Andi (AGM 5.4, Abacus C-Box 4, C-Box 2)

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Jake52
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Beitrag von Jake52 »

Ja Andi,

ich hab auch langsam die Befürchtung, dass bei unserem Hobby irgendwann der Weg das Ziel wird.

Aber ich denke, davor musst du keine Angst haben. :D

Gratulation und schöne Grüße
Jakob
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

ich bin Euch noch einige Ausführungen zu meinen Erfahrungen mit:

5) und dabei jedes erdenklich bekannte und sinnvolle Zubehör zu implementieren
schuldig.

Also, kurz gefasst, was, als Zubehör ist denn nun neben einem guten Hörraum, guten Lautsprechern, deren gute Aufstellung, einer guten akustischen Behandlung des Hörraums und guter Elektronik, insbesondere der Quelle, wichtig? Was könnte man sinnvollerweise einsetzen und wie sind die Erfahrungen?
Ich würde hierzu zählen:

(i) Die Stromversorgung inkl. Filterung
(ii) Weitere Entstörmaßnahmen
(iii) Das Rack sowie weitere Bedämpfungsmaßnahmen
(iv) Signalkabel

Ad (i)
Ich hatte bereits vorher diese Thema schon recht weit angegangen, indem ich mir ein Netzfilter für die Stereoanlage besorgt habe, den Dillendorf DSS NZ 4000 ST. An diesem angeschlossen ist ein Audioplan Powerstar S als Stromverteiler. Als Netzkabel benutze ich Kabel von Kalle Miltzow (Highendnetzkabel), die auf dem Lapp Orange basieren. Letzteres jedenfalls für alle Geräte, außer der Quelle. Hier benutze ich ein Audioplan Cleancord, das eine weitere Filtereinheit für den Strom beinhaltet und nochmal deutlich besser ist (bei gebraucht gekauft gleichem Preis, super Teil!). Ich habe die jeweiligen Kabel nicht durch Messen ausgephast, sondern nach Gehör eingesteckt. Diese Maßnahmen sollen Verschmutzungen aus dem Stromnetz ausfiltern sowie Kriechströme zwischen den Komponenten unterbinden (Powerstar S) und brachten mir vor allem eine insgesamt deutlich verbesserte Räumlichkeit ein.

Netzfilter:

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Als weitere zusätzliche Maßnahmen habe ich nun noch eine Steckdose von HMS verlegen lassen, sowie ein AHP-Klangmodul im Sicherungskasten einbauen lassen. Diese Maßnahmen reduzieren Übergangswiderstände im Stromfluss und hier meine ich als Resultat eine etwas verbesserte Feindynamik und Impulsschnelligkeit erzielt zu haben. Natürlich fehlt hier konsequenterweise eigentlich noch ein direkter Abgriff am Sicherungskasten mit anderem Kabel direkt zur Steckdose der Stereoanlage, aber das wird in der Mietwohnung mit Löcher bohren und/oder lose baumelndem Kabel mal nicht verwirklicht.

Steckdose:

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AHP-Sicherungsmodul:

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Bald geht’s weiter ...

Beste Grüße,
Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

So, weiter geht's:

(ii) Weitere Entstörmaßnahmen
(iii) Das Rack sowie weitere Bedämpfungsmaßnahmen
(iv) Signalkabel

ad (ii) Hier habe ich mit Netzwerkisolatoren und den MBHs gute Erfahrungen gemacht.

Meine Erfahrungen zu den MBHs: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 9&start=90

sowie deren Anbringung am G-ADS habe ich hier geschildert: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... &start=105

Bei den Netzwerkisolatoren habe ich in dieser Reihenfolge zunächst den Baaske MI-1005, dann den Acoustic Revive RLI-1 und dann den GISO miteinander verglichen. Die finale Version bei mir ist der GISO, mit dem Router durch ein 50cm LAN-Kabel MeiCord opal CAT und zum Streamer hin mit der 25cm Beipackstrippe des GISO verbunden. Das macht insgesamt 75 cm Kabelstrecke vom Router, nach Filterung 25cm. Auch die NAS steht direkt neben dem Rouuter, da sind es auch nur 75 cm. WLAN-Lösungen sollen ja angeblich nochmal besser sein als LAN. Allein, für eine 75cm-Strecke, die noch dazu den GISO enthält auf z.B. eine Sonos Bridge-basierte Lösung umzustellen, da fehlt es mir an Glaube und Verständnis. Am Ende hängt dann nämlich doch wieder ein Elektrogerät mit Schaltnetzteil vor dem und damit auch an dem Streamer. Nein danke,ich bleibe beim GISO. Ein aktiver Netgear-Switch in diesem Signalweg hat nach meinem Austesten den Klang auch nur verschlechtert, habe ich wieder rausgeworfen.

