Andi (AGM 5.4, Abacus C-Box 4, C-Box 2)

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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Hobbyfreunde,

sind die Ergebnisse unpassend oder kann man damit einfach nichts anfangen weil nicht relevant?
Gibt es denn andere, die auch mal echtes Grounding in einer Form mit Grounding Boxen in einer Form verglichen haben? Da gibt es doch sicherlich Erfahrungswerte.

Neugierige Grüße,
Andi
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andi,

Deine Ergebnisse unpassend? Deine Ergebnisse sind Deine Ergebnisse. Ich habe Deine Berichte übrigens mit großem Interesse gelesen, insbesondere bezüglich der Mischungsverhältnisse Graphit / Turmalin.

Wenn Du nach den Erfahrungen anderer fragst: Ich habe vor einige Monaten ebenfalls eine Turmalin-Groundingbox gebaut. Der Unterschied ist auch für mich hörbar. Das Klangbild ist ein wenig natürlicher geworden (ein schwammiger Begriff, ich weiß, aber für mein Empfinden hinreichend zutreffend, um die Groundingbox in meinem Setup zu behalten).

Meine Konstruktion ist sicher einfacher als Deine gehalten: Buche-Holzkiste, pulverisiertes Turmalin eingeschüttet, 0,5mm Kupferblech darüber und nochmal eine Lage Turmalin. An das Kupferblech direkt aufgelötet sind 16mm Erdungslitze, das andere Ende angegeklemmt an die Potentialausgleichschiene meiner Signalerde (nicht Schutzerde), an die sternförmig alle Komponenten mit ihrer Signalerde angeschlossen sind (Ausnahme AudioPC, da über LWL mit dem DAC verbunden). An der Potentialausgleichschiene ist die Wirkung am größten. Bestätigen kann ich, dass die zentrale Signalerde den größeren Einfluss hat, als die Groundingbox. Die eine Maßnahme kann die andere nicht ersetzen.

Ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen.

Grüße
Fujak
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hi Andi,
herzlichen Glückwunsch zum bemerkenswert aufwendigen Vergleich!
Da ich nicht im DIY Bereich unterwegs bin, kann ich leider zum Einfluss der Mischungsverhältnisse nichts sagen.
Wenn ich aber zB meine kommerziellen Grounding Boxen vergleiche, dann sind die folgenden Unterschiede zu bemerken:

- die pure Größe der Box hat einen Einfluss.

- das Material der Metallfolie, dh Kupfer oder Silber oder ? oder eben gemischt hat einen Einfluss

- das grounding Kabel als solches, dh eigentlich klingt jedes verwendete Kabel etwas anders

- jeh nach grounding Box fand ich Klappferrite auf dem grounding Kabel "interessant"

- es gibt Geräte, die klingen mit einer solchen Box eher schlechter (dh man muss es in der Tat ausprobieren)

- man kann mitunter die Aufstellung der Grounding Box hören, dh Metall Spikes klingen anders als Gummfuesse

Vielleicht sind in meinen Erfahrungen ja noch Anregungen für dich enthalten.

Viel Spass beim weiteren probieren!

Gruss
Juergen
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Andi,

ich habe Deinen Bericht ebenfalls mit großem Interesse gelesen. Ein Wahnsinn was Du für einen Aufwand betreibst Respekt!

Ich bin da nicht so der Bastler. Daher werden ich von TRM (Thomas) einen Turmalin Stromreiniger ausprobieren. Interessant waren in diesem Zusammenhang für mich die Diskussionergebnisse, dass Turmalin eigentlich nur bei sonst auskonfigurierten Anlagen etwas bringt. Sozusagen das i-Tüpfelchen.

In jedem Fall finde ich es interessant, dass das echte Grounding bei Dir zur Klangverbesserung beiträgt.

Grüße Gabriel
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Fujak,

danke für Deine Rückmeldung! Hatte ich ganz vergessen, ich habe nach Jürgens Tipp auch mal alle drei Varianten ans Potentialausgleichskreuz (auch hier danke für die sachlich/inhaltliche Korrektur) zusätzlich angeschlossen. Bei mir waren alle drei Varianten auch hier schlechter als ohne. Ds ist schon echt interessant, wie unterschiedlich hier die Effekte ausfallen können!
Wenn Dich der Effekt vom Graphit interessiert und Du mal mit Turmalin mischen magst, ich habe noch gute 10 kg übrig und kann Dir gerne etwas schicken, wenn Du magst. Einfach eine PN schicken.

