Cay-Uwe (Sonus Natura)

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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Ich möchte den Rolf nicht mehr länger auf die Folter spannen und ihn und allen anderen hier im Forum seine Boxen schon mal zeigen.

Sie spielen seit gestern bei uns im Haus :lol:

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Auch wenn man es auf dem Bild nicht erkennen kann, sie sind weiß glänzend und ich muss sagen, dass sie sehr chic ausschauen.

Ich bin einmal mehr mit der Arbeit von unseren Schreiner sehr zufrieden.

Rolf, nochmals danke für Deine Entscheidung und Dein Vertrauen in unsere Produkte und Leistungen :cheers:

Im übrigen muss ich sagen, dass wir nicht zur Ruhe kommen, denn das nächste Paar steht schon an. Diesmal ganz klassisch: Buche Furnier hell.
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Punktstrahler
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Beitrag von Punktstrahler »

Hallo Cay-Uwe,

Dein Internetauftritt nebst Deinen Schallwandlern ist wirklich sehr interessant und ich bin wirklich gespannt diese zu hören.

Neugierig hat mich die Beschreibung eines Hörers gemacht. Klaus O.: "Ich möchte gar nicht weiter auf Klangbeschreibungen der Box bei diesem oder jenem Stück eingehen sondern nur noch auf den beeindruckensten Teilaspekt: Der Räumlichkeit. Die Sonus Natura "Unikat" schaffte es Aufnahmen, die in einem "echten" Raum aufgenommen wurden, diesen in meinen Hörraum zu transferieren."

Genau das ist der Grund, warum ich mich damals für Punktstrahler ala Pfleid und Voicepoint entschied.

Grüße vom Punktstrahler Winfried
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Gestern ist unser Hörraum fertig geworden und ich bin mit der gesamten Gestaltung, sei es von der Einrichtung oder der Raumaksutik sehr zufrieden :D

Natürlich habe ich bereits etwas Musik gehört und zwar mit Rolfs Sonus Natura Monitor, die er heute bei uns abholt.

Ich muss sagen, dass sich hörtechnisch genau dass getan hat was ich mir vorgestellt habe, nämlich eine etwas geringere Dämpfung im Hochtonbereich. Das war eins der Dinge mit den Interessenten bei uns nicht klar kamen und sehr oft meinten die Boxen würde etwas "dumpf" klingen. Das ist nun nicht mehr der Fall. Was mich aber freut ist, dass es trotz geringerer Dämpfung nicht nervig klingt.

Auch Frauenstimmen wurde das leicht "Quäckige" genommen, was ich anhand der Resonanz bei ca. 500 - 600 Hz messtechnisch erläutert habe. Sei es nun Enya, Sade, aber auch Männerstimmen wie die von Leornhard Cohen oder Loriot, alle bekommen einen natürlicheren Klangcharakter.

Besonders gefreut hat mich, dass Rechnung mit der Heizung aufgegangen ist. Die starken Resonanzen die bei der alten 160 x 60 cm großen Heizung zum Teil stark wahrzunehmen waren, sind so gut wie gar nicht mehr vorhanden

Sobald ich das alte Setup wieder aufgebaut habe, mache ich mich an Messungen um den jetzigen Zustand zu verifizieren, wobei mir wie gesagt der hörtechnische Eindruck schon sehr zusagt.
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

So ich bin etwas fleißig gewesen und habe ein paar Bilder gemacht, damit man in etwa eine Idee bekommt wie es bei uns jetzt ausschaut. Es ist recht schwierig Bilder zu machen, da der Raum nicht sehr groß ist ( 3.2 x 6 x 2.5 Meter, B x T x H ).

Ich habe erstmal eins aus der Hörposition gemacht und habe statt meiner Prototypen mal die Sonus Natura Unikat als Modell genommen

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Um eine bessere Idee über die Relationen zu bekommen möchte ich noch sagen, dass die Stereobreite in etwa 2,2 Meter sind und der Hörabstand ca. 2,4 Meter.

