Holger (Aktives, trinaurales Setup mit DIY 6-Wege-Hörnern und 4-Wege-Center)

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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Liebe Liebhaber/innen des sanften Klanges, der expressiven Dynamik, der atemberaubenden Plastizität, des filigranen Geräusches im Nebel zerplatzender Seifenblasen, Tiefdruckjunkies und Wetterfeen, Schwarzbasshörer, Hosenbeinflatter- und Midbass-Fans, Trinauralis, oder kurz:
Liebe Hornliebhaber, Trinaural-Interessierten und liebe "Selbst den Beitrag könnte man eigentlich auch nochmal lesen, habe gerade nichts zu tun-Foristen und Foristinnen",

wie versprochen, möchte ich zunächst den einige Beiträge zuvor angesprochenen Punkt hinsichtlich des vermeintlich optimalen interauralen Abstandes bei der Einmessung eines trinauralen Setups, fast hätte ich gesagt, zur Diskussion stellen, aber die Rückkopplung hält sich ja verständlicherweise in überschaubaren Grenzen. Wohl auch, weil das Neuland ist, nicht soviele diesbezügliche Erfahrungen vorliegen und/oder auch nur wenige über ein derartiges Projekt nachdenken oder es einfach nicht interessiert. Daher vorab die Frage: Bestünde generell Interesse, im Rahmen der nächsten Norddeutschen HiFi-Tage vielleicht einen Abstecher zu machen und sich das mal anzuhören? Wenn nicht, auch gut. Ist nur so eine fixe Idee hinsichtlich des Austausches in unserem Forum. Zusagen möchte ich aber noch nichts, einfach nur einmal vorab unverbindlich Meinungen einholen.

Inzwischen hat sich mit meinem Freund Hauke ein zweiter Proband eingefunden, der die von mir eruierten Messungen und Gedanken sowie Versuche und daraus abgeleiteten Ergebnisse zumindest hörtechnisch etliche Stunden begleitet und überprüft hat. Die multizentrische Studie mit einem Probanden und zwar mir selbst, ist plötzlich auf das Doppelte angewachsen und hat daher auch doppelt soviel Gewicht und Aussagekraft erhalten. Ob das für eine qualifizierte, statistisch relevante Aussage reicht?

Hauke und seine Interpretation des Themas "Horn-Copyright" - Überschallflug mit der Concorde unter Anleitung

Hauke firmiert in unserem Forum unter dem Namen "Barossi" und ist HiFi-technisch gesehen ein alter Haudegen, wie ich weiter unten noch erläutere. Inzwischen ist auch er glücklicher Besitzer des in Wien von David Haigner erdachten und in Tschechien bei einem Kunsttischler produzierten Midbass-Horns mit dem gleichen alten, aber zugleich neuen Altec-Treiber (GPA 414, seit vielen Jahrzehnten in Altec-Lautsprechern verwendet und nach dem Konkurs der Firma von den ehemaligen Firmenmitarbeitern wieder aufgelegt), der auch bei mir Verwendung findet.

Spezifikationen Midbass-Treiber GPA 414:

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Nur dass seine Midbass-Hornpreziose auch noch richtig schön furniert und aufwendig geölt ist, wie es eben nur ein Kunsttischler kann (schöne Bilder davon wird er sicher einmal in seinem Thread vorstellen). Hätte ich mal auch so furnieren lassen sollen, sieht nämlich klasse aus, aber hinterher weiß man immer alles besser. Tauschangebote lehnt er bisher vehement ab, aber wenn er irgendwann mit Acourate etc. nicht weiter kommt, wird er darauf eingehen müssen! Er weiß es nur noch nicht, ahnt es aber insgeheim schon. Hat ja eine zarte Seele, der große Mann. Mein Midbass-Horn ist immerhin schon eingespielt, sieht vom Furnier her nur nicht so "très chic", sondern eher neutral aus, klingt aber sicher besser, weil die nicht nussbaumfurnierte und ungeölte Version natürlich ohnehin unter audiophilen und dem "Weniger ist mehr"-Gedanken die Nase vorn hat und gut eingespielt ist. :wink: Und trotzdem wäre ich zum Tausch bereit. Aber Hauke ist geduldig, hat scheinbar alle Zeit der Welt und spielt gern persönlich ein, wie er sagt. Leider. Damit kann ich ihn also nicht locken.

Ich habe noch einige Bilder von der Erstinstallation meines Midbass-Hornes gefunden, auf denen der enorme handwerkliche Aufwand der Konstruktion deutlich wird. Die Midbass-Hörner sind im Inneren sehr aufwendig versteift, ähnlich den Spanten eines Schiffes, um eine hervorragende Stabilität zu gewährleisten. Auf diese Weise werden unerwünschte Resonanzen vermieden, und es klingt daher überaus sauber. Völlig unauffällig und unbeeindruckt schiebt das Midbass-Horn scheinbar mühelos Pegel in den Raum, die ich als beeindruckend empfinde und die der Musik eine besondere Leichtigkeit und Autorität verleihen. Die rückwärtige Resonanzkammer ist ca. 600 l groß und bedämpft den Tiefmitteltöner ohne wesentliches weiteres Dämmmaterial. Der GPA-Treiber selbst hat eine für seine Größe sehr leichte Membran, deren Zartheit auf dem einen Photo deutlich wird, wo hinter der noch nicht geschlossenen Rückwand des Chassis eine Lampe leuchtet und die äußerst dünne Sicke "durchstrahlt". Leider sind die Photos nicht von überragender Qualität, aber sie lassen den handwerklichen Aufwand sicher trotzdem erkennen.


Midbass-Horn mit geöffneter Rückwand. Blick auf die innere Versteifung im Sinne von Schiffsspanten:

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Midbass-Horn mit montiertem Tiefmittelton-Treiber GPA 414:

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Midbass-Horn von vorn mit hauchzarter, von hinten "durchstrahlter" Sicke:

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Außerdem hat Hauke auch das gleiche JMLC-Mittelton-Horn, allerdings mit anderem Treiber und ein JMLC-1000-Horn mit einem Treiber der bekannten japanischen Firma mit den drei Großbuchstaben. Habe ich auch schon mal irgendwo gesehen. Was für ein Zufall! Was er allerdings nicht hat, sind diese kleinen Berylliumteufel für den oberen Hochton- und Superhochton-Bereich von derselben Truppe. Die gibt es nämlich nicht mehr. :( Schade, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! Tut mir echt und aufrichtig leid, lieber Hauke. Willst Du das Midbass-Horn im Rahmen eines Kompensationsgeschäftes vielleicht doch noch tauschen? Ich hätte da eine Idee.

