Harald (AGM 5.4; FM 202; BM 8, BM 6; Abacus A-Box 10, C-Box 2)

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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Harald,
moin Gert,
moin Forenten,

ich hatte bis eben noch gedacht, die nach vorne strahlenden Bässe würden bis 400 Hz eingesetzt, bei der AGM 5.4 also beide. Wobei sie dann 5.3 heißen müsste, das stimmt auch wieder. Wieder was gelernt. Schön.

Die Idee, vorhandene Technik mehrfach zu nutzen, finde ich naheliegend. Insofern habe ich mir auch schon häufiger die Frage gestellt, wie man dies bewerkstelligen könne. Das, was Ihr, Harald und Gert, hier ausbrütet, klingt sehr interessant. Ich bin gespannt.

Herzliche Grüße

PETER
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Guten Abend Peter (ja ich weiß, dass "moin" nicht die norddeutsche Kurzform von "Guten Morgen ist :) ),
musikgeniesser hat geschrieben:ich hatte bis eben noch gedacht, die nach vorne strahlenden Bässe würden bis 400 Hz eingesetzt, bei der AGM 5.4 also beide. Wobei sie dann 5.3 heißen müsste, das stimmt auch wieder. Wieder was gelernt. Schön
jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das richtig ankam bei Dir mit der Bedeutung des zweiten Vierers bei der 5.4. Die Bässe laufen zwar beide von 16Hz bis 400Hz, aber das sind zwei Weichenzweige, die in der Endstufe wieder addiert werden: 16-100Hz und 100-400Hz. Das hat den Charme, dass man die beiden Frequenzbereiche getrennt im Pegel einstellen kann, was sich raumakustisch oft als Vorteil erweist. Und mit der neuen DBA-Platine nutze ich diese Doppelaufspaltung des Bassbereichs nebenbei noch, um den unteren Zweig auf die DBA-Reise zu schicken (zu Delay und Rears).

Viele Grüße
Gert
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

heute war Michael bei mir und wir haben die AGM 5.4 in meinem Hörraum getestet. Ein aufregender, ereignisreicher Tag.

Aufstellung: Kleine Podeste, so dass die Hochtöner auf Ohrhöhe (mein Hörplatz ist nach wie vor an einem Schreibtisch und da sitzt man höher als im Wohnzimmersessel). Hinsichtlich Raumlänge Lautsprecher 1/6, Hörplatz auf 2/3. Hinsichtlich Raumbreite möglichst nahe am Ideal des Bass-Arrays, daher 1/4 ... 1/4.

Der Hauptunterschied zwischen den 5.4 und den 3.3 (die sonst am selben Platz mit HT auf Ohrhöhe stehen) liegt in der Feindynamik. Wesentlich mehr Dynamik-Reserve bringt feinste Details auf völlig unspektakuläre Weise zum klingen, die sonst nicht hörbar sind. Damit werden natürlich auch komplexe ff Stellen bei vollem Orchester sehr viel feiner aufgelöst. Aber eben auch ganz kleine Sachen werden leichter hörbar, Feindynamik eben oder Partialkontrast, wie es in der Fotografie so schon genannt wird. Das war nun auch wie erwartet. Schlimm, liebe Freunde: man gewöhnt sich sofort an die neue Qualität. Wenige Sekunden genügen und die Droge wirkt... 8)

Was mich allerdings überrascht hat: Ich hatte in meinem kleinen Raum negative Einflüsse durch den gegenüber den 3.3 verstärkten Bass erwartet. Diese blieben weitestgehend aus. Tiefe Orgeltöne schön hörbar oder auch die Kontrabässe beim großen Orchester ohne dass alles zusuppt. Offenbar arbeiten die 4 Basschassis des 5.4 Pärchens so zusammen, wie es dem in der Aufstellung intendierten Bass-Array entspricht. Wäre zumindest mein Erklärungsversuch. Wie auch immer, sie machen da vieles "richtig".

