Matthias (DIY 4-Wege Dipol, Abacus C-Box 2)

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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Matthias,

danke für die Aufklärung bezüglich der KH420.
Matty hat geschrieben: 27.07.2021, 16:32 Bezüglich der Subwoofer:
Das was ich anspreche, bezieht sich ausschließlich auf den Bereich, der sich oberhalb des typischen Subwoofer-Frequenzbereiches abspielt. Vermutlich so der Bereich zw. 100 und 150 Hz.
Deswegen passt der Vergleich mit den SVS auch nicht so ganz, da diese ja normalerweise auch etwas tiefer getrennt werden. Oder beziehst Du Dich bei Deinem Kommentar zum SVS auch auf diesen Frequenzbereich, Fujak?
Natürlich rührt der knackige und konturierte Klangeindruck nicht ursächlich aus einem Frequenzbereich von 20...100 Hz, sondern von Bereichen oberhalb. Doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn der Bereich zwischen 20...100Hz unsauber spielt, dies den darüber liegenden Bereich maskiert. Dann hört sich der Bass voluminös und voll an, zugleich aber eher gemütlich und eben nicht knackig an.

Übrigens: Neben einem im Verhältnis zur Membranfläche zu schwachen Antrieb spielt als weitere Ursache für diese wenig konturierte Basswiedergabe noch ein weiterer Faktor eine Rolle, nämlich Jitter in der D/A-Wandlung. Ich hatte erst gestern darüber in meinem V-Thread geschrieben (viewtopic.php?p=207266#p207266).

Grüße
Fujak
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Matthias

So auf die Schnelle fällt mir nur WOW! ein.

Glückwunsch… tolles Projekt.

Grüße

Christian
dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Moin,

mich interessiert das selbstgebaute Ikea Rack. Aus welchen Teilen besteht das genau?

Gruss Dirk
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hi Dirk,

das ist zwei Mal die TV-Bank Lack übereinander gestellt (und aneinander geschraubt). Dabei habe ich von der unteren Bank die Füße weggelassen bzw. zur Stabilisierung im mittleren Fach verwendet.

Ist ehrlich gesagt nur als Übergangslösung gedacht, nachdem mein altes Sideboard den alten und noch sehr schweren Flatscreen nicht verkraftet hat und sich langsam in der Mitte durchgebogen hatte. :lol:

Leider sind sind die Fächer nicht hoch genug, um die Valvet-Endstufen dort unterzubringen, da diese (Class A) natürlich sehr warm werden und zu wenig Platz nach oben ist, wodurch sich ein Wärmestau ergibt.

Deswegen stehen die Valvets jetzt erst mal provisorisch neben dem Regal.
Vielleicht kommt irgendwann der Fernseher wo anders hin, dann könnten die Valvets auch einfach oben drauf stehen.

Viele Grüße
Matthias
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Matty
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Beitrag von Matty »

chriss0212 hat geschrieben: 27.07.2021, 22:35 Hallo Matthias

So auf die Schnelle fällt mir nur WOW! ein.

Glückwunsch… tolles Projekt.
Hallo Christian,

vielen Dank!
Ich kenne und verfolge ja Deine Projekte schon lange und bin immer wieder beeindruckt von Deiner Kreativität und deinem Experimentierdrang.

Deswegen freue ich mich über dieses Lob ganz besonders :cheers:

Viele Grüße
Matthias
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rs-qt
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AE18D16

Beitrag von rs-qt »

Hallo Matthias,

wen Du magst erkläre ich dir, warum der 18er nicht vernünftig "kicken" kann.

Der Aufbau sieht aber imposant aus.

VG
Ralf
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hi Ralf,

ja bitte, sehr gerne.

Ich habe da meine eigene Theorie, würde aber gerne hören, was Du dazu sagst.
By the way - sie "kicken" immer noch besser als viele andere Lautsprecher, die ich gehört habe.
Im direkten Vergleich mit meiner jetzigen Lösung und anderen Versuchsaufbauten jedoch, habe ich dann bemerkt, dass es besser geht.

