Sigi (Silbersand FM 701, 401, 303 Center)

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paul-atreides
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Beitrag von paul-atreides »

Hallo Sigi,

ich habe mit großem Interesse Deinen "Werdegang" verfolgt. Respekt!

Besonders interessant fand ich Dein klares Bekenntnis für die FM 401 und gegen die BM 40. Klar ist die 401er auch wohnraumfreundlicher :lol: :lol: aber klanglich eine so klare Aussage?

Mich als BM 40 Eigner würde doch mal interessieren, wo Du die Unterschiede (klanglich natürlich) zwischen beiden Modellen siehst und wo die Vorteile für die 401. Ich geb's zu, ich kann's kaum glauben. Gehört hab' ich die 401 auch schon, aber nicht im direkten Vergleich. ich weiß nur noch, dass die mir viel zu "hell" war.

Ich bin mal gespannt.

Gruß
Matthias
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

paul-atreides hat geschrieben:Mich als BM 40 Eigner würde doch mal interessieren, wo Du die Unterschiede (klanglich natürlich) zwischen beiden Modellen siehst und wo die Vorteile für die 401.
Hallo Mathias,

diese Entscheidung, die BM 40 durch die FM 401 zu ersetzen, liegt bei mir ja nun fast 18 Jahre zurück. Aber ich kann mich noch gut erinnern, als ich, damals noch in Homburg, zum ersten Mal die 401 hörte, staunte ich nicht schlecht, was ich da zu hören bekam und so nach 2h - 3h stand für mich fest, dieser Lautsprecher toppt meine geliebten 40er. Folgende Klangkriterien waren ausschlaggebend (für mich, das mag für Dich wieder völlig anders sein):
  • die Präzision, der Klangfarbenreichtum und vor allem die Wiedergabe kleinster Details, die ich bei der 40er so nicht kannte
  • gerade bei Blechbläsern konnte man sehr gut hören, ob der Trompeter einen "schönen, runden" Ton spielt oder ob da eine, bei weniger guten Spielern oft vorhandene, gewisse Rauhigkeit zu hören war, in den oberen Registern beginnt dann ein Kornett z.B. rel. schnell zu "krächzen"
  • der Klang löste sich wesentlich besser von den 401ern wie bei der 40er, die Lautsprecher waren als Schallquelle nicht mehr zu orten
  • die Raumtiefe war klar besser, die Orchestermusiker schöner gestaffelt, "mehr Luft" dazwischen, gerade in komplexen Passagen von Mahlersymphonien war das sehr deutlich hörbar
  • wenn die Motive von den Streichern zu den Holzbläsern und dann wieder zurück wanderten, war das einfach packender, mehr so, wie ich es aus dem Konzertsaal kenne
  • der Bass war, obwohl mit weniger Druck (ich fahre meine 401 in der Zwischenzeit mit einem geregelten Velodyne SUB) sehr viel konturierter, man konnte z.B. bei Einspielungen mit den Wienern deren spezielle Kesselpauken sehr gut raushören, bei der 40er war dies schwierig. Eine Gran Cassa, mit Schwammschlägel angeschlagen, hatte ich bis dahin nie so gut gehört, ein Erlebnis mit "Gänsehautgarantie"
  • dasselbe bei der Differenzierung Doppelhorn/Wiener Horn, die wunderschöne Obertonmächtigkeit des Wiener Horns hat die 401 sehr, sehr deutlich dargestellt, da musste die 40er sich schon sehr anstrengen, um zu hören, wann die Wiener wieder mal aufs Doppelhorn wechselten (das machen die ja des öfteren, da sich schwierige, sehr schnelle Passagen damit wesentlich sicherer spielen lassen).
Fazit: Ich musste die FM 401 haben.

Ich muss jetzt noch dazusagen, dass ich weder Pop noch Rock höre und deshalb zu den Unterschieden in diesem Genre nichts beitragen kann.