Natürlich bleiben Raumresonanzen, wenn sie angeregt werden (z.B. bei Loussiers "Play Bach", Vivace aus Klavierkonzert c-moll wird die base drum in meinem Hörraum übermächtig.). Der DBA im Probebetrieb mit den AGM 3.3 als Gegenbässen hat gut funktioniert. Nach den bereits beschriebenen Experimenten, war das zu erwarten.

Damit ist meine Entscheidung für die AGM 5.4 nun im eigenen Hörraum empirisch positiv bestätigt. Vielen Dank an Michael, ein solcher Workshop ist schon ein sehr guter Investitionsschutz! :cheers:

Wie geht es nun weiter? Die 5.4 werden in der gewünschten Farbe lackiert. Parallel bringt Michael die BM 6 auf Vordermann und Gert finalisiert nach seinem Urlaub die DBA Platine. Wenn alles klappt, habe ich im Herbst die 5.4 bei mir. Bis dahin freue ich mich an den AGM 3.3 mit dem A-Boxen im DBA-Probebetrieb (und lasse es weiter brucknern). :D

Viele Grüße
Harald
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Harald,

das war doch mal ein schöner Vorgeschmack auf das Kommende, und damit wäre mal erwiesen größer ist nicht immer bässer, hatte die gleiche Erfahrung auch bei mir gemacht, die Bassschassis verteilen besser im Raum.

Grüße

Oliver
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Harald,

freue mich sehr mit dir, daß die AGM 5.4 in deinem Hörraum so prächtig funktioniert haben. Glückwunsch zu diesen famosen Lautsprechern. Du wirst damit noch viel Hörvergnügen haben. :cheers:
Schlimm, liebe Freunde: man gewöhnt sich sofort an die neue Qualität. Wenige Sekunden genügen und die Droge wirkt... 8)
Ja, kenn das zur Genüge. :mrgreen:

Gruß
Franz
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veloplex
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Beitrag von veloplex »

Hallo Harald,

Glückwunsch zu deinen upgrades! Verstehe ich richtig, dass die Behringer trotz DBA Platine bleibt, um das Delay zu realisieren?

Gruß Christoph
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

veloplex hat geschrieben:Verstehe ich richtig, dass die Behringer trotz DBA Platine bleibt, um das Delay zu realisieren?
Hallo Christoph,

genau so ist es. Ich habe die Ziel"architektur" hier skizziert. Der Behringer DCX macht auch zukünftig die Gegenbass-Ansteuerung mit(temperaturabhängigem) Delay, Pegelanpassung und Phasen-Inversion.

Viele Grüße
Harald
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musikgeniesser
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ABSOLUT BRUCKNER-ZERTIFIZIERT

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Harald,
moin Gert,
moin Michael,
moin Forenten,

habe ich im Jahrbuch etwas von 75 kg gelesen? Das nenne ich Service, die Boxen unlackiert zur Probe zu liefern, was neben dem fehlenden Lack ja auch eine ebenso fehlende Verbindlichkeit bedeutet. Andererseits weißt Du, Michael, natürlich, dass Du Dir diese Unverbindlichkeit leisten kannst, denn die Produkte sprechen für sich. Insofern ist das nicht nur Service, sondern auch klares Bekenntnis.

