Horst (Backes & Müller BM 8)

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Franz
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Beitrag von Franz »

cantusfirmus hat geschrieben:BM8, letzte Generation. Michael hat sie generalüberholt, alle Verschleißteile getauscht, neu abgestimmt.
Feine Lautsprecher. Noch viel Hörvergnügen damit.

Gruß
Franz
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Ein gutes und gesundes neues Jahr wünsche ich allseits!
Aber lass' Dir Zeit. Jedenfalls kannst Du mit diesen Ladies das Neue Jahr ordentlich einläuten!
Lieber Harald, das haben sie getan, standesgemäß. ;)
das waren ja tolle Weihnachtsgeschenke, viel Spass beim hören.
Oh ja, Oliver, das sind sie, und ich freue mich jeden Tag mehr über sie!
wie sich die BM8 im Direktvergleich mit den Linn Ninkas machen
Lieber Martin, dazu gleich mehr, etwas weiter unten.
Fotos Alt gegen Neu wären natürlich auch fein
Das war nur ein ganz kurzes Übergangsstadium, das wurde leider nicht dokumentiert.
Franz hat geschrieben:Feine Lautsprecher. Noch viel Hörvergnügen damit.
Danke, lieber Franz!

Aber jetzt malder Reihe nach und zwar von ganz vorne. Und zwar im nächsten Posting.
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

So, also begonnen hat das ganze mit einem Besuch bei Herrn Zingel in Essen (2011?), wo zwei kleine Adam Artist so detailgetreu, spielfreudig und gleichzeitig kontrolliert aufgespielt haben, dass ich wusste, dass ich mit meinen Ninkas nicht ewig glücklich sein werde.

Da ich grundsätzlich gerne in ein gebrauchtes Gerät investiere (Preis-Leistung ist meist um einiges künstlerverträglicher) habe ich mich entschieden, mir nicht von Abacus ein Testpaket schicken zu lassen, sondern mal meine Fühler in Richtung Aktiv-Geregelt auszustrecken.

EIn Dank nochmals an Harald, Gert und Michael, die ich mit unzähigen Fragen gelöchert habe, und die nie müde wurden, zu antworten.

Erste Regel beim Lautsprecherkauf: Hören, hören, hören.

Ich habe alle Regeln gebrochen: es war nicht möglich in Österreich eine B&M vor die Ohren zu bekommen. Und manchmal ist eine Bauchentscheidung die Richtige: ein Pärchen tauchte im Netz auf, sogar in Michaels Nähe, quasi um die Ecke, so konnten die frisch gefangenen B&M8 direkt in Michaels Keller wandern.

Der Zustand der Boxen war laut Michael gar nicht so schlecht, dennoch musste er ordentlich Hand anlegen und tauschte alle relevanten Teile, sogar ein Trafo musste daran glauben.

Meine größte Sorge, weil man davon im Internet einiges liest: die spitzen, scharfen Höhen bzw. die etwas vorlaut abgestimmten Hochtöner bei Backes. Michael hat mir immer telefonische Beruhigungstabletten verabreicht und mir Mut zugesprochen. Ich hoffe, ich war nicht zu lästig...

Einen scharfen Lautsprecher hätte ich nicht vertragen, Probegehört habe ich auch nicht, ich habe mich sozusagen auf Euch hier im Forum verlassen. Ich wusste allerdings, was möglich war duch Gerts G-Sonos, und die Lobeshymnen auf AGM gingen nicht spurlos an mir vorüber, also konnte in meinen Augen nicht sooo viel passieren. Natürlich hätte ich eine Deutschlandtour starten können, einige von Euch heimsuchen, aber dann wüsste ich noch immer nicht, wie es bei mir zu Haus an meiner Anlage klingt. Also: da musste ich durch.

Der Weltuntergang kam nicht, die Box wurde am 27. Dezember angeliefert, der Hexenschuss blieb mir Gott sei Dank erspart, als ich sie alleine mit einer Schubkarre in den ersten Stock verfrachtet habe. Verpackt für einen Überseetransport (siehe Bild, weiter oben), ließ ich sie aklimatisieren , verlegte derweilen Kabel.