Viele Grüße
Matthias
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Matthias,

das Datenblatt gibt alles her.

Es ist ein auf Tieftonwiedergabe getrimmtes Chassis. Die Freiluftgüte von 0,81 besagt, dass der Antrieb sehr schwach ist, also wirklich richtig schwach. Sowas kann an einem schwachen Magneten oder einem größeren Luftspalt liegen oder wie hier an einem in die Länge gezogenen Feld. Dadurch steht er sich aber durch Eigeninduktion beim Schwingen nicht selbst im Wege, wie es vom Antrieb her stärkere Chassis machen. Bei ihnen fällt dann bei gleicher Fs die Frequenzgangkurve nach unten hin schon eher ab, dass man da mehr Leistung braucht für den gleichen Pegel.
In dem U-Dipol Gehäuse wird die Resonanzfrequenz noch ein wenig gesenkt, aber auch die Güte steigt weiter und kommt näher an 1 ran.
1 bedeutet, dass das Chassis zu Überschwingern neigt. Das sollte man vermeiden. Man sollte eigentlich immer schauen, egal ob mit oder ohne Kiste, dass man bei etwa 0,7 landet. Das ist ein guter Kompromiss aus Tiefgang und Impuls. Unter 0,7 wirds noch "strammer", aber mit Leistung zuführen, was ich mag.

Der AE steht etwa 4m vom Hörplatz enzfernt, schätze ich mal. Das bedeutet 12dB Pegelverluste, die ihn also untenrum über die Entfernung unter 80dB halten. Das schafft er aber nur wegen gerade seines schwachen Antriebs. Wäre der stärker, wäre er untenrum leiser. Jetzt kommt die Sache mit der Leistung und Schwingspulenerwärmung, da man ja meist lauter als mit 80dB hört. Dadurch erwärmt sich die Spule, der Antrieb wird schwächer und die Güte steigt, was aber bei einem Wert von um 1 in deinem Gehäuse nicht so gut ist. Das geht alles zu Lasten des Impulses, er schafft es nur bei tiefen Frequenzen, da dort die Steigzeiten eben länger sind. Er hat jetzt zum Vorteil eine sehr leichte Schwingeinheit für einen 18er, weil er nur eine kleine kurze Spule hat, die im Dipolbetrieb mit 150W Belastbarkeit auch ausreicht. Untenrum erreicht er max. Hub schon bei viel weniger Leistung. Die Membransteife müsste man sich mal anschauen. Also 115g MMS ist extrem wenig. Die leichte Schwingeinheit und die niedrigen mechanischen Verluste (Qm um 9) sorgen überhaupt erst dafür, dass er bei dem schwachen Antrieb noch so einen recht guten Wirkungsgrad hat. Er ist extrem weich aufgehängt bei einem Vas von fast 900L, was bedeutet die Aufhängung lässt ihn schon "recht frei" arbeiten, bremst ihn aber auch nicht viel ein beim Schwingen wenns in die andere Richtung gehen soll, was der schwache Antrieb auch nicht so gut macht.

Werden jetzt die Anstiegzeiten kürzer gefordert, für höhere Frequenzen eben, kann er das nicht leisten, weil der Antrieb zu schwach ist und die Aufhängung auch nicht genug beiträgt. Bei wenig Leistung funktioniert das noch besser, kältere Spule, als bei dauerhaft höheren Pegeln. Was Du sagtest, dass er das trotzdem besser macht als andere Chassis liegt an der großen Fläche und dem geringen Gewicht. Über 100Hz braucht ein 18er nicht mehr so viel Hub. Ein SVS ist z.B. wesentlich schwerer bei weniger als der halben Fläche.
Sein Bereich ist also nur unten, wo es gemach zugehen kann, ein reiner Subwoofer der AE! Obwohl sie ihn als breitbandiges Chassis anpreisen.

