Tobias (ME Geithain RL 940 + BK XLS200, Neumann KH 120, Nubert AW-411)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Tobias,
welchen Wert hat eine Verbesserung, wenn man 3 Minuten später einen Unterschied nicht bemerkt?
Die Methode, ein unterbrechungsfreies Umschalten als Grundlage für den Vergleich vorauszusetzen, damit eine Pause nicht irritiert, könnte dazu verleiten, im musikalischen Fortschreiten des Stückes umzuschalten.

Wenn das von einer weiteren Person durchgeführt wird, das Umschalten knackfrei und natürlich pegelangepasst geschieht, ist zu erwarten, dass der Wechsel unbemerkt bleibt. Da ist das Ergebnis schon vorprogrammiert, die Wahrscheinlichkeit für Null Unterschiedswahrnehmung ist groß.

Meine Präferenz: Eine Sequenz wiederholt (nach Veränderung) zu hören, dabei jemand das Handling zu überlassen, damit man selbst am Sitzplatz unter identischen Hörbedingungen (möglichst millimetergenau) die Unterschiede erleben kann.
Aufstehen, umstecken usw. bringt viel Ablenkung - und Autosuggestion ist auch nicht auszuschließen. Ein Helfer kann viel ausmachen.

Ich finde, man darf den Wechsel an Merkmalen spüren, selbst eine Ansage A oder B könnte noch helfen, bis man die Unterschiede nach Kriterien abgefragt und mehr oder weniger sicher zugeordnet hat.

Wenn ein Elko die Betriebsspannung für den Moment des Umschaltens puffert, könnte man ihn danach in der Schaltung lassen, dann wäre das Ergebnis sogar realistisch.
Grüße
Hans-Martin
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Hans-Martin,
welchen Wert hat eine Verbesserung, wenn man 3 Minuten später einen Unterschied nicht bemerkt?
da hast du vollkommen recht. Ich werde mal sehen ob ich noch genug Teile finde um die Umschaltpufferung zu realisieren und wenn ja werde ich das mal angehen. Da ich recht selten ueberhaupt wirklich elektronisch bastel muss das immer die Leichenfledderei an alten defekten Geraeten hergben :).

Bis auf weiteres hoere ich erstmal mit dem Labornetzteil und werde demnaechst mal umklemmen und schauen ob mir spontan was fehlt. Ich werde auf alle Faelle berichten.

BTW: Im moment laeuft Miles Davis - Kind of Blue. Jedesmal wenn ich die Scheibe hoere Frage ich mich warum die nicht oefter laeuft - es gibt einfach zu viel gute Musik ,,,,

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
h0e
Administrator
Beiträge: 3865
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

Hallo Tobias,

wenn Du 3min später keinen Unterschied mehr hörst, dann ist es vermutlich auch egal.
Für mich gibt es grundsätzlich zwei Herangehensweisen für Vergleiche.
Entweder im Tausch wechseln und immer die gleiche Passage erneut hören.
Dafür benötigt man allerdings Stücke, in denen in den ersten 45 sec. ausreichend sind,
sonst ist es mit dem Unterschied hören schwierig.
Die zweite Variante ist Langzeittest.
Manchmal merkt man mit der Zeit, das einem etwas gefällt oder etwas fehlt.
Auch der Rücktausch ist manchmal erhellend.
Direktes Umschalten war für mich nie eine Option.
Das hat mich nie zu zufriedenstellenden Vergleichen gebracht.

Grüsse Jürgen
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo @all,

heute hatte ich nach laengerer Zeit und einen stressigen Jahresende endlich mal wieder die noetige Musse in die Musik einzutauchen...
Es lief eine alte Amiga Weihnachts-LP (Weihnachten mit dem Dresdner Kreuzchor) auf meiner Alltagsanlage (Dual 721 + Rotel RA1060 + KEF Q11). Was soll ich sagen: die passende Stimmung und Entspanntheit und das Equipment wird fuer mich zur Nebensache!

In diesem Sinne euch allen eine entspannte und schoene Vorweihnachtszeit!

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

wow, ich hab ja lange nichts neues mehr geschrieben... Im Moment war Musikhoeren erst mal lange Zeit Nebensache. Nebenbei habe ich recht minimalistisch gehoert (Kopfhoerer direkt am Telefon oder meine AKG K512 direkt am Laptop). Ich muss sagen, auch so kann ich ohne Raumeinfluesse ganz zufrieden hoeren. Nun bin ich am Zweitwohnsitz angekommen und eine Anlage waere schon auch da nicht schlecht und wurde auch von der Familie gewuescht. Viel ausgeben wollte ich zur Nebenbeiberieselung nicht und Wohnraumtauglichkeit stand ganz weit oben. Da war aktiv leider relativ schnell aus dem Rennen. Folgendes Setup spielt also im Moment:

KLH Qincy LS (3 Wege passiv)
RASPI mit OSMC und bruetfir
Dreher: Realistic LAB 440 mit irgendeinem Sure - System (hab mir noch nicht die Muehe gemacht nachzuschauen was genau :oops: )
Sony STRDH190 Stereo Amp
Raum: offenes Wohnzimmer mit 6m Seitenlaenge und geschaetzt ebenso hoher Decke (abgeflachter Giebel)

Alles in allem also ein low budget system was weniger kostet als ein gutes Stromkabel (vom Raum mal abgesehen :) ). Wie klingt es nun? Meine eigene Erwartungshaltung war relativ gering. Ich muss aber sagen das es ganz gut passt. Der Raum ist recht unkritisch, erstaunlich wie gut man fruehe Reflektionen in den Griff kriegt wenn man Platz hat :). An meine Heimanlage mit den Geithains kommt das Setup nicht ganz ran, aber das war in einem unbehandelten Raum auch nicht zu erwarten. Vor allem die Qincy hat mich ueberrascht und sieht obendrein noch ganz schick aus. Der Hersteller scheint auch nach meiner Messung bei den Daten nicht gemogelt zu haben.

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

nur der Vollstaendigkeit halber: und so sieht das jetzt aus:

Bild

dafuer das die komplette Anlage weniger gekostet hat als meine KH120 spielt sie ganz gut und ist inklusive Digitalstrecke komplett. LP hoeren macht auch Spass.
Der Raum hat gemessen einen recht grossen Nachhall (noch voll im Limit fuer Musik aber weit ausserhalb der Studionorm). Ich bin mir aber nicht mal sicher wie ich den richtig messe: der Raum ist recht gross und in alle Richtungen offen. Vorerst habe ich nur die Basisraummasse angegeben. Es hoert sich jedenfalls nicht so schlecht an wie es sich misst und das reicht mir :).
Der grosse Raum hat auf alle Faelle Vorteile: die ETC zeigte keine groesseren Probleme. Die Decke ist einfach weit genug weg :). Ich kriege mit dem spitzen Stereodreieck (2,50m Breite 4m Hoerabstand) nicht die praezise Abbildung meiner Geithain-Anlage hin aber es ist durchaus so gut das ich nicht wirklich was vermisse. Die Acourate Korrektur hat noch ein bischen was gebracht aber auch ohne ist es ganz passabel.

Low-end kann also auch funktionieren.

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Thomas86
Aktiver Hörer
Beiträge: 1149
Registriert: 21.08.2018, 18:34

Beitrag von Thomas86 »

Hallo Tobias,

sehr aufgeräumt ists im Bild. :)
Ist der Zweitwohnsitz in England?

Zumindest sind die Steckdosen keine Schuko-Dose.

viele Grüße
Thomas
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Thomas,

dicht dran; bin derzeit in der USA. Deshalb musste ich mich auch vorerst von meinen Geithain und einigem anderen Geraetschaften verabschieden. Die KH120 war klein genug um mit zu kommen und funktioniert von Haus aus auch mit 120V.
Auch das Heimkino ist jetzt minimalistisch nur in 2.0 Stereo was mit den KH120 bisher erstaunlich gut funktioniert.

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

erstaunlich wie ein Umzug die Hoergewohnheiten aendert: Im Moment hoere ich fast ausschliesslich im Wohnzimmer mit der "Billiganlage", auch wenn es im Heimkino (KH120A) vermeintlich besser klingt (das muesste ich nochmal evaluieren...). Irgendwie sitzt es sich in dem Raum schoener. Das war mir in Deutschland in meinem Kellerraum immer recht egal...
Es hat ein halbes Jahr gedauert bis ich heute festgestellt habe das der Raspi verpolt angeschlossen war. D.h. das die Acourate Korrektur zwar Kanalmaessig richtig aufgenommen war und auch bei brutefir richtig konfiguriert aber letzten Endes doch seitenverkehrt :). Gleich korrigiert und ein klanglicher Zuwachs fuer wenig Aufwand - so kann man sich auch selber weiteres Verbesserungspotential offenhalten :lol: .

weitere geplante Upgrades/Veraenderungen: es juckt mich schon nochmal mit den schon von anderen beschriebenen Software - Verbesserungen (upsampling etc.) herumzuspielen, aber jetzt ist erst mal Sommer und das kann/muss wohl bis zum Winter warten :).