Mein Glück, dass die Ninka noch an ihrer angestammten Position stand, nämlich: wandnahe (ca 30cm entfernt) und die linke Box in der Ecke. So musste ich die B&M "provisorisch", für den ersten Soundcheck ordentlich weit ins Zimmer stellen. Das war mein Glück, sollte sich etwas später herausstellen.

Beim Anschließen vergaß ich, die Boxen vom Netz zu nehmen und habe mal gleich eine Sicherung ins Nirvana geschickt. Ich dachte schon, ich hätte meinen neuen Schätze vor dem ersten Anspielen den Todesstoß gegeben. Kleiner Herzinfarkt - aber Michael konnte helfen. Und dann ging es los.

Puristisch, also: G-Sonos (analog) -> B&M 8. (Triggerschaltung, danke Gert und Spezialkabel, danke Michael)

Das hat mich umgehauen. Ich wusste zum ersten Mal, was Bassgewalt war (und ja, ich besitze einen Subwoofer), bzw. was man mit Schalldruck meinen könnte. Da liefert die B&M eine ordentliche Visitenkarte ab. Aber ist es deswegen verwaschen, oder schwammig, aufgedickt? Überhaupt nicht. Im Gegenteil. EIn wunderbar auflösender Hochtonbereich, NICHT nervig, klare Mitten und ein konturierter und straffer Bass.

Am deutlichsten zu erkennen z.B. beim Kontrabass, gezupft. Da hört man auf einmal, was der Musiker mit der linken Hand macht, veblüffend. Viele - allen Euch bekannten CDs - habe ich angespielt - ein Ohrenschmaus:
Raum nach hinten, wenn auf der Aufnahme vorhanden (z.b. Jazz at the Pawnshop),
oder mit Punch in den Raum gestellt, will sagen: nach vorne gespielt, knackig, aber nie anstrengend (z.B. Bibb, Live in Fip)
Bei Herrn Cash (American V) habe ich zuerst gedacht, dass der Mitteltöner Probleme hat, bis ich begriff, dass Cash bei der Aufnahme wohl so nah am Mikro saß, es teilweise zu verschmatzten Lauten kam. Das konnte ich bloß bisher nicht hören.

Gitarrensaiten waren plötzlich gespannt ("pling" statt "pfhling", Stimmen niemals "fett", also unnatürlich aufgebläht. Und das ist vielleicht das tollste an dieser Box für mich: Trotzdem sie unglaublich druckvoll und tief spielt, verliert sie nicht die Kontrolle. Geregelt eben, werdet ihr sagen. Ja ihr habt gut reden, ich kannte das bis jetzt nicht... :)

Die Ninkas wurden also in die hinteren Ecken des Zimmers verfrachtet und dienen im Moment als Surround LS (passiv). Luxus, purer Luxus. Der Center wurde mit einer arbeitslosen LK100 aktiviert (ich habs hinbekommen) und auch das bringt im Surroundgeschehen einiges.

Und dann schob ich die BM8 nahe an die Wand: Entsetzen: Der Druck war weg, der Raum fällt zusammen. Raus aus der Ecke geholt, Plattenspieler demontiert, etwa 70cm in den Raum gezogen, und ca. 2.30m Basisbreite: Das war wieder fein. Viel Überzeugungsarbeit musste ich nicht leisten, denn auch meine Frau hat sofort mitgewippt, spielten die BM8 Jazz. Der "Hosenbodenfaktor" ist enorm.

Ich werde mich jetzt abkürzen: Die Boxen sind toll, überraschen mich jeden Tag aufs neue. Und das Beste: Sie gefallen mir optisch wunderbar, ich hegte Zweifel, ob sie zu plump und mächtig wirken würden, aber für ihr Alter sind sie hervorragend in Schuß und schön sind sie auch noch. Danke Michael nochmals, und eigentlich auch ein Dank an Euch alle!

Ein guter Jahresbeginn jedenfalls.

Viele Grüße (sorry, für die Länge) Horst
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Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo Horst

Auch von mir erst mal ein frohes Neues Jahr allseits.
cantusfirmus hat geschrieben:Ich werde mich jetzt abkürzen: Die Boxen sind toll, überraschen mich jeden Tag aufs neue. Und das Beste: Sie gefallen mir optisch wunderbar, ich hegte Zweifel, ob sie zu plump und mächtig wirken würden, aber für ihr Alter sind sie hervorragend in Schuß und schön sind sie auch noch. Danke Michael nochmals, und eigentlich auch ein Dank an Euch alle!
Kann ich alles nachvollziehen geht mir genauso. Übrigens hab ich auch quasi einen Blindflug gemacht und mich da primär auf Michael und Gert verlassen. Ich habe es bis jetzt nicht bereut.