Jürgen,

danke für die Tipps! Ein wahrhaft weites Feld! Ich mag nicht ausschließen, dass es Groundingboxen gibt, die in der Kombi mit bestimmten Grounding-Kabeln mein Ergebnis mit echtem Potentialausgleich schlagen könnten. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, da ich ja sehr hochwertige Materialien verwendet habe und auch verschiedene Mischungen, dass mein Ergebnis mit echtem Potentialausgleich und den baulichen Voraussetzungen dafür bei mir im Hörraum bereits so gut ist, dass das entweder (unnötigerweise) sehr teuer wird oder erfolglos bleiben wird. Ich mag/werde hier nicht mehr weitermachen und betrachte das als für mich abgehakt. Dass ich mich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt hätte, da muss ich mir jedenfalls keine Sorgen machen :)

Hallo Gabriel,

ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Stromreiniger und bin gespannt, was Du berichten wirst. Ich glaube, Du verwendest noch gar keinen Filter, richtig? Ich bin mir sicher, Du wirst einen deutlichen positiven Effekt hören. Turmalin ist zur Stromentstörung meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Ich habe mehrere kg davon in kleinen Säckchen auf Stromverteilern, Stromsteckern, Steckdose und Trafos verteilt und bilde mir ein, dass sei dem Klang bei mir sehr zuträglich :mrgreen:
Ich denke auch, dass es da schon einer gewissen Wiedergabequalität der Anlage bedarf, um das hörbar zu machen. Bei Deiner tollen Anlage, die ich ja schon in Ohrenschein nehmen durfte, mache ich mir da aber mal gar keine Sorgen!

Es grüßt euch alle und Happy Listening,
Andi
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Ich durfte gestern für einen langen Abend die „heiligen Hallen“ von Andi besuchen, bestaunen und belauschen.
Es war ein wunderschöner Abend mit herausragend gutem Klang, wofür die immensen akustischen Maßnahmen, tolle Komponenten, minutiös ausgetüftelten Tuningsmaßnahmen und sicherlich 2 gute Ohren verantwortlich sind. Mein tiefstes Verbeugen vor diesem Aufwand und Akribie, dieser Zeit und Geduld, die in dem Raum und der Anlage steckt. Wirklich ganz ganz toll.
Andi, vielen herzlichen Dank, auch Deiner Familie, die Dich wieder entbehren musste.
Bis bald!!!
Achtung: ich komme (sehr gerne) wieder! :lol:
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Lieber Balazs,

auch mir war es eine Freude und mein Highlight des Abends war es Dich als außerordentlich sympathischen Menschen kennenlernen zu dürfen!
Ich würde sagen, wir haben uns von Anfang an bestens verstanden :)
Freut mich sehr, dass Dir mein Setup so gut gefallen hat, wie es auch mir im mittlerweile erreichten Zustand gefällt. Nett, dass Du das so zum Ausdruck bringst :)

LG, auf einen reichhaltigen Austausch in der Zukunft und noch viele Treffen :cheers:

Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Liebe Mitforenten,

ich möchte Euch heute von einer weiteren Verbesserung meiner Digitalquelle berichten, genauer gesagt, im dem Dante-Device zuspielenden Audio-PC, noch genauer, bei der Netzwerkkarte.

Hier war ja bis vor kurzem noch eine JCat Femto Netzwerkkarte im Einsatz, die ja bereits die Zuführung von externen sauberen 5 Volt erlaubt, bessere Spannungsregler für die niedrigeren Spannungen verbaut hat sowie eine im Vergleich zu normalen Netzwerkkarten bessere Clock verbaut hat.

Nun hatte ich mir bereits seit einiger Zeit überlegt, dass dies theoretisch noch bessergehen könnte.

Ein LAN-Anschluss würde genügen statt zwei, nur allerbeste Spannungsregler für die niedrigeren Spannungen, und als Krönung eine Neutronstar 2 Clock zur Taktung der Karte, so waren meine Wunschvorstellungen.