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Buschel
Aktiver Hörer
Beiträge: 989
Registriert: 12.12.2013, 20:12
Wohnort: Raum Karlsruhe

Beitrag von Buschel »

Hallo Tobias,
Pittiplatsch hat geschrieben: 08.08.2020, 23:41weitere geplante Upgrades/Veraenderungen: es juckt mich schon nochmal mit den schon von anderen beschriebenen Software - Verbesserungen (upsampling etc.) herumzuspielen, aber jetzt ist erst mal Sommer und das kann/muss wohl bis zum Winter warten :)
Ja, jetzt ist keine gute Zeit zum Rumschrauben und Softwerkern. Das kann im Herbst und Winter noch kommen, wenn die Tage dunkel, nass und kalt werden. Vielleicht wage ich mich dann auch an den Aufbau eines neues PCs... Lass von dir hören, wenn die Softwerkerei losgeht. :cheers:

Viele Grüße,
Andree
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1322
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo Tobias,

typisch amerikanische Häuser haben größere Zimmer und oft auch keinen Beton. Das kann dem Hörerlebnis ja durchaus förderlich sein. Schön, dass Du uns nicht vergisst und auf dem Laufenden hältst. Viel Spaß nicht nur mit dem neuen Hörerlebnis auf der anderen Seite des großen Teichs.

Lieben Gruß

Uwe
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Uwe,

genau darueber wollte ich auch nochmal ausfuehrlicher schreiben wenn es hier mal wieder etwas ruhiger ist. Was ich sehr faszinierend finde ist wie ein grosser Raum sich akkustisch auswirkt. Kurz: in meinem Hoerzimmer in Deutschland hoere ich blind 3 dB Ueberhoehung im Bass. In dem grossen Raum hier stoert mich nicht mal eine +6dB Mode. Ich hab in Deutschland immer linear abgestimmt (gaerade Linie im FG als Ziel). Hier lasse ich die Zielkurve im Bass komplett auf +10dB 30Hz hochlaufen und es koennte gerne noch mehr Bass sein :). es hat natuerlich auch Vorteile: fruehe Reflektionen sind kein Thema weil einfach alles weit genug weg ist :).

ich werde das alles mal etwas genauer beschreiben wenn ich mal wieder Zeit zum Messen habe.

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo @all,

wie oben schon angedeutet versuche ich schon eine ganze weile mittels Raumkorrektur noch etwas aus meinem derzeitigen Wohnzimmersetup herauszuholen. Was mich erstaunt ist wie unterschiedlich die allgemeine Klangwahrnehmung mit hier hoeheren Hoerabstaenden in einem grossen offenen Raum ist. Am meisten verwundert mich die Tieftonwiedergabe: ich wuerde mich durchaus als Neutralhoerer beschreiben. Bei meinem Geithain-setup haben mich Bassmoden mit +3db bereits gestoert und ich koennte diese zielsicher heraushoeren (siehe Messungen in den vorherigen Beitraegen). Umso mehr verwundert mich was ich jetzt hier hoere trotz dieser Messung ist es eher zu wenig Bass (ich rede durchaus von dem gesamten Bereich 100 Hz abwaerts):

Bild

die durchaus sichtbaren starken Moden scheinen einfach zu verpuffen ... wenn ich einfach koennte wuerde ich den Bass eher hochdrehen :). Im Moment korrigieren ich also leicht oberhalb des Basspegels des gruenen Kanals (gearde Linie). Viel klangliche Veraenderung gibt es damit nicht mehr, aber das Gewissen ist beruhigt :).

Ein klangliches Problem zu loesen gibt es also fuer mich erstmal nicht, aber es erklaert fuer mich durchaus warum linear doch nicht immer die Antwort ist. Es scheint durchaus extrem Raumabhaengig zu sein...

eine Frage bezueglich der Nachhall - Messung: Ich koennte die Raumabmasse schaetzen, aber der Raum ist komplett offen in alle Richtungen. Was sollte man da in Acourate annehmen? einfach ein paar Meter in alle Richtungen ein paar Meter draufschlagen?

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1322
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo Tobias,

große Räume sind meiner Meinung nach für Audio immer besser, dabei spielt nicht nur die Fläche sondern auch das Volumen eine Rolle. Ein wenig trauere ich immer noch meinem vorherigen Wohnzimmer/Hörraum nach, um 30 m2 mit 3,7 m Deckenhöhe und sowohl auf der langen als auch kurzen Seite jeweils ein Durchgang 2 x etwas mehr als 2 m, Da war der Raum dann jeweils ca. 12 m lang. Große Räume vertragen ja auch mehr Nachhall. Leider kann ich dein Bild nicht sehen. Auf jeden weiterhin Viel Spaß beim Musik hören und in der neuen Welt.

Gruß

Uwe
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Uwe,

das beste Ergebnis habe ich bisher immer noch in meinen kleinen Raum (3,75mx5,..mx2,28m) im erweiterten Nahfeld (ca. 1,75 Stereodreieck) erreicht. Diese praezise Abbildung kriege ich jetzt nicht hin. Das wird wohl auch schwierig mit jetzt 4m Hoerabstand. Aber du hast recht - dafuer das ich die Anlage dort einfach in den Raum geworfen habe ohne jegliche Optimierung war es in dem grossen Raum schon recht gut. Man muss sich halt ueber die Reflektionen nicht so viele Gedanken machen. Das ich jetzt mit einer 5db Bassueberhoehung ab 100 Hz .. 30Hz zufrieden hoere haette ich nie gedacht :).

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Antworten