Aus einer anderen Position sieht man eine der Raumakustikelemente die ich gestaltet habe. Es ist hinter dem Leinwandbild verborgen. Von diesen Elementen habe ich drei Stück im Raum verteilt, die natürlich unterschiedliche Motive besitzen

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Gut zu erkennen ist auch der kleinere Heizkörper. Diese Maßnahme hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn vorher war es so, dass man deutlich Resonanzen im Raum gehört hat, wenn man sich z.B. geräuspert hat. Das ist nun definitiv nicht mehr da

Ich habe für den Moment mal eine Messung am Hörplatz mit der Sonus Natura Unikat durchgeführt um nochmals das Nachhallverhalten dieser Box zu zeigen. Gerade die Boxen mit einen kleineren Tief- Mitteltöner haben die Resonanzen bei ca. 500 - 600 Hz stärker angeregt als solche mit großen Tief- Mitteltönern.

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Deutlich zu erkennen ist, dass es zwar noch eine leichte Überhöhung bei ca. 600 Hz im Frequenzgang gibt, dies sich aber nicht als Resonaz zeigt. Das anzugehen und den Raum im Hochtonbereich etwas weniger zu dämpfen war ein Ziel der Renovierung.

Deutlich ist auch die sehr gleichmässige Nachhallzeit von ca. 200 - 5000 Hz zu erkennen. Laut dem Messsystem liegt sie bei ca. 0.34 Sekunden ( T30 x 2 ).

Hörtechnisch verhält sich der Stimmenbereich ähnlich mit den gemachten Erfahrungen mit der Sonus Natura Monitor. Ein Unterschied gibt es, die Unikat regt die Resonanz bei ca. 112 Hz viel stärker an, sprich bei manchen Musikstücken schleicht sich ein leichtes Dröhnen im Bass mit ein.

Ich habe festgestellt, dass die mit der Platzierung vom BR Rohr der Boxen zusammenhängt. Ist er nach hinten, wie bei der Unikat, ergeben sich solche Phänomene. Ist das BR Rohr nach vorne gerichtet fält das weniger auf. Das ist der Fall bei der Monitor und Extremi.

Das mal zum Thema, dass es egal ist wo das BR Rohr platziert ist ...
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AprilWine
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Beitrag von AprilWine »

Moin Cay-Uwe, wieso stehen die LS an der kurzen Raumseite ?
Ist der Raum zu schmal für die lange Seite ?

Gruss Stefan
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Moin Stefan,

der Raum ist 3,2 x 6 x 2,5 Meter. Da ist das Aufstellen auf die breite Seite nicht sehr vorteilhaft.

Ansonsten kannst Du mir glauben, ist schon gut so. Mir geht es ja im Wesentlichen darum den Klang zu beurteilen.

Wenn ich mehr Platz brauche, maschiere ich durch unser Haus. Hat so unterschiedliche Räume, bis 60qm :wink:
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Endlich bin ich dazu gekommen unsere Sonus Natura Extremi im renovierten Hörraum zu messen und dies ist das Ergebnis der RT30 Messung, am Hörplatz.

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Die Position des Mikrofons habe ich vor der Renovierung markiert, wie auch die üblichen Standplätze der Boxen, um die Messungen so gut es geht vergleichbar zu machen.

Dies war insbesondere für die Messungen des Frequenzgangs am Hörplatz notwendig. Ich habe die linke und rechte Seite gemessen, die sehr schön zeigen, wie ähnlich beide Frequenzgänge ausfallen.

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Unterhalb von 200 Hz zeigen sich die üblichen Abweichungen, die sich aber insgesamt gesehen etwas aufheben, denn da wo die eine Seite etwas lauter ist, ist die andere etwas leiser und umgekehrt. Diese Unterschiede rühren meistens daher, dass es doch keine absolute Symmetrie in einen Raum gibt.

Nichts desto trotz, der sehr ausgeglichene Frequenzgang oberhalb 200 Hz ist deutlich zu vernehmen. So z.B. gibt es eine eindeutige Mitte im Musikgeschehen, Stimmen klingen sehr natürlich, die Ortung einzelner Instrumente ist sehr gut.

Die gute Unterdrückung der Resonanz bei ca. 600 Hz ist sehr gut gelungen und ist garnicht mehr vorhanden. Dies und die Erhöhung der Nachhallzeiten war ein Ziel der Optimierung des Hörraums.

Für den Moment bin ich sehr, sehr zufrieden, auch deswegen, weil wir in der Lage sind zu zeigen, dass Raumakustik sich auch mit Raumgestaltung vereinbaren lässt.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Cay-Uwe,

besten Dank für die Diagramme. Die Unterschiede zu den ersten geposteten Diagrammen sind wirklich deutlich.