Nur, so etwas gibt es nicht zu kaufen. Und zunächst schlugen auch alle meine Versuche fehl, jemanden zu finden, der sowas kann und für mich auch anfertigen würde.

Umso mehr freue ich mich darüber, über emails und Telefonate Henning (HenSch) kennengelernt zu haben, mit dem ich mittlerweile einen regen und sehr netten Austausch über unser Hobby pflege. Mit Henning habe ich einen Deal vereinbart, dass wir uns gegenseitig mit unserem Knowhow helfen, er mir beim Bau besagter Netzwerkkarte und vielleicht (hoffentlich J ) auch noch bei einem weiteren „kleinen“ Projekt, und ich ihm dafür durch den Bau von von mir selbst entwickelten Multikomposit-Betonplattformen zur Aufstellung von Komponenten zur Verfügung stehe (ich selbst verwende von diesen ca. 10 Stück) sowie Henning durch die Anfertigung von Groundingboxen hobbytechnisch bereichern darf. Denn eins ist klar, das Design und der Bau einer solchen Netzwerkkarte oder eben die Anfertigung von solchen Plattformen und Groundingboxen frisst neben den reinen Materialkosten immens viel Zeit, die man als Familienvater eigentlich nicht hat. Wenn man sich so aber gegenseitig mit Spezialwissen weiterhelfen kann und zusammen Als Hobbyfreunde vorankommt, so ist das etwas Feines, was wir beide sehr zu schätzen wissen. Bevor jetzt also massenhaft Anfragen an Henning herangetragen werden, er möge doch mit dieser Karte in Serienfertigung gehen, er hatte bereits angedeutet, dass er dafür einfach keine Zeit hätte.

Also, Henning hatte bereits durch das Tuning einer anderen Netzwerkkarte umfangreiches Vorwissen und hat mir dankenswerterweise den Bau der Karte zugesagt und auch umgesetzt, und sich dabei auch gleich eine im neuen Design gebaut.

Als Grundlage dient eine Intel i210 Netzwerkkarte. Für die hat Henning einen Alukühlkörper per CAT designt und CMC-fräsen lassen. Dazu passend hat Henning dann die nach seiner Erfahrung nach besten Spannungregler für 3,3V (Sparkos Labs) , 1,8V und 0,9V besorgt, die auf den Kühlkörper montiert werden.

Kühlkörper auf der Karte vor dem Zusammenbau, Rückseite:

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Kühlkörper auf der Karte mit Spannungsreglern vor dem Zusammenbau, Oberseite:

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Karte mit UPOCC-silberverdrahteten Spannungsreglern, externer 5V-Eingangsbuchse mit Elna Silmic Elko, deaktivierte LAN-LEDs:

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Fertige Karte mit angeschlossener Neutronstar2-Clock und Massekabel mit WBT-Terminal für Grounding:

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Netzteil mit Neutronstar2-Netzteilplatine in Gehäuse, VH Audio Starquad DC-Kabel V-Quad CU21:

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Man muss einfach sagen, Henning hat hier mit so viel Liebe zum Detail alle meine Wünsche berücksichtigt (z.B. bzgl. der Abmessungen des Kühlkörpers, der Länge der Kabel, dem Verwenden bestimmter Teile), Probleme überwunden, stand mit Rat und Tat zur Seite und ich war (und bin!) einfach nur glücklich gewesen, als ein super ordentlich gepacktes Paket eines Tages vor mir stand und die Wundernetzwerkkarte samt Netzteil darauf wartete, endlich von mir ausgepackt zu werden.

Tja und wie klingt es denn nun, dieses technische Meisterwerk?

Einfach nur fantastisch! Die Karte wird bei mir durch ein externes lineares 5V-Netzteil betrieben und ist per WBT-Terminal und ein Massekreuz per dezidierter Erdungsleitung fest mit der Hauserde am Hauptsicherungskasten verbunden (wie der DAC, Pre, PhonoPre und die AGMs auch).

Ganz toller Hochton, unheimlich detailreich und bis ins Allerfeinste aufgedröselt, dabei ganz sanft und vollkommen natürlich, quasi als würden einem die Ohren von innen gestreichelt. So muss der Hochton sein!