Andererseits ist er horntechnisch viel weiter "entwickelt", als ich es zu seinem Lebensalter war. Er hat die horntechnische Adolezenz einfach übersprungen. Pubertät und horntypische Pickel - für ihn kein Thema. Das ist aber auch kein Wunder, weil er mit Siebenmeilenstiefeln und Schuhgröße 50/51 zeitraffermäßig durch das neue Hornleben prescht, wobei Torsten und ich, ihn als Co-Piloten begleitend, Schwierigkeiten haben, Schritt zu halten. Aber er muss zum Glück immer wieder zwischenlanden, weil er die Flugroute noch nicht so gut kennt, mit seiner Concorde ständig nachtanken muss und allein nicht weiter weiß, weil der Tankdeckel an seiner Überschallmaschine oder irgend etwas anderes zum Beispiel an seiner HAPI klemmt, so dass wir Zeit zum Verschnaufen haben! Und er führt gewissenhaft Logbuch, schlau von ihm, ist ja auch Flugkapitän auf eigener Reise. Da vergisst man sonst auch schnell mal was!

Hauke kennt sich mit Hörnern und Elektronik übrigens nicht nur theoretisch exzellent aus, weil er schon seit Jahrzehnten daran 'rumbastelt und lötet. Ich sage nur "European Triode Festival" oder "Frickelfest" unter dem Motto "Wer hören will, muss löten". Allerdings hantierte er bisher primär mit Vintagegerätschaften von JBL, Altec, Electro Voice etc., nicht mit JMLC- oder österreichisch-tschechisch koproduzierten Midbass-Hörnern sowie seiner neuen Flug-Software Acourate, die allerdings bei aller Funktionvielfalt bekanntermaßen keinen Autopiloten hat (deswegen sitzen wir als ausbildende Piloten auch daneben). Oder haben wir das "Room Macro 7: Autopilot" in Acourate für den Überschallflug, das die Room Macros 2 - 6 in einem Schritt zusammenfasst, bisher trotz unserer ziemlich guten Kontakte zur Leitstelle nur noch nicht entdeckt? Zentrale in Bielefeld, bitte melden!

Individueller Interauraler Abstand - Kurzname: IIA, nicht IACC oder ICCC oder IIR

Nach dieser kurzen Einleitung nun zum eigentlichen Thema. Interauraler Abstand. Was ist das eigentlich? Ganz einfach: Der mit einem großen Messschieber oder einer brüggemannschen Schraubzwinge gemessene Abstand zwischen den Eingangsebenen des "äußeren Gehörgangs beidseits (lat.: Meatus acusticus externus). Der äußere Gehörgang ist etwa 2-3 cm lang und bildet zusammen mit der Ohrmuschel (lat.: Auricula auris) das äußere Ohr. Seine Aufgabe liegt insbesondere in der Weiterleitung von aufgenommenen Schallwellen in Richtung des Trommelfells bzw. Mittelohrs." Sagt der Aufruf über Google. Stimmt so, sage ich als fachgruppenfremder Fachmann, soviel weiß ich auch noch.

Nun haben wir Menschen bekanntermaßen einen unterschiedlich großen Schädel. Nicht umsonst gibt es, wie bereits formuliert, Dickköpfe, Schlauköpfe, Querköpfe, Briefköpfe und Duschköpfe. Bei Letztgenannten kommt dann allerdings keine heiße Luft, wie bei meinen Geschichten, sondern heißes Wasser heraus. Also noch mehr Vorsicht! Das Kartenspiel Doppelkopf gibt es allerdings nur im Singular, obwohl es von mehreren Personen gespielt wird. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Und dann sprechen wir von der schwierigen Integration anderer Menschen, weil unter anderem die deutsche Sprache und Grammatik so kompliziert sein sollen. Oder von der Schwierigkeit, alle unter einen Hut zu bringen, was bei individuellen Schädeln, wie wir HIFI-Junkies sie nun einmal haben, einfach scheitern muss und zu unendlichen, zeitraubenden sowie sinnbefreiten Diskussionen führen kann. Munkelt man. :wink:

Meist beträgt der interaurale Abstand bei einem ausgewachsenen männlichen Objekt der Begierde (Margot Werner hat dieses schon 1979 richtig erkannt: So ein Mann, so ein Mann, zieht mich ausgesprochen an ...) zwischen den Ohr-Eingangsebenen ca. 14 - 16 cm. Dieser Abstand ist deswegen wichtig, weil er, wie später noch ausgiebig erläutert, großen Einfluß auf den Abstand des Messmikrophons von der zentralen Mittellinie mit entsprechender Parallelverschiebung des Mikrophons hat. In den zum Thema Trinaural veröffentlichten Beiträgen auch renommierter Autoren wird immer wieder von der korrekten Positionierung des Stereo-Lautsprecherpaares und des Center-Lautsprechers auf einem gemeinsamen Kreisbogen gesprochen.

Also, Projekt Trinaural schließlich irgendwann im letzten Jahr gedanklich gestartet, "quick and dirty" umgesetzt, interauraler Abstand noch nicht bedacht, euphorische Begeisterungsstürme ausgelöst, epischer Abend. Feuchte Augen. Schon mal gelesen. Gibt's nichts Neues?

Anfängliches Sicca-Syndrom bei längerer trinauraler Wiedergabe

Im weiteren Verlauf nach Beruhigung und Beseitigung der anfänglichen, immer wieder nachlaufenden Freudentränen beim Vergleich zwischen Trinaural und Stereo mit dem AcourateConvolver dann plötzlich: Keine Tränen mehr! Trockene Augen, typisches Sicca-Syndrom. Ausgetränt und ausgeträumt? Was war geschehen, wer oder was störte den Tränenfluß? Anne Bisson war es, mit der bis zum 600-sten Mal Hören coolen, sehr speziellen Coverversion von "Us And Them" unserer englischen Freunde, die uns schon in der Jugendzeit psychodelisch begleitet haben. Ich sage nur Ummagumma und nenne eine von zwei Unterordnungen der Zweiflügler (Diptera), dann fällt es allen sofort ein: die Fliege (Brachycera), aber das wusstet ihr noch von früher aus dem Biologie-Unterricht oder nach dem seinerzeitigen Gebrauch des inzwischen freigegebenen Cannabis. Der Zeit immer etwas voraus. :wink:

Da ertönt ein Glockenspiel, das sich von der Tonhöhe der angeschlagenen Töne her vom unteren Mitteltonbereich bis in den Hochton zieht. Insbesondere die ersten gespielten Töne erschienen bei trinauralen Wiedergabe deutlich dumpfer, matter, als würde jemand die Metalltasten/-platten mit einem hauchdünnen Tuch abgedeckt haben. Bei der Stereowiedergabe mit der Phantommitte hingegen voller Glanz aller angeschlagenen Töne.