Zwei Fragen habe ich dazu:

1. Zu den Maßnahmen:
cay-uwe hat geschrieben:Für den Moment bin ich sehr, sehr zufrieden, auch deswegen, weil wir in der Lage sind zu zeigen, dass Raumakustik sich auch mit Raumgestaltung vereinbaren lässt.
Das würde mich in der Tat interessieren, weil das doch genau der Spagat ist, den viele von uns in ihrem Hörraum vollbringen müssen: auf der einen Seite akustisch effizient, auf der anderen Seite wohnraumtauglich (bzw. WAF-tauglich). Insbesondere die Absorber-Konstruktion würde mich interessieren. Du hattest ja auch mal vor ein paar Wochen angekündigt, mehr darüber zu erzählen.

2. Da mir bislang nur RT60 als Größe geläufig ist, würde mich interessieren, welche Bewandnis es mit den RT30-Werten hat. Ich nehme an, dass ich Deine Werte einfach verdoppeln muss, um sie in ein Verhältnis zu RT60 zu setzen.

Und dann noch eine Frage eher neugierhalber: Manchmal sprichst Du von "ich" und manchmal von "wir". Da ich bislang immer dachte, dass Du ein Ein-Mann-Unternehmen bist, würde mich interessieren, ob Du mittlerweile aufgestockt hast? (gern auch per PN, wenn's zu betriebsintern ist. :wink: )

Grüße
Fujak
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Amati
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Beitrag von Amati »

cay-uwe hat geschrieben:
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Wieso stehen die eigentlich auf dem Kopf? :mrgreen:

Duck und wech...

Peter
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

@ Fujak,

zu 1.

Ich hatte mir von einen Akustikerunternehmen Absorber kommen lassen, die eigentlich den Bereich um ca. 500 - 600 Hz dämpfen sollte.

Es stellte sich aber heraus, dass sie im Bereich von ca. 250 Hz ihre stärkste Wirkung zeigten. Zu Glück hatten wir ausgemacht, dass ich die Absorber erst testen durfte. Der Hersteller selber war über meine Messungen sehr überrascht und erstaunt ...

Daher machte ich mich daran etwas zu experimentieren und stieß darauf, dass ein Leinwandbild, mit einen dahinter liegenden Schaumstoff, der üblicherweise als Verpackungsmaterial benutzt wird, von ca. 2 cm dicke mein Problem am besten adressierten. Des weiteren kommt noch hinzu, dass meine große Heizung auch starke Resonanzen aufwies. Die kleinere Heizung hat diese nicht. Somit muss man in diesem Fall sagen, dass die Kombination aus beiden zu den gezeigten Ergebnis geführt hat.

zu 2.

Das Thema T60, T30, usw. wird hier gut erläutert:

http://www.akustikbuero.com/buchstaben/ ... lzeit.html

Bei mir im Raum ist je nach Tageszeit der Grundpegel ca. 50dB ( im Bereich < 200 Hz ). Um T60 breitbandig korrekt zu messen, müsste ich sehr laut messen. Im Prinzip mindestens 60dB über den Grundpegel und das in meinen Fall in ca. 2,5 Meter Entfernung. Da müsste ich schon ca. 116dB laut messen. :shock:

Viele übliche HiFi Boxen schaffen unterhalb von 200 Hz weniger als 100dB in einen Meter Entfernung. Das mit dem T30 finde ich daher sehr realistisch.

zu Wir / Ich:

Kein Problem, kann ich auch hier beantworten. Im Prinzip kennen die meisten nur mich, was ja damit zu tun hat, dass nur ich in den Foren präsent bin.

Das heißt aber nicht, dass ich alles alleine mache. So z.B. wacht meine Frau ( Schwäbin und Betriebswirtin :wink: ) über die Finanzen und seit diesen Jahr engagiert sich auch einer meiner Söhne im Gewerbe.

Somit könnte man sagen:

Frau: Finanzen
Sohn: Fertigung
Ich: Entwicklung, Fertigung, Marketing

Desweiteren ist unser Schreiner sehr stark in unser Prozesse eingebunden. Bei kleineren Boxen, wie z.B. der Sonus Natura Monitor hat er sich verpflichtet die Gehäuse innerhalb von 2 Wochen zu liefern. Somit gehört er praktisch auch zu uns. :wink:

Ähnlich handhaben es wir mit einen Ingenieurbüro, dass für uns z.B. die Aktivmodule herstellt und mitentwickelt hat. Also auch stark eingebunden.