Tiefere Bühne. Insgesamt einfach mehr Details, auch in den Mittennuancierungen. Dadurch eine frappierende Zunahme an Natürlichkeit und an musikalischem Fluss. Die Musik klingt ganzheitlich. Der Fuß wippt. Mehr Luft um die Töne. Schönere Klangfarben. Gibt es nun eigentlich wirklich schlechte Aufnahmen?

Die Musik ist einfach involvierender. Man versucht das dann wie oben beschrieben in Teilbereiche runter zu brechen, warum das so ist. Aber der fantastische Gesamteffekt ist mehr als die Summe seiner Teile….

Suchtfaktor hoch 10!


Henning, wie beschreibst Du selbst denn die klangliche Wirkung Deines Opus?


Mir bleibt nur, hier Henning nochmals meinen ganz herzlichen Dank für dieses Meisterstück auszusprechen! Man hört finde ich deutlich, dass das mehr ist als nur einfach mal eine Karte mit ein paar guten Bauteilen zu pimpen. Hier ist neben Hennings Akribie und hohem handwerklichen Geschick und technischem Verständnis vor allem eins noch eingeflossen, seine Vorarbeit und Erfahrung in der Sache. Einzelne Komponenten bis hin zu den verwendeten Kabeln wurden von ihm per Gehör selektiert und das hört man!!!

Danke lieber Henning, ich hoffe doch sehr, dass meine bereits für Dich angefertigten technischen Gegenleistungen bald mal den Weg zu Dir und in Deine Anlage finden werden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns mal besuchen und persönlich kennen lernen könnten.

Bis dahin die allerherzlichsten Grüße,

Andi
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo Andi, hallo alle zusammen,

vielen lieben Dank an Andi für die ausführliche Dokumentation des Projekts "i210"-Karte.

Bevor Andi auf mich zugekommen ist, hatte ich schon eine ganze Weile eine modifizierte Intel CT Desktop Adapter Netzwerkkarte im Einsatz. Auch bei mir in meinem Audio PC zum direkten Anschluss an ein modifiziertes Dante DIO, von dort aus per AES-XLR zu einem TotalDAC D1 Six.

Die allererste Anfrage von Andi an mich war, seine Jcat Karte umzubauen auf Clockeinspeisung mittels Neutron Star 2. Aber davor hatte ich dann doch zu große Manschetten, eine fremde und recht kostspielige Karte mit durchaus kompliziert zu entlötender Crystek-Clock zu verbasteln. Aber letztlich hat Andi damit einen Denkprozess bei mir in Gang gesetzt, welche klanglichen Vorteile wohl in einem hochgezüchteten Chipsatz wie dem Intel i350, der in der Jcat Karte werkelt, zu finden sein könnten.

Die große Herausforderung des i350 ist der vergleichsweise sehr hohe Stromverbrauch des Chips. Ausgerechnet die 1,0V Versorgung kommt selbst im 100MBit- und 1 Port-Betrieb auf ca. 500mA (im Vergleich braucht der i210 hier nur ein Zehntel!). Soviel Strom bei solch kleiner Spannung sauber zu liefern, das ist schon aufwändiger. Die Jcat Karte verwendet unter dem großen Kühlkörper vier parallel geschaltete LT3045 Regler für diesen Zweck.

Letztlich ist es wie bei dem Audio-PC in Gänze, viel Rechenleistung ermöglicht klangliche Fortschritte durch geringere Latenzen in der Erledigung der Aufgaben, vorausgesetzt man bekommt die Versorgungsspannungen trotz der höheren Ströme sauber gehalten. Dabei spielt nicht nur das Ausgangsrauschen der Spannungsregler eine Rolle, sondern auch deren Verhalten unter getakteten Lasten, bis hin zu z.B. dem Lastverhalten der Groundplane und der spannungsführenden Leiterbahnen.