"Ruf' doch mal an"-Slogan und Frust bei immer schlimmer werdendem Korrekturversuch

Mal wieder längeres Problem-Gespräch mit Uli geführt: Nö, bei mir sind alle zufrieden. Na dann. Bei mir nicht, denn ich war nicht zufrieden. Wiederholte Rücksprachen und Versuch der Verdeutlichung des Problems. Nö, kenne ich nicht. Etliche weitere Versuche mit immer demselben Ergebnis. Erneute Rückprache in Anlehnung an den damaligen Slogan des Telefonanbieters: Korrigier die Target doch mal so, wie es Floyd E. Toole für die trinaurale Wiedergabe empfiehlt. Oder Bob Stuart von Meridian (nicht Rod, der hat einen andere Firma, die ursprünglich mal Faces hieß und geile Musik machte, schrieb sich allerdings auch etwas anders, aber die Aussprache war schon ähnlich ...), der das Problem in einem Paper auch schon beschrieben hat und eine entsprechende Korrektur vorschlägt.

Nun gut, dann mal los. Nur leider korrigieren beide völlig unterschiedlich. Na, dann macht man eben zwei Korrekturen und vergleicht, welche besser ist. Ergebnis: Keine ist besser, weil beide schlecht sind und keine passt. Etliche andere Zielkurven gestaltet. Gefühlt alles ausprobiert, was ich in Bezug auf mein Hornsystem weiß. Hunderte von Dips und Peaks, wie im Leben: Ein ständiges Auf und Ab. Frustran. Frustran auch deswegen, weil die Schwierigkeit besteht, mehrere Dips und Peaks mit unterschiedlichen Pegeln, Gütefaktoren und Einsatzfrequenzen dicht nebeneinader zu positionieren, wodurch der eine Peak oder Dip dann schon wieder den Verlauf des anderen beeinflusst. Das richtig zu treffen, erscheint nahezu aussichtslos. Jedenfalls ohne das absolute Gehör.

Daraufhin erneut beratschlagt: Nimm doch mal Terzrauschen mit unterschiedlichen Frequenzen und vergleiche damit die Tonalität der Stereowiedergabe und von Trinaural, entsprechende Testfiles habe ich dir fertig gemacht. Liegt auf der Dropbox. Heruntergeladen, ausprobiert. Fast das Gehör ruiniert, weil zum Vergleich einige Töne sehr laut wiedergegeben werden mussten. Terzrauschen klingt nicht so richtig schön, da lobe ich mir die klappernde Mühle am rauschenden Bach, der schöner rauscht. Einen anderen schlauen Kopf aus unserem Forum um Rat gefragt: Terzrauschen ist nach seinem Dafürhalten für diese Art der Untersuchung nicht gut geeignet. Ach so. Wiederum etliche Tage Anpassung der Target probiert, damit Trinaural von der Tonalität her Stereo ähnelt. Keine Chance. Nach 10 Tagen den Versuch abgebrochen und erneutes Telefonat: Du Uli, ich hör jetzt erstmal auf, ich habe keine Lust mehr, weil ich dieses Mal entgegen früheren Experimenten keinen Millimeter vorankomme. Bin total gefrustet. Mach du erstmal alleine weiter.

Götterdämmerung in Bielefeld

Uli denkt nach: Wenn der Holger mit seinem Langmut und nach Hunderten von Messungen und Versuchen keine Lust mehr hat und nicht weiter weiß und bevor ich jetzt allein weitermachen muss, vielleicht gibt es ja doch ein kleines Problem? Nur wo? Zwei Tage oder so intensiv nachgedacht. Gedankenblitz oder Wachtraum gehabt: Wir messen bisher mit dem Mikrophon in der Mittellinie zwischen den beiden Stereo-Lautsprechern. Der Kopf besteht aber nicht nur aus einer Mittellinie und hat noch einige Anhangsgebilde, die ihn etwas breiter als eine Mittellinie machen und sei der Mensch noch so schmallippig. Die Ohren als hörendes Organ sind ziemlich weit außen am Schädel "befestigt". Damit hören wir normalerweise. Könnte es vielleicht sein, dass es durch die Diskrepanz zwischen der Position der Messkapsel des Mikros und den letztlich "abhörenden" Ohren zu unangenehmen Auslöschungen der Musikwiedergabe, sogenannten Kammfiltereffekten kommt, wenn wir in der Mitte messen und die Lautsprecher auf einem gemeinsamen Kreisbogen stehen?

Telefonat von Uli: Holger, probier mal auf Höhe der Ohren zu messen und gleiche den Center vom Delay her je nach Messposition jeweils an die Stereo-Lautsprecher an, indem du ihn von der apostrophierten Kreisbahn auf dich zubewegst. Also keine gemeinsame Erdumlaufbahn oder Kreisbahn mehr, der Center-Lautsprecher verfolgt seinen eigenen Weg, "Völlig losgelöst von der Erde, schwebt das Raumschiff völlig schwerelos ..."

Wenn Uli sagt, Holger spring ins Wasser, mach' ich das (bin ja sein Adlatus, manchmal allerdings nur, wenn es flach und warm ist und nicht so lange dauert), kann allerdings auch besser schwimmen und waten als Uli. Wohne ja an der Elbe und dicht an der Nordsee und nicht in der Trockenzone Bielefeld. Also, Messtätigkeit wieder aufgenommen, 8 cm rechts und dann auch 8 cm links der Mittellinie bei 16 cm großem interauralen Abstand meines Schädels gemessen, Delay durch Verschieben des Centers auf mich zu angepasst, gerechnet, noch einige andere Messungen gemacht, die den Rahmen einer Kurzerzählung sprengen und eher ein eigenes Reclam-Heftchen in Anspruch nehmen würden, Filter erstellt. Anne Bisson virtuell "aufgelegt": Glockenreiner Klang. Vom ersten bis zum letzten angeschlagenen Ton! 6 Richtige im Lotto und Zusatzzahl, ohne den Schein abgegeben zu haben. Mehr geht eigentlich nicht. Oder doch?