Viel Spass mit deinen neuen Lautsprechern.

Eine Frage, hat Michael dir auch direkt die S-Weichen eingebaut?

Gruß Udo
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Hi Udo,
Udor hat geschrieben:Übrigens hab ich auch quasi einen Blindflug gemacht und mich da primär auf Michael und Gert verlassen. Ich habe es bis jetzt nicht bereut.
Schön, dass es so ein Forum gibt. Die BM12 ist natürlich eine andere Hausnnummer, aber ich bin schon sehr zufrieden mit der BM8.

Nein, wir sind bei der "einfachen" Variante geblieben, keine S-Weichen.

Zwei Dinge als Ergänzung zu oben: Ninka - BM8:

Die Ninka sind keine schlechten Lautsprecher und - das kann ich jetzt sagen - etwas weniger anspruchsvoll. (Aufstellung, Quelle) Aber gibt man der BM8 den Platz, den sie möchte, dann kann sie die Ninka in allen Lebenslagen toppen. Von Haus aus geht die BM viel tiefer, das hört und spürt man, dadurch ist die Raumabbildung auch besser.

Der Hochton ist brillanter, ohne zu nerven, und vor allem: die BM8 macht nichts selbst (also färbt nicht), so ist mein Gefühl, die Ninka neigt zum "Schönfärben", eben ein bisschen Linn Klang da und dort, es wird alles etwas künstlich aufgeplustert, dadurch auch nicht so stark konturiert und kontrolliert wie der BM8. Die NInka hat auch die Tendenz nur "nach hinten" zu spielen, die BM8 macht das je nach Aufnahme. Sie kann aber viel besser zupacken und läßt einen auch Mal mittendrin sein. Das ging mir bei der etwas zurückhaltenden Spielweise der Ninka ab. Das wurde durch die Aktivierung besser, der Charakter aber blieb.

Und nun zu den Quellen: Der Sonos ist eine Freude an der BM, aber z.B. der Satreceiver, gewandelt im Marantz Receiver hat hörbare Härte im Klang (Jitter?). Deshalb bin ich auch schon auf den Audio-PC gespannt, wie er sich im Vergleich zum Sonos macht.

Viele Grüße Horst
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Horst,

du hast sehr schön beschrieben, was man mit aktiv geregelten Lautsprechern erfahren kann, wenn man sie adäquat aufstellt, nämlich eine schlackenlose Wiedergabe, präzise im Bass ohne Aufdickung, eine gute Durchhörbarkeit über alle Frequenzbereiche hinweg und eine impulsgetreue Wiedergabe, die die Dynamik einer Aufnahme erfahrbar werden läßt. Ich kann deine Freude daran also recht gut verstehen, mir geht es dabei genau so.

Und eines wird dann auch zunehmend wichtig:
cantusfirmus hat geschrieben:Und nun zu den Quellen
Je besser sie werden, desto ergreifender wird das Erlebnis. Also bitte daran nicht sparen, denn die geregelten Aktivlautsprecher haben das Potential, die Qualität einer Quelle deutlich aufzuzeigen.

Hab weiterhin viel Hörspaß. Eine technisch überholte BM 8 ist nach wie vor nach all den Jahren schon ein richtig guter Schallwandler. Er kann dir die Vorzüge eines geregelten Systems schon nahebringen und damit womöglich den Wunsch nach mehr einpflanzen. Ich habe auch mit einer BM 8 einige Jahre sehr zufrieden hören können. Ich kann sagen, daß die alten Modelle von BM meine Aktivleidenschaft begründet haben. :cheers:

Gruß
Franz
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Horst,

für die Länge von deinem Bericht brauchst du dich nicht entschuldigen, hat dann doch dadurch die Freude sehr schön rübergebracht, fühlte mich direkt wieder zurückversetzt, wie es bei mir war, als ich das erste Mal meine damaligen BM12 hören konnte, aber es stimmt, die brauchen Luft zum Leben.
Und sie werden jede Quelle so schonungslos offenbaren wie sie denn auch ist, Beispiel Sat- Receiver.