ad (iii)

Sehr gute Erfahrungen gemacht habe ich, neben Oehlback Air Absorb unter dem Subwoofer und dem Center, mit der Verwendung von SSC Netpoints unter den Lautprechern.

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Dabei verfolge ich folgendes Konzept: Über Spikes kopple ich die Lautsprecher an die Netpoints an. Diese wiederum stehen auf einer harten Unterlage, den Granitplatten, und sind von diesen durch eine Filzscheibenschicht eher entkoppelt. Dadurch wird die von den Lautsprechern kommende Energie auf die Netpoints konzentriert. In diesen befinden sich kleine Netze, die die aufgefangene Energie "verbraten". So jedenfalls mein Konzept bislang. Für die mit 75 kg für dieses Konzept allerdings viel zu schweren AGM 5.4 werde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen. :?


Zu meinem "Rack" aus Ikea Knipsa-Körben hatte ich ja bereits woanders etwas geschrieben:
Salvador:
Bezueglich der Bastkoerbchen ist zu sagen, dass meine Sachen zuvor in einem immer noch fuer die Heimkinosachen verwendeten Spektralrack standen, das zwar toll aussah, aber leider mit Glasplatten versehen war, die bekanntlich leicht zum Mitschwingen angeregt werden.

Die Bastkoerbe von Ikea sind Knipsa und seit kurzem nicht mehr erhaeltlich.
....
Zurueck zur Funktion der Koerbe, meiner Meinung nach sind die vielfach ineinander verwobenen Naturfasern eine perfekte Bedaempfung und entkoppeln prima von Trittschall und verbraten zudem Vibrationsanregung durch Luftschall. Diese elementaren akustischen Funktionen eines guten Racks erfuellen die Koerbe dadurch perfekt, und das hat sich auch klanglich positiv bemerkbar gemacht gegenueber dem Stand auf Glasplatten.

Man kann in den Koerben auch wunderbar das ganze Geraffel wie Stromleisten, Netzfilter und das Netzwerkzubehoer unterbringen und sieht: nichts. Füer mein persönliches Empfinden ist das Ganze ästhetisch in meinen Hörraum eingebunden.
Hier sieht man, wie schön unauffällig man den unvermeidlichen Kabelsalat inklusive Netzfilter, Netzleiste, Router, Kabelmodem, NAS, LAN-Kabel, Netzwerkisolator etc, der eigentlich SO aussieht:

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prima in der direkten Streamernähe unterbringen und doch komplett verschwinden lassen kann so dass es SO aussieht:

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Der Powerstar S ist unsichtbar in dem linken unteren Korb, die Netzfilter in dem rechten unteren Korb, der in der Mitte unten enthält das ganze andere Geraffel aus dem Foto, und der unter dem Streamer ist leer und dient als "Stack on Stack" vibrationshemmende Einheit und "Deckel" für die Körbe darunter. Das ganze steht sehr fest und sicher. Der GISO, der an der Ecke aufliegt, ist durch ein aufgelegtes Kissen auch nochmal von Resonanzen befreit. Praktisch ist auch, dass die Körbe durch die Grifföffnungen bequemes Kabelverlegen erlauben und doch fast gänzlich geschlossen sind.

ad (iv):

Aus dem Kabelklangthread halt ich mich raus. Ich höre den klanglichen Einfluss von Kabeln. Diskussionen darüber bringen mir persönlich nichts. Ein ganz hervorragendes Kabel ist das hier abgebildete, das ich, als ich noch passiv unterwegs war, zur Verbindung von Streamer und Endstufe verwendet habe:

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Es handelt sich um ein sackteures Reinsilberkabel, das Analog-Tools New Silver Reference XLR, in 50 cm Länge. Zuvor hatte ich das Linn silver XLR (das eine Kupferleitung hat :D ), das ist schon prima. Das Analog-Tools New Silver Reference XLR war das einzig von mir gefundene Kabel, das noch DEUTLICH besser ist. Sein Detailauflösungsvermögen ist so hoch, dass auf manchen Aufnahmen ein zuvor nicht vernehmbares Grundrauschen und insgesamt deutlich mehr Details hörbar wurden.