Da wir einige der Features, wie z.B. bis zu 4 ansteuerbare LAN-Ports, des i350 für Dante nicht benötigen, bot sich als kleiner Bruder der i210 für die Modifikation mit Neutron Star und guten Spannungsreglern an. Als Karte habe ich eine original Intel Karte gewählt, in der Hoffnung, dass die Intel Brüder und Schwestern ihren eigenen Chip am optimalsten auf einer Netzwerkkarte implementieren. Die erste Herausforderung war, die Versorgungsspannungen des i210 (1,0V und 1,5V) extern einzuspeisen. Diese erzeugt der Chip nämlich von Haus aus selbst mittels eingebauter Schaltwandler. Zum Glück gibt der i210 diese beiden Spannungen an zwei Pins heraus, damit auf der Karte dann die HF-Filterung mittels Keramikkondensatoren erfolgt, bevor sich der Chip dann diese Spannungen über andere Pins wieder einverleibt. Um die Ausgangsspannungen an den Pins des i210 vom Board zu kappen, habe ich die entsprechenden Durchkontaktierungen vorsichtig mit einem konischen Schleifstift aufgebohrt. Die kleinen Krater sieht man ganz gut auf dem zweiten Foto von oben in Andi's Beitrag, leicht oberhalb des i210. Nun ist der Weg frei, die Spannungen über zwei LT3045 Regler an den Filterkondensatoren einzuspeisen.

Die gleiche Bohr-Arie habe ich dann noch für die Aufrennung der 3,3V gemacht, hierzu ist rechts neben dem Powercontrol-Chip und seiner Ferritspule (das rechteckige Teil mit dem "E" drauf) auch die Einspeisung in die 3,3V-Verzweigung der Karte gekappt.

So, ab da hat es noch drei Anläufe gebraucht, bis die Karte nach dem Komplettumbau inkl. Neutron Star Clock endlich funktioniert hat. Zwischenzeitlich hatte ich schon die Flinte ins Korn geworfen und ich war soweit, nun doch die Jcat Karte mit Neutron Star Clock umzurüsten. Dafür hatte ich mir auch eine Jcat Karte bestellt und diese dann auch mal probeweise in meinen Audio PC eingebaut. Der Klangunterschied zu meiner modizifierten Desktop CT Karte war recht deutlich. Die Jcat Karte spielte mit deutlich mehr Präzision, aber was mir deutlich fehlte war die gewohnte Tiefe in der Bühne und vor allem die fein ausdifferenzierten Nuancen in der Musik. In der Analogie von Klischees bei Verstärkern gesprochen: Meine Desktop CT Karte hatte den typischen Röhrencharakter, leicht warm, euphonisch und mit etwas übertriebener Räumlichkeit. Das passt toll zu einigen Aufnahmen, bei anderen stört das wiederum. Die Jcat Karte hingegen wie ein ClassD, präzise und kontrolliert, aber auch etwas emotionslos und distanziert, was die Übertragung der musikalischen Botschaft angeht. Also ganz überspitzt Gospel vs. Sängerknaben. Will man beides nicht ständig hören und vor allem nur dann, wenn es zur Aufnahme auch wirklich passt. Außerdem war bei der Jcat Karte eine gewisse Unruhe zu vernehmen, was mich wieder davon abbrachte, eine Modifikation dieser Karte vorzunehmen.

Also habe ich die Jcat Karte zurück geschickt (übrigens das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas zurück geschickt habe. Mag ich eigentlich überhaupt nicht gerne tun.) und in der Hoffnung, mit dem i210 Chip das beste aus den beiden erlebten Welten zu erreichen, habe ich dann nochmal Schritt für Schritt eine i210 Karte modifiziert und nach jedem Schritt die Funktion überprüft. So kam ich darauf, dass bis zum Tausch des Oszillators gegen die Neutron Star alles funktionierte. Der i210 kam also nicht mit dem externen Clocksignal des Neutron Star zurecht. Erst als ich den Clock Out Pin auf Masse gelegt habe und zwischen Clock in und Clock out einen 75 Ohm Abschlusswiderstand eingesetzt habe, funktionerte die Karte. Für den Abschlusswiderstand habe ich einen Vishay naked Z-Foil verwendet, für Andi nur das Beste. :cheers:

Das Ergebnis mit der i210 ist wirklich toll geworden. Tatsächlich hat sich die bessere Kontrolle der i350 Karte auch hier gezeigt, ohne dabei den musikalischen Fluss einzuschränken. Genau das, was Dante für mich ausmacht, wird im besten Sinne erhalten und ausgeprägt: Die fein nuancierten Variationen im Tempo und dem Ausdruck einzelner Bestandteile der Musik verschmelzen zu einem Gesamtwerk das unter die Haut geht und für mich Ausdruck der berühmten "Musikalität" in der Wiedergabe ist. Ich bin froh, dass Andi mich mit seiner Anfrage auf den Weg geschickt hat, die Modifikation einer i210 Karte anzugehen. Es hat sich am Ende für uns beide klanglich ausgezahlt - was will man mehr!