Was könnte man tun? Einfach mal nur in eine Schallwand schrauben, dass er bei 0,81 bleibt. Das allein ist schon sehr grenzwertig. Untenrum geht evtl. etwas flöten, aber da kann man nachregeln. Der Impuls ist auf jeden Fall besser. Oder eine nicht ganz so enge Röhre nehmen, dass er freier ist, also wie eine nach hinten abgeschrägte Schallwand. Ich müsste noch ein trichterförmiges Etwas in der Werkstatt haben...kannst gern zersägen unnd austesten.
Was man noch machen kann ist Zusatzmagneten anbringen, die das Streufeld dahin werfen wo es gebraucht wird. Erst mal mit einem Magneten Testen, am Besten dann mal durchmessen und dann einen Zweiten dazu und schauen ob der auch noch was bringt. Er muss ja bei einer U-Hang Spule ein längeres Feld haben. Muss man mal messen und hören. Ist ja schnell gemacht. Bei Überhangspulen bringt das immer was.
Aber wenn Du jetzt so mit deinem Ergebnis zufrieden bist ists auch gut, wäre top. Muss man nicht zwingend machen. Ich zähls nur mal auf.

Ich habe hier z.B. 22"er mit einer Einbauresonanzfrequenz in Dipolen von 15Hz und einer Freiluftgüte von 0,25, also bärige Antriebe mit BL40, die eigentlich überhaupt nicht für Dipole gedacht sind. Der macht auch mit Vollgas 250BPM und mehr und kickt mächtig. Dafür wurden aber auch die Membranen zusätzlich richtig versteift, denn wenn die sich nur verformen wenn die Spule schiebt ist das ja auch ziemlich sinnbefreit.
Christian hatte den hier mal (mit einem Tapped Horn als Sub-Subwoofer) gehört.
Man muss unten zwar ein wenig nachregeln, aber der kann das ab.

Wenn Du das mit den Magneten mal probieren möchtest kannst Du gern rumkommen, ist ja nicht so weit nach Ratingen. Hab immer welche zum Testen liegen und dann kann man direkt mal messen wieviel sich ändert. Kannst Du zum Testhören dann ja gern mitnehmen.
Ich hab hier auch noch ein Rohbau Dipol Testsetup mit einer Säule aus 6x15"ern mit passenderen Parametern.......kannst Du wenn Du magst mal zum Test mitnehmen. Die 6 kosten nicht mehr als ein AE. :shock:
Nur falls Du neugierig bist und mal vergleichen möchtest um zu sehen wie wichtig bei Dipolen die Parameter für den Bass und "Kick" sind. Es sind natürlich qualitativ nicht so hochwertig verarbeitete und schöne Chassis wie die AEs, ganz klar, die sind schon extrem "sexy", das wäre dann so ein wenig "Parameter vs. Quality bei Preisgleichheit".

VG
Ralf
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Moin in die Runde
Christian hatte den hier mal (mit einem Tapped Horn als Sub-Subwoofer) gehört.
… und war ziemlich angetan ;)

Viele Grüße

Christian
Matty
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Beitrag von Matty »

Hallo Ralf,

vielen Dank für Dein ausführliches Feedback.

Ich weiß gar nicht, worauf ich zuerst eingehen soll :D

Ich sehe den AE Dipole 18 schon als breitbandiges Chassis.
Neben der Tieftonfähigkeit, die u.a. durch niedrige Resonanzfrequenz und schwachem Antrieb erreicht wird, bietet er auch sehr konstante Werte für BL, KMS (suspension stiffness) und L (voice coil inductance), was dazu führt, dass der Treiber auch bei größerem Hub keine signifikanten Veränderungen der T/S-Parameter erfährt. Viele Treiber sind hier deutlich schlechter, d.h. bei größerem Hub verändern sich ein oder mehrere Werte und in der direkten Folge auch die T/S-Parameter. Die Klangcharakteristik ändert sich also abhängig vom Hub. Dies mag unerheblich sein, wenn ein Treiber nur in einem begrenzten Frequenzbereich arbeitet, für breitbandige Treiber aber ist es ein essentielles Qualitätsmerkmal.
Dennoch haben die AE-Dipole 'kleine Schwächen', über die wir ja gerade hier diskutieren :-)