Nun, wo ich auch in Stereo "aktiv" werde, brauche ich dieses tolle Kabel leider nicht mehr. Würde ich auf diesem Kabel basierende 3 m XLR-verbinder für die Aktivboxen erstehen wollen, so müsste ich wohl ca. 3.000 Euro dafür hinlegen ... :shock: Ich nehme dann in aller Bescheidenheit "erstmal" das gut beleumundete AGM-Kabel von Gert und Michael mit Schaltleitung. :cheers:
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Und Einen wie ich meine Interessanten habe ich noch!

Denn lustig und interessant, zuweilen gar skurril ist das Audiophilenleben und ich möchte euch meine Erfahrungen hier nicht vorenthalten, auch wenn mir das so manchen Lacher und Grinser einbringen mag.

Ich hatte vor einigen Monaten Besuch von einem Freund und dieser ist neben den oben beschriebenen Kabeln ganz besonders davon überzeugt, seine Komponenten "zu kneten".

Mit diesem Begriff ist bei Geräten gemeint, diese aufzuschrauben und an allen Bauteilen, die schwingen könnten, kleine Karosserieknetekügelchen anzubringen, z.B. an Elkos, Platinenschrauben etc.
Da ja nun mein G-ADS ohnehin keine Garantie mehr hat, haben wir uns also gemeinsam daran gemacht, den G-ADS zu "kneten" und dann im Rahmen eines gemeinsamen Hörabends anzuhören.

Zunächst extrem skeptisch, staunte nicht schlecht, als dann tatsächlich ein sehr deutlicher hörbarer Effekt auftrat. Bevor ich diesen beschreibe, hier noch zur Anmerkung, dass ich damals noch in dem anderen Hörraum gehört habe, der deutlich halliger war und meine Sachen auf dem Glasrack standen. Der gehörte Effekt war, dass der Klang beruhigter wirkte, weniger hell und die Ortbarkeit zunahm. Das hatte ich so nicht erwartet!

Als wir dann noch mehr Knete in den G-ADS einbrachten, war es aber des Guten zuviel, und der Klang wurde dann zu dumpf und hat mir gar nicht mehr gefallen. Also die zweite Menge Knete wieder raus. Und in der Tat, so hat mir das gut gefallen, besser als vorher, und blieb dann auch so, man kann die Kente ja ganz einfach wieder weg nehmen wenn einem danach ist. Ich hatte nun also auch einen "gekneteten G-ADS". :roll:

Hier seht ihr mal, wie dieses "Kneten" dann innen aussieht:

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Danach kam dann irgendwann ja der Umzug in den anderen Hörraum, der deutlich besser bedämpft ist und vor allem mit dem bereits entkoppelnden Rack aus Knipsa-Körben. Und ich bin wie selbstverständlich natürlich davon ausgegangen, dass es an dem "gekneteten" G-ADS nichts mehr zu verbessern gibt, denn wir hatten ihn ja optimiert. Denkste! Ich habe das Gerät ja gerade zu Gert geschickt für den DAC-Mod und habe dafür die Knetkügelchen zuvor wieder entfernt. Schaut mal, wie viel das insgesamt war:

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Dann habe ich ihn mal kurz angeschlossen, nur um kurz zu checken, welch grossartigen Klanggewinn doch die Kneterei gebracht hat und wie schlecht es jetzt wohl ohne klingen mag. Und dann kam die dicke Überraschung. Die Sonne ging auf ohne die Knete, so war das. Das war dermaßen deutlich, dass meine Freundin aus dem Nachbarraum herüberkam, um sofort zu sagen, dass es jetzt hier aber mal deutlich besser klingen würde. Und in der Tat, dem war auch so!