Wie gesagt, Du musst selbst hören und wenn Dir die 401 "zu hell" war, kann das am Raum liegen, an der Einspielung oder für Deinen Geschmack müsste halt der Hochtöner leicht zurückgefahren werden, jeder gute Händler weiß, wie das geht.

Gruss Sigi
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Rudolf
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Ein Besuch am Fuße des Kienberg

Beitrag von Rudolf »

Wenn es mich schon in den Süden der Republik verschlägt (in Form einer Messeteilnahme), dann natürlich richtig. Schon seit Längerem stand Sigis Einladung im Raum, ihn doch einmal in Inzell zu besuchen. Im Anschluss an die Messe habe ich daher die Gelegenheit zu der knapp einstündigen Zugfahrt nach Traunstein genutzt, wo mich Sigi pünklichst in Empfang nahm. Nach weiteren 20 min. Autofahrt waren wir dann in Inzell mit wunderschönem Blick auf Sigis Hausberg und Forumsnamensgeber, den Kienberg, angelangt.

Nachdem Sigis bessere Hälfte für unser leibliches Wohl gesorgt hatte, konnten wir uns solchermaßen gestärkt ans audiophile Abendwerk begeben. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Sigi und seine Frau die „aktive Szene“ wirklich von Anfang an miterlebt haben. Schon als junge Leute gerieten sie in den Dunstkreis der Workshops unseres Kultautors Heinz Josef Nisius, zusammen übrigens mit Johannes Krings, der sein Faible für die Produkte von Backes & Müller alsbald auf eine gewerbliche Grundlage stellte – und wurden stolze Besitzer einer BM 5. Kein Wunder also, dass Sigi sein audiophilen Werdegang nun mit dem Erwerb einer FM 701 abrunden wird. Um das zu erleben, kam ich leider etwas zu früh, aber was ich zu hören bekam, ließ mich eigentlich nichts vermissen!

Sigis Hörzimmer ist geprägt von einer großen Leinwand, die er in erster Linie für die Wiedergabe von klassischen Konzerten nutzt. Praktisch, wenn dann noch Partituren in Griffweite im Regal stehen und man wahlweise in die Rolle des Dirigenten oder die eines Konzertbesucher schlüpfen kann.

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Herzstück von Sigis Musikanlage ist neben seinen Lautsprechern der Denon AVP A1HD Vorverstärker, der so gut wie mit jedem Aufnahmeformat zurechtkommt und sich zudem mit dem Raumkorrektursystem Audyssey einmessen lässt.

Dass Sigi die audiophile Schulbank bei Heinz Josef Nisius gemeinsam mit Johannes Krings gedrückt hat, lässt sich sofort erkennen. Mit der Erfahrung eines Zeremonienmeisters steigerte Sigi die Qualität der Wiedergabe bis hin zu einer Wiederholung unseres Gruppenlaufzeittestes. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Surround-Aufnahme des formidablen Rat Pack (Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr.), bei der man sofort merkt, was die Faszination von (gutem) Surround ausmacht: Man fühlt sich sofort als Bestandteil des musikalischen Geschehens. Eine ähnliche Involviertheit kann man meines Erachtens beim normalen Stereohören nur durch eine erhöhte „Rechenleistung“ des Gehirnes, sprich Konzentration erreichen. Dies wiederum kostet Energie und so kommt Surround eben vergleichsweise mühelos daher. Andererseits erfordert Surround viel (Vorab-)Leistung der Tonigenieure bzw. beim Setup der Wiedergabekette und so verwundert es wiederum nicht, dass Surround sich nicht auf breiter Basis durchgesetzt hat. Wenn aber – wie bei Sigi – alle Voraussetzungen erfüllt sind, ist es ein wahrhaft erhebendes Hörerlebnis.