Warum hat der große Acourate-Meister nicht schon zu Anfang zugehört und das Problem ernst genommen? Ganz einfach, weil er es nicht gehört hat. War ja auch ein besonderes, sehr spezielles Setup zu dem Zeitpunkt in Bielefeld! Mit KEF-Lautsprecher in der Mitte als Center etc. Begründung: "Ganz aufmerksame Betrachter stellen schnell fest, dass im Mitteltonbereich derzeit kein Horn werkelt. In der Tat möchte ich das hier auch nicht haben, mich würde klar die Optik stören." Stimmt(e), zumindest für eine bestimmte Zeit. Uli ist jetzt ja anders unterwegs. Soll ja sogar Photos zur Erinnerung daran geben. Wie so ein schönes Urlaubsphoto, nur nicht mit so angenehmen Erinnerungen verbunden. :cheers:

Dieses sehr spezielle Setup machte anscheinend keine Fehler. Oder doch, und man hörte sie wegen eben dieses Setups einfach nicht, weil sie eingeebnet wurden und in der Bielefelder Hemisphäre auf feine englische Art stillschweigend gewissermaßen verdampften? Egal, jetzt passte es bei mir deutlich besser. Die in der Literatur beschriebenen Tonalitätsunterschiede zwischen Center und den beiden angrenzenden Lautsprechern bei Positionierung aller Lautsprecher auf einem Kreisbogen mit jeweils gleichem Abstand waren weg, die Tonalität des Centers stimmte deutlich besser mit der Phantommitte überein. Da waren sie wieder, die Freudentränen, die schräg über das Gesicht bis zum Ohrläppchen und dem Meatus acusticus externus gepustet wurden, weil der Sound des Horn-Lautprechers sie dort dynamikbedingt hintrieb. Jetzt stimmte es wieder, und die Tränen nahmen timing-bereinigt den richtigen Verlauf.

Kammfilter an sich und bisher nicht bekannte Ansteckungsgefahr derselben

Gedanken dazu, wie man diese Kammfilter außer durch eine einschneidende Änderung der Targetcurve isolieren und beseitigen konnte, hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt anscheinend noch keiner so richtig gemacht. Sie galten einfach als mit der trinauralen Wiedergabe unerwünschtes Anhangsgebilde verknüpft. Friß oder stirb. Nach Herrn James Buongiorno, der schon weit zurück vor über 40 Jahren den ersten Trinaural-Prozessor auf den Markt brachte, sollte man mit seinem Gerät einfach so lange hören, bis man sich an die Tonalitätsunterschiede gewöhnt hatte. Das ist wie mit dem bereits von mir zitierten "falschen" Gebrauch des Genitivs und Dativs: Man kann versuchen, darüber hinwegzuhören, aber dem einen oder anderen fällt das schon etwas schwer und stört ihn, wie ein deutlicher "Knackser" auf der Schallplatte. Ich konnte und wollte nicht drüber hinweghören und plötzlich konnten auch Torsten und Uli, sensibilisiert und infiziert durch mich (großartig!), dieses Problem nicht mehr ertragen. Es ist immer schön, wenn man mit anderen Leidensgenossen das Problem teilen kann. :cheers: Insbesondere im Alter, wenn es in den Gesprächen zunehmend um gesundheitliche oder eben HIFI-Probleme geht, die um sich selbst kreisend einem Perpetuum mobile gleichen. Einmal infiziert, immer infiziert, da bildet das HIFI-Virus keine Ausnahme. Zwischendurch kann man vermeintlich genesen, doch irgendwann ereilt es einen wieder.

Beitragsaussichten

Zuerst die gute Nachricht: Der eigentliche Beitrag in unserem Forum bleibt auch im neuen Jahr gleich! Er ist nämlich weiterhin unentgeltlich. Es wäre trotzdem schön, wenn auch andere mehr zu unserer eigenen HIFI-Postille beitragen oder sich durch Kommentare, Fragen etc. beteiligen würden. :wink:

Dann die eindeutig schlechtere Nachricht: Ich werde weiterhin Beiträge schreiben. Zumindest vorläufig. Bis sie keiner mehr liest oder ich aus speziellen Gründen ausscheide. Auch der Beitrag ist bereits verfasst. Vielleicht wäre das aber auch die beste Nachricht. Und zwar für alle, weil es unter anderem viel Zeit spart. :?

Und letztlich das Fazit der Geschichte: Der interaurale Abstand des eigenen Kopfes spielt bei der trinauralen Wiedergabe eine besondere Rolle. Sind diese individuell messbaren Abstände für eine optimale Musikwiedergabe unumstösslich oder kann es eventuell sein, dass sie gar nicht korrekt sind, weil es sich mit anderen interauralen Abständen (noch) besser anhört (Arbeitshypothese)? Dazu nächstes Mal ein wenig mehr. Alles bereits schon zweifach verifiziert im Rahmen der Multi-Center oder wie war das noch mal, multizentrischen Studie. Da kann man in meinem Alter und einem aus mehreren Hörnern bestehenden Center schon mal durcheinanderkommen. :oops:

Natürlich, wie immer, in aller Kürze und auf den Punkt!


Viele Grüße

Holger
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

schoko-sylt hat geschrieben: 06.01.2023, 23:40Dann die eindeutig schlechtere Nachricht: Ich werde weiterhin Beiträge schreiben. Zumindest vorläufig. Bis sie keiner mehr liest oder ich aus speziellen Gründen ausscheide. Auch der Beitrag ist bereits verfasst. Vielleicht wäre das aber auch die beste Nachricht. Und zwar für alle, weil es unter anderem viel Zeit spart. :?
Lieber Holger,
ich glaube, es gibt in der Forumssoftware eine Möglichkeit, Beiträge bestimmter Mitglieder zu ignorieren, dass sie nicht angezeigt werden. Hab ich noch nicht gesucht... Als jemand, der sich auch meist nicht kurz fassen kann, will ich dir hier aber versichern, dass ich aus deinen Beiträgen doch meist Erkenntnisse herauslese, die ich als Bereicherung empfinde, z.B.:
Und letztlich das Fazit der Geschichte: Der interaurale Abstand des eigenen Kopfes spielt bei der trinauralen Wiedergabe eine besondere Rolle. Sind diese individuell messbaren Abstände für eine optimale Musikwiedergabe unumstösslich oder kann es eventuell sein, dass sie gar nicht korrekt sind, weil es sich mit anderen interauralen Abständen (noch) besser anhört (Arbeitshypothese)?
Und neben deiner persönlichen Selbstausbeutung auf dem Weg zur Erkenntnis bleibt eine gewisse Selbstironie nicht auf der Strecke:
Natürlich, wie immer, in aller Kürze und auf den Punkt!
Da freu ich mich schon auf deinen nächsten Beitrag...
Grüße
Hans-Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Holger,

natürlich werden AD(H)S geplagte Foristen oder solche, die einfach nur ungeduldig sind, so wie ich, durch die epischen Erzählungen über Gebühr strapaziert. :mrgreen: Wenn es nicht von Interesse wäre, hätte es die Möglichkeit des Ignorierens gegeben. Vielen Dank, dass Du uns mit auf die Reise nimmst, uns schneller Tanken lässt und dazu noch den Tankwart (Uli) mächtig auf Trab hältst.

