Hallo zusammen,
neulich war ich zu Besuch bei Markus in seinem Hörstudio in Mönchengladbach. Einmal um Markus, meinen Abacus Dealer kennenzulernen und auch um mal einen Lautsprecher mit Manger Wandler zu hören. Darum hier mal ein kleiner Bericht zum Studiobesuch:
Markus Entwicklung, die aktuell in einem eigenen Ladengeschäft mündete, war schon ganz schön aktives-hören forumslastig. Das ist schon auch erstaunlich, was die Leute hier so anrichten.
Die Storys von Abacus und den Sonders waren schon auch Klasse. Man hat ja schon einiges gelesen und gestaunt, aber ich glaube es ist noch viel schlimmer... Die machen schon ganz ihr eigenes Ding, komplett am Mainstream vorbei und vielleicht deshalb ein Konzept, das aufgeht. Irgendwie passt da Markus als Händler auch gut dazu. Er versprüht so einen Enthusiasmus und Spaß an der Technik, an der Musik und an seinem ganzen Projekt, dass ich fast vergaß bei in einem Händler im Verkaufsraum zu sitzen. Es war mehr so wie wenn man alte Bekannte trifft und eine gute Zeit miteinander verbringt. Eigentlich ist es dann immer fast schade, wenn man die nette Atmosphäre mit Musik hören unterbrechen muss, aber von dem Manger Wandler habe ich schon viel gelesen und ich war natürlich mächtig gespannt.
Markus hatte auf meinen Wunsch hin die M-Box Stand aufgebaut. Es ist im Prinzip der gleiche Lautsprecher wie ihn Abacus als Bausatz anbietet, nur als fertiger Lautsprecher. Dort wird ein Manger Wandler von 2 Bass Chassis unterstützt, das Ganze wird angetrieben von Abacus Endstufen.
Ich hatte einen USB Stick mit Lieder dabei, welche ich von zu Hause sehr gut kannte. Das erste was mit auffiel war die schön weite Bühne, die die LS entstehen lassen. Der Klang löste sich wunderbar vom Lautsprecher und machte auch neben den LS keinen halt. Auf den Bühnenaufbau war ich am meisten gespannt, hatte ich mir doch sowas extrem ortungsscharfes vorgestellt, was wo der Sänger in der Mitte „steht“. Aber irgendwie klang das aus dem Manger ganz anders. Gerade Bewegungen auf der Bühne, Ton kommt von Links und geht nach Rechts, zogen unwillkürlich meinen Kopf mit. Da war kein Spalt in der Mitte, nichts was man sich dazudenken musste oder man mit geschlossenen Augen erfühlen musste. Irgendwie war in der räumlichen Abbildung eine gewisse Leichtigkeit, die Bühne zerfiel auch beim hinterherschauen der sich bewegenden Töne nicht. Es war eher so das normalste der Welt, das sich da eine Tonspur auf den Weg durch den Raum macht, da war nichts künstliches oder anstrengendes dabei.
Die Musikstücke, die ich mitgebracht hatte, waren in meinem Kopf ja irgendwie von den LS zu Hause geeicht. Vor allem Electro, und da gab es einige Stellen, welche zu Hause besonders gut klingen. Entweder weil der Bass mächtig anschiebt oder weil das klanglich dichte Geschehen schön aufgelöst nebeneinander existiert. Die Auflösung von komplexen Musikpassagen wirkte auf mich beim Manger eher etwas undifferenziert. Allerdings ist die auch nur mein Freund wenn das Quellmaterial mitspielt. Ich hatte mir ein Livekonzert gekauft, welches ich zu Hause leider nicht anhören kann, weil es grässlich klingt. Aus den Mangern klang es gar nicht so übel, da würde ich mir das öfter anhören.
Bei Musikstücken mit Stimmen war ich dann wieder platt. Stimmen klangen extrem authentisch, einfach echt in einem Maße wie ich es aus einem Lautsprecher noch nicht gehört habe. Bei den mir gut bekannten Stücken konnte ich aber tonal keinen Unterschied feststellen. Es scheint mehr was mit der Eigenschaft der Manger als Punktschallquelle zu tun zu haben. Vielleicht wissen wir gerade bei Stimmen was sich echt anhört und wie es sich anhören müsste.
Eigentlich bin ich mir sicher, dass der LS seine begeisterten Freunde findet. Die von Markus angeregten Designänderungen sind sehr gelungen und der Preis ist absolut reell. Irgendwie ist der Manger faszinierend und ich kann die Begeisterung dafür voll nachvollziehen. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß es Musikarten gibt bei denen der Manger systembedingt anderen LS überlegen ist. Wenn es ein einziges Atribut gäbe auf das ich den Klang des LS in der Beschreibung reduzieren sollte wäre das: Natürlichkeit.
Jedenfalls war es bei Markus ein toller Vormittag und ich wäre gerne noch was länger geblieben. Aber nächstes Jahr habe ich in der Gegend wieder einen Termin und freu mich schon auf ein Wiedersehen mit Markus und seinen Lautsprechern, wenn es denn bei ihm auch klappt.
Schöne Grüße
Andreas