Wie klang’s denn nun? Ich möchte vorausschicken, dass Sigis Hörzimmer nicht spezifisch optimiert ist, wenngleich Teppiche, Möbel, Bücherregale und die kürzlich erworbenen Vicoustic-Akustikelemente in ihrer Gesamtheit sicherlich für eine gute Ausgangsbasis sorgen. Zusätzlich trägt die stets eingeschaltete elektronische Audyssey-Raumkorrektur mit leicht zu den Höhen hin abfallender Zielkurve zum positiven Gesamteindruck bei. Die Silbersand FM 401 werden unterhalb von 80 Hz durch einen großen Velodyne Subwoofer entlastet. Wie man sieht, ist die resultierende Wiedergabe also das Zusammenwirken einer ganzen Reihe von Einzelkomponenten, die jede für sich einen großen Einfluss haben.

Das klangliche Ergebnis jedoch lässt den Hörer nichts davon spüren. Sigis Anlage spielt wie aus einem Guss und mit beeindruckender Leichtigkeit. Keinerlei harsche Höhen, keinerlei Grummeln durch Bassmoden, alles so wie es sein soll. Es ist ja immer wieder so, dass man – wider bessern Wissens – bei den ersten Tönen auf eine klangliche Sensation lauert. „Wider besseren Wissens“ deshalb, weil es genau das Spektakuläre ist, das einen oftmals schon nach wenigen Minuten wieder abwinken lässt.

Nicht so bei Sigi, bei dem man spürt, dass hier ein praktizierender Musiker und Kenner akustischer Instrumente zu Hause ist: keine „warmen“ Bässe, über die ein Instrument gar nicht verfügt, ebenso wenig wie seidige Höhen, die einen sanft umspülen. So wird einem die Selbstverständlichkeit der Wiedergabe denn erst nach einiger Zeit (positiv) bewusst, wenn man realisiert, genau so muss es klingen!

Besonders überrascht war ich übrigens über die gelungene Einbindung des monströsen Velodyne Subwoofers, der an keiner Stelle des Musikgeschehens „aufdickt“, sondern der FM 401 gewissermaßen den Raum für ihre hervorragende Darbietung bereitet.

Aber Sigi wäre nicht Sigi, wenn er das Thema der realitätsnahen Wiedergabe nicht noch weiter verfolgt und um die visuelle Dimension ergänzt hätte. Wir haben uns dann gegen eine Musikaufnahme sondern für ein bisschen Spannung in Form der Verfilmung von Stauffenbergs Attentat auf Hitler, die „Operation Walküre“ entschieden. Obwohl ich bereits durch die fantastische Bildqualität positiv eingenommen war und die Audioeffekte z.T. unrealistisch übertrieben waren - plötzlich verwandelte sich der vormals so sanfte Velodyne in einen „Butt-Kicker“! -, so sorgten sie doch für ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Auch inhaltlich/schauspielerisch bildete dieser Film einen runden Abschluss unseres schönen Abends.

Am nächsten Morgen haben wir uns beim Frühstück natürlich auch über die aktive Szene und unser Forum unterhalten und sind uns einig darin, dass das Thema „aktiv“ durchaus in der Lage ist, interessante und z.T. ganz unterschiedliche Charaktere friedlich unter ein Hut zu bringen. Mit der Tatsache, dass unser Forum aufgrund mangelnder Konfliktbereitschaft auch schon mal gerne als „Spießerforum“ tituliert wird, können zumindest Sigi und ich sehr gut leben.

Schade, dass wir den herrlichen Spätsommertag aufgrund meiner beschränkten Zeit nicht für eine gemeinsame Wanderung nutzen konnten. Das holen wir dann beim nächsten Mal nach.

Auf diesem Wege noch einmal ganz herzlichen Dank an Sigi und vor allem auch an seine Frau für die gewährte Gastfreundschaft!

