Frederik (KS Digital ADM 30, Genelec 8010 AP)

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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Jörg,

Da hast Du natürlich recht, was ich vorhabe ist aus taktischer Sicht unklug. :lol:

...allerdings hab ich ja immernoch die großen Subs, und wenn es hart auf hart kommen sollte könnte ich mich auch mit schmalen Säulen à la Emotion 5 anfreunden.

...wenn es denn unbedingt sein muss. :D

Grüße,
Frederik
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Ach was... :D

Der Mann schafft das Geld ran, dann sollte er es auch beliebig ausgeben dürfen.

Ich habe beobachtet dass es die "bessere Hälfte" heutzutage eh nicht mehr stört wenn man teuere Lautsprecher bei sich stehen hat.

Letztendlich würde sie es aber auch nichts angehen, ist ja nicht ihr Geld 8)

Also Frederik, lass dich nicht von deinen Plänen abbringen.


Gruß,

Noel
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo zusammen,

ich mußte auf Jörgs Einwand heftig schmunzeln :mrgreen:

Falls die mehr oder weniger zielgerichtete Familien"planung" Dir auch solch einen Stall von Kindern beschert :wink: , wirst Du, Frederik, ganz sicher froh sein, mit einem Paar solcher Kleinode problemlos in ein ruhigeres Nebenzimmer ausweichen zu können...

Oder anders gesagt: so fein die BM8 auch sind - hätte es z.b. die Prisma vor 2 Jahren schon gegeben, wären meine ehemaligen Grande gleich gegen diese ausgetauscht worden...
Naja - wird schon noch irgendwann :roll:

Viele Grüße
Eberhard
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Noel
Ach was... :D

Der Mann schafft das Geld ran, dann sollte er es auch beliebig ausgeben dürfen.

Ich habe beobachtet dass es die "bessere Hälfte" heutzutage eh nicht mehr stört wenn man teuere Lautsprecher bei sich stehen hat.

Letztendlich würde sie es aber auch nichts angehen, ist ja nicht ihr Geld 8)
Möge es später für dich so sein,sonst wird die Erkenntnis echt schmerzhaft sein :cheers:
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Oder anders gesagt: so fein die BM8 auch sind - hätte es z.b. die Prisma vor 2 Jahren schon gegeben, wären meine ehemaligen Grande gleich gegen diese ausgetauscht worden...
Naja - wird schon noch irgendwann
Bei kleinen Kindern hat aber auch die hohe Standfestigkeit der BM 8 seine Vorteile :wink:
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depedro
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Beitrag von depedro »

Und der vollvergitterte Hochtöner!
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Sommerbericht 2015 · "Wochen der Wunderkalotten!"

Hallo Freunde des Freifelds,

auch dieses Jahr ging es für mich wieder in familiärer Gesellschaft ins spanische Niemandsland zum Sommerurlaub.

Leider mussten wir nach dem erfolgreichen abschließen unserer (fast) non-stop Autofahrt durch Europa bis hin zu unserem Grundstück in Spanien feststellen, dass erst vor kurzem höchstprofessionell eingebrochen wurde.

Die 2 entwendeten Flat TVs waren schnell verschmerzt und überhaupt, es ist ja auch nur ein altes Haus das wir ein oder zweimal im Jahr besuchen kommen von daher auch kein emotionaler Schock, doof war dann allerdings doch das auch kupferhaltige Elemente aus der Heizung im Keller entfernt wurden was die seltenen Besuche im Winter unmöglich macht.

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Die Polizei beim Feststellen der Schäden.

So richtig persönlich angegriffen fühlte ich mich allerdings erst, als ich merkte das mein DIY Lautsprecher aus dem letzten Jahr völlig unangetastet blieb. Das verletzt dann doch die "Entwicklerehre". :lol:



Womit wir auch wieder beim Thema wären, denn auch dieses Jahr wollte ich gerne wieder Draußen Musik hören und mich trotz schmalem Budget und eingeschränkter Transportmöglichkeiten möglichst noch im Vergleich zum Vorjahr klanglich weiter verbessern.