Viele Grüße
Henning
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Andi,
hallo Henning,

vielen Dank für die sehr interessante und aufschlussreiche Schilderung des Projekts "i210"-Karte.

Interessant finde ich auch diese Aussage:
Letztlich ist es wie bei dem Audio-PC in Gänze, viel Rechenleistung ermöglicht klangliche Fortschritte durch geringere Latenzen in der Erledigung der Aufgaben, vorausgesetzt man bekommt die Versorgungsspannungen trotz der höheren Ströme sauber gehalten.
Ich denke auch, dass hochwertige Hardware und eine stabile Stromversorgung Schlüsselfaktoren für den guten Klang darstellen. Öfters ist ebenfalls zu lesen, dass der Trend von geringer Rechenleistung hin zur hohen Rechenleistung geht.

Könnt Ihr noch etwas zu den Einstellungen des Ethernet-Controllers sagen? JCAT und AudiophileOptimizer geben dazu ja einige Tipps, siehe auch Audiophiles LAN - Wie konfiguriere ich die Netzwerkkarte?.

Grüße Gabriel
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andi, hallo Henning,

erst wenn die Dinge auf die Spitze getrieben werden, kommt oft das große Staunen über die bisher verborgene Qualität der Aufnahmen zu Tage.

So ein technisches Meisterwerk im Vergleich zu einem gewöhnlichen Mainboardnetzwerkausgang an einer sonst identischen Kette vorgeführt, wäre ein oder das Highlight beim nächsten Forentreffen.

Nette Grüße

Bernd Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Lieber Henning,

Du hast vollkommen Recht, danke für die Richtigstellung:
Zunächst wollte ich ja meine JCat Femto mit der besseren Clock ausrüsten lassen, und Du warst es, der vorschlug, stattdessen die i210 zu nehmen, u.a. weil sie weniger Strom braucht und nur einen Port hat. Also ganz klar, Ehre wem Ehre gebührt, nämlich Henning!
Ich hatte das ehrlich gesagt schon wieder vergessen, ich habe nämlich die neue Netzwerkkarte schon einige Monate in Betrieb, meine klanglichen Beschreibungen sind also nicht nur einer Anfangseuphorie geschuldet, sondern durchaus bereits durch längeres Hören verifiziert, was die Sache ja noch umso bedeutender macht, wie ich finde.

Hallo Gabriel,

ich betreibe die i210 in den Standardeinstellungen. Die JCat-Anleitung ist für die Verwendung von JPlay und meinem Verständnis nach USB-Audio gemacht. Ich fand die Einstellungen kontraproduktiv für Dante und hatte bereits mit der JCat die Einstellungen auf Standard zurückgestellt. So habe ich das auch bei der modifizierten i210 gehalten.

Hallo Bernd Peter,

klar, ich kann die Karte gerne zum Forumstreffen mitbringen, wenn das gewünscht wird.

Beste Grüße,
Andi
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Salvador
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G-PPP

Beitrag von Salvador »