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ein sehr schöner Bericht! Vielen herzlichen Dank dafür. Auf diese Weise erhalte ich schon einen recht eindrucksvollen Eindruck von dem, was man bei Sigi serviert bekommt. :cheers:

Das Bild läßt mich auch erahnen, wie stilvoll Sigi seinen Wohn- und Hörraum eingerichtet hat. Da möchte ich auch mal vorbeikommen, sobald sich das einrichten läßt. Gerade der Hnweis auf eine unspektakuläre Wiedergabe läßt mich vermuten, daß es bei Sigi grandios tönen wird.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Franz,

ich kenne deinen Hörgeschmack ja ganz gut und denke, du würdest bei Sigi sehr viel Freude haben.

Also, pack' deine Wanderstiefel ein und dann nichts wie hin nach Inzell!

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ach hätt ich nur Zeit, dann hätte ich ihn längst überfallen. :mrgreen: Wenn ich Glück habe, ist bei meinem Besuch ja dann auch die FM 701 da. Das wär ja wirklich großartig. :D

Gruß
Franz
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Dr.Who

Beitrag von Dr.Who »

Hallo!

Frage: Ist der Center ein Selbstbauprojekt, oder ist er ein Teil einer Serie, die zu den Hauptlautsprechern passen?

Gruß,
Milon
Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Rudolf,

nochmals besten Dank für Deinen Besuch, es hat viel Spass gemacht mit Dir zu Hören und Deine Beurteilungen zu diversen Einspielungen zu diskutieren. Besuche dieser Art und das Urteil der Besucher haben auch den grossen Vorteil, dass sie einen selbst "erden".

Hallo Franz,
Franz hat geschrieben:Da möchte ich auch mal vorbeikommen, sobald sich das einrichten läßt.
wie schon des öfteren hier geschrieben, über einen Besuch von Dir würde ich mich sehr freuen. Du kannst mich (uns) auch jederzeit "überfallen", ein kleiner Hinweis, einige Tage zuvor, reicht völlig aus. Also, nur zu! :cheers:

Wann die FM 701 hier spielen wird kann ich noch nicht auf den Tag genau sagen, ich bin bei Silbersand da irgenwo in der Warteschlange ... und diese ist wohl länger als ich dachte. Wenn man allerdings mit dem einen oder anderen Besitzer dieses Ausnahmelautsprechers spricht, wird der "Appetit" schon sehr gross und das Warten wird noch schwerer. :mrgreen:

Gruss Sigi
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Rudolf,

hier nun die Konfiguration "in Farbe", die Du nur als S/W-Kopie gesehen hast.

Zunächst ein Bild aus einer Präsentation "Anforderungen einer digitalen Audiokette", die ich neulich erstellte (Diskussion noch offen):

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Die Eingabegeräte, die dzt bei mir angeschlossen sind:

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Alle Geräte übertragen ihre Daten digital an den AVP, SACD's, DVD-Audio und Redbook-CDs werden nur via Denonlink abgespielt. Bei DVD's kommt das Bild via HDMI und der Ton ebenfalls via Denonlink.

Und hier die zugehörigen analogen Ausgabegeräte (Ausnahme der Wadia 850 als einzig verbleibendes analoges Inputgerät, Kontrollmonitor und Projektor werden digital (via HDMI) angefahren):

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Der Center ist eine Spezialausführung einer Silbersand FM 301, Elektronik ist von der FM 501, der HT und MHT liegen übereinander und strahlen damit wie diejenigen der Front's ab. Der Center ist auch leicht nach oben geneigt, so dass die Höhen in etwa Ohrhöhe am Hörplatz ankommen. Als SUB spielt ein DD18 von Velodyne, der genau auf den Raum eingemessen wurde. Bei den Surround-Backs handelt es sich um die Genelec 1029A. Allerdings sind die mangels geeigneter 7.1-Aufnahmen meist aus, ein Matrixbetrieb zum "Aufpeppen" von 5.1 macht nur bei einigen Filmen mit spektalären Sounds Sinn, bei Musik sind sie generell aus.

