Sigi (Silbersand FM 701, 401, 303 Center)

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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Das ist ein tolle Analyse, Sigi,

die mir zeigt, dass man sich einen solchen Lautsprecher, wie du ihn dir zur Krönung deiner audiophilen Karriere zugelegt hast, in vielerlei Hinsicht erst "verdienen" muss! Denn was du aufgrund deiner Fachkenntnis hören kannst, muss man auch erst einmal wissen - aktives Hören im besten Sinne also.

Werde mir nun zu Hause eine Auszeit erbitten, um nach langer Zeit Mahlers 6. Sinfonie in der Denon-Einspielung (Inbahl) anzuhören.

Vielen Dank!
Rudolf
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,

ganz herzlichen Dank für diesen tollen Hörbericht! Feedback: Ganz große Klasse, die Darstellung.

Bei mir steigert das die Lust auf unseren Besuch demnächst bei Euch noch weiter! Sind die drei Versionen von Acousense mit 44,1/16, 96/24 und 192/24 von ein und derselben Abmischung? Ich bin überrascht, dass ein Unterschied zwischen den Versionen mit 96 und 192kHz hörbar ist und bin sehr gespannt, das selbst zu hören.

Deine Höranalysen sind wirklich eine Lust zu lesen, Sigi. Ich denke, diese Ausnahmelautsprecher treffen hier genau den Richtigen. Lieber Herr Müller, falls Sie mitlesen: Bei solchen Hörberichten und Kunden weiß man doch, warum man Lautsprecher baut, oder?

@Rainer: Schön, dass jetzt ein Bild von Dir auf Deinen Beiträgen prangt! Ist das Kochen ein weiteres Hobby von Dir? Oder willst Du uns vermitteln, dass Du auch bei HiFi gerne Dein eigenes Süppchen kochst :mrgreen: ?

Viele Grüße
Gert
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Halo Sigi,

vielen Dank für Deinen detaillierten Hörbericht, es ist wie immer eine Freude Deinen Ausführungen zu folgen,insbesondere mit den kommentierten Partiturbeispielen.


Viele Grüsse vom Bodensee

Wolfgang


P.S. Bin schon gespannt auf Deine weiteren Hör-Berichte .....
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Roli
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Beitrag von Roli »

Hallo Sigi,

eine wirklich exzellente Beschreibung Deiner Höreindrücke!

Obwohl ich - ehrlicherweise gesagt - die Hörstücke nicht kenne, kann man aus Deiner Beschreibung erahnen, welcher Gigantismus einen mit Deiner Abhöranlage trifft.

Weiter so und vielen Dank!

Herzliche Grüße :cheers:
Roland
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Sigi

Deine tiefgehende Analyse hat mich dazu bewogen, selbst einmal genauer in einige Acousence-Aufnahmen reinzuhören.

Von der Zusammenstellung her würde mir z.B. das Volume 6 sehr gut gefallen. Allerdings ist das Andante der Mozart Symphonie 35 m.E. mit 7'30'' viel zu schnell gespielt. Auf meiner Koch-CD dauert dieser Satz 10'16''.

Gruss Beat
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Freunde,

besten Dank für Euer Feedback, es motiviert mich sehr, zukünftige Hörberichte in dieser Art darzustellen.

@Rainer
Sehr schönes Bild, so stellt man sich doch einen Maître de Cuisine vor. :cheers:

@Rudolf
Hoffe, Du hast inzwischen die Auszeit bekommen, Dir die 6.Mahler anzuhören...und, wie war's ??
Fortepianus hat geschrieben:Sind die drei Versionen von Acousense mit 44,1/16, 96/24 und 192/24 von ein und derselben Abmischung? Ich bin überrascht, dass ein Unterschied zwischen den Versionen mit 96 und 192kHz hörbar ist und bin sehr gespannt, das selbst zu hören.
Gert, die Abmischungen werden bei Acousence alle vom 24Bit/192kHz Master erstellt, auch die neue SACD der konzertanten Ringaufführung