Daher spreche ich von wir, wenn es um Sonus Natura geht, und von ich wenn ich was mache. :wink:

@ Amati:

Lautsprecher besitzen bestimmte Abstrahlcharakteristiken und üblicherweise werden in Tests nur Messungen in der horizontalen Achse gezeigt.

So gut wie gar nicht wird dabei auf das Abstrahlverhalten in der vertikalen Achse eingegangen, und wenn, dann nur unzureichend.

Das ist der Grund weshalb die Sonus Natura Monitor auf den "Kopf" steht, denn es passt besser zum Abstrahlverhalten in der Vertikalen. :wink:
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AprilWine
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Beitrag von AprilWine »

cay-uwe hat geschrieben:@ Fujak,



@ Amati:

Lautsprecher besitzen bestimmte Abstrahlcharakteristiken und üblicherweise werden in Tests nur Messungen in der horizontalen Achse gezeigt.

So gut wie gar nicht wird dabei auf das Abstrahlverhalten in der vertikalen Achse eingegangen, und wenn, dann nur unzureichend.

Das ist der Grund weshalb die Sonus Natura Monitor auf den "Kopf" steht, denn es passt besser zum Abstrahlverhalten in der Vertikalen. :wink:

Falls man mal auf dem Fußboden die Musik geniessen möchte :P :lol: :cheers:
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

AprilWine hat geschrieben:
...

Falls man mal auf dem Fußboden die Musik geniessen möchte :P :lol: :cheers:
Na dann musst Du nur den Lautsprecher drehen :mrgreen: :roll:
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Ich habe im Prinzip schon vieles über die Sonus Natura Monitor gesagt und möchte Euch nicht all zu viel mit dem Thema stressen.

Nichts desto trotz, wenngleich diese Lautsprecher als Werkzeuge gedacht sind, und primär der Klang in Vordergrund steht, weiß ich, dass für viele Interessenten dieser Lautsprecher seinen Platz im eigenen Wohnraum einnehmen muss.

Daher möchte ich diesmal nicht meine Arbeit in den Vordergrund stellen, sondern die von unseren Schreiner und seine Handwerkskunst.

Aus diesen Grund möchte ich dieses Paar Sonus Natura Monitor vorstellen, die die Leistung unserer Schreinerei deutlich unter Beweis stellt ...

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Wenn man genau hinschaut sind diese Boxen nicht nur einfach furniert, sondern die Maserung ist wunderschön spiegelbildlich aufgetragen, was auch für die Seitenwände gilt.

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Das ist aber nicht alles, wie man am nächsten Bild erkennen kann, zieht sich die Längsmaserung vom Furnier auch über die Kanten ...

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Und zum Abschluss noch mal ein Blick von vorne und hinten.

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Ich hoffe die Bilder zeigen auf, dass es uns nicht nur darum geht eine einfache Box zu erstellen, sondern sie auch mit Liebe zum Detail zu gestalten.

Daher möchte ich an dieser Stelle unseren Schreiner ein dickes Kompliment aussprechen für seine hervorragende Arbeit :cheers:
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

8)
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Endlich ist es mal so weit gewesen, denn ich konnte eine der Boxenmodelle von SETA AUDIO bei mir zu Gast willkommen heißen.

In unseren Hörraum konnte ich die SETA AUDIO M1.7 endlich mal ausführlich hören, da ich üblicherweise mehr mit der Entwicklung und Messung der Weiche bei SETA AUDIO beschäftigt bin.

Die kleine Schwester, die SETA AUDIO M1.5, konnte in der AUDIO TEST bereits ihre Qualitäten in einen Vergleichstest unter Beweis stellen, und ist als Sieger hervorgegangen.

Die SETA AUDIO M1.7 ist prinzipiell ähnlich aufgebaut wie die M1.5, besitzt aber einen 18cm Tief- Mitteltöner, statt 15cm.