Ich erkläre mir diese faszinierende Sache so, dass auf dem Glasrack in dem schlechteren Raum die Knete den Job übernommen hat, den jetzt in dem anderen Raum die Knipsakörbe machen. Nämlich die Bedämpfung und die Unterbindung von Resonanzen durch Tritt- und Luftschall sowie sonstig angeregt schwingende Bauteile. Wie zuvor bei zu viel Knete war es aber dann auch zu viel, als Knete UND sonstige externe gute Bedämfung (Knipsa-Körbe) zusammenkamen. Das war vorher gar nicht aufgefallen, wie auch? Der positive Effekt, weil ich das Gerät jetzt einfach so höre, wie es sein soll, ganz ohne Knete, ist locker so groß wie der mit und ohne GISO. Oh Mann!

Jetzt können wir natürlich alle mal herzlich über mich lachen, ich schließe mich da auch mit ein :D , aber eigentlich kommt dabei ja auch eine sehr wichtige Erkenntnis für uns alle dabei heraus, und die möchte ich hier mit Euch teilen: Wenn man in einem bestimmten Raum bei denselben Komponenten sehr gute Erfahrungen gemacht hat mit kleineren Zubehörmaßnahmen, die dann aber große Wirkung zeigten, z.B. Bedämpfung, dann kann das in einem anderen Raum ganz anders ausschauen, so wie in dem hier beschriebenen Fall. Gerade was Bedämpfung von Komponenten betrifft, kann man es anscheinend leicht übertreiben und wenn man in einen neuen Hörraum zieht, sollte man wieder von Vorne anfangen rumzuexperimentieren (wenn man will) und vermeintlich gewonnene Erkenntnisse nicht als universell gegeben betrachten. Ich muss jedenfalls meine Komponenten nicht mehr zusätzlich bedämpfen. Diese Knipsakörbe scheinen was zu taugen.

Beste Grüße und herzliche Lacher,

Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

So, jetzt etwas zu 6):

Für das so optimierte Setup dann die übriggebliebenen raumbedingten Problemchen durch Acourate zu eliminieren, dabei noch Sprungantwort und IACC zu verbessern sowie den Phasenverlauf zu linearisieren.

Dies wurde verwirklicht mit Acourate, als AcourateNAS mit Flow. Was ich hier nochmal über meine mittlerweile ehemaligen B&W-Lautsprecher, über meinen Raum und über meine Hörgewohnheiten und überhaupt über und für das Hobby gelernt habe, ist ein Meilenstein für mich und betrifft auch noch einmal im Nachhinein betrachtet meine damalige Einschätzung zur AGM 3.3S.

Wie mir nun klar geworden ist, haben meine B&W mit dem Diamanthochtöner wohl zumindest auch deshalb einen vermeintlich höheren Detailreichtum, weil sie im Hochton überbetont abgestimmt sind. Dies wusste ich eigentlich schon aus Messschrieben von Testzeitschriften, aber erst wenn man ein solch schönes Werkzeug wie Acourate zur Verfügung hat, das es einem nicht nur erlaubt, dies auch exakt im eigenen Hörraum durch Messen aufgezeigt zu bekommen, sondern eben auch gegenzukorrigieren und das Resultat dann anzuhören, werden einem wichtige Dinge klar. Anfangs erschien mir eine neutrale Abstimmung, die ich über Acourate dann einkorrigiert habe, fade und unscheinbar. Erst langsam, nach einiger Zeit, wurde mir aber bewusst, dass die neutrale Abstimmung auch die richtigere ist. Und zwar weil sich nun die tonale Abstimmung einer Gitarre mehr wie eine Gitarre anhört. Wenn dann die Saiten etwas weniger flirren, ist das zwar aus dem Gewohnten bewertet heraus etwas weniger spektakulär, aber dafür richtiger und natürlicher, u.a. auch deshalb, weil der Korpus nun nicht mehr zu hell klingt.

Daraus ergibt sich für mich nun auch eine ganz andere Bewertung meiner damaligen Aussage, die AGM 3.3S sei (als einzige Schwäche) leider weniger detailreich gewesen. Eher wahrscheinlich ist aber, dass sie einfach neutral abgestimmt ist und nicht so höhenbetont wie die B&W. Die klang unkorrigiert zu hell. Erst korrigiert und nach einer Eingewöhnungszeit bemerkt man dann, wie es richtig sein sollte. Nämlich neutraler.