Letztendlich hatte ich aber auch andere Gründe dafür, die 18er zu Subwoofern zu degradieren.
Der Versuch, ein möglichst gutes Constant Directivity-Verhalten zu erreichen, führt dazu, dass abhängig von der Breite der Treiber auch der Einsatzbereich nach oben limitiert wird.
4 Wege haben sich dabei für mich als optimal erwiesen.

Bei meinen Klangvergleichen, die zu meiner persönlichen Bewertung und Entscheidung geführt hatten, hatte ich die 18er übrigens noch in einer offenen Schallwand, also nicht in einem U-Frame. Ich kann den von mir präferierten Klang auch nicht unbedingt an spezifischen einzelnen Treiber-Eigenschaften festmachen.
Ich hatte zum Beispiel auch einen (sündhaft teueren) Accuton AS250 ausprobiert. Dieser hat mich aber trotz starkem Antrieb (QTS=0,38) und extrem steifer Membran auch nicht restlos überzeugt.
Ein Accuton C-220-6-222, eingesetzt ab ca. 100-120Hz klang dagegen wirklich wunderbar.
Die Treiber, die ich letztendlich ausgewählt habe, haben eine weiche Aufhängung, dennoch habe ich klanglich mit ihnen das erreicht, was ich mir vorgestellt habe.
Sechs Stück auf jeder Seite sorgen, gepaart mit ordentlichem linearen Hub, dann auch noch für genügend Verschiebevolumen und sind klein genug für eine Schallwand, die einen Dipol-Peak bei ca. 500Hz hat, wo dann der Mitteltöner übernimmt.
rs-qt hat geschrieben: 19.10.2021, 09:45 Der Aufbau sieht aber imposant aus.
Danke, das war aber eigentlich gar nicht mein Ziel. :D
Meine Anlage steht im Wohnzimmer und deswegen wollte ich sie von ihrem 'Footprint' eigentlich im Rahmen halten, hat aber wohl nicht ganz geklappt. :wink:
Im Vergleich zu großen Hörnern habe ich aber wohl eher Kompaktlautsprecher. :D

Eine möglichst große Kompaktheit war auch der Grund für das eher ungewöhnliche U-Frame-Design.
Die Optik spielt also eine Rolle, auch wenn die Funktionalität nicht ganz optimal sein mag.
In einem Dokument der Jungs von Quarter-Wave wird einem U-Frame übrigens sogar ein leicht besseres Impulsverhalten attestiert als einer offenen Schallwand:
http://www.quarter-wave.com/OBs/U_and_H_Frames.pdf hat geschrieben: Comparing the OB impulse
response with the U and H frame impulse responses one could conclude that the U and
H frame are slightly better damped since they settle back to zero in a little less time.
Irgendwo hatte ich übrigens auch mal gelesen, dass die hintere Öffnung eines U-Frame nicht größer sein sollte, als die effektive Membranfläche. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.


Ich habe meine Lautsprecher - nebenbei bemerkt - nicht auf Maximallautstärke getrimmt (, was den Einen oder Anderen beim Anblick von 3 18-Zöllern vielleicht verwundern mag :wink: ).
Wichtiger ist mir die Klangqualität bei leisen bis mittleren Lautstärken mit ein wenig Luft nach oben.