Das mit dem Bass
nihil.sine.causa hat geschrieben:Was mich allerdings überrascht hat: Ich hatte in meinem kleinen Raum negative Einflüsse durch den gegenüber den 3.3 verstärkten Bass erwartet. Diese blieben weitestgehend aus. Tiefe Orgeltöne schön hörbar oder auch die Kontrabässe beim großen Orchester ohne dass alles zusuppt. Offenbar arbeiten die 4 Basschassis des 5.4 Pärchens so zusammen, wie es dem in der Aufstellung intendierten Bass-Array entspricht. Wäre zumindest mein Erklärungsversuch. Wie auch immer, sie machen da vieles "richtig".
ist wenig überraschend: die AGM-Boxen sind im Bass bezüglich des maximal möglichen Pegels, nicht bezüglich der tonalen Abstimmung gestuft. Jene ist nämlich bei allen gleich, nämlich neutral. Für Deine, Harald, beiden AGM-Modelle heißt das nichts anderes, als dass die große einfach nur den halben Hub der kleinen macht und das zu allem Überfluss nicht mit größeren, sondern zusätzlichen (weit auseinander befindlichen) Chassis. Damit muss sich der Bass verbessern, weil die Raumanregung von mehr Punkten als mit der kleinen Box erfolgt (das hättest Du, Gert, nicht -- okay, kaum -- besser sagen können, gell? Habe ich gut gelernt, oder?). Mehr Bass gibt es nur dort, wo die kleine Box -- und dies unter Verlassen des neutralen Pfades -- bisher aufgegeben, sprich begrenzt hat.

Übrigens, die Chassis nicht mitlackieren: die Regelungen sind auf unlackierte Membranen dimensioniert.
Fortepianus hat geschrieben:jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob das richtig ankam bei Dir mit der Bedeutung des zweiten Vierers bei der 5.4. Die Bässe laufen zwar beide von 16Hz bis 400Hz, aber das sind zwei Weichenzweige, die in der Endstufe wieder addiert werden: 16-100Hz und 100-400Hz. Das hat den Charme, dass man die beiden Frequenzbereiche getrennt im Pegel einstellen kann, was sich raumakustisch oft als Vorteil erweist. Und mit der neuen DBA-Platine nutze ich diese Doppelaufspaltung des Bassbereichs nebenbei noch, um den unteren Zweig auf die DBA-Reise zu schicken (zu Delay und Rears).
Das ist jetzt mal wirklich was neues, Gert. Ich hatte tatsächlich angenommen, dass jedes Chassis halt seinen Weg geht und nur die mit nach hinten abstrahlenden Chassis bestückten Boxen die Halbaufteilung (oder wie wollen wir das nennen?) enthalten. Dass das nicht so ist, ist mir neu. Dazu habe ich mir nun auf Eurer Seite die technischen Daten noch einmal angesehen und schließe aus den Daten für die Trafos, dass pro Chassis nur (duck und weg) eine Endstufe eingesetzt wird. B&M hatte mit der Nano ja mal einen Versuch gestartet, den ich dahingehend verstanden hatte, dass der Tiefmitteltöner -- es handelte sich um eine recht kleine Zweiwegbox -- mit zwei Wegen, die auch zwei Verstärker bedeuteten, befeuert wurden. Weil sich das besser regeln ließe, wie mir ein -- ich meine rauschebärtiger -- B&M-Mann auf der IFA damals auf meine Frage antwortete.

Es ist schon interessant, was man meint, zu wissen, ohne es zu tun. Ich habe nun doch nochmal nachgesehen http://passthrough.fw-notify.net/downlo ... ogramm.pdf -- das Internet hat auch Vorteile -- und muss betrübt feststellen, dass die Nano zwar drei Wege, jedoch nur zwei Endstufen hat, die Signale also nicht vor dem Chassis, sondern vor der Endstufe zusammengeführt werden. Wieder was gelernt. Nicht nur über Lautsprecher, sondern sogar über mich! So soll es sein. Nebenbei bemerkt: ich würde sagen, ich habe mit eben jenem Herren gesprochen, der in dem Prospekt auf der Einführungsseite abgebildet ist.

Also, zusammengefasst handelt es sich bei der Fütterung der Bässe der 5.4 um eine ganz ähnlich der der B&M Nano damals. Ist die Regelungstechnik unterschiedlich? Also nicht zwischen der B&M und der AGM, sondern zwischen den beiden Wegen der AGM? Also den beiden die Basschassis antreibenden? So interessant ist die B&M Nano denn doch nicht.