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(War heute in der Post, werde morgen gleich mal reinhören: CD vs. SACD vs. 24/96kHz v. 24/192 kHz :D )
Und ja, es wird Dir nicht erspart bleiben....Acousence-Scheiben sind fester Bestandteil meiner Demo's :wink: :mrgreen:
Roli hat geschrieben:Obwohl ich - ehrlicherweise gesagt - die Hörstücke nicht kenne, kann man aus Deiner Beschreibung erahnen, welcher Gigantismus einen mit Deiner Abhöranlage trifft.
Kommst einfach mal mit der "Schwaben-Connection" hier im tiefsten Oberbayern vorbei, dann bekommt ihr Mahler in allen möglichen Ausprägungen und Lautstärken zu Gehör.
xuser hat geschrieben:Allerdings ist das Andante der Mozart Symphonie 35 m.E. mit 7'30'' viel zu schnell gespielt. Auf meiner Koch-CD dauert dieser Satz 10'16''.
Das ist keineswegs zu schnell gespielt, Beat.
Das Andante der Haffner-Symphonie (KV 385) hat 84 Takte, 2/4, das ergibt 168 Viertel. Ein Andante beginnt mit 76 Beats/min, es wird einmal wiederholt, also ergeben sich 4'42'' als Spielzeit. So wird es auch "amtlich" im Mozarteum praktiziert und ich habe es schon des öfteren dort vom "Studentenorchester" so gehört. Auch Karajan z.B. spielte es immer so ein.
Allerdings gab es zu Mozarts Zeiten noch kein Mälzel'sches Metronom, deshalb fehlen dort entsprechende Angaben und die Dirigenten nehmen sich da wohl viel Freiraum raus. Wenn in Deiner Einpielung (wer führt es denn da auf ??) dafür 10'16'' gebraucht werden, spielen die statt einem Andante das langsamste Largo und/oder wiederholen öfters.
So wie es Darlington auf der Acousence spielt ist es mit Sicherheit nicht zu langsam.

Gruss
Sigi
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Sigi

Meine Version (Koch CD F 321 834) wird dirigiert von Enrique Batiz.

Das Tempo des zweiten Satzes schätze ich auf ca. 80 BPM. Ein Metronom zur Uberprüfung besitze ich leider nicht.

Die Acousence-Variante ist m.E. deutlich schneller gespielt, dh. ca. mit 110 BPM.

Gruss Beat
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Roli
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Beitrag von Roli »

Kienberg hat geschrieben:Kommst einfach mal mit der "Schwaben-Connection" hier im tiefsten Oberbayern vorbei, dann bekommt ihr Mahler in allen möglichen Ausprägungen und Lautstärken zu Gehör.
Hallo Sigi,

Danke für die nette Einladung! Wir Schwaben werden auch mal bei Dir einrücken. Ich habe aber ein kleines bisschen Hemmungen.
Bis jetzt bin ich mit meinem Equipment absolut zufrieden, aber wenn ich dann bei Dir war...???!!! :shock:

Wir kommen trotzdem - definitiv! :D

Herzliche Grüße :cheers:
Roland
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xuser
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Beitrag von xuser »

xuser hat geschrieben: Das Tempo des zweiten Satzes schätze ich auf ca. 80 BPM. Ein Metronom zur Uberprüfung besitze ich leider nicht.
Hallo Sigi

Heute habe ich ein Tool entdeckt, welches für ein Stück den BPM-Durchschnitt ausrechnet. Für den obigen Satz beträgt dieser Wert 107.44, dh. trotz der Dauer von 10'16'' ist das Tempo etwas schneller als vermutet.

Gruss Beat
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Beat,
xuser hat geschrieben:Für den obigen Satz beträgt dieser Wert 107.44, dh. trotz der Dauer von 10'16'' ist das Tempo etwas schneller als vermutet.
aha, das ist ja sogar ein schnelles Andante, siehe Bild:

Bild

Wenn der Satz nun trotzdem über 10' dauert, wiederholen die recht oft. Kannst ja mal feststellen, wie oft, die Partitur der Haffner bekommst Du hier , auf JA drücken und dann weiter auswählen.

Ich verwende ja seit Jahrzehnten das Wittner Taktell, aber dieses Tool hört sich sehr interessant an, hast Du dazu weitere Info's ??....Danke !

Gruss
Sigi
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Roland,
Roli hat geschrieben:Bis jetzt bin ich mit meinem Equipment absolut zufrieden, aber wenn ich dann bei Dir war...???!!! :shock:

Wir kommen trotzdem - definitiv! :D
das freut mich sehr, und Du weist doch, auch bei unserem hifidelen Treiben ist ja Unzufriedenheit der Motor der Evolution.

Gruss Sigi
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Sigi

Der BPM-Analyzer wurde von Mixmeister entwickelt, und kann unter dem Link http://www.mixmeister.com/bpmanalyzer/bpmanalyzer.asp bezogen werden.

Da hier die Mail-Adresse verlangt wird, habe ich noch nach einem Alternativ-Download gesucht (und gefunden :wink: ).

Gruss Beat
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Beat,

besten Dank für den bpmanalyzer, ein nettes Tool, läuft sehr schnell durch. Habe gleich mal die Acousence-Haffner-Einspielung durchlaufen lassen.

Jonathan Darlington spielt demnach den 2.Satz mit 110,51 bpm, also doch etwas schneller als Enrique Batiz in Deiner Aufnahme.

Wünsche Dir frohe Weihnachten!

Gruss Sigi
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Sigi

Besten Dank. Gerne wünsche ich Dir auch schöne Festtage.

Vermutlich wirkt die Acousence-Einspielung auf mich ungewohnt, weil das Nebenthema m.E. ein schnelleres Tempo aufweist als das Hauptthema.

