Meine Interesse gilt insbesondere der Wiedergabe über geregelte, aktive Schallwandler und den Möglichkeiten der elektronischen Signalverarbeitung zur Raum- und Klangkorrektur. Außerdem macht es mir Spaß, mich neben der Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Technologien auch mit vermeintlichen Randgebieten wie z.B. der Psychoakustik zu befassen.
Meine musikalischen Vorlieben gelten insbesondere dem Jazz und der "Weltmusik". Mit fortschreitendem Alter gefällt mir auch die klassische Musik immer mehr, während ich dem Pop/Rock nicht mehr so viel abgewinnen kann.
Mein audiophiler Werdegang
Zu Beginn der 80er Jahre bin ich während meiner Berufsausbildung mit dem "Aktiv-Virus" infiziert worden. Schuld daran waren Tests der HiFi-Zeitschrift "Audio", die damals die Produkte der Firma Backes & Müller in den Himmel lobten und ein Fachhändler (Geschka & Mundorf) in Köln, dessen Ladengeschäft sich in unmittelbarer Nähe meiner Berufsschule befand.
Nachdem ich mir an dessen Schaufenster ein halbes Jahr lang die Nase platt gedrückt und der Verkäufer von meinem ständigen Probehören seinerseits die Nase voll hatte, entschied ich mich zum Kauf eines Pärchens Backes & Müller Delta in Verbindung mit einem Restek V1 Vorverstärker und einem Regaplanar Plattenspieler. Später kam ein einfacher Denon CD-Player hinzu.
Für mich war es eine vollkommen neue Klangwelt, die sich mittels der BM Delta erschloss. So "leicht" und losgelöst von den Lautsprechern hatte ich Musik aus der Konserve bislang noch nicht erlebt.
Diese Losgelöstheit war es auch, die mir den Zugang zu den kammermusikalischen Jazz-Aufnahmen des Labels ECM ermöglichte. Rückblickend kann man, glaube ich, mit Recht behaupten, dass ECM und Backes & Müller eine gleichermaßen bezaubernde wie erfolgreiche musikalische Ehe eingingen. Fast möchte man glauben, die Aufnahmen seien im ECM-Studio auf denselben Lautsprechern abgemischt worden, mit denen ich sie hörte.
Schon damals wurde in den einschlägigen HiFi-Zeitschriften viel über die zu den jeweiligen (passiven) Lautsprechern passenden Komponenten diskutiert: Endstufen und Lautsprecherkabel standen dabei ganz oben. Für mich hatten (und haben) diese Diskussionen zwar einen hohen Unterhaltungswert, aber ich fragte mich schon immer, weshalb es mir als technischem Laien überlassen wird, über diese angeblich so wichtigen Komponenten zu entscheiden.
Da war und bin ich ganz Kunde und überlasse diese Wahl gerne dem Lautsprecherentwickler, zumal dann, wenn es für mich besser klingt. Neben dem "aktiven Klang" faszinierte mich deshalb in gleichem Maße der Purismus aktiver Wiedergabeketten. Das Auge hört schließlich mit!
Mit dieser Kombination hörte ich mehr als 20 Jahre, bis wir vor 4 Jahren von einer Wohnung in ein Haus mit großem Wohnzimmer umzogen.
Dies war auch der Anlass, die alte Liebe in Form einer Generalüberholung bei einem Bonner Aktivspezialisten auffrischen zu lassen. Das war ein "Fehler", denn auf diese Weise erfuhren meine Ohren, dass es durchaus Steigerungsmöglichkeiten zu meinen BM Delta gibt. Da ich über die Jahre schon ganz vergessen hatte, dass der gute Klang wohlmöglich mit "aktiv" zu tun hatte, hörte ich mich parallel in der vermeintlich preiswerteren, "passiven" Welt um. Ich war verdutzt, dass mir selbst hochgelobte Lautsprecher renommierter Marken gar nicht so recht gefallen wollten. Meine Wahl fiel daher erneut auf aktive Lautsprecher mit Namen Silbersand FM 303, die zunächst mit einem Restek mini-pre angesteuert wurden.
Aufgrund der ungünstigen Raumakustik unseres Wohnzimmers habe ich mich zunächst notgedrungen, mit wachsendem Kenntnisstand jedoch immer begeisterter mit diesem Thema beschäftigt und mich schließlich entschieden, einen Teil der vorhandenen Defizite mit einem Raumkorrektursystem auszugleichen. Diese Aufgabe übernimmt nun ein Lyngdorf DPA-1, der zusätzlich Quellenumschalter, D/A-Wandler und Vorverstärker in einem Gerät vereint.
Meine Wiedergabekette
Keine Sorge, die Lautsprecherbespannungen werden bei ausgedehnteren Hörsessions genauso entfernt wie das Holztablett vom Hocker. Ein Teppich, der den Namen auch verdient sowie eine Gestaltung der Rückwand sind noch im (Dauer-)Gespräch.
Im Einzelnen besteht meine Wiedergabekette aus folgenden Komponenten:
- Lautsprecher: Silbersand FM 303 (aktives, sensorgeregeltes 3-Wege-System)
- Vorverstärker/Wandler: Lyngdorf DPA-1
- CD-Player: einfacher DVD-Player von Philips
- Netzwerk-Player: Sonos ZP 80 mit Netzwerkfestplatte
- Sound-Prozessor: SPL PSD 3000
- Raumkorrektur: RoomPerfect, Acourate
- USB-Interface: Tascam US-144
- NF- und Digitalkabel: Funk Tonstudiotechnik
Viele Grüße,
Rudolf
PS: von meiner Frau werden die Lautsprecher geduldet, von mir der Fernseher!