In Anbetracht der von Dir fälschlich gewählten Rufnummer (nämlich meiner) freue ich mich schon auf neue Bilder, denn es sollte sich auch an der Optik etwas getan haben, auch wenn ich vermute, dass das Midbasshorn immer noch „roh“ geblieben ist und Hauke seins nach wie vor nicht hergegeben hat. Vermutlich würde er es schon hergeben, aber der Transport… :shock:

Trinaural ist für mich schon aus praktischen Gründen nicht möglich. Der Hersteller meiner Lautsprecher hat die Preise derart angehoben, dass der vorher schon hohe Preis jetzt wie ein Schnäppchen aussieht. Davon, dass ich die Wohnung nach Aufstellung eines dritten Lautsprechers dann wohl alleine bewohnen müsste, wollen wir mal gar nicht reden. Insofern freue ich mich an der intellektuellen Bereicherung und freue mich auf meinen nächsten Hamburg Besuch. :D

Grüsse Jürgen
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

schoko-sylt hat geschrieben: 03.01.2023, 22:32 Hallo Stanislaw,

wir versuchen, aus unserer überwiegend in Stereo aufgenommenen Musiksammlung in Analogie zum schon vor 90 Jahren gegründeten "Saftladen von Bertha Becker" (Hut ab, so humorvoll bezeichnen die sich wirklich auf ihrer Homepage unter der Rubrik "Geschichte", passt auch zeitlich ganz gut mit den ersten Schritten von Trinaural zusammen!) und heute als "beckers bester" bekannten Getränkeherstellers "das Beste" aus unserer Frucht der Begierde, der Musik, zu extrahieren: Dieses geschieht, indem wir (in einem allerdings etwas divergenten Herstellungsprozess) aus Stereo einen zusätzlichen Kanal in Form des Center-Kanals mit deutlich besserer Fokussierung der Mitte als bei der stereophonen Phantom-Mitte generieren…
Hallo Holger,

ich will nicht viel schreiben, nur dass ich mich mit einem Open Source Software von IEM Plug-in Suite beschäftige. Mit der ist möglich ein Stereosignal per
StereoEncoder zu enkodieren in Ambisonic Fomat und anschließende Dekodierung bis 64 Kanäle mit AllRADecoder für bis zu 64 Boxen :shock:
Wenn man der Logik folgt, dann kann man sich wohl vorstellen, dass so eine Überschneidung der Sektoren werden immer kleiner je nach dem wie viele Boxen zum Einsatz kommen. Daraus lässt sich wohl schließen, dass die Räumliche Illusion mit jede Erweiterung der Boxenzahl zunehmen dürfte.
https://plugins.iem.at/#tab-AllRADecoder
Ich will es zuerst für Trinaural testen, für mehr als drei Boxen muss ich wohl die Drittwohnundgslösung anstreben :mrgreen:

Viele Grüße
Stanislaw

Ich bitte darum, Vollzitate zu unterlassen. Jürgen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Moin Holger

deine Beiträge ersetzen inzwischen mein morgendliches Lesen (Überblättern) der Tageszeitung. Das allein wäre auch schon einen Post im Thread von Funky wert ;-)

Damit bei deinem obigen Kurzartikel für den ein oder anderen Schnellleser (der Weltrekord liegt hier übrigens bei einem Lesewert von 4.251 Wörtern pro Minute, dh. dein letzter Post könnte in knapp 42 Sekunden gelesen worden sein - ist also gar nicht sooo lang ;-)) nicht die ein oder andere Info verloren geht, möchte ich hier noch einmal darauf hinweisen:
schoko-sylt hat geschrieben: 06.01.2023, 23:40 Daher vorab die Frage: Bestünde generell Interesse, im Rahmen der nächsten Norddeutschen HiFi-Tage vielleicht einen Abstecher zu machen und sich das mal anzuhören? Wenn nicht, auch gut. Ist nur so eine fixe Idee hinsichtlich des Austausches in unserem Forum. Zusagen möchte ich aber noch nichts, einfach nur einmal vorab unverbindlich Meinungen einholen.
Ein klares Ja von meiner Seite, Holger! Interesse ist vorhanden, aber leider könnte ich dann nicht dabei sein, da wir vor 3 Tagen unsere Spanienflüge gebucht haben - und genau zu diesem Zeitpunkt (18./19.2.23) in spanischen Gefilden weilen. Sehr schade ...

Was mir übrigens auch an deinen Artikeln gefällt (posts möchte ich sie gar nicht mehr nennen wollen), sind die Hinweise auf Musikstücke, die dir beim Schreiben gerade durch den Kopf gehen. Heute z.B. Margot Werner mit "So ein Mann". Habe ich mir direkt in Qobuz wieder einmal angehört 👍

Ich hoffe, du bist noch lange mit dem Thema Trinaural beschäftigt, damit du noch viele äußerst lesenswerte Artikel posten kannst :cheers:
Selbst werde ich allein aus beengten Platzgründen wohl nie in den Genuss (oder die Versuchung) kommen, Trinaural bei mir hören zu können. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringen wird ...

Beste Grüße
Jörg
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Holger

Ich verfolge Deine Berichte über Deine Hörner und das Trinaurale Setup laufend und finde es sehr spannend.

Es wäre toll, wenn ich mir das bei dir einmal anhören könnte. Von Oldenburg zu dir ist es ja nicht so weit entfernt.

Gäbe es an einem Wochenende mal die Gelegenheit?

Viele gespannte Grüße
Jens
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Holger,

ich verfolge deine Experimente mit großem Interesse und bin überdies ein großer Anhänger des entschleunigten Vortrages. Dieses Talent teilst du mit einem weiteren Hamburger Forumsmitglied, dem leider nur sporadisch schreibenden Peter (musikgeniesser).