Herzliche Grüße

PETER
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musikgeniesser
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VIELE -- JEDOCH NICHT ZU VIELE -- WEGE FÜHREN NACH ROM

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Ulli,
moin Forenten,
modmix hat geschrieben:Wie soll das denn gehen - ein Chassis teilen sich die beiden Endstufen ?
ganz genau. Ob das funktionieren könnte, weiß ich nicht. Wüsste ich es, hieße die Marke vielleicht nicht B&M, sondern P&M. Ach so, weiß nicht jeder, dass mein Nachname mit M beginnt.

Was ich weiß, ist, dass Herr Knerr -- Rainer (JoeBroesel) meinte, dass er das sei (womit er für mich zum Ausdruck brachte, dass jener dort seinerzeit einiges zu sagen hatte) -- von B&M die Dreiwegteilung der Frequenzweiche als wahre Wunderwaffe der Aktivtechnik präsentiert hatte. Eben die Aufteilung auf drei Wege und dann -- vor dem Chassis -- die Zusammenführung der unteren beiden auf ein Chassis. Wo Herr Knerr in dieser Beschreibung die Zusammenführung genau angesiedelt hatte, erinnere ich nicht mehr. Offenbar hat sich in meiner Vorstellung das Bild festgesetzt, nach den Endstufen. Mit einem Doppelschwingspulen-Chassis wäre das sogar problemlos machbar. Ob man auch zwei Endstufen auf einen Verbraucher zusammenführen kann, weiß ich nicht -- siehe oben. Tatsächlich hat Herr Knerr die Zusammenführung unmittelbar nach der Frequenzweiche vorgenommen. Ansonsten finde ich die Nano nicht sonderlich interessant.
modmix hat geschrieben:
musikgeniesser hat geschrieben:Ich habe nun doch nochmal nachgesehen http://passthrough.fw-notify.net/downlo ... ogramm.pdf
So klappt es auch mit dem Link: http://www.johannes-krings.com/1995%20BM_Programm.pdf
Passthrough, stimmt: ich habe mich zu der Seite durchgehangelt, dabei kommen dann wohl solche Bandwurmadressen heraus. Sollte ich es bis dahin nicht wieder vergessen haben, versuche ich, künftig darauf zu achten. Auf jeden Fall danke, Ulli, für den Hinweis.

Herzliche Grüße

PETER
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Peter,

zwei Endstufen auf einen Lautsprecher loszulassen geht auch, z. B. bei Chassis mit Doppelschwingspule kann jede Endstufe eine Schwingspule füttern. Oder man beschaltet die Endstufen in Brückenschaltung, dann ist das Chassis nicht am Endstufenausgang gegen Masse angeschlossen, sondern gegen die andere Endstufe, die dann mit dem invertierten Signal angesteuert wird. Das verdoppelt die Spannung und vervierfacht die Leistung theoretisch. Jede Endstufe sieht aber nur die Hälfte des Lastwiderstandes, arbeitet bei einem Chassis mit 4 Ohm also auf 2 Ohm - das muss die Endstufe erstmal vertragen. Oder man nimmt ein Chassis mit 8 Ohm, dann sieht jede Endstufe 4 Ohm und so kommt die doppelte Leistung raus im Vergleich zu einer Endstufe an 4 Ohm. Man kann die Brückenschaltung auch kombinieren mit einer Doppelschwingspule, also diese mit vier Endstufen betreiben, je zwei gebrückt an jeder Schwingspule. So macht das Friedrich Müller bei seinem Silbersand-Sub.