Gruss Beat
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Sigi, liebe Aktivgemeinde,

ich will Euch von einer äußerst eindrücklichen Hörerfahrung berichten, die meine Frau und ich gestern und heute erlebt haben - wir waren bei Sigi und seiner Frau zu Gast am Fuße des Kienberg:

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Das ist das Panorama, das sich beim Blick aus Sigis Hörraum bietet. Aber der Reihe nach. Ich hatte mir, abgesehen von der Vorfreude, Sigi mit seiner Frau in heimischer Umgebung erleben zu dürfen, drei grundsätzliche Fragen im Vorfeld gestellt:

1. Können die FM701 in einem Hörraum normaler Größe den ungeheuren Eindruck, die sie im Studio Krings auf mich gemacht hatten, wiederholen? Und welche Steigerung ist dann noch möglich, wenn sie mit drei weiteren Silbersandlautsprechern in Surround aufspielen?

2. In meiner Vorstellung ging ich von einer ungeheuer präzise aufspielenden Anlage aus. Sorry, Sigi, Kette. Dazu steht ja der - wenn auch nicht angeschlossene - Röhrenverstärker hinten im Regal :mrgreen: . Wenn man irgendwo einen Unterschied zwischen den Formaten 16/44,1 bis 24/192 würde ausmachen können, dann hier.

3. Wäre es, egal, welch hohes Niveau mich erwarten würde, möglich, dieses mit FIR-Filtern via acourate noch zu steigern?

Die Beantwortung der Fragen nach Formaten und acourate bedurften einer gewissen Vorbereitung. Für die Formatfrage hatte ich eine DVD-Audio gebrannt mit 5 Versionen des 3. Satzes von Ralfs Einspielung der 6. Sinfonie Mahlers drauf:

a) Original in 24/192
b) Mit Sampleratenkonverter (SRC) auf 24/96 runtergerechnet und anschließend wieder auf 24/192 hoch
c) dito auf 24/48 und wieder hoch auf 24/192
d) dito auf 16/48 und wieder hoch auf 24/192
e) Mit acourate ein extrem steiles FIR-Filter erzeugt, das ohne Phasenfehler bei 22kHz steil abschneidet. Damit das 24/192-Original gefaltet

Die Intension war, das gleiche Ausgangsmaterial und das immer gleiche Endformat zu verwenden, das dem DAC angeboten wird. So lassen sich Hardwarevorlieben für bestimmte Samplingraten ausschließen.

Für die FIR-Frage bereitete ich meine kleine Linux-Kiste so vor, dass ich vor Ort nur noch das Messmikro hätte anschließen müssen und schon wäre die Pulsantwort auf dem Stick gewesen zur weiteren Bearbeitung in acourate. Im Konjunktiv, weil es anders kam. Am Abend vor der Fahrt zu Sigi kamen noch Freunde auf ein Glas Wein vorbei. Anlage angemacht, Stille. Ursache: Die Linuxkiste, die bisher klaglos ihre Faltungsarbeit verrichtet hatte, war tot. Nicht mal eine LED an. Kein Bild, kein Ton, wir kommen schon (Kennt den Werbespruch noch jemand? Hat übrigens meine Frau auch immer gern verwendet in ihrer Zeit auf der Intensivstation :mrgreen: ). Das haben wir gleich, dachte ich in meiner Einfalt. Netzteilplatine abgeraucht war dann die Diagnose, keine im heimischen Lager, also nix mit Messen damit am nächsten Tag bei Sigi :( . Gut, halt die Tascam USB-Soundkarte eingepackt und gehofft, dass das schon irgendwie gehen würde.

Nach gut drei Stunden Fahrt eine Bilderbuchlandschaft - das verschneite Inzell bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein und ebensolchen Gastgebern - ein Traum. Sigi hatte schon die Langlaufski hingerichtet, das war schon verlockend. Aber wir waren doch nicht zum Vergnügen gekommen :mrgreen: ! Gut, wenn schon kein Sport, dann aber wenigstens ordentlich essen - vielen vielen Dank, lieber Sigi, an Deine Frau für die köstliche Verpflegung, die uns zuteil wurde! Im Wohnzimmer angekommen wäre sicher jedem normalen Besucher als erstes der grandiose Blick auf die Berge ins Auge gestochen, mir dagegen fiel als erstes der Grotrian-Steinweg-Flügel von 1905 auf. Prima Instrument, könnte vielleicht eine Stimmung vertragen, aber so konnte man manchen falschen Ton des Schubert-Impromptus, das ich zum Besten gab, auf's Instrument schieben.

Ein bisschen lang die Einleitung, komm zur Sache, Gert, höre ich da manchen sagen? Sorry, eine außerordentliche musikalische Erfahrung wie diese will ein wenig vorbereitet werden. Morgen mehr.

Viele Grüße
Gert
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