Danke übrigens für Deine Unterstützungsangebote. Ratingen ist in der Tat nicht weit. Da sollten wir uns so oder so mal treffen. :cheers:

Ein paar 15-Zöller habe ich übrigens auch noch im Keller.
4x A&D R1524, sowie 2 BD15, falls Dir das etwas sagt. Letztere sind, soweit ich weiß, Auftragsproduktionen von Bert Doppenberg (der mit den Oris-Hörnern) bei Beyma und haben einen BL von 29.2 sowie Qts von 0,23. Sollten also die von Dir genannten Anforderungen erfüllen :mrgreen:.
Ich hab mal gerade einen 15er in The Edge simuliert, er würde tatsächlich als nacktes Chassis oder mit minimaler Schallwand noch 1:1 als Alternative zu meinen sechs Sechzehnern in das Konzept passen. ich glaube, da muss ich nächste Woche tatsächlich mal einen kleinen Vergleichstest starten. :cheers:

Viele Grüße
Matthias
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Matthias,

ich kenne deren Paper.
Das Chassis was sie genommen haben ist aber auch das Schlappste überhaupt. Wer mal so einen durchgemessen hat kann bestimmt bestätigen, dass die meist noch schwächer sind als auf dem Datenblatt (Qts 1,26) mit Qts teilweise bei 1,4. :shock: Dass der von einem U-Frame beim Impuls profitieren kann ist klar. Ich glaub der profitiert von egal was man dem hinter, drüber oder drumherum baut, selbst wenn man "nur eine Decke drüber legt".:wink: Aber im U-Frame eine Güte von über 1,7......warum macht man sowas?? :shock:
Als Testchassis eher eine recht schlechte Wahl m.M.n.
Der kickt übrigens auch nicht, da ist der Beta 15 ein ganz ganz anderes Kaliber, hat aber eben dafür auch die richtigen Parameter um abliefern zu können. Bei dem fängt man schon an zu Grinsen wenns los geht. Den hatte ich schon als "Kicker" zusammen mit 4x15" für untenrum zusammen in einer Säule in der Mitte angeordnet.....heftig! Hab ich auch noch ein Testgehäuse und Chassis liegen.

Was deren Messungen aber zeigen ist, dass der Bereich über den wir ja sprechen, also 80-150Hz, bei OB erheblich lauter ist. Da braucht der im U-Frame schon mehr als die doppelte Leistung für (und wie dann der Impuls aussieht?) und der HP funktioniert nicht mehr wie er soll, was er bei OB wesentlich besser macht. Bei 85dB ist er einmal im U bei 35Hz und OB bei 37Hz. Jetzt auch nicht so der Unterschied um sich die anderen Dinge "einzufangen" finde ich.

Aber wie gesagt, für die Arbeit, die sie sich gemacht haben eher eine seltsame Chassiswahl, da scheut einem schon vor das Datenblatt des Alpha 15 ganz durchzugehen. Aber den hatten sie wohl schon länger in Gebrauch und somit da. Ich fand den nur schlecht. Von Oaudio gibts ja auch einen 15er OB mit sehr schwachem Antrieb....auch absolut nicht mein Fall, Antrieb gemessen viel schwächer als angegeben. Fliegt hier auch noch rum. Hat man Angst den wieder zu verkaufen, weil man weiss was das für ein Chassis ist, von wegen Kharma und Schlechtes kommt doppelt zurück. :D

Hast du die 6x18cm alle gleich angeschlossen? Ich frage weil der Abstand zum Mitteltöner ja doch recht unterschiedlich ist. Ich fand es bei sowas meist besser wenn ich die Äußeren so verdrahtet habe, dass sie zusammen so laut wie ein 18er waren. Haben einerseits die nah am MT Sitzenden unterstützt, dass untenrum der Hub weniger wurde, sie aber nicht so viel für ungewollte Interferenzen mit dem MT im Ü-Bereich gesorgt haben. Könnte man auch mit nem passiven 6dB LP bei halber Übergangsfrequenz mal testen. Ist ja schnell gemacht, weil alles offen ist. Coole Sache. :cheers:

Dein Setup lässt einem da ja sehr viele Türen offen wobei ich denke, dass Dir dahingehend das Tüfteln Spass macht, da Dir die jetzige Version ja schon sehr gut gefällt. Schlechter kanns am Ende also nicht werden, was doch sehr beruhigend ist.