Der nächste Punkt ist, dass mir der Umgang mit Acourate aufgezeigt hat, wie unschätzbar wertvoll eine Überkorrektur ist. Ich habe nämlich, eher aus Not als aus Tugend, meine aktiven kleinen Surroundspeaker nach vorne auf Ständer verfrachtet, die kleinen Nubert NuPro 20, für 600 Euro das Paar. Diese habe ich perfekt symmetrisch und nach Gehör im optimierten Hörraum aufgebaut und an das optimierte Equipment direkt an den G-Akurate angeschlossen. Ein Klipsch RT12D Sub läuft bis 40 Hz parallel. Schon da war ich verblüfft, wie gut diese zwar nicht geregelten, aber extrem neutral abgestimmten LS im Vergleich zu meiner 20fach teureren Passivkombi klingen. Deutlich schlechter zwar, aber überraschend gut.

Was dem Fass allerdings den Boden ausschlägt ist der Klang nach Acourate mit Flow. Ich würde den Klang nun als insgesamt gleichwertig bezeichnen zu meiner Passivkombi ohne Korrektur (die ich natürlich auch mal korrigiert gehört habe, auch hier viel besser!), in einigen Bereichen schlechter, in einigen aber sogar deutlich besser. Das ist unglaublich! Wie gesagt, der Preisunterschied liegt bei Faktor 20. Ortbarkeit perfekt und räumliche Tiefe gut (war vorher flach), Grundton- und Bassgewummere Ade! Wirklich klasse!

Die Konsequenzen aus dieser unerwarteten, mich total plättenden Erfahrung sind, dass ich meine Endstufe, Passivboxen und Lautsprecherkabel nun endgültig und definitiv verkauft habe. So macht das keinen Sinn.

Es ist nämlich so, dass man mit sehr guter Quelle, optimiertem Equipment und Raum bereits sehr günstige und "nur" gute LS durch Acourate auf ein Niveau bekommen kann, das mehr als beachtlich ist. Was muss dann erst mit einem LS möglich sein, der ähnlich ist wie die Nupro, also neutral abgestimmt und aktiv ist, aber bei dem das Aktivkonzept bis zur letzten Konsequenz verwirklicht wurde? Eine Endstufe pro Chassis. Höherwertigere Endstufen und Chassis. Ein Mitteltöner. Geregelt und/oder Stromgegengekoppelt.
Um nach FIR-Filter-Korrektur durch AcourateNAS (oder vielleicht sogar ohne?) eine wahrscheinlich dermaßen gute Musikreproduktion zu erlangen, wie man sie kaum vorher gehört hat. Und mit Acourate kann ich jetzt für meine Zwecke gut genug umgehen. Deshalb brauche ich auch keinen eingebauten DSP im Lautsprecher, der vielleicht mal kaputt geht und nicht mehr ohne weiteres ersetzbar ist.

Auch als Messequipment ist Acourate wie gesagt sehr brauchbar und bestätigt einem all die Bemühungen, die man sich mit Aufstellung und Hörraumherrichtung gemacht hat, schwarz auf weiß. So liegt die sehr frühe IACC mit den Nuberts bei 93% und die Nachhallzeit im Bereich oberhalb von 150 Hz zwischen 0,3 und unter 0,45 Sekunden, also zwischen Musik-DIN- und Studionorm. Aber es zeigt auch die mit Acourate erreichten Änderungen toll auf. Die Sprungantwort habe ich um gute 40% verkürzen können und zudem auch noch zwischen den Kanälen deutlich annähern können. Einfach toll, wie sehr ich dabei von hier im Forum eingestellten Threads und Beiträgen profitieren konnte. Vielen Dank allen Schreibern dafür!

Dann wären da noch Acourate-bedingte Erkenntnisse bezüglich Bass. Acourate, gute Aufstellung und Bedämpfung verbessern den Bass jedes Lautsprechers deutlich, aber eine passive Bassreflexbox ist und bleibt schlechter als eine geschlossene Aktive. Mir ist mittlerweile klar geworden, dass die einzige Möglichkeit, die Qualität eines sogar noch sensorgeregelten Basses zu bekommen ist, einen Lautsprecher mit sensorgeregelten Bässen einzusetzen. Trivial, aber muss einem erst mal klar werden. Nicht passiv und dazu dann dazu ein meinetwegen sensorgeregelter Sub. Weil dann der obere Bass und untere Grundtonbereich (die sehr wichtig sind) immer noch ungeregelt bleiben, von möglichen Phasendrehungen des Subs zum Rest ganz zu schweigen. Lieber den Bass komplett sensorgeregelt aus einem Lautsprecher, und für Pegelreserven dann eben mit entsprechender Membranfläche.

