Heute war ich zu Besuch bei Vittorio. Nun hatte ich einige Stunden vorher Zeit, um die Binnen- und Außenalster in Hamburg abzulaufen. Das war schon mal eine gute Einstimmung. Gut gelaunt klingelte ich bei Vittorio und dieser öffnete mir ebenso gut gelaunt die Tür. Ich muss schon sagen, diese ganz hervorragend gestaltete und eingerichtete Wohnung muss ich unbedingt erwähnen. Wer die Bilder von Vittorio kennt, kann sich vorstellen, dass nicht nur das HiFi-Equipment eine Wonne für alle Sinne darstellt.
Aber nun gut. Wir sind hier nicht im Architektenforum. Kommen wir zum Wesentlichen, nämlich als erstes
zum Hörraum und zur Anlage
Die Optik ist mir sehr wichtig und ich hätte nie gedacht, dass mir eine Geithain gefallen könnte (ich entschuldige mich schon jetzt an alle Geithain-Fans). Aber die RL 922K ist so eine Box, sicherlich auch wegen der genialen Konstruktion des Ständers, die mir sehr gut gefällt. Vittorio hört ohne elektronische Raumklangkorrektur. Aber in Sachen Raumakustikoptimierung macht ihm so schnell keiner was vor. Der Sweetspot befindet sich in 2,5m Entfernung. Dahinter in gehörigem Abstand die Bibliothek als Diffusor. Ein Hochflorteppich zur Minderung erster Schallreflektionen liegt zwischen den Boxen und der Couch. Die Fenster werden mit Akustikvorhängen (eine wirklich ausgefallene Kontruktion) bedämpft. Obwohl der Hörraum nicht allzu groß ist hatte ich immer das Gefühl von Weite. Als ehemaliger La Rosita-Fan war ich auch sehr gespannt auf die Pi V3. Vom Audio-GD Master 9 hatte ich schon viel gelesen. Beide Geräte befinden sich im sogenannten Altar (O-Ton Vittorio - sieht zum Glück nicht so aus
). Die Musikdateien werden per WLan vom Mac mini gestreamt was exakt der Philosophie von Dan Bellity entspricht (von wegen galvanische Trennung und so).zum Soundcheck
Wir haben stellenweise bis 100dB gehört und es eigentlich nur gemerkt, weil ich es gemessen hatte. Die Boxen spielen absolut verzerrungsfrei. Raummoden konnte ich nicht ausmachen. Am Anfang hörten wir einen kleinen Teil meiner Musik. Wie sich herausstellte, war (vermutlich komprimierter) Pop nicht so das, was die Geithains wiedergeben wollten. Experimentelle Musik oder ein wenig Rock dagegen schon. Die Sonne ging dann aber bei der Musik von Vittorio auf. Da hatten wir endlich die Bühne, die feinen Details und wunderschön wiedergegebene Stimmen. Mein Wissen hat sich wieder erweitert. Bei nächster Gelegenheit höre ich mir
Malia (Four Women)
Claude Tchamitchian (An Happy Child)
Minnesota Orchestra (Danse Macabre)
Mikhail Pletnev & ... (Shchedrin: Carmen Suite After Bizet'...) und
Tord Gustavsen Trio (Karmosin)
an. Ganz hervorragende Titel, die sich wunderbar auf Vittorios Anlage anhörten. Obwohl die Geithains für meine Ohren recht analytisch spielen, nahm mich die Musik emotional mit.
Persönliches
Lieber Vittorio,
vielen Dank an Dich und Deine Frau für die herzliche Aufnahme eines Wildfremden. Ich fühlte mich sofort Zuhause. Der Wein floß reichlich (ich kam aber ohne Gleichgewichtsstörungen am Hbf an) und die Bewirtung mit hauseigenem Pesto war köstlich. Ich habe den Besuch sehr genossen.
Herzliche Grüße
Gabriel