Bei der Nano ist ebenso wie bei der BM4 eine Dreiwegweiche im Einsatz, und die beiden unteren Wege werden vor der Endstufe, genauer gesagt vor dem Integrierer, addiert. Die Regelung für beide Zweige unterscheidet sich nicht. Allerdings nimmt ihre Wirkung prinzipbedingt in Richtung Übernahmefrequenz zum HT hin ab. Bei der AGM-Lösung geht es aber im Vergleich zur Nano/BM4-Lösung nicht um den TT-MT-Bereich, der zur Einsparung eines Mitteltöners zusammengefasst wird (20-180Hz und 180-ca. 1000Hz), sondern um den TT- und TMT-Bereich (16-100Hz und 100-400Hz). Bei 400Hz habe ich das TT-Chassis aber noch fest im Gegenkopplungsgriff, was bei 1000Hz nicht mehr der Fall ist. Der Grund für die Auftrennung ist, dass sich im Bereich bis 100Hz die meisten Raumprobleme tummeln und man so den Pegel auf die Gegebenheiten gut anpassen kann. Steht eine Box z. B. im Eck, wird dadurch der TT-Bereich mehr betont als der TMT-Bereich. So hat man eher eine Chance, einen vernünftigen Frequenzgang einzustellen.

Nicht ganz unterschätzen sollte man jedoch, dass die Aufspaltung in einen Weg mehr als eigentlich von der Chassiszahl bzw.-art her gesehen notwendig wäre, auch Nachteile bringen kann. Macht man das mit einer herkömmlichen (sog. minimalphasigen) Frequenzweiche wie damals BM, schleichen sich bei der Übernahmefrequenz Phasenfehler ein, obwohl die beiden Zweige von demselben Töner übertragen werden. Hier ist die S-Weiche klar im Vorteil.

Viele Grüße
Gert

P.S.
musikgeniesser hat geschrieben:Damit muss sich der Bass verbessern, weil die Raumanregung von mehr Punkten als mit der kleinen Box erfolgt (das hättest Du, Gert, nicht -- okay, kaum -- besser sagen können, gell? Habe ich gut gelernt, oder?).
Kaum :cheers:
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wgh52
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Einen Töner einsparen

Beitrag von wgh52 »

Freunde,

ich erlaube mir das "Nano Weichenprinzip" durch Bild zu erläutern:

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Es ist wirklich so einfach wie wirksam. Man bekommt im Bass-Mitteltonbereich sozusagen einen 2-Band-Equalizer, der zur moderaten Raumanpassung oder auch zur moderaten Auffüllung der ominösen "Grundtonsenke" hergenommen werden kann.

B&M positionierte die Nano damals als ebenbürtigen 3-Wege BM-6 Nachfolger mit nur zwei Tönern. :wink:

Hoffe das hilft zum Verständnis.

Gruß,
Winfried

PS: Falls wir hier zu weit off-topic gehen, könnte man die betreffenden Beiträge auch auslagern.

2373
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musikgeniesser
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ZUM GESAMTKONZEPT: NACHGEFRAGT

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Harald,
moin Gert,
moin Forenten,

nachdem ich die zusätzliche Aufteilung in der Frequenzweiche bei 100 Hz verstanden habe, ist es also nun so, dass aus der Weiche zunächst einmal ein Vierwegsignal kommt, so, wie es bei der 7.4 oder der 4.4 auch der Fall ist. Ursprünglich hattest Du, Gert, das für Raumanpassungen ganz nützlich gefunden, was mir einleuchtet.

Das Tieftonsignal wird hier bei Deiner, Harald, Box erstmals gesondert herausgeführt, um es für den Aufbau eines Doppelbass-Feldes nutzbar zu machen. Dazu wird es in ein Behringer DCX 2496 geleitet, wo es digital verknödelt, sprich, in erster Linie verzögert wird, damit die Bassfalle funktioniert. Dazu wird es zunächst wieder digitalisiert, dann verarbeitet, um anschließend wieder analogisiert zu werden, richtig? Nebenfrage: hast Du wirklich eine Temperaturführung für die Verzögerung? Hast Du eine neue Heizung bekommen und nutzt nun die Witterungsführung der alten hierfür? Wie ist überhaupt das Verhalten des Schalls über die Temperatur?