Viel, viel Freude weiterhin damit, das hilft auch gut durch die triste Jahreszeit.

Grüße, und ein frohes neues Jahr

Oliver
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Liebe Forenten,
Franz hat geschrieben:Hab weiterhin viel Hörspaß. Eine technisch überholte BM 8 ist nach wie vor nach all den Jahren schon ein richtig guter Schallwandler
das ist wahrscheinlich der eigentliche Hit: die Boxen sind nach all den Jahren, die sie auf dem Buckel haben außen und jetzt auch wieder innen in einem wirklich tollen Zustand. Unglaublich.

Wären die BM6 magnetisch geschirmt, dann würde ich nicht lange fackeln und mir sofort einen als Center holen, aber noch gibt es da eine Röhre, die aber wohl bald ihren Geist aufgeben wird, und dann ...

VIele Grüße

Horst
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Liebe Forenten,

Ich weiß nicht, ob diese Frage hier gut aufgehoben ist, oder ich nicht besser einen eigenen Thread dazu öffnen sollte - hier ist meine Frage:

Im Zuge einer kleinen Altbaurenovierung wurden in unserer Wohnung vor zwei Jahren neue Stromleitungen verlegt. (Es war keine Erdung vorhanden... :shock: )

Der HIfi Anlage habe ich in weiser Voraussicht einen eigenen Stromkreis (eigener Schutzschalter) gegönnt. Hier saugen nur die Hifi Geräte, die Fritzbox und das Nas samt Router Strom. Eine BM8 ist hier auch angeschlossen.

Die andere hängt an einer anderen Steckdose, meines Wissens nach noch an einem alten Stromkreis, weil kein Verbindungskästchen zu diesen Steckdosen gefunden wurde.

Problem: Schalte ich spezielle Geräte ein und aus, die ebenfalls an diesem alten Stromkreis hängen, kracht bzw. knackst es in der Box recht stark. Das passiert allerdings nur bei der Dunstabzugshaube und der Homecinema-Leinwand - beide haben keine Verbindung zur Schutzerde. (das ist schon vom Stecker so vorgesehen.) Jetzt habe die BM8 auch keine Schutzerde, also wird das wohl das Problem sein. Hänge ich beide Boxen an den Hifi-Stromkreis ist das Knacksen nur mehr sehr leise wahrnehmbar.

Warum die beiden Boxen unterschiedlich angeschlossen sind? Weil da ein recht massiver Türstock zwischen ihnen liegt, und es so die bequemste Variante wäre. Ich könnte noch ein Stromkabel nebst dem NF-Kabel verlegen (Kabelkanal um den Türstock), nur weiß ich nicht, ob das so gut ist, wenn neben dem Cinchkabel ein Stromkabel verläuft...

Ich danke für Eure Anregungen.

Viele Grüße

Horst

PS: Dürfte ich einen Moderator bitten, meinen Thread in Horst (BM8) zu ändern? Danke!
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Horst

Im Altbau findet man häufig 2-adrige Stromleitungen, die führen Netzspannung (Phase) und Mittelpunktleiter (Nulleiter, Erde im Bezirks-Trafohäuschen). Da hat man bei Einführung der Schukosteckdosen die Schutzerdeklemme mit dem Nulleiter verbunden.

Verbraucher belasten diese Leitung mit dem Strom und daraus entsteht ein Spannungsabfall. Der kann sich über die Masseleitungen der Anlage ausgleichen, wenn eine Box an einer alten, die andere an der neuen Leitung hängt, die eine richtige Schutzerde bekommt.

Vielleicht habe ich das Problem nicht richtig verstanden, aber zunächst würde ich beide Boxen (ggf. mit Verlängerungskabel) an dieselbe Steckdose anschließen und hören, was sich tut. Dann sind die Schukopotentiale sternförming angelegt, aber auch Nulleiter und Phase.