Dieses Jahr plante ich also ein Paar aktive 2 Wegelautsprecher selber zu "entwickeln", in Einzelteilen mitzunehmen und vor Ort zusammenzubauen.

Am Ende ist die "Spanien Box" quasi ein Subwoofer mit Hochtöner geworden. :D

Von 20.000 bis hinab auf 805 Hz spielt die Wunderkalotte Wavecor TW030WA12, was sie bis hin zu unvernünftigen maximalen Pegeln klaglos erträgt.

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Den Klirr hatte ich bei der höchsten Lautstärke mit der ich hören würde gemessen, die Klirrdämpfung für den kritischen k3 Klirr beträgt im Übergangsbereich zum Tieftöner trotz tiefer Trennung noch respektable -50dB.

Im Monitor 1 war es, dass mir diese Kalotte zum ersten Mal auffiel wo sie dank zahlreicher elektronischer Tricks und Kniffe noch besser als in meiner vergleichsweise "roughen" Konfiguration aufspielt.

Ab 805Hz übernimmt dann ein Chassis dem ich so auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte, dass es ohne nervig zu werden soweit hochspielen kann. Der Mivoc AW 3000, ein günstiger 30er Tieftöner, spielt mit Bassreflexunterstützung von 40-805Hz und das besser als ich es erwartet hätte. Meine Wahl fiel auf dieses Chassis weil ich noch 2 davon aus früheren DIY Projekten rumliegen hatte.

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(Aufmerksamen Beobachtern wird auf späteren Fotos etwas silbriges nahe der Staubschutzkalotte auffallen.) :D

Ebenfalls "rumliegen" hatte ich eine Behringer DCX2496 Ultradrive Pro welche in diesem Fall die Frequenzweiche darstellt. Verstärkt wird das ganze von einer 4 kanaligen Class-D Endstufe namens Thomann the t.amp D4-500. Die Vorstufe stellt mein Focusrite Scarlett 2i2 dar. Die gesamte Elektronik ist damit reisefreundlich kompakt und trotzdem leistungsstark sowie vielseitig.



Das Gehäuse des Lautsprechers musste natürlich genügend Volumen für den Tieftöner bereitstellen, ich habe mich dafür entschieden den Lautsprecher flach aber dafür breit zu bauen.

Hilfreich war, das Oliver genau an dem Tag wo ich die Fronten für die Lautsprecher gepant habe den Link zu einem mir bis dahin unbekannten Simulationstool gepostet hat. Danke!
O.Mertineit hat geschrieben:Schallwandformen und Chassisanordnungen kann man zumindest in der Tendenz bezüglich Beugungseffekten grob ausprobieren z.B. mit diesem (oder einem besseren ...) Tool:

http://www.tolvan.com/index.php?page=/edge/edge.php
Ich habe ein bisschen mit dem Programm rumgespielt und die Hochtöner für einen ausgewogenen Frequenzgang asymmetrisch auf der Schallwand positioniert.

Das Gehäuse erfüllt lediglich seine Funktion als Testgehäuse und würde ich die Box Zuhause aufbauen hätte ich es aus Platzmangel auch wieder entsorgt.

Das Innere der Box habe ich ökologisch vorteilhaft mit Thermo Hanf bedämpft, was sich soweit gut anhört.



In Spanien angekommen, konnte ich es natürlich nicht abwarten und baute bereits ein paar Stunden nach der Ankunft. (Das Haus musste nach dem Einbruch erstmal aufgeräumt werden) die erste Box zusammen.

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Dann das erste Mal einschalten, und ... es klingt gut (!). Eine Reihe von DIY Versuchen welche ich in den Monaten zuvor unter Ausschluss der Öffentlichkeit unternommen hatte ließen ernsthafte Fragen an der Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens aufkommen, aber damals hatte ich mich auch mit minderwertigen Chassis zufriedengegeben.

Daher war ich jetzt erfreut und überrascht, das es geklappt hat und nicht schon auf den ersten Höreindruck grobe Fehler zu erkennen waren.

