bei meiner Anlage habe ich bis zum Ende auskorrigiert, und es klingt natürlich. Also auch hier muss man das individuell ausprobieren.

Warum ausgerechnet 10,7kHz? Ich habe den nächsten Kreuzungspunkt nach 10kHz gesucht, bei dem linker und rechter Kanal gleich laut sind, sodass beide inverse Kurven (die ja dann nach dieser Frequenz eine Gerade bilden) exakt übereinander liegen. Den Punkt findet man am leichtesten, wenn man in die Stelle hineinzoomt.

Makro 4:
Excessphase Window: 1.5/3, 1.5/3, Subsonic: 15Hz, Max. correction Gain: 7.8, Preringing Compensation: 0/0
Die Fensterung ist also sehr sachte. Den Subsonic Rolloff könnte man auch noch etwas höher einsetzen lassen, um den TT zu bekommen (je nach Chassis-Auslegung). Mit dem hohen Wert in "Max. correction Gain" kompensiere ich die sehr stark abgesenkte Basis der Targetkurve in Makro 2. Dabei sollte ein Headroom von 1-2 dB eingerechnet werden, um ein mögliches Clipping zu vermeiden.

Das Ergebnis in der Korrektur-Simulation (Makro 5) schaut dann so aus:

Bild

Wie gesagt, es handelt sich um ein Grundgerüst bezogen auf die spezielle Situation bei Harald und lässt sich nur begrenzt auf andere Setups übertragen. Aber vielleicht inspiriert es Dich, damit zu experimentieren.

Viel Spaß
Fujak
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Fujak,

besten Dank für dieses Weihnachtsgeschenk! :cheers:

Das Präsent habe ich mir in Form eines Links abgespeichert, um nach den Feiertagen (= im neuen Jahr) in Ruhe damit spielen zu können.

Viele Grüße
Rudolf
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Hallo Harald, Gert & Fujak,

ganz herzlichen Dank für die Teilhabe an Euren Erfahrungen mit Acourate und der daraus resultierenden Expertise!

Harald hatte mich im Rahmen der Erstellung seines Exzessphasenfilters beteiligt und für mich ebenfalls ein Filter angelegt. Der erste Eindruck mit der Misa Criolla war einfach nur WOW! Eine tiefe und absolut klare Bühne und die Trommel am Anfang mitten in die Magengrube ... leider war diese Einstellung nicht langzeittauglich, da andere Musikstücke - wie bei Harald - plötzlich zu basslastig und ein wenig verwaschen spielten.

Dank der tollen Erklärung von Gert weiß ich nun, wie diese Dinge zusammenhängen und deshalb bin ich bereits dabei, an der ein oder anderen Acourateschraube ganz vorsichtig zu drehen.

Fujak, die Inspiration für weitere Tests ist Dir auf jeden Fall gelungen und auch ich werde mich mit Deinem "Kochrezept" für Harald genauer beschäftigen.

Nochmals besten Dank & Euch allen schöne Feiertage!

Viele Grüße,
Oliver
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Uwe,
Tinitus hat geschrieben: 18.12.2019, 21:44
(trinkst Du das Pälzer Stöffche auch trocken, nur bei einer Scheurebe darf meiner Meinung nach auch mehr Restzucker drin sein).
Grüße in die schöne Pfalz

Uwe
Am liebsten Riesling trocken, sofern er eine schöne Fruchtsäurenote hat, wenn diese durch die Reife langsam verschwindet dann lieber halbtrocken.
Die Fruchtsäurenote kann von Jahrgang zu Jahrgang sehr unterschiedlich ausfallen.
Tinitus hat geschrieben: 18.12.2019, 21:44 Bei mir geht die Nachhallzeit von ca. 0,3 s bei 60 Hz auf 0,9 s bei 35 Hz hoch (gemessen mit 131 k Taps bei 65 k Taps legt der Wert bei 35 Hz bei ca. 0,6 s)
Ganz so trocken mag ich ihn nicht, das ist ja für Diabetiker. :roll:

Ich war vor ca 3 Monaten mit einer Nachbarin, sie liebt Scheurebe, in Bad Dürkeim im Winzerverein "Vier Jahreszeiten" die hatten dort 4 unterschiedlich ausgebaute Scheureben, eine davon feinherb, das war etwas feines, überhaupt nicht als lieblich einzuordnen, schön süffig :cheers:

@ Admins,
gibt es eigentlich bei den Smilies auch die Kollegen mit Weingläsern.

Gruß
Harald
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