Bevor ich mir wieder nur irgendeinen passiven Kompromiss hole und nach und nach noch mit z.B. Velodynes im Bass versuche etwas zu erreichen, was dann vollumfänglich eh nicht klappen wird, oder eine noch bessere Endstufe dazu... Nein, dann eben sehr viel lieber eine sensorgeregelte Aktivbox.

Also Uli, vielen Dank für die Entwicklung und stetige Pflege von AcouratePro und AcourateNAS! Das war ein super Kauf, der sich voll und ganz gelohnt hat für mich! :cheers:

Mit invertierten Files werde ich mich bald auch beschäftigen - und mit dem virtuellen Bass Array per Acourate, dass mir Harald bald einmal in seinen vier Wänden vorführen wird. Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, von einigen erfahrenen Hasen hier im Forum dann entsprechend Unterstützung zu bekommen, um ein VBA per Acourate auch bei mir einrichten zu können.

Beste Grüße,

Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Ach ja, hatte ich ganz vergessen, das Ganze sieht mit den Nuberts jetzt so aus:

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Beste Grüße,
Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

So, heute ist der G-ADS DAC Nr. 24 heil wieder hier eingetroffen! Freu!

Gert hat mir ein Paar zusätzliche XLR-Eingänge eingebaut sowie einen der Cinch-Eingänge zum Ausgang umgebaut. Außerdem hat Gert ein Paar Schaltausgänge eingebaut, damit später dann die AGMs aus dem Standby heraus zusammen mit dem G-ADS DAC bequem per Fernbedienung eingeschaltet werden können.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, das Gerät mal aufzuschrauben. Das sieht einfach toll aus, alles perfekt verarbeitet. Wenn man sich das anschaut, weiß man wofür man bezahlt hat!
Ich habe Euch ein paar Fotos gemacht:

Erst mal die Rückfront. Ein Gerät mit deutlich erweiterten Funktionen!

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Übersicht über das Geräteinnere:

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Die Eingangsplatine mit den XLR-Eingängen:

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Die Sowter-Trafos, aka "Coladosen":

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Die OP-Platine zur Spannungsverstärkung nach I/V-Wandlung:

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Die Schaltausgänge:

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Der Wolf im Schafspelz:

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Ja und wie klingt es nun?
Einfach klasse!

Die Bühne ist trotz Flow etwas breiter und es gibt deutlich mehr Rauminformationen, auch und gerade in die Tiefe, das ist wirklich überragend und nochmal deutlich besser als vorher. Der Bass scheint tiefer zu gehen, ist aber in jedem Fall etwas konturierter und differenzierter. Auch empfinde ich einen Tacken mehr Attacke bei Impulsspitzen im Vergleich zum G-ADS.

Was genial ist, ist dass der Spieler deutlich detailreicher geworden ist, dabei klingt er aber angenehm rund und vielleicht sogar weniger spitz als vorher, bleibt dabei aber gleichzeitig sehr klar. Das ist eine für mich absolut außergewöhnliche Kombination, hoher Detailreichtum und große Klarheit, aber keine Härte und angenehm rund. Fantastisch, dass es das gibt und sehr genussvoll, so zu hören.

Was auch auffällig ist, dass das Gerät in der Lage ist, diese Eigenschaften auch bei komplexeren Passagen und sogar bei nur mittelmäßigen Aufnahmen beizubehalten. Dadurch werden auch komplexe Passagen wunderbar aufgedröselt und plötzlich sind typische "Klangbreipassagen" nun durchhörbar. Und das an den Nuberts ...

Der Gesamteffekt hat sich bei mir so geäußert, dass ich nun Lieder ganz selbstverständlich durchhöre, die ich vorher eher nur kurz angespielt habe, um mir bestimmte Passagen anzuhören. Jetzt sitzt man nur noch da und lauscht entspannt der Musik. Die beschriebenen Eigenschaften sind unspektakulär eingebunden und die Musik wirkt sehr natürlich.