Am nächsten Tag war dann auch die zweite Box fertiggestellt, doch die Messungen offenbarten das ich mir eine neue Hörumgebung suchen muss. So nah am Boden platziert zeigten sich diverse Einbrüche im Frequenzgang.

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Ein paar Meter weiter fand ich was ich suchte.

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Der Klang war sehr gut, sehr intensiv, es klang ziemlich echt.

Stimmen standen greifbar vor einem in der Luft und das auch bei hohen Lautstärken entspannt.

Innerhalb der Musik ließen sich Instrumente, Effekte etc. detailliert verfolgen, die Ortung von Schallereignissen war sehr präzise möglich.

Schön war es auch einfach mal die Lautsprecher voll aufzudrehen und das Grundstück abzulaufen, auch in hundert Metern Entfernung war der Klang noch präsent.

Besonders Abends war es sehr schön, sich Draußen bei guter Luft in der Natur aufzuhalten und bei gehobener Lautstärke eine Spotify Playlist nach der anderen rauf und runter zu hören.

Filme haben wir natürlich auch geschaut.

Hier noch eine iPhone Videoaufnahme der Lautsprecher (auf das Bild klicken):

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Im unteren Stimmbereich also da wo noch der Mivoc spielt hätte es noch sauberer klingen können, die Schuld daran vermute ich liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil am komplett unverstrebten Gehäuse. Ich weiß nicht mehr was ich mir dabei (nicht) gedacht habe.

Minuspunkte gab es auch für den Tiefbass, der zwar entspannt (wenig Verzerrungen) aber auch lahm klang. Das liegt einerseits am verwendeten Bassreflexgehäuse andererseits habe ich (damals noch) Unwissender mit einem Hochpass 8. Ordnung (48dB) bei 20 Hz, der als Subsonic Filter dienen sollte, der Gruppenlaufzeit sicher keinen gefallen getan und damit den Bass noch weiter verlangsamt.



Als ich wieder Zuhause ankam habe ich dieses Jahr, anders als im letzten, mit meinem Setup Zuhause keinen negativen klanglichen Schock erlebt. Mittlerweile habe ich den Raum akustisch einigermaßen im Griff.

Vermissen tue ich allerdings die schiere Größe der Wiedergabe. Zuhause klingt es eine Spur feiner aber auch kleiner. So eine große Stereobasis wie in Spanien kann ich hier leider nicht realisieren.

.p.s. Es ist natürlich schon, ein, zwei Monate her dass wir in Spanien waren. Dieser Beitrag ist also ein "#latepost".

Grüße,
Frederik
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Und hier noch mal ein Bild, was eine kleine Detaillösung meines Heimkinos in Aktion zeigt.

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Besonders schön, wenn man einen Film schaut, der die ganze Fläche im Format 16:9 ausnutzt. 8)

Mir ist aufgefallen, außer einem Bild, das die Leinwand kurz nach dem Bau Ende 2013 zeigt, bin ich hier gar nicht weiter darauf eingegangen.

Das ist nicht fair, nur weil die Konstruktion seit dem Bau eine Konstante in meinem Setup ist.

Für Filme und Gaming via Xbox 360 ist das Bild wunderbar und beides dank dem Beamer auch in 3D möglich, wobei ich mir hier etwas mehr Helligkeit seitens des Beamers wünschen könnte. Die aktiven Shutterbrillen kosten ja leider ein bisschen Helligkeit.

Insgesamt könnte die Leinwand noch etwas weiter zurück rücken, dann wären Abstand zum Bild und Bildgröße perfekt aufeinander abgestimmt und das Bild würde etwas an "Aufdringlichkeit" verlieren.

Das sind aber alles Kleinigkeiten, welche nach nunmehr 2 Jahren Betrieb aufgefallen sind. (Die Falten in der Leinwand welche auf Bildern zu erkennen sind fallen im Betrieb nicht auf.) :)

Alles in allem nach wie vor eine sehr effektive DIY-Lösung, um in Sachen Bild ein Maximum an Erlebnis pro Euro zu bekommen.