Zu Video:
Projektor: Yamaha DPX-1200 (DLP mit einer Auflösung von "nur" 720p )
Rahmen-Leinwand: Dalite mit HighPower-Tuch (Gain 2,8); um die max. Lichtstärke zu erreichen, sollte der Projektor nur ca. +- 60cm von den Zuschauern entfernt sein, d.h. Deckenmontage ist nicht sinnvoll, also klassischer Projektortisch.

Gruss Sigi
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Dr.Who

Beitrag von Dr.Who »

Sigi,

der Denon musste bei mir schon mal zwecks Quervergleich ran. Ein ganz hervorragender Verstärker mit nahezu allen Möglichkeiten. Features ohne Ende ! Jahrelang - müssten etwa 6 Jahre gewesen sein - habe ich mit den verschiedensten Denon gehört( meist die ganz großen Boliden). In Sachen Mehrkanaltechnik eine ganz sichere Bank. Wer mehr haben möchte muss schon sehr viel mehr an Geld auf den Tisch legen.

Was den Center betrifft :

erst einmal danke für deinen Input. Was nicht ganz richtig ist : Es ist ein Trugschluß anzunehmen das es ausreicht den Center tiefer zu legen um ihn gleichzeitig anzuwinkeln. Stimmen usw. werden immer von unten wahrgenommen, völlig gleichgültig wie stark gewinkelt wird. Ansonsten kommt er aus der gleichen Serie, ganz wichtig. :cheers:

Gruß,
Milon
Dr.Who

Beitrag von Dr.Who »

Rudolf,
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Surround-Aufnahme des formidablen Rat Pack (Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr.), bei der man sofort merkt, was die Faszination von (gutem) Surround ausmacht: Man fühlt sich sofort als Bestandteil des musikalischen Geschehens. Eine ähnliche Involviertheit kann man meines Erachtens beim normalen Stereohören nur durch eine erhöhte „Rechenleistung“ des Gehirnes, sprich Konzentration erreichen. Dies wiederum kostet Energie und so kommt Surround eben vergleichsweise mühelos daher.
freut mich, dass man das so heraushören konnte. Eine liebevoll zusammengestellte Mehrkanalanlage, die richtige Software und es bleiben nahezu keine Wünsche mehr offen. Mit nur zwei Kanälen ist ein solches Klangbild gar nicht realisierbar. Die Vorteile sind sogar hörbar gewesen, obwohl die Aufstellung der Leinwand wegen nicht ganz 100%ig ist. Das lässt vielleicht erahnen, was noch an Potential vorhanden ist, wenn alle Hochtöner auf identischer Höhe spielen würden.
Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Dr.Who hat geschrieben: Es ist ein Trugschluß anzunehmen das es ausreicht den Center tiefer zu legen um ihn gleichzeitig anzuwinkeln. Stimmen usw. werden immer von unten wahrgenommen, völlig gleichgültig wie stark gewinkelt wird.
Hallo Milon,

darüber kann man viel theoretisieren, im Endeffekt entscheide ich aber immer nach Gehör und Hörerfahrung aus dem Live-Konzert. Die Meinung so mancher "Sound-Theoretiker" interessiert mich da wenig, denn wenn man sich so anschaut, besser noch anhört, was diese Experten an Konzertsaal-Akustik hinbekommen (im Vergleich zu den Altmeistern, die einen Musikvereinssaal oder das Concertgebouw schufen) muss man die ganze "Modellrechnerei" durchaus in Frage stellen.

Bei mir haben sich, nach einigen Versuchen mit Center-Positionierung, wo dessen HT auf derselben Höhe spielt wie die der Front's, keinerlei Nachteile gegenüber meiner nun praktizierten Aufstellung ergeben. Weder Stimmen noch die Musik meiner sehr zahlreichen Surround-Einspielungen wird da "von unten" wahrgenommen. Und das empfinde nicht nur ich so, sondern es bestätigen mir alle meine Besucher ebenfalls.

