delorentzi hat geschrieben: ... und den BNC Stecker ... der BNC Stecker war wohl auch in der BRD in den 70ern gang und gebe. Wurde nach und nach durch SCART abgelöst.
Hallo Thomas
Das beschränkt sich wohl auf Videogeräte, bei Scart wurde bequem neben Bild und Ton in beiden Richtungen auch eine Schaltspannung mit übertragen, und die Möglichkeit RGB auf 3 Leitungen zu übermitteln war auch ein Zugewinn.
Soweit ich das gelesen habe hat der zunehmende Import von Consumer Geräten den Wandel gebracht. Grundig & Co hätten wohl gerne noch den DIN Stecker verwendet. In den 80er hatte meinte Tante eine sehr teure B&O ? Löwe? Braun? Anlage mit DIN Steckern ... da dachte ich als junger Pimpf .. was für eine hinterweltliche Steckverbindung, heute hat man doch Cinch... klingt doch viel besser...
Als Phonostecker entwickelt, war der Siegeszug des RCA steckers wohl kaum aufzuhalten. Billig und dafür nicht wirklich gut war schon immer eine erfolgreiche amerikanische Businessmasche in einem gigantischen Consumermarkt.
Was nützt das Geweine? Wer noch Consumer Geräte hat, muss wohl oder übel mit RCA Steckverbindungen leben.
Wenn du damit meinst, dass der DIN doch merklich besser ist, stimme ich sofort zu.
Hier einige Vorteile in loser Reihenfolge, man weiß ja gar nicht, was man zuerst nennen soll:
- Ein gemeinsamer Stecker für beide Kanäle, das ist bequem und frei von Verwechselungsgefahr.
- Gleiche Pins für Hin- und Rückleiter
- Keine Wirbelströme bei Kontakten
- Gemeinsame Kontaktgabe (hingegen bei RCA zunächst Signalleiter-, dann erst verzögert Massekontakt beim Einstecken, das hat schon manchem Hochtöner das Leben ausgehaucht und Endstufen geschlachtet)
- Gemeinsame Masseleitung (bei RCA gehen die Signalmassen getrennte Wege, obwohl am Gerät eine gemeinsame Masse für beide Kanäle besteht, das gilt für Quelle wie für Verbraucher - Dadurch bei RCA Gefahr von Schleifen, in die sich Störsignale hinein induzieren lassen).
- Kleiner Pindurchmesser nahe am Leiterdurchmesser, dadurch hohe Übertragungsbandbreite
- Beide Kanäle gleiche Mikrofonieeigenschaften fördert die Stereoabbildung
- Keine Toleranz- bzw. Normprobleme (bei Cinchbuchsen kommt es schon vor, dass der Pin nicht hineinpasst).
- Niedrige Kapazität
- Gehäuse vom Massepin isoliert, keine Interaktion mit Masseführung (siehe Bandbreitenunterschied bei Nextgensteckern in Abhängigkeit vom Griffstück)
- Durch Federkontakt in der Buchse Selbstreinigung beim Einstecken (gibt es auch bei gewissen Cinchbuchsen)
In der Stereo-Analogübertragung zeigt der DIN Stecker verblüffende Vorteile in der Abbildung gegenüber RCA. Auch wenn Eichmann Bullet und WBT Nextgen Stecker entwickelt wurden, kamen sie mit reichlich Verspätung dort an, wo DIN schon lange gewesen war.
Grüße Hans-Martin