Tagsüber verbleibt die Leinwand unauffällig aufgerollt an der Decke hängend und wirkt so noch als Absorber.

Grüße,
Frederik
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Beitrag von Frederik »

Seit Kurzem sind nun ein Paar Neumann KH 120 A Teil meines Setups geworden.

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Das sind wirklich sorgfältig zu Ende entwickelte Lautsprecher. :)

Grüße,
Frederik
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Glückwunsch!!!!!!!!!! Sehr gute Wahl!
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Zusammen mit deinen geregelten Subs eine gute Entscheidung :cheers:

Gruß Jörg
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Ich hatte ja bereits im Sommer überlegt mir mal ein Paar KH 120 A holen zu wollen.

Hab' sie mir neu bestellt, im Set mit der praktischen Tragetasche. :-)

Zwischenzeitlich habe ich mir angestachelt durch die ganzen positiven Reviews und die guten Messerwerte auf der Neumann Website sogar vorstellen können die BM 8 durch die KH 120 A abzulösen. (Im Bass dann durch meine geregelten Subwoofer unterstützt.)

Nun, so einfach funktioniert das leider nicht. :-(



Ich fange mal von Vorne an.

Beim ersten Einschalten der Lautsprecher fällt mir auf, man hört sich schnell ein. Alles wirkt schon nach kurzer Zeit wie gewohnt.

Gegen die bei vielen Studiomonitoren, vor allem niedrigerer Preisklassen üblichen „Folierten-MDF-Plastikwaveguide-Gehäuse“ ist das massive Alu Gehäuse der Neumann eine Wohltat. Haptisch so wie als auch optisch. Desweiteren werten die wie Lautsprechermembranen geformten Metallabdeckgitter die Chassis optisch gekonnt auf und schützen die Chassis vor Kinderhänden, Katzenpfoten und sonstigen Gefahren. Das Gehäuse macht auch im „Klopftest“ einen guten Eindruck.

Der Bass klingt sauber, aber etwas aufgedickt. (Ja auch bei linearem Frequenzgang, ein Blick auf die erhöhte Gruppenlaufzeit erklärt dieses Phänomen.) Die Höhen klingen ausgewogen und gleichzeitig präzise. Die Mitten verhalten sich bei normalen Lautstärken unauffällig, bei gehobenem Pegel sind sie die Leidtragenden und es klingt so als ob die KH 120 A Stimmen „verschluckt“. Die Räumlichkeit ist gut, aber die KS Digital C88-COAX habe ich noch exakter spielend in Erinnerung, ebenso die Schanks Audio Prisma 2. Die Sprungantwort der KH 120 A (gemessen von Hifi-Selbstbau) gibt einen Hinweis auf dieses Manko.

Insgesamt klingt die KH 120 A ausgewogener und weniger nervig als z.B. die KS Digital C88-COAX deren Eigenklang mir bis zum heutigen Tag noch in den Ohren liegt. Auch die B&M Prime 8, welche ich ebenfalls Zuhause hören konnte, habe ich nicht so ausgewogen in Erinnerung.

Schwierige Stücke kippen nie ins Nervige, sondern bleiben durchhörbar. Auch die Wiedergabe eines Sinusweeps Zwecks Messung des Frequenzgangs hört sich so sauber an, dass es fast ein Genuß ist. :-D

In meinem akustisch bereits optimierten Raum wird der Klang dank Waveguide nocheinmal durchhörbarer.

Tonal sind sie meinen, von mir neu eingestellten, BM 8 verblüffend ähnlich. Was sich später als ich die KH 120 A als Rears in meinem Mehrkanal Setup eingebunden habe in einer mir bislang unbekannten Koheränz des Klangbildes zeigt. Das habe ich so noch nicht gehört.

Fazit:

Die KH 120 A sind ein Statement für die Aktivtechnik. Es handelt sich hier um sehr gute Lautsprecher die wahrscheinlich besser sind als 85% was da Draußen rumkreucht, fleucht und sich Lautsprecher schimpft. Besonderes Alleinstellungsmerkmal der KH 120 A ist in meinen Ohren die Ausgewogenheit des Klangs welche dank des Constant Directivity Waveguides auch außerhalb der Achse gegeben ist.