Nun, ich setzte ja für 5.1 insgesamt nur sensorgeregelte Aktivsysteme von Silbersand ein, mag schon sein, dass sich die von Dir beschriebenen Effekte bei anderen Lautsprechertechnologien so darstellen. Mag auch sein, dass der Einsatz von Audyssey, wo ja der Center ebenfalls genau in die Messungen mit einbezogen wird, hier eine Rolle spielt.

Wenn ich noch eins draufsetzen würde, wäre das ein weiterer Center über der Leinwand. Ist aber für die nächsten 5 Jahre nicht geplant, da ich den Nutzen als absolut marginal ansehe.
Die Vorteile sind sogar hörbar gewesen, obwohl die Aufstellung der Leinwand wegen nicht ganz 100%ig ist.
Zu typischen Foren-Aussagen, wie es "klingen hätte müssen", ohne dass derjenige es selbst in der kritisierten Umgebung gehört hat, sage ich schon lange nichts mehr, bringt nichts, sorry.

Gruss Sigi
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Dr.Who

Beitrag von Dr.Who »

Kienberg hat geschrieben:Nun, ich setzte ja für 5.1 insgesamt nur sensorgeregelte Aktivsysteme von Silbersand ein, mag schon sein, dass sich die von Dir beschriebenen Effekte bei anderen Lautsprechertechnologien so darstellen. Mag auch sein, dass der Einsatz von Audyssey, wo ja der Center ebenfalls genau in die Messungen mit einbezogen wird, hier eine Rolle spielt.
Man stelle ein Aktivsystem in einem Schrank und es hört sich trotzdem besser an als ein passives System, ich weiß. Im ernst: Aktiv bügelt doch keine Aufstellungsprobleme aus, auch dann nicht wenn Silbersand zum Einsatz kommt. Genauso wenig wie ein EQ im Denon (habe ich selber alles gehabt) Aufstellungskorrekturen vornimmt. Messungen spielen hier also in der Tat keine Rolle.
Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Dr.Who hat geschrieben: Genauso wenig wie ein EQ im Denon (habe ich selber alles gehabt) Aufstellungskorrekturen vornimmt. Messungen spielen hier also in der Tat keine Rolle.
Hallo Milon,

das ist so nicht richtig und widerspricht meinen Hörerfahrungen.

Was ein Denon AVP A1HD (der ja erst seit ca. 15 Monaten auf den Markt ist) heute leistet, kann nicht mit früheren Modellen von PrePros, gleich welchen Herstellers (auch die superteuren Anthem, Audionet, Lexicon, Krell, Madrigal etc.), verglichen werden. Im AVS-Forum kannst Du über viele Seiten nachlesen, was User weltweit über diesen Prepro, seine vielfältigen Funktionen und die Möglichkeiten seines Korrektursystems Audyssey berichten; auch Vertreter von Audyssey selbst schreiben da und beantworten Fragen.

Es sind die m.M. nach besten Produktthreads, die es derzeit im Internet gibt, jede Frage wird kurzfristig und kompetent, entweder vom Hersteller selbst oder von erfahrenen Usern, beantwortet. Hier die links dazu:

Official Denon AVP-A1HD/AVP-a1HDCI und Official Audyssey-Thread

Gruss Sigi
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Aktivfreunde,

bei mir spielt nun seit letzten Samstag ein Paar Silbersand FM 701. :D

Mein Händler, Markus Spatz, kam mir sehr entgegen (nun, er wird sagen, ich hätte ihn solange genervt ) und hat mir seine Vorführexemplare für einige Zeit überlassen, bis dann meine bestellten die Manufaktur in Zweibrücken verlassen. Ich habe ihm im Gegenzug natürlich versprochen, dass FM 701-Interessenten jederzeit bei mir hören können.

Der Transport in meinen Hörraum in der 1. Etage unseres Hauses war, Dank des elektrischen Antriebs, über den der "Treppentransportwagen" von Markus Spatz verfügt, völlig problemlos. Nach einer Stunde standen die Boliden an ihrem Platz (siehe Bilder).