Gibt es von dem BD15 noch mehr Daten? Wenn der bei Oris in ein Horn gesetzt wird ist wahrscheinlich Fs nicht ganz so niedrig, wahrscheinlich um 40Hz.

VG
Ralf
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hi Ralf,

ja mich hatte das auch gewundert, dass Quarter-Wave dieses Chassis verwendet.
Über den Alpha 15 scheiden sich ja die Geister. Interessanterweise hat es ja viele Fans, trotz seiner offensichtlichen Schwächen.
Naja, die Ansprüche und Präferenzen sind halt verschieden. :)

Die 3 18er habe ich momentan zusammen angeschlossen und sie laufen quasi als Subwoofer bis 80Hz.
über den DSP des angeschlossenen Verstärkers wird aus dem Stereo-Signal das Mono-Signal erzeugt.
Die Idee war ursprünglich, ähnlich wie bei einem Single Bass Array oder noch eher wie das von Neumann propagierte Plane Wave Array für eine homogenere Abstrahlung möglichst breit über den Raum zu sorgen. Das ist aber nicht zwingend gesetzt, weil ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich Vorteile bringt. Ggf. stelle ich irgendwann doch auf Stereo-Subs bzw. dann im Grunde klassische 4-Stereo-Wege um.
Die Integration muss dann aber mit den Tiefmitteltönern passen, also bei 80 Hz, nicht mit dem Mitteltöner. Deinen Vorschlag muss ich mir aber auch mal durch den Kopf gehen lassen, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
rs-qt hat geschrieben: 21.10.2021, 12:01 Dein Setup lässt einem da ja sehr viele Türen offen wobei ich denke, dass Dir dahingehend das Tüfteln Spass macht, da Dir die jetzige Version ja schon sehr gut gefällt. Schlechter kanns am Ende also nicht werden, was doch sehr beruhigend ist.
Ja, grundsätzlich passt das Setup für mich, insbesondere auch die Aufteilung der Frequenzbereiche auf die einzelnen Treiber. Insbesondere auch den Tiefbass vom Oberbass/unteren Mittelton zu trennen, halte ich für absolut sinvoll. Immerhin reden wir von 4,5 Oktaven die abzudecken sind, bis der Mitteltöner einsetzt. Aber Du hast recht, tüfteln macht natürlich Spaß und selbst wenn einige Dinge gesetzt sind, bleibt noch genug Raum zum experimentieren :D

Hier übrigens die komplette Liste der Parameter des BD15:
Fs 35.696
BL 29.207
eta 5.2111
Qms 8.7300
VAS 287.79
L 1kHz 1.3839
Qes 0.2412
Re 13.000
L 10kHz 0.7576
Qts 0.2347
Rms 1.8127
Z F1-F2 79.290
Cms 0.2817
dBSPL 99.369
ZMax 483.61
Mmd 56.400
SD 0.0855
X-Lin (p/p) 7,0000
Mms 70.557
P (RMS) 150.00
Weigth 4,9000

Viele Grüße
Matthias
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rs-qt
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Beitrag von rs-qt »

Hallo Matthias,

der BD15 wird definitiv als TMT nicht schlecht sein, allerdings ob er bis 500Hz an deinen MT super geht muss man dann hören. Schätze eher 350Hz. Der wird aber "Punch" haben.

Du hattest die beiden Accouton erwähnt und da sieht man auch schon an den Daten, dass einer, der AS250 schlechter ist. Fast 100g Masse für einen 25er ist schon echt heftig und 3x so viele mechanische Verluste wie der andere Acouton (auch mehr als deine 46er), wobei der 8,5"er noch einen Mega-Antrieb hat. Den AS250 kann man nur für ganz unterum nehmen und bei der geringen Fläche dann auch nur mit (geschlossenem) Gehäuse. Empfehlung geben die bis 600Hz was ........naja, eher 60-80Hz! Tiefbass macht/kann dafür der Kleinere eben nicht.