Ein tolles Gerät, Gert! Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank dafür! Das Thema Quelle inklusive Vorverstärker ist bei mir abgehakt. Ich werde ihn in Ehren halten, den G-ADS DAC. :cheers:

Beste Grüße,

Andi
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lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo Andi,

Gratulation, danke für die Bilder - immer wieder faszinierend diese G-Hand-Wertarbeit.

Wann kommt die Knete?

Viel Spass...
Wolfgang
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never
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Beitrag von never »

Hallo Andi,

Vorfreude ist zwar auch ganz schön, aber irgendwann gewinnt man dem Warten nicht mehr so viel Unterhaltungswert ab. Mit anderen Worten: Prima, dass Du Deine heißbegehrte und ersehnte Modifikation endlich vor Deinen Ohren hast.

Viel Freude und Zufriedenheit!
never (Udo)
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Wolfgang,

bitte, und die Knete hat jetzt Gert. :wink:
In dieses Gerät kommt keine mehr rein.

Hallo Udo(never),

ja, da hast Du Recht, irgendwann nervt's mit dem Warten.
Ein Glück, dass das jetzt für den G-ADS DAC rum ist.

Beste Grüße,

Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo werte Forumskollegen,

ich habe ein bisschen ein Problem bezüglich einer realistischen Abschätzung der Sachverhalte bezüglich meines Hörraums und der Korrektur von Bassproblemen, ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Für ein Feedback wäre ich ausgesprochen dankbar!

Es geht um Folgendes:
nachdem ich mich nun ein bisschen in acourate eingearbeitet habe, wollte ich mich nun an die weitere Bearbeitung von Bassproblemen mittels virtuellem Bassarray per Acourate machen. Nach näherer Betrachtung frage ich mich allerdings, ob dies denn überhaupt nötig ist und hätte dazu gerne Eure Meinung.

Die Abmessungen meines Hörraums sind: 4,75 m breit und 5,60 m tief, die Decken sind 3,40 m hoch.
Damit komme ich auf mögliche Resonanzen bei 30Hz (längs, oder etwas weniger, wenn man noch die Fensterausbuchtungen an der Rückwand mitrechnet), 35 Hz (quer) und 50 Hz (vertikal), oder deren Vielfache.

Die unkorrigierte Messung des Hörraums sieht so aus:

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Wie man sieht, gibt es im Bereich bis 200 Hz eine Schwankungsbreite des Frequenzgangs von +/- 10 dB, und eine ganz beträchtliche Überhöhung von ca. 20 dB um die 58 Hz herum, das würde ich sagen ist die Doppelte der Längsresonanz. Es gibt also ganz schön Probleme. Man sieht auch, dass die Nuberts eigentlich erst so ab knapp 30 Hz Siganl reproduzieren können, das wird bei den AGMs anders sein, doch ist aufgrund der Hörraumabmessungen im Bereich von dann 16 bis 29 Hz ja dann zumindest in diesem Raum keine weitere Resonanz in diesem Bereich zu erwarten, oder?

Nun habe ich aber das Ganze mit Acourate korrigiert und dann sieht das (simuliert, nicht gemessen!) so aus:

Bild

Nun ist die Schwankungsbreite des Frequenzgangs bis 200 Hz auf +/- 5 dB reduziert, und die Überhöhung bei 58 Hz ist auch nur noch +5 dB, die Senke davor ist sogar auch noch leicht aufgefüllt. Das ist echt klasse, was Acourate hier leistet und es hört sich auch wirklich sehr gut an. Wie bei der Neutralität von Lautsprechern muss man sich erst mal daran gewöhnen, wie sich das anhört, aber dann will man das Gebrummel und Gewummer von vorher wirklich nicht mehr wieder haben.

Die Frage ist nun an Euch, ist hier denn überhaupt noch groß was zu holen, z.B. mit einem echten hinteren Bassarray oder mit einem virtuellen Bassarray a la DBA-Bassplatine zeitverzögert wieder in die AGM 5.4 oder mit einem virtuellen DBA per Acourate? Es fehlt mir hier an Erfahrung, um die Güte der zweifelsfrei bereits erheblich guten Korrektur insoweit einschätzen zu können, ob da noch was geht und es sinnvoll wäre, noch weitere Maßnahmen zu ergreifen oder ob das schon ein so gutes Ergebnis darstellt, dass man damit bereits mehr als zufrieden sein kann.