Ohne das Erdungsschema der BM8 genau zu kennen, möchte ich nicht vorschlagen, die Schutzerde bei der Box an der alten Leitung aufzuheben und auf die Erdung durch die Audioleitung zu vertrauen. VDE verlangt mindestens gleichwertige Ableitung einer Störung gemessen an der Zuleitung, sonst hat man keinen Schutz, wenn die Erdungsleitung wegbrennt. Ist keine Schutzerde vorgesehen, kann man beide Netzsteckerpositionen ausprobieren und das Störminimum wählen. Man kennt ja die Verursacher und kann zum Vergleich die Störung leicht herstellen.

Was die Ursache für das Knacksen betrifft, kann es sehr wohl neben dem Spannungsabfall eines Lastwechsels auch ein Schalterprellen sein, weshalb alte Lichtschalter besser ausgetauscht werden, wenn sie abgebrannte Kontakte haben. Und der Thermostat am Kühlschrank schaltet einen Kompressor mit 500Watt, eine induktive Last, die einen heftigen Anlaufstrom hat und auch hier ist Kontaktabbrand altersbedingt zu finden. Wer sich traut, zerlegt ihn, poliert und konserviert die Kontaktoberflächen, schaltet ein RC-Glied darüber. Man kann ihn auch austauschen (lassen).

Ein neuer Kühlschrank verursacht vermutlich dieses Knacken nicht so ausgeprägt. Auch Leinwandmotor und Dunstabzugshaube haben Induktive Lasten, ohne die Funkenlöschkondensatoren, üblicherweise eine RC-Kombination gemeinsam eingegossen. Hersteller RIFA, VDE Zeichen, 50 Ohm, 100nF, selbstverlöschender flammhemmender Kunststoff.

Man könnte auch versuchen, alle Knotenpunkte (Dosen) zwischen Zähler und Box zu öffnen, bei stromlosen Leitungen die Klemmen zu entfernen, mit geeignetem Mittel die Kupferoberfläche blank zu machen (Tintenradiergummi, Glaspinsel, feinstes Schmirgelpapier mit 1000er Körnung oder feiner) und wieder zu verquetschen oder einfach die heute üblichen Dosenklemmen zu benutzen, die sich in die Kabeloberfläche leicht einschneiden und die Oxidschicht durchbrechen.

HTH.

Grüße Hans-Martin
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Hans-Martin,

entschuldige die späte Antwort, und vielen Dank für Deine Gedanken:
Hans-Martin hat geschrieben:Vielleicht habe ich das Problem nicht richtig verstanden, aber zunächst würde ich beide Boxen (ggf. mit Verlängerungskabel) an dieselbe Steckdose anschließen und hören, was sich tut. Dann sind die Schukopotentiale sternförming angelegt, aber auch Nulleiter und Phase.
Wenn ich beide Boxen (vorerst provisorisch) an den neuen Stromkreis anschliesse gibt es das Problem noch, aber wesentlich abgeschwächter. Warum ich das im Moment noch nicht gemacht habe: Weil ich dann eben das Stromkabel für die zweite Box neben dem NF Kabel im Kabelkanal verlegen müsste und ich nicht weiß, ob das nicht (negative) klangliche Auswirkungen hat.
Man könnte auch versuchen, alle Knotenpunkte (Dosen) zwischen Zähler und Box zu öffnen, bei stromlosen Leitungen die Klemmen zu entfernen, mit geeignetem Mittel die Kupferoberfläche blank zu machen (Tintenradiergummi, Glaspinsel, feinstes Schmirgelpapier mit 1000er Körnung oder feiner) und wieder zu verquetschen oder einfach die heute üblichen Dosenklemmen zu benutzen, die sich in die Kabeloberfläche leicht einschneiden und die Oxidschicht durchbrechen.
Diese Anregung verstehe ich rein technisch nicht, da ich nicht weiß, was das entfernen der oxidierten Schichte bringen könnte. Außerdem gibt es ja offenbar nur mehr einen einzigen alten Stromkreis, an dem jetzt die eine Box hängt.

Hingen übrigens Dunstabzugshaube und Box an einem neuen Stromkreis gemeinsam, selbst dann gibt es das Knacken beim Schalten der Dunstabzugshaube. Deshalb habe ich es auf die bei der Dunsabzugshaube und beim Leinwandmotor fehlende Schutzerde zurückgeführt.

Aber wie gesagt: eigentlich kenne ich mich nicht aus, und wenn Ihr meint, dass das Stromkabel nebst dem NF Kabel keine negativen Effekte hat, dann werde ich das auch so probieren.