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Die Aufstellung wurde so gewählt, dass sie einerseits akustisch "frei atmen" können (1,20 m vor der Rückwand, 1m bzw 1,20 m neben den Seitenwänden), andererseits aber durch ihre Grösse nicht die Leinwand verdecken und diese auch von den äusseren Sitzpositionen noch voll sichtbar bleibt.

Die 701er sind mit denselben XLR-Kabeln (Burmester Lila) an den Denon AVP angeschlossen, wie das auch die FM 401 waren. Nach einem kurzen Hörtest mit meinem bisherigen Stereosetup (401 und Velodyne DD18) haben wir den Velodyne sofort rauskonfiguriert, da dieser keine Chance gegen den 701-Bass hatte, der kam präziser, packender, schneller, homogener. Die Audyssey Einstellung für Stereo wurde neu ermittelt, und so höre ich nun seit einigen Tagen.

Das 5.1/7.1 - Setup unter Integration der 701 kommt dann nächste Woche dran. Damit habe ich aber überhaupt keine Eile (und dies obwohl ich in den letzten Monaten 60% der Musik in Surround abspielte), denn was die FM 701 von 2-kanaligen Quellen an Musik in den Raum zaubert, habe ich bis dato nicht für möglich gehalten.

Dieser Ausnahmelautsprecher stellt grosse, kleine, mittlere Ensembles ungeheuer realistisch in den Raum. Bei Klavieraufnahmen, Streichquartetten, Bläserquintetten, Jazztrios oder auch Stubenmusi hat man das Gefühl, die Ausführenden sind im Hörraum mit Fleisch und Blut anwesend.

Eine grosse Opernbühne wird sehr realistisch dargestellt, ich habe bei vielen meiner vorzüglichen Operneinspielungen noch nie die Bewegungen der Sänger auf der Bühne so deutlich und realistisch wahrnehemen können. Beim Abhören der Liveaufnahme von Don Carlos aus der Wiener Oper hatte ich schon nach den ersten Takten das Gefühl, ich sitze wieder, wie damals, in der 4.Reihe Mitte und sehe den Hörnern beim Spielen zu. Die 701 gibt den einsetzenden Chor, der langsam von hinten näher kommt, fast holographisch genau wieder.

Gute Aufnahmen symphonischer Werke werden mit bisher so nicht gehörter Raumtiefe wiedergegeben.
Aus unseren GLZ-Tests ergab sich bei Acourate-behandelten Files mit der FM 401 eine klar hörbare Zunahme der Raumtiefe und damit eine bessere Unterscheidbarkeit und Ortungsmöglichkeit der Instrumentengruppen. Dieselben Aufnahmen mit der FM 701 wiedergegeben, stellt aber eine völlig neue Kategorie dar. Wo Acourate einen kleinen Schleier wegzieht, rollt die FM 701 einen schweren Bühnenvorhang hoch ...unglaublich!

Ich habe mal auf die Schnelle ein PPT-Bild zu diesem Effekt erstellt, damit man sich besser vorstellen kann, wie die FM701 die Konzertbühne abbildet, wie nun die einzelnen Instrumentengruppen fast holographisch in den Abhörraum gestellt werden:

Bild

Diese Art den Aufnahmeraum darzustellen und die überaus authentische Wiedergabe der Klangfarben lassen nun auch diejenigen Instrumente gut erkennen, die bisher oft an Überdeckungseffekten untergingen (eine Erfahrung, die man ja auch von vielen nichtoptimalen Plätzen im Konzersaal kennt).

Ich werde nun in den nächsten Wochen meine Aufnahmen systematisch durchhören (dabei erhält man übrigens einen schönen "Return of Investment" des Rippens, hier lohnt es, schnellen Zugriff auf seine Einspielungen zu haben) und interessante Ergebnisse hier reinstellen.


Gruss
Sigi
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