Inwieweit korreliert denn die simulierte Korrektur dann mit dem echten korrigierten Frequenzgang? Ist zu erwarten, dass das dann auch so aussieht? Oder gibt es da eurer Erfahrung nach Abweichungen? Um den zu messen, müsste ich ja die Logsweepsiganle mit den erstellten Filtern falten und dann messen, oder? Wie falte ich denn die Logsweepsignale mit den Filtern? Wo finde ich die Logsweepsignale dafür? Falls ihr denkt dass ich das machen muss, um zu wissen, wie der Frequenzgang nach Korrektur wirklich aussieht, kann mir hier jemand helfen?

Für Meinungen, Anregungen und Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße,

Andi
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Andi,

grundsätzlich ist ein eindimensionales oder mehrdimensionales DBA ein ganz anderes Kaliber als das V-DBA à la Acourate mit dem parametrischen EQ oder das mit der Zeitverzögerung.

Auch wenn in der Time-Domain die Resonanzen besser erkennbar sind, sehe ich anhand des FG`s auch bei Dir einen guten Ansatz für das V-DBA mit Acourate. Denn nach der Korrektur verbleibt eine "Rest-"Resonanz bei den kritisch zu betrachtenden 60Hz, wo ein V-DBA abgesehen von weiteren Vorteilen eine hörbare Verbesserung erwarten lässt.

Ob sich die Korrektur der 30Hz per Vorfilter lohnt, gilt auszuprobieren.


Grüße
Alex

PS: Ein sehr schöner Raum, was die Modenverteilung angeht. Bis auf die Grundresonanz bei 30 Hz (0,1,0) gibt es noch eine kritische Gruppe bei 61Hz (0,2,0 u. 1,0,1). Bei dieser Gruppe sind meist die LS und die Hörposition im Druckmaximum - ganz fies, jedoch mit Korrektur gut machbar :D
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andi,

da Du ja AGM 5.4-Kollege von Harald (nihil.sine.causa) wirst, hoffe ich, wird er sich dazu äußern. Er ist derjenige im Forum, der sicher die meiste Erfahrung mit DBAs, VGBs etc hat. Harald und ich haben in den letzten Monaten einige interessante Experimente mit dem softwarebasierten virtuellen Bass-Array gemacht . Leider sind wir aus zeitlichen Gründen noch nicht dazu gekommen, die Möglichkeiten und ihre Resultate zu dokumentieren (es gibt immer wieder neue spannende Themen, mit denen man sich auseinandersetzten kann/muss/will), aber wir hoffen, das eines (fernen) Tages noch realisieren zu können. Nur soweit vorab: Es lässt sich durchaus noch etwas mit dem softwarebasierten Gegenbass an Präzision herausholen, erfordert aber, sich (z.B. mittels des entsprechenden Threads) in die Materie einzuarbeiten und Experimentierbereitschaft.

Viel Erfolg
Fujak
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Fujak und Alex,

vielen Dank für Eure Antworten und die Erfolgswünsche! Harald hat sich dankenswerterweise schon gemeldet und wir werden gemeinsam besprechen, was da noch zu machen ist.

Den Thread zum VBA habe ich mir bereits mehrmals genau durchgelesen und prinzipiell auch verstanden, worum es geht und wie es gemacht wird, allein, mir fehlt noch das etwas bessere Verständnis im Umgang mit Acourate, um es selbst umzusetzen, was sich hoffentlich bald beheben lässt. Experimentierfreude und Einarbeitungsbereitschaft sind jedenfalls vorhanden!

Auf jeden Fall schön zu lesen, dass es durch den softwarebasierten virtuellen Gegenbass (VGB) Eurer Meinung nach noch Potential gibt bei meinem Hörraum.

Ich werde es dann mal ausprobieren.

Beste Grüße,

Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Harald,

in Vorbereitung auf unsere Diskussionen hier schon mal eine etwas detailliertere Einstellung des Frequenzgänge sowie der Sprungantwort, jeweils vor und nach Acourate-Korrektur:

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Beste Grüße,

Andi
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