Was nun Trinaural konkret betrifft, so kann ich mir durchaus vorstellen, noch einmal komplett auf z.B. 3x Neumann KH 150 zu wechseln, wenn, ja wenn die Frage der vorgeschalteteten Komponenten sich ohne Anschaffung eines Geräteparks lösen lässt. Solange lese ich mit Genuss die Berichte aus deiner und deiner trinauralen Forscherkollegen Feder.

Bitte weiter so! :cheers:

Viele Grüße
Rudolf
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Holger,

ich schließe mich meinen Vorrednern an. Für mich gehören deine Beiträge zu den Schlaglichtern des Forums. Ich gehöre auch zu den Menschen, die den Charme des Genetiv (sic!) zu schätzen wissen.
(Leider) kommt trinaural auch für mich nicht in Frage. Das liegt an der Wohnsituation, dem doch nicht unerheblichen Aufwand für die Umsetzung und letztlich auch daran, dass ich inzwischen die wenige Zeit, die ich fürs Hobby finde, am liebsten mit Musik Hören verbringe.
Nichtsdestotrotz finde ich das Thema sehr spannend und verstehe jetzt auch was da gemacht wird. Als ich neu im Forum war, stolperte ich über Beiträge von Matthias (Thias?) und habe damals nicht wirklich verstanden, um was es da ging.
Eine Frage hätte ich noch, der IIA ist ja individuell verschieden, ist die Bandbreite so groß, dass die Korrektur nur für Leute mit gleichem IIA optimal ist? Klingt es mit dieser Korrektur unabhängig vom individuellen IIA immer besser als mit allen drei LS auf einer Kreisbahn? Die Kammerfiltereffekte müssten doch auch abhängig von Dee Sitzposition sein, heißt das, der „sweetspot“ (eigentlich „sweeterange“) wird kleiner? Als unsozialer Einzelhörer juckte mich das nicht. Meine Fragen, es waren doch mehr als eine, sollen keine Kritik an reinsurance sein, ich möchte das Ganze besser verstehen.

Gruß

Uwe

PS Ich denke in unserem Forum ist für die unterschiedlichsten Arten der Beschäftigung mit unserem Hobby Platz, für mich ist trinaural auf jeden Fall interessanter als das neueste von der Kabelfront. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hans-Martin hat geschrieben: 07.01.2023, 00:02 Lieber Holger,
ich glaube, es gibt in der Forumssoftware eine Möglichkeit, Beiträge bestimmter Mitglieder zu ignorieren, dass sie nicht angezeigt werden. Hab ich noch nicht gesucht... Als jemand, der sich auch meist nicht kurz fassen kann, will ich dir hier aber versichern, dass ich aus deinen Beiträgen doch meist Erkenntnisse herauslese, die ich als Bereicherung empfinde, z.B.:
Und letztlich das Fazit der Geschichte: Der interaurale Abstand des eigenen Kopfes spielt bei der trinauralen Wiedergabe eine besondere Rolle. Sind diese individuell messbaren Abstände für eine optimale Musikwiedergabe unumstösslich oder kann es eventuell sein, dass sie gar nicht korrekt sind, weil es sich mit anderen interauralen Abständen (noch) besser anhört (Arbeitshypothese)?
Und neben deiner persönlichen Selbstausbeutung auf dem Weg zur Erkenntnis bleibt eine gewisse Selbstironie nicht auf der Strecke:
Natürlich, wie immer, in aller Kürze und auf den Punkt!
Da freu ich mich schon auf deinen nächsten Beitrag...
Grüße
Hans-Martin

Lieber Hans-Martin,

wenn es erstmal soweit ist, dass ich meinem eigenen Thread Beiträge andere Mitglieder ignorieren muss, bin ich die längste Zeit Mitglied in unserem Forum gewesen.

Kurz fassen ist schwierig, weil ich ja versuche, nicht nur technische Dinge meines Setups, sondern den Verlauf des Geschehens und auch die Irrwege mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote drumherum mehr oder minder humorvoll zu erläutern. Auch Grimms oder Andersens Märchen bestanden nicht nur aus einem Absatz, wobei ich mit denen ausdrücklich nicht vergleichen möchte, es geht lediglich um die Länge der Geschichten. Aber auch HiFi-Geschichten sind kleine Märchen, es ist doch zauberhaft und elfengleich, dass aus so einem wilden Setup mit sovielen Chassis als Musiker überhaupt noch Musik 'rauskommt!

Märchen kann man glauben oder in den Bereich des Fabulierens abtun. Ich persönlich glaube daran, dass das Gute in den Geschichten siegt und Horn-Lautsprecher sich weiter verbreiten! :wink: Hamburg als Hafenstadt mit all den Schiffs-Hörnern ist schließlich Inspiration und Animation genug und inzwischen auch eine kleine Hochburg bei HiFi-Hörnern.

Und mein Fazit ist gleichzeitig die Moral der Geschichte. Auch wenn man wie Sisyphus versucht, den audiophilen Gipfel, allerdings mit in den Weg gelegten Steinen zu erreichen, es gelingt doch nicht!


Viele Grüße von einem Hamburger Stadtmusikanten

Holger
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

bastelixx hat geschrieben: 07.01.2023, 09:44
Hallo Holger,

ich will nicht viel schreiben, nur dass ich mich mit einem Open Source Software von IEM Plug-in Suite beschäftige. Mit der ist möglich ein Stereosignal per
StereoEncoder zu enkodieren in Ambisonic Fomat und anschließende Dekodierung bis 64 Kanäle mit AllRADecoder für bis zu 64 Boxen :shock:
Wenn man der Logik folgt, dann kann man sich wohl vorstellen, dass so eine Überschneidung der Sektoren werden immer kleiner je nach dem wie viele Boxen zum Einsatz kommen. Daraus lässt sich wohl schließen, dass die Räumliche Illusion mit jede Erweiterung der Boxenzahl zunehmen dürfte.
https://plugins.iem.at/#tab-AllRADecoder
Ich will es zuerst für Trinaural testen, für mehr als drei Boxen muss ich wohl die Drittwohnundgslösung anstreben :mrgreen:

Viele Grüße
Stanislaw

Hallo Stanislaw,

dann schreibe das doch bitte in Deinem Thread oder vielleicht in einem eigenen Thread. Ich berichte zur Zeit über das simple Thema Trinaural und habe damit noch immer reichlich zu tun.