Hallo Gert,

der G-PPP ist einfach toll.
Er versorgt bei mir nur die Komponenten des Audio-PC, das sind zwei lineare 12Volt-Netzteile für den PC, ein 5Voltnetzteil jeweils für die Netzwerkkarte und einen internen CF-Cardreader, und das 15V-Netzteil von der Neutronstar2 Clock für die Netzwerkkarte.
Einen internen DC-Filter vor den Ausgängen hat er auch noch bekommen.
Alles andere in der Anlage inklusive AGM 5.4 wird auch mindestens gefiltert über einen Mfe NF3 an einer separaten Leitung, und der Vorverstärker und die NeutronStar2 Clock im DAC bekommen zusätzlich neuen Strom vom 400 Hz Sinuswellengenerator audio-gd HE-350, der audio-gd HE7-NOS DAC durch seinen eingebauten Sinuswellengenerator, und das Dante-Device samt angehängtem Reclocker hat ja Akku-Versorgung.
Resultat des G-PPP sind u.a. mehr Details und trotzdem schönere Klangfarben und mehr Natürlichkeit und Nuancierungen bei weniger Artefakten.
Vorher hatte ich all das bereits durch einen alten Mfe NF2-Netzfilter versorgt.
Umso bemerkenswerter, dass es trotzdem nochmal einen solch schönen Fortschritt in die erhoffte Richtung gab.
Es klingt jetzt mit JRiver so schön wie mit Audirvana vorher, aber noch detailreicher (was auch der neuen Audio-PC-Hardware inklusive WinRAM geschuldet ist. Dazu mehr wenn der PC ganz fertig ist).
Möchte ich mit dem G-PPP so in dieser Art und Weise nicht mehr missen. Es war klar, dass an der Stelle noch ordentlich was geht und Du hast geliefert.

Vielen Dank dafür und beste Grüße,
Andi
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Salvador
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Klangreise

Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

Jetzt habe ich hier seit über zwei Jahren nichts mehr geschrieben und obwohl ich unermüdlich tätig war, um meine Anlage zu optimieren, möchte ich hier zunächst nicht wie vorher üblich minutiös genau auflisten, was ich da alles gemacht habe. Ich glaube ganz ehrlich, ich bekäme das auch gar nicht mehr hin in allen Details.

Lieber mag ich von meiner persönlichen Entwicklung hinsichtlich meiner geänderten Klangpräferenz berichten, denn die Anlagenänderungen im Detail (die bleiben) sind nichts anderes als die technische Manifestation derselben.

Es klingt jetzt bei mir so wie man es klischeemäßig von den allerbesten natürlich klingenden Passivketten her kennt. Organisch und natürlich, mit ebensolchem Bass. Ohne übernatürlichen Detailreichtum. Ich glaube ich mag das jetzt genau so lassen wie es ist, einfach, weil es mir so richtig gut gefällt.

Es klingt jetzt vom Klangcharakter her so wie meine zweite Anlage die ich als junger Mann hatte, CD-Player von Philips an einem großen Denon-Vollverstärker und IQTed4 mit Seidenkalotte. Nur halt in allen Belangen highendiger. Ich glaube aber, ich bin trotzdem letztlich wieder da angekommen, wo ich gestartet bin, nur sehr zufriedenstellend optimiert.

Habe das mal für mich so zusammengefasst. Ich bin von großer Natürlichkeit kommend aufgebrochen zu der Suche nach maximalem Detailreichtum und Präzision. Die habe ich auch erreicht. Dann hat es Jahre gekostet zu realisieren, dass mich das nicht glücklich macht, weil die Natürlichkeit gefehlt hat. Dann habe ich begonnen, wieder immer mehr Natürlichkeit einzubauen, zunächst ohne die Bereitschaft, bei Detailreichtum und Präzision Abstriche zu machen. Später dann mit der Bereitschaft, diesbzgl. kleinere Abstriche zu machen. Am Ende dann aber kam ich damit an, dass ich maximale Natürlichkeit will mit der dabei gleichzeitig noch möglichen Präzision und Detailreichtum.

Fühle mich jetzt angekommen, ganz ohne Klischee. Vielleicht geht das ja nur, wenn man weiß, was man eigentlich will und das immerwährende Optimieren ist eine lange, vielleicht manchmal niemals endende Suche danach.

Diese Reise hat bei mir 14 Jahre gedauert!

Und geendet bin ich beim Klang von vor 29 Jahren.

Erkenne Dich selbst.

Andi
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Andi,

Glückwunsch, wenn Du Deinen Klang gefunden hast. Wenn ich das richtig sehe wurden keine Geräte getauscht.
Wie bist Du zu der jetzigen Abstimmung gekommen? Hast Du die Detailauflösung quasi nur zurückgefahren oder den Musikfluss ergänzt?

Grüsse Jürgen
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