Aber man sieht es ist alles, was die Kandidaten von der reinen Physik her können oder nicht, aus Datenblättern ersichtlich.

Hat Dich etwas Spezielles zu der Auswahl Satori und Scan-Speak angeregt?

VG
Ralf
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Beitrag von Matty »

Hallo Ralf,

ich fang mal mit dem Scan Speak an:

Mein Entwicklungsziel war ja, möglichst nah an ein Constant Directivity-Verhalten (horizontal) heranzukommen.
Der Hochtöner war gesetzt, mit Acourate-Filtern ist er ab ca. 2000Hz, besser 2100Hz einsetzbar.

Also benötige ich einen Mitteltöner dessen Dipolpeak maximal bei dieser Frequenz liegt.
Ich hatte zwischendurch mal einen BG Neo10 ausprobiert, der bezüglich seines Rundstrahlverhaltens sehr gut integrierbar war. Leider klang er untenrum immer irgendwie etwas dünn, war also als Einzeltreiber limitiert. Außerdem hatte ich Probleme mit den Anschlussklemmen, die scheinbar einen Wackelkontakt mit den Leiterbahnen im Inneren hatten (obwohl ich nicht gelötet hatte). Aus den Gründen schied der Neo10 für mich aus.
Für einen klassischen runden Konustreiber darf der Durchmesser erfahrungsgemäß 12-13cm nicht überschreiten, um die o.g. Kriterien zu erfüllen.
Da ich zu Anfang noch nicht wusste, ob ich ein 3 o. 4 Wege-Konzept umsetzen würde, musste ich mit der unteren Grenzfrequenz flexible bleiben. Für ein nacktes Chassis im Dipol-Betrieb bedeutet das, es muss einen gewissen Hub vertragen und sich trotzdem in den höheren Frequenzen sauber verhalten. Das ganze am besten noch mit einem ordentlichen Wirkungsgrad. Die Auswahl von Chassis mit diesen Kriterien ist sehr gering. Siehe auch im Vorstellungsthread von Thomas(Tou), der ein ähnliches Problem hatte.

Zu den Satoris:
Die habe ich wesentlich später gekauft, so dass der Einsatzbereich relativ klar war: 80-500Hz. Ich habe eine Lösung gesucht, welche gleichzeitig ein relativ niedriges Gewicht, steife Membran, geringe mechanische Verluste, niedrigen Qts und einen großen Hub bietet. Meine Idee war es, dass es leichter ist, hier fündig zu werden, wenn man mehrere kleine Treiber nimmt anstatt eines großen. Die Satoris bieten hier einen guten Kompromiss, außerdem habe ich sie zu einem sehr guten Preis bekommen. Weiterhin habe ich sehr viele positive Berichte dazu gelesen, aus Quellen, denen ich vertraue. Andere Chassis aus der Satori-Reihe weisen auch sehr gute Messwerte auf.

Die 6 Chassis pro Seite kommen in der Summe übrigens fast an den Sd eines 15-Zöllers ran :-).
Ich denke aber, dass sie das deutlich bessere Ausschwingverhalten haben.
Außerdem erhoffe ich mir durch die Anordnung eine gewisse vertikale Bündelung, die zu reduzierten Boden-Decken-Reflexionen führt, welche ja oft in dem Einsatzbereich kritisch sein können.

Zum BD15:
Den BD15 kann man locker bis weit über 1000Hz betreiben:
http://www.bd-design.nl/contents/en-us/d40.html

Es gibt dazu auch einen unabhängigen Test im Internet, der die Angaben weitgehend bestätigt, ist also kein Marketing-Blabla. Ob die Integration mit dem Scanspeak klanglich gut funktioniert, bzw. wo der optimale Übergabepunkt liegt, ist natürlich ein anderes Thema.

Ich werde ihn wohl wirklich mal im direkten Vergleich mit den Satoris anhören.

Viele Grüße
Matthias
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