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Als Hochtöner fungiert eine OEM Version von einen Mundorf AMT. Die OEM Versionen unterscheiden sich von den Standardversionen diesbezüglich, dass sie auf Herstellerspezifikationen modifiziert werden. Für die SETA AUDIO M1.7 und M1.5 wurde darauf geachtet, dass sie vom Phasenverlauf ideal dem Tief- Mitteltöner angepasst sind.

Die Tief- Mitteltöner benutzen ähnliche Technologie wie die patentierten Solid Dome Chassis von SETA AUDIO. Im Wesentlichen wird von SETA AUDIO eine Versteifung der Membran damit erreicht, womit man dem Kolben ähnlichen Antrieb sehr nahe kommt.

Eingebaut sind die SETA AUDIO Tief- Mitteltöner in den patentrechtlich geschützten Clusterflex Gehäuse, das für eine sehr gute und konturierte Bassausbeute sorgt.

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In den oben gezeigten Setup habe ich dann über längere Zeit gehört und habe es mir natürlich nicht nehmen lassen eine unsere eigenen Entwicklungen, die Sonus Natura Monitor, dagegen zu stellen.

Was sofort auffällt, und das ist im Prinzip immer wieder erstaunlich, ist die Größe die SETA AUDIO Boxen im Bassbereich abbilden können. Der Bass wird straf, konturiert und ohne jegliches "Nachwummern" am Hörplatz präsentiert.

Und so kam es, dass die Box mit der XRCD von Yim Hok-Man, Master of Chinese Percussion, mit den gehörten Pegel ( gehobene Zimmerlautstärke ), keine Probleme hatte. Gerade der Oberbass - oder auch Kickbass - wird sehr gut dargestellt. Die Sonus Natura Monitor klang im Oberbass etwas zurückhaltender, dafür konnte sie die Trommeln mit etwas mehr Tiefgang versehen, was hin und wieder in dieser XRCD vorkommt. Das ist nicht falsch zu verstehen, die SETA AUDIO M1.7 kann das auch aber etwas zurückhaltender.
Diese XRCD besteht aber nicht nur aus Tiefton Attacken, sondern besitz viele Passagen, bei der genau das Gegenteil passiert, denn es werden unkomprimiert und sehr dynamisch, unterschiedlichste Becken, Triangel, Glocken, usw. gespielt. Die Pegel mit dem das aufgenommen ist, sind schon "mörderisch". Wenn Hochtöner oder die Hochtonabstimmung nicht stimmt, und das nicht mitmachen, dann wird das Ganze schnell nervig und stressig.
Diese Passagen konnte die SETA AUDIO M1.7 mit Bravur meistern und einmal wieder zeigte sich der Mundorf AMT von seiner besten Seite. Becken unterschiedlichster Bauart wurden realitätsnahe wiedergeggeben und die SETA AUDIO M1.7 und die Sonus Natura Monitor nahmen sich nichts. Mir fiel lediglich auf, dass die Sonus Natura Monitor, die obersten Oktaven etwas präsenter wiedergab, was ich weder als Vor- oder Nachteil sah ...

Im Prinzip ging es so weiter. Eine weitere CD die ich mir anhörte war Patricia Barber, "companion". Dies ist eine live Aufnahme, die sehr gut aufgenommen ist. Viele Besitzer dieser CD achten gerne auf die Kontrabass Wiedergabe, welches in unterschiedlichen Akkorden gespielt wird, mal tief, mal etwas höher, im Prinzip eine breite Palette dessen, was ein Kontrabass kann. Das Gehörte war ähnlich wie bei der Yim Hok-Man XRCD. Der Bass kam über die SETA AUDIO M1.7 sehr präzise, straff und konturiert und wie schon vorher waren nur die untersten Oktaven etwas weniger ausgeprägt, ohne jedoch wirklich zu fehlen. Die Sonus Natura Monitor konnte in den tieferen Lagen etwas mehr Druck aufbauen, wobei der Oberbass, wie schon bei den Trommeln, etwas zurückhaltender wiedergegeben wurde.
Ach ja, eine Sache die mir bei dieser CD auch sehr gut gefällt ist das Klatschen und sowohl die SETA AUDIO M1.7 und die Sonus Natura Monitor haben das sehr realistisch in den Hörraum gestellt.