Eine extra Empfehlung gibt es von mir für die KH 120 A für den Einsatz in hochwertigen Mehrkanal Setups, das ausgewogene Abstrahlverhalten, die hohe Belastbarkeit und die kompakte Bauweise schaffen hier ideale Vorraussetzungen.

Sonstiges:

Neben den klanglichen Eigenschaften zeigt sich die KH 120 A auch in der Praxis als besonders praktischer Lautsprecher. So kann ich in meinem Raum nur mit der Bedienung der DIP Schalter auf der Rückseite einen ausreichend linearen Frequenzgang erreichen.

Vorrausgesetzt natürlich, das ich den Frequenzgang am Hörplatz via kalibriertem Mikrofon kontrolliere.

Das weiß leuchtende Neumann Logo lässt sich dimmen oder abschalten, was im Heimkino-Einsatz hilfreich sein kann. Und das hochwertige Aluminium-Gehäuse, welches gleichzeitig als Kühlkörper fungiert wollte ich auch nocheinmal erwähnen. Im Betrieb wird die gesamte Box maximal handwarm.

Insgesamt machen die KH 120 A einen sehr durchdachten Eindruck.



Bonus: Vergleich mit der BM 8

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Für sich genommen machen die Neumann alles richtig, je nachdem ob man von passiven oder üblichen aktiven Lautsprechern kommt wird man begeistert oder zumindest aber sehr zufrieden sein mit den kleinen KH 120 A.

Wie bereits am Anfang geschrieben, hatte ich mir zwischenzeitlich vorstellen können die BM 8 durch die KH 120 A zu ersetzen. Die veröffentlichten Messwerte weisen die Neumann als tadellosen Lautsprecher aus, das müsste doch also eigentlich funktionieren.

Eigentlich …

… die KH 120 A teilen sich mit allen ungeregelten Lautsprechern, welche ich bislang gehört habe, leider Phänomene welche mich von dieser Lösung Abstand nehmen lassen.

Zum Beispiel klingt die KH 120 A so als würden Töne zwar zackig angespielt werden, aber danach verwischen, verschmieren, es klingt so als ob die Lautsprecherchassis eigenen Ausschwingvorgänge das Ausschwingen des Tons welcher eigentlich reproduziert werden sollte verdecken.

Die BM 8 hingegen spielt Töne an und auch das Ausschwingen der Musik bleibt erhalten. Das Klangbild klingt in sich 3 dimensional. Die KH 120 A spielt im Vergleich leider etwas flach und vordergründig.

Um dieses Phänomen ein bisschen anschaulicher darzustellen. Möchte ich 3D Filme als Analogie nutzen.

Es gibt echte, also mit 2 einzelnen Kameras gefilmte 3D Filme welche einen realistischen Räumlichkeitseindruck wiedergeben können. - BM 8 -

Dann gibt es 3D Filme welche nachträglich zu 3D konvertiert wurden. Das hat zu Folge, das der Film zwar 3 dimensional wirkt aber eben doch eher einen flachen Räumlichkeitseindruck, ähnlich einer Scherenschnittoptik vermittelt. - KH 120 A -

Ziemlich genau so kann man sich das vorstellen.

.p.s. passive Lautsprecher klingen meistens so wie anaglyphes 3D aussieht. :D

Wenn man von der KH 120 A auf die BM 8 umschaltet (für den Vergleichstest hatte ich beide Lautsprecher an meine Behringer DCX angeschlossen) klingt es darüberhinaus so als würden Störgeräusche abgestellt. Die BM 8 spielen im Gegensatz zur kleinen Neumann in sich ruhig und stressfrei. Vielleicht lässt sich dieses Phänomen in einer IMD Verzerrungsmessung festhalten.



Nachdem ich nun über Jahre hinweg eine Vielzahl verschiedener Lautsprecher gehört habe, wird mir klar: Entscheidend für langanhaltende Zufriedenheit mit Lautsprechern ist das diese keinen Eigenklang besitzen. (Man möchte ja Musik hören, keine Lautsprecher.)