Deine Experimente haben meines Erachtens mit Trinaural, auch wenn Du es in einen Zusammenhang bringst, nichts zu tun. Ich zitiere Wikipedia: "In der Basisversion, bekannt als First Order Ambisonics B-Format, wird die Information in den Kanälen W, X, Y und Z übertragen." Und: "Ein Vorteil des Verfahrens ist, dass auch die Elevationsebene nach mathematischen Beziehungen für jede beliebige Lautsprecherposition dekodiert werden kann. Dadurch wird schon mit vier Übertragungskanälen ein dreidimensionales Schallfeld erzeugt. In diesem Schallfeld ist keine Raumachse bevorzugt, alle Lautsprecher tragen ihren Anteil bei. Herkömmliche Raumklang-Verfahren sind selbst bei sechs Übertragungskanälen noch zweidimensional."

Bei Trinaural haben wir meines Wissens und auch nach meinem sprachlichen Verständnis keine vier Übertragungskanäle. :wink:

Ich würde Dich daher bitten, dieses Thema auszulagern.

Viele Grüße nach Wedel

Holger
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biciulis
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Treffen

Beitrag von biciulis »

Hallo Holger!
Ich habe zwar keine Hornlautsprecher bei mir herumstehen, aber nachdem wir uns kurz bei den letzten HiFi Tagen und dann ausführlicher beim Stammtisch kennenlernen und austauschen konnten, habe ich natürlich große Lust einmal Deine Anlage kennenzulernen (und wahrscheinlich überwältigt zu sein)... Also, ich wäre dabei, egal ob Sonnabend oder Sonntag...
Eine kurze Frage - Deine Texte sind immer wieder sehr interessant, auch für mich als NichtHornist, aber wie schaffst Du das bloß so lange Texte zu schreiben? Ich würde dazu einen ganzen Tag brauchen...
Viele Grüße aus den (Hüttener) Bergen, Olaf
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

h0e hat geschrieben: 07.01.2023, 07:10 Hallo Holger,

natürlich werden AD(H)S geplagte Foristen oder solche, die einfach nur ungeduldig sind, so wie ich, durch die epischen Erzählungen über Gebühr strapaziert. :mrgreen:
.... auch wenn ich vermute, dass das Midbasshorn immer noch „roh“ geblieben ist und Hauke seins nach wie vor nicht hergegeben hat. Vermutlich würde er es schon hergeben, aber der Transport… :shock:
Hallo Jürgen,

ich wollte eigentlich kurz und prägnant in einem Zwei- oder Dreizeiler antworten, aber dann ist es doch wieder etwas länger geworden! Für Foristen, die echt knapp mit der Zeit sind, weil sie ständig Timingprobleme haben und für die es daher immer auf die Minute ankommt: Bitte alles überspringen und nur die letzten Zeilen vor der Grußformel lesen. Ist je nach Bildschirmauflösung ein Zwei- oder Dreizeiler. :wink:


Für alle anderen in voller epischer Breite:

Mein primäres berufliches Traumziel war, in Anlehnung an die alt-griechischen Dichter, deren Heldensagen über Odysseus ich immer gern unter der Bettdecke heimlich bei schummrigem Taschenlampenlicht verschlungen habe, "Märchen- und Balladenerzähler". Bei der Bundesagentur für Arbeit, damals hieß das Konstrukt noch lapidar Arbeitsamt und trotzdem wusste jeder, was damit gemeint war und welche Aufgaben es zu erfüllen hatte, habe ich seinerzeit einen Antrag auf berufsfördernde Maßnahmen für meinen seinerzeit ausgeübten Beruf als Tankwart gestellt, der aber schlicht und ergreifend mit der Begründung abgelehnt wurde, dass ich dafür nicht qualifiziert genug sein würde, obwohl ich schon immer Concordes betankt habe!

Wenn man meine Zeugnisse betrachtet, muss man allerdings neutral gesehen wohl doch zubilligen, dass die dort verantwortlichen Menschen im Großen und Ganzen recht hatten und im Sinne des Steuerzahlers gehandelt haben, obwohl ich in Sport immer eine 1 aufwies. Wirklich. Deswegen habe ich auch, heimlich natürlich, Sportwagen am liebsten betankt und sie manchmal mit fadenscheinigen Argumenten an der langen Schlange vor den Säulen "vorbeiexpediert". Für unsere jungen Foristen: Damals hatten zwar manche schon einen getankt, wenn sie zum Tanken kamen, wurden an der Tankstelle allerdings zusätzlich von Fremdpersonal betankt. Ein feiner Unterschied, Self service gab es nur beim Alkohol.

Die Beteiligung am Unterricht ansonsten war im Allgemeinen rege, manchmal vielleicht zu rege, aber zumindest immer "ausreichend" vorhanden, während sonst nur wenige Fächer "ausreichend" benotet wurden. Was mich sehr getroffen hat, aber Sport hat den Schnitt immer wieder gesenkt, so dass ich eigentlich immer versetzt wurde. Manchmal auch zurück.

Und die vom damaligen Bundespräsidenten Lübke faksimiliert unterzeichnete Ehrenurkunde der Bundesjugenspiele habe ich auch noch! Insofern verstehe ich das Arbeitsamt dann doch nicht, die hätten für einen Sportler ruhig mal eine Ausnahme machen können. So musste ich einen anderen Beruf ergreifen und belästige seitdem als Privatmann zu meiner diebischen Freude unter mannigfaltigen Pseudonymen und zum Teil als Hamburger natürlich auch in "Plattdüütsch" viele Foren weltweit. Aber auch das verstehen manche zu meiner Verwunderung nicht und fragen nochmals nach bereits berichteten Fakten und Photos oder bezweifeln diese. Ob Plattdeutsch die richtige Sprache ist? Andererseits, selbst in Finkenwerder südlich von Hamburg kann jeder Platt. Allerdings liest dort auch jeder einen Text erst einmal sorgfältig, bevor er dazu Stellung nimmt. :wink:

Die Märchen- und Balladen-Erzählungen sind übrigens als abschließender, zertifizierter Prüfstein (zwar nicht Dolby Atmos, aber immerhin) für den therapeutischen Erfolg bei AD(H)S geplagten Foristen gedacht und bei mir gegen einen, wie ich finde, eigentlich zu geringen Obolus auch und das ist der Knüller, ohne Abo als Einzelgeschichten erhältlich: Wer einen meiner Beiträge von Anfang an bis zum bitteren Ende in einem Rutsch durchlesen, ihn ertragen kann, gilt als gesund und darf zur Belohnung das Forum wechseln! Ob es ihm da allerdings besser geht, als hier, steht in den Sternen. Ist wie beim Wechsel von Stereo zu Trinaural. :mrgreen:

Wer meinen gesamten Thread auf einmal lesen und verdauen kann, ist sogar zum Berufsbild des Administrators geeignet! Er wird allerdings hinterher stichwortartig abgefragt, ob er auch alles verstanden hat und sich an bestimmte Screenshots und Bilder zumindest dunkel erinnern kann. Also, die Hürden sind sportlich und menschlich gesehen schon ziemlich hoch.