Zu guter Letzt habe ich noch eine CD von Leonhard Cohen, Ten New Songs, gehört. Ganz klar, es geht um seine tiefe Stimme. Sowohl die SETA AUDIO M1.7, und auch die Sonus Natura Monitor, geben die Stimme von Leonhard Cohen sehr realistisch wieder, wobei die Sonus Natura Monitor den Sänger etwas mehr "Brustkorb" verleiht, was zu einer noch fülligeren Stimme führt, sie wirkt subjektiv gesehen ein Hauch männlicher.

Nun mag man sich fragen, weshalb ich so eine Bericht schreibe, denn im Prinzip sind beide Boxen von mir entwickelt, oder mitentwickelt worden, und daher kann es keine "Gewinner" oder "Verlierer" geben.

Ich mache das, denn ein Unterschied zu vielen anderen die solche Vergleiche machen, kann ich das stärker objektivieren, da ich unter anderen die Boxen sehr genau auspegeln kann, sprich ich tappe nicht in "Lauter ist Besser" Falle und desweiteren interessiert mich immer, ob das Gehörte sich auch messtechnisch nachvollziehbar ist.

Daher zeige ich mal die eingepegelten Frequenzgänge der SETA AUDIO M1.7 und der Sonus Natura Monitor am Aufstellungsplatz.

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Eingepegelt sind die Boxen im Bereich um ca. 1 kHz. Aus den Diagrammen ist gut zu sehen, dass vieles von meinen Höreindrücken mit dem Frequenzgang übereinstimmt. So z.B. macht die Sonus Natura Monitor unterhalb von ca. 60 Hz mehr Pegel als die SETA AUDIO M1.7. Bei 40 Hz sind es ca. 5dB mehr, bei 50 Hz ca. 2dB. Umgekehrt aber sieht man, dass die SETA AUDIO M1.7 oberhalb von ca. 60 Hz mehr Schalldruck liefert, nämlich ca. 2 - 3 dB. Das deckt sich genau mit dem Höreindrücken, die ich beschrieben habe.

Auch gut zu sehen ist, dass die Sonus Natura Monitor an der gewählten Platzierung etwas mehr Schalldruck im Bereich von ca. 100 - 200 Hz macht als die SETA AUDIO M1.7. Das hat sich hörtechnisch bei der Stimmenwiedergabe von Leonhard Cohen bemerkbar gemacht.

Der Einbruch ab ca. 100 - 200 Hz ist typisch für die Aufstellungsposition der Boxen in meinen Raum und ist je nach Durchmesser vom Tief- Mittelöner abhängig. Prinzipiell kann ich sagen, je größer der Durchmesser, desto geringer fällt der Einbruch aus. Hörtechnisch ist das kein Problem und rührt aus frühen Reflektionen der Rück- und Seitenwände.

Ein letzter Kommentar noch über den Hochton. Gut zu erkennen ist, dass die Sonus Natura Monitor einen höheren Schalldruck ab ca. 2.5 kHz liefert. Im Schnitt etwa 1 - 2 dB. Man beachte, dass beide Frequenzgänge sehr ausgeglichen sind. Die SETA AUDIO M1.7 besitzt einen leicht "warmen" Klangcharakter, der auch zu der Größe der Box gut passt und sehr typisch für viele kleinere Boxen ist. Der leicht abfallende Frequenzgang zu den Höhen hin ist für so eine Box hörtechnisch von Vorteil, denn es verleiht einer Box "Größe".

Ganz anders sieht es mit der Sonus Natura Monitor aus, sie ist als Studiomonitor gedacht und muss "ehrlich" abgestimmt werden. Nicht desto trotz, der Hochton ab ca. 2,5kHz lässt sich bei dieser Box im Bereich von -5dB bis +5dB einstellen, womit für den privaten Gebrauch auch nach Gusto eingestellt werden kann. Im professionellen Gebrauch kann je nach Abhörentfernung, Raumgegebenheiten, usw. eine Anpassung erfolgen.

Wie zu sehen ist, gibt es keinen Gewinner oder Verlierer, sondern in diesen Fall wirklich nur Gewinner, denn beide Boxen kenne ich gut und sie leisten sich messtechnisch keine Patzer, was nicht nur für den Frequenzgang gilt, sondern auch für die akustische Phase, Klirrfaktor, usw.

An dieser Stelle möchte ich mich bei SETA AUDIO bedanken, dass ich in der Lage war diesen speziellen Gast bei mir willkommen zu heissen.

Es hat viel Spaß gemacht.
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