Es gibt viele Punkte an denen dem Lautsprecher der Eigenklang "wegentwickelt" gehört.

Angefangen beim Frequenzgang welcher ausreichend linear sein sollte, dem Abstrahlverhalten welches ausgewogen sein soll und idealerweise eine konstante Richtwirkung aufweist, Verzerrungen welche natürlich gering ausfallen müssen, die zeitrichtige Wiedergabe aller Frequenzen welche für die präzise und realitätsnahe Wahrnehmung der Räumlichkeit wichtig ist ...

... darüberhinaus scheint es einen ganzen Haufen Probleme zu geben die sich lediglich mit einer effektiv arbeitenden Gegenkopplung eliminieren lassen.

Das Prinzip "Frequenzweiche -> Endstufe -> Chassis - fertig!" reicht nicht aus um sämtlichen Eigenklang eines Lautsprechers abzustellen.

Wenn ich höre was meine BM 8 mit Chassis aus den 80ern, aber eben sensorisch geregelt,
anstellt …

… dann fürchte ich wird Markus Wolff (Chefentwickler Neumann) auch noch in 30 Jahren weiter Chassis und Elektronik getrennt voneinander optimieren ohne damit klanglich in die Nähe eines Lautsprechers zu kommen in welchem beide nicht als getrennte Bauteile betrachtet, sondern als eine über ein Gegenkopplungsnetzwerk verbundene Einheit verstanden werden.



Die kleinen Neumann KH 120 A soll das aber nicht diskriminieren, ich wüsste auch keinen Weg wie man in ihrer Preisklasse die Chassis mit Sensoren ausstatten soll. ... ok, eventuell könnte der Zulieferer (in diesem Fall wohl Tymphany) die Chassis bereits maschinell mit Sensoren bestückt an Neumann liefern. 8)

Wie dem auch sei, die KH 120 A bleiben und sind von nun an Teil meines Setups. Einzig, die Hauptrolle werden sie nicht spielen können.

Grüße,
Frederik
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Frederik,

ein sehr interessanter Seite-an-Seite-Vergleich :cheers:

Ehrlich gesagt ist auch mir schon durch den Kopf gegangen, genau diese 120A oder andere erschwingliche Kleinboxen solo/mit Sub-Ergänzung in der Hauptanlage einzusetzen. Ins Blaue wollte ich aber kein Paar erwerben; falls mal ein weiterer Raum zum Musikhören genutzt werden kann, sollen dort unbedingt Eigenbauten und restaurierte Antiquitäten zum Zuge kommen :mrgreen:

Bleiben nunmehr wohl doch nur kleine Silbersand, B&M Nano/BM4/BM7 oder Schanks Audio Prisma 2.

Danke für die Entscheidungshilfe - wandern als nächstes also erst einmal die 7er zum Service :cheers:

Viele Grüße
Eberhard
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Eberhard,
Zwodoppelvier hat geschrieben:Ins Blaue wollte ich aber kein Paar erwerben;
Ja, hab' ich mich gern drum gekümmert. :D
Zwodoppelvier hat geschrieben:Bleiben nunmehr wohl doch nur kleine Silbersand, B&M Nano/BM4/BM7 oder Schanks Audio Prisma 2.
Für Zuhause ja.

Für mich haben sich die KH 120 A aber auch durch Ihre Flexibilität und Robustheit interessant gemacht.

Ich werde die Lautsprecher wohl im nächsten Urlaub mit dabei haben, oder Zuhause im Sommer zum Draußen Musik hören einsetzen. Neben ihrer Haupttätigkeit als aktive Rear-Lautsprecher werden die KH 120 A also auch als aktive Allzweckwaffe Verwendung finden. :)

Grüße,
Frederik
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Dreamy
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Beitrag von Dreamy »

Hallo Frederik,

hattest du mal die Gelegenheit dir die KH 310 im Vergleich anzuhören?

Die soll ja angeblich nochmal alles ein wenig besser machen als die kleine 120.

Schönen Gruß,
Stefan
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