In Peters (Realperfekt) Strang habe ich nämlich gelernt, dass passive Bassfallen raumdominierende Ausmaße annehmen müssen, was ich recht unbefriedigend finde. Insofern gefällt mir die Idee, dies aktiv zu bewerkstelligen, um einiges besser, obgleich ich überzeugter Energiesparer bin. Es muss eben das Gesamtbild stimmen und das tut es in meinen Augen hier mehr.

So weit, so gut. Verstehe ich das richtig, dass die Funktion, die der Linn G-Akurate DS/1 erfüllt, von dem RME Fireface UC auch erfüllt wird, nur, dass der Linn halt auf Stereo beschränkt, dafür aber schöner ist, also schöner klingt und einen eigenen Speicher enthält?

Hast Du dann Deine Stereo-Musik auf dem Linn abgelegt und die Mehrkanalsignale im PC? Dann würde ich beginnen, das ganze zu verstehen.

Grundsatz: die Wandler in den AGM-Boxen sind bis auf weiteres stillgelegt, verstehe ich auch das richtig?

Herzliche Grüße

PETER
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Peter,
musikgeniesser hat geschrieben:Das Tieftonsignal wird hier bei Deiner, Harald, Box erstmals gesondert herausgeführt, um es für den Aufbau eines Doppelbass-Feldes nutzbar zu machen. Dazu wird es in ein Behringer DCX 2496 geleitet, wo es digital verknödelt, sprich, in erster Linie verzögert wird, damit die Bassfalle funktioniert. Dazu wird es zunächst wieder digitalisiert, dann verarbeitet, um anschließend wieder analogisiert zu werden, richtig? Nebenfrage: hast Du wirklich eine Temperaturführung für die Verzögerung? Hast Du eine neue Heizung bekommen und nutzt nun die Witterungsführung der alten hierfür? Wie ist überhaupt das Verhalten des Schalls über die Temperatur?
Das Bass-Signal wird vom Behringer digitalisiert, zeitlich verzögert und dann wieder in ein analoges Signal verwandelt. Den Behringer steuere ich über ein eigenes kleines Remote-Programm, welches über eine RS232 Schnittstelle an meinen Computer angebunden wird. Ja, da war doch was RS 232 hmm - alte Technik. Aber funktioniert ausgezeichnet. Den Delay kann man über die Abstandsangabe in m eingeben:

Bild

und dann die gültige Temperatur einstellen (zur Zeit etwas höher 8) )

Bild

Das mache ich manuell und eigentlich auch nur aus "Spaß an der Freud". Als wir hier darüber diskutiert hatten, wie so ein DBA eigentlich funktioniert, hatten wir auch gesehen, dass der Temperatureinfluss keine große Rolle spielt.
musikgeniesser hat geschrieben:In Peters (Realperfekt) Strang habe ich nämlich gelernt, dass passive Bassfallen raumdominierende Ausmaße annehmen müssen, was ich recht unbefriedigend finde. Insofern gefällt mir die Idee, dies aktiv zu bewerkstelligen, um einiges besser, obgleich ich überzeugter Energiesparer bin. Es muss eben das Gesamtbild stimmen und das tut es in meinen Augen hier mehr.
Ich persönlich gehe bei der Aufstellung und Optimierung in folgender Schrittfolge vor: (1) Wahl des Raumes (2) Wahl der Lautsprecher (3) Wahl der aktiven raumakustischen Maßnahmen (z.B. DBA) (4) Wahl der passiven raumakustischen Maßnahmen und (5) Korrektur durch FIR (z.B. AcourateNAS)

Alles was ich bei den Schritten weiter vorne schon verbessern kann, erspart mir den Aufwand bei einem der späteren Schritte (z.B. ein größerer Hörraum hat eine niedrigere fundamentale Resonanzfrequenz; bei einer Länge von 8 m liegt die bei ca. 21 Hz da braucht es dann eher keinen DBA mehr).

Da ich persönlich bei (1) keine Wahl hatte und ich andererseits nicht mit den Raummoden leben möchte, gehe ich den DBA-Weg. Die Gegenbässe tragen zum gesamten Klangbild bei und die 5.4 müssen hierzu im Bass etwas reduziert werden (Gert hat dafür beim Aufbau seiner DBA-Platine einen Schalter vorgesehen). Wenn das fertig ist, stelle ich gerne ein Bild ein.

Nun das alles hilft jetzt nicht wirklich zum Energiesparen - Du bringst mich da in Erklärungsnot, lieber Peter - aber es ist doch ein gewisser Trost, dass die Gegenbässe das Bass-Bild untermauern ganz ähnlich wie es "normale" zusätzliche Subs tun würden [die ich jetzt nun für sich nicht gebraucht hätte bei den 5.4 - bitte das nicht falsch zu verstehen].
musikgeniesser hat geschrieben:So weit, so gut. Verstehe ich das richtig, dass die Funktion, die der Linn G-Akurate DS/1 erfüllt, von dem RME Fireface UC auch erfüllt wird, nur, dass der Linn halt auf Stereo beschränkt, dafür aber schöner ist, also schöner klingt und einen eigenen Speicher enthält?
Die Hauptkette ist Stereo: Linn --> AGM fertig. Darauf lege ich persönlich den höchsten Wert, denn da habe ich das für mich wichtige Musikmaterial. Wir kamen dann auf die Idee mit dem DBA (wegen der Raummoden in meinem kleinen Hörraum) und auf die BM 6. Warum BM6? Das ist ein bisschen auch eine sentimentale Sache. Zwei Subs würden es auch tun.

Wenn aber die BM 6 nun mal da sind, dann kann ich auch Surround Experimente machen. Und da das für mich neu ist, verwende ich den Compi und das schweizer Offiziersmesser (frei nach Fujak) Fireface. Das klingt Klasse, ist aber - so wie ich das Fireface anbinde (über USB, ohne Reclocker) qualitativ nicht vergleichbar mit einem guten Streamer.

Das Fireface habe ich sowieso, weil ich damit Messungen machen kann (Acourate), auch gerne mal Aufnahmen mache (Audacity) und ich mich damit ein bisschen wie ein kleiner Toningenieur an seinem Mischpult (Totalmix) fühlen kann. Zum Speicher komme ich gleich.
musikgeniesser hat geschrieben:Hast Du dann Deine Stereo-Musik auf dem Linn abgelegt und die Mehrkanalsignale im PC? Dann würde ich beginnen, das ganze zu verstehen.
Die Dateien liegen alle auf USB-Festplatten.

(A) Anbindung des Linn:
USB-Festplatte --> Notebook (dessen Lüfter kaputt ist, daher sehr, sehr leise :mrgreen: ) mit Kinsky (von Linn) als Player, über Netzwerk --> Router --> Linn

Da der Linn damit ans W-Lan angeschlossen ist (er selbst kommt mit W-Lan alleine nicht klar und will immer ein Netzwerkkabel RJ45), kann ich den Linn dadurch auch fernsteuern z.B. über iPad mit Kinsky als App.

(B) Anbindung für Mehrkanal
USB-Festplatte --> Notebook (ein anderes, das stärker belastbar ist und zukünftig auch einen blu ray Laufwerk haben wird) mit JRiver als Player, über USB --> Fireface UC

Das ist jetzt meine Konstellation. Man kann die Daten für den Linn auch sehr gut auf ein NAS ablegen und dann den Linn gleich über das iPad ansteuern. Geschmackssache und Preisfrage. Ein gutes NAS kostet mehr Geld als einfache USB Platten.
musikgeniesser hat geschrieben:Grundsatz: die Wandler in den AGM-Boxen sind bis auf weiteres stillgelegt, verstehe ich auch das richtig?
Die 5.4 arbeiten analog. Ich habe Michael und Gert gebeten, bei meinen 5.4 keinen Wandler einzubauen, denn das wäre bei meinem Namen nicht vertretbar. :wink:

Viele Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Einzug der Ladies

Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe Freunde des geregelten Realklangs,

ein weiterer Baustein meiner zukünftigen Kette ist gestern eingetroffen: das Pärchen alter Backes & Müller BM 6 V-Fet (Arbeitstitel "die Ladies"), die zukünftig als Gegenbässe und Surround-Lautsprecher bei mir eingesetzt werden. Ich weiß im Detail nicht, was Michael mit den BM 6 angestellt hat, aber sie klingen fantastisch gut. In Grundzügen ist alles vorhanden, was ich mir von einer sehr guten Reproduktion erwarte. Der Klang löst sich von den LS, die Tonalität ist sehr realistisch und dynamische Wucht ist sofort vorhanden, wenn es das Aufnahme-seitig braucht. Im Vergleich zu den AGM 3.3 spielen die BM 6 nicht so fein differenziert, aber sie konturieren - gewissermaßen holzschnittartig vergröbert - die Aufnahmen sehr präzise.

Gerade sitzt Herr Kirkpatrick bei mir und spielt auf seinem Clavichord das Wohltemperierte Klavier von Bach:

Bild

Dieser erste Teil wurde übrigens aufgenommen von Harald Baudis (ein Toningenieur, den Winfried Dunkel mir empfohlen hatte und dessen Aufnahmen mir immer wieder positiv auffallen). Ich habe sie invertiert und geflowt. Dies ist für mich ein Paradebeispiel für eine Aufnahme, die ich nur mit einer hervorragenden Kette genießen kann. Das Clavichord hat zwar gewisse dynamische Modulationsmöglichkeiten aber doch sehr begrenzt, vor allem wenn man es mit dem Flügel vergleicht auf dem das Wohltemperierte Klavier heute normalerweise musiziert wird. Dennoch, Bach hatte ein solches Clavichord in seinem Arbeitszimmer stehen und er soll dieses Instrument sehr geliebt haben.

Die Reproduktion von diesem kleinen Instrument ist jetzt in meinem Hörraum. Das machen die BM 6 räumlich und tonal unglaublich realistisch. Schnell wird diese Aufnahme langweilig, wenn sie nicht auf einem solchen Niveau reproduziert wird. Natürlich können die AGM 3.3 das auch ganz hervorragend aber meinen persönlichen kleinen High-End-Test bestehen die BM 6 mit Bravur! Danke Michael!

Beste Grüße
Harald
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G(e)-Kabel & Co.

Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

wieder bin ich ein Schrittchen weiter. Ich habe jetzt alle notwendigen Verbindungen zusammen.

So einfach meine Kette eigentlich ist, so war es zwar trivial aber doch mit einem gewissen Aufwand verbunden, die Verbindungen zu beschreiben und zusammenzustellen. Hier im Telegramm-Stil und nur für diejenigen von Euch, die daran interessiert sind.

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Nr. 1 XLR Verbindung zwischen G-ADS/1 und Hautplautsprecher. Gleichzeitig RCA Rückleitung des TT-Signals für die Gegenbässe und Schaltsignalleitung für die Einschaltung der Hauptlautsprecher. Der G-ADS/1 hat entsprechende Schaltausgänge. Hier handelt es sich um das G-Kabel, von dem hier schon mal berichtet wurde.

Nr. 2 XLR Verbindung zwischen Fireface UC und G-ADS/1 für den Fall, dass der Fireface das Stereo-Hauptsignal liefert. Der G-ADS/1 befindet sich dann im Standby Modus und schleift dieses Signal durch.

Nr. 3 RCA Rückleitung der Gegenbässe hin zum Eingang des Behringer DCX

Nr. 4 vom Behringer aufbereitetetes Gegenbass-Signal hin zum asymmetrischen Eingang der BM 6. Gleichzeitig Übertragung der 12 V Schaltspannung an die BM 6.

Nr. 5 XLR Verbindung für die Surround-Kanäle zwischen Fireface UC