Hauke ist übrigens irre groß und kräftig. Mal sehen, ob er mich heute anruft und mir seine beiden Midbass-Hörner anbietet, wo ich doch so viel Gutes über ihn erzählt habe (allerdings zu Recht, denn er ist wirklich so nett) oder vielleicht zunächst einmal ein Midbass-Horn vorbeibringt. Dann könnte er ja immer noch seine alten Sachen in Mono hören, ist ja Vintage-Fan! Vielleicht bringt er aber auch nur eine Flasche Asbach Uralt vorbei, weil die leichter ist und bedankt sich auf diese Weise: "Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert."

Ich hoffe natürlich insgeheim auf das Horn, denn der öffentliche forale Druck, verstärkt durch mein ständiges Insistieren nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein", ist für ihn schon riesig. Ich würde mich bereiterklären, dann über die Integration des Fullrange-Center-Horns bis hinab zu 80 Hz entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten eine winzig kleine Kurzgeschichte über vielleicht nur wenige Zeilen zu schreiben! Allein dieses Versprechen müsste es ihm eigentlich schon wert sein, das Horn kurz vorbeizubringen. Das wäre der krönende Abschluss des ganzen Projekts. Dann hätten alle ihre Ruhe vor Trinaural. - Er kann ja vorher den Treiber ausbauen, den brauche ich nicht, dann wiegt es auch nur 170 kg. Das macht Hauke sozusagen mit einer Hand, zur Not helfe ich ihm. Mir ist selbstloserweise kein Weg zu weit und ich wäre wie im Fluge bei ihm zuhause, bin ja Copilot.

Entschuldige bitte, dass ich mich entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten so kurz halten und abbrechen muss. Es klingelt gerade, ich glaub', das ist Hauke mit seinem Anhänger. So schnell reagiert, das hätte ich nicht erwartet. Sag ich doch, der ist irre nett!


Viele Grüße

Holger
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Olaf,
biciulis hat geschrieben: 09.01.2023, 12:45 Hallo Holger!
..aber wie schaffst Du das bloß so lange Texte zu schreiben? Ich würde dazu einen ganzen Tag brauchen...
Viele Grüße aus den (Hüttener) Bergen, Olaf
Ich würde vermuten, einem wahrem Enthusiasten der bei seinem Thema ist, fließt es einfach so, ganz locker aus der Feder.
Lediglich die Formulierung der mannigfaltigen Empfindungen bedürfen der geordneten Schreibweise, verpackt in eine humoristische Form, die ich übrigens sehr schätze, gespickt mit Anekdötchen, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubern, so dass ich mir vorstellen könnte, dass Holger seinen ganz eigenen Spaß dabei empfindet.

Eine entspannte Zeitreise vom Beginn bis zur Vollendung seines trinauralen Wegs, an der ich ebenfalls gerne teilnehme.

Beim einem der letzten Beiträge die ich meiner Freundin vorgelesen habe, sagte sie, während ich mich noch zwischen den Zeilen befand „Harald schenk oi, es muss auch mol getrunken soi, es geht bestimmt noch weiter". Wie wahr, wie wahr. :cheers:

Ein netter Zeitvertreib auch für meine Freundin. :D

Liebe Grüße
Harald
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

schoko-sylt hat geschrieben: 09.01.2023, 14:29 So musste ich einen anderen Beruf ergreifen und belästige seitdem als Privatmann zu meiner diebischen Freude unter mannigfaltigen Pseudonymen und zum Teil als Hamburger natürlich auch in "Plattdüütsch" viele Foren weltweit. Aber auch das verstehen manche zu meiner Verwunderung nicht und fragen nochmals nach bereits berichteten Fakten und Photos oder bezweifeln diese. Ob Plattdeutsch die richtige Sprache ist? Andererseits, selbst in Finkenwerder südlich von Hamburg kann jeder Platt. Allerdings liest dort auch jeder einen Text erst einmal sorgfältig, bevor er dazu Stellung nimmt. :wink:
So mien Schietbüddel, dor bin ick 'spannt as een Flitzebö'n, wat du mi bien nächsn Telefonaat vertellst un op ick dat verstoh.
För de Ienstimmung möt ick denn de olle Pladde vunne Finkwarder Speeldeel op mien Grammofon oplegn un noch son beten den Tungnslach instodeeren. Dat brukt sien Tied, nu möt wi ers mol kiekn wo dat schwatte Ding abbleven ist.
Hol di stief!
Hans-Martin
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Take5
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Beitrag von Take5 »

Hallo,
schoko-sylt hat geschrieben: 05.10.2022, 09:58 Ich halte diese Erklärung für logisch und überzeugend. Hat jemand Gegenargumente und hält ein Plädoyer für die Richtigkeit der Größe der Stimme bei Stereo vulgaris? :wink:
die Ausdehnung von Schallereignissen auf der Stereobassis ist prinzipiell nicht richtig oder falsch. Die Phantomschallquelle von einem Monopunkt auf der Stereobasis hat zunächst keine Ausdehnung. Eine Gesangsaufnahme z.B. die direkt abgenommen und nicht auf der Stereobassis nachbearbeitet wurde kann durchaus die Ausdehnung gefühlt einer Erbse haben. Selbst erlebt bei einer quick and dirty Aufnahme auf einem Treffen. Das Abstrahlverhalten beeinflusst zusätzlich die Abbildungsgröße, der typische Tannenbaum im Abstrahlverhalten mit größerem Mitteltöner und 25er Kalotte ohne Waveguide macht durch den Sprung Größe und Räumlichkeit. Da ich z.B. früher viel Jazz kleinerer Besetzungen hörte, bei dem die Instrumente direkt abgenommen wurden, baute ich meine Kisten nach Optimierung des Abstrahlverhaltens mittels Waveguide wieder zurück. Das klang für mich zu steril ohne Ausdehnung und somit Räumlichkeit. Hörner hörte ich bis jetzt meist zu groß abbildend.

Grüße, Chris
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