Darf ich auch nocht eine Frage an alle Boxenbasenbastler stellen:

Ich brauche als Untergrund für meine BM8 - wegen des alten, etwas durchhängenden und v.a. schwingenden Parkettbodens - Steinplatten und möchte hierfür Schiefer verwenden. Zum Ankoppeln der Platte an den Parkett empfielt ihr: Gummi (großflächig, als Matte z.B.) oder Filz?

VIelen Dank und Grüße

Horst
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Werte Freunde des Filmes und der Mehrkanalmusik,

bevor ich meine Rear-Speaker fest installiere, hier noch eine kurze Frage: habt Ihr Empfehlungen für die "perfekte" Aufstellung der hinteren Surroundspeaker? Zu beachten wäre, dass in meinem Setup nach hinten leider kein "Dreieck" mehr möglich ist, da sowohl Lautsprecher als auch Hörplatz sich an der Rückwand befinden.

Es geht also mehr oder weniger um die optimale Höhe der Rears. Man liest manchmal von 70cm über dem Ohr. Was sind Eure Erfahrungen? (Ich hoffe, diese Frage ist in meinem Vorstellungthread gut aufgehoben, und findet auch auf diesem Wege zu Euch!)

Einen schönen Sommersonntag wünscht Horst
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Horst,
cantusfirmus hat geschrieben: bevor ich meine Rear-Speaker fest installiere, hier noch eine kurze Frage: habt Ihr Empfehlungen für die "perfekte" Aufstellung der hinteren Surroundspeaker?
Die ideale Position der Surround-Lautsprecher wird hier auf S. 3 beschrieben. Demnach sollten sie hinter dem Hörer bei 100°-120°gegenüber der Haupthörrichtung sein. Soweit die Theorie.
cantusfirmus hat geschrieben: Zu beachten wäre, dass in meinem Setup nach hinten leider kein "Dreieck" mehr möglich ist, da sowohl Lautsprecher als auch Hörplatz sich an der Rückwand befinden.
Ich habe gute Erfahrungen bei meinem Setup im Wohnzimmer gemacht mit einer Aufstellung der Surround-LS von 80°-90°, also sogar leicht vor dem Hörplatz. Ist nicht ideal. Aber ich bekomme so wesentlich mehr Atmosphäre und räumliche Informantionen, als wenn ich auf die Surround-LS verzichte.
cantusfirmus hat geschrieben: Es geht also mehr oder weniger um die optimale Höhe der Rears. Man liest manchmal von 70cm über dem Ohr. Was sind Eure Erfahrungen?
Ich würde LS so positionieren, dass der Hochtöner in etwa in Ohrhöhe ist.

Beste Grüße
Harald
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Herbert Z
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Beitrag von Herbert Z »

Hallo Horst

Ich pflichte Harald bei. Die Mehrinformation durch die Rear-LS bringt erstmal den meisten Schwung/Nutzen. Natuerlich ist die Optimalaufstellung die beste. Aber auch ich habe gute Erfahrung mit der Aufstellung "irgendwie" von hinten. Wobei es mit besser gefallen hat wenn es mehr von der Seite (90grd) als ganz von hinten (fast 180grd) gekommen ist. Ohrenhöhe ist auf jenen Fall zu empfehlen.

Demnächst werde ich vor dem selben Dilemma stehen. Auch ich werde ein Kompromiss mit meinen hinteren LS machen müsse.

Viel Freude wuenscht

Herbert
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Vielen Dank Harald und Herbert,

ich habe irgendwo gelesen, dass die Surroundspeaker über Ohrhöhe montiert werden sollen - das werde ich aber nicht machen. Ich werde mich nach der Höhe der Hochtöner meiner BM8 richten. Und Rear-Speaker hatte ich ja schon immer, es geht mir eben um die bestmögliche Aufstellung. Ohne geht gar nicht, klar.

Danke Harald auch für das Dokument, sehr interessant, aber leider mehr als 90 Grad werde ich nicht schaffen.
Also quasi: Die Rear Speaker sind direkt auf das Ohr gerichtet. Ein wenig drehen kann man die Lautsprecher ja immer noch.

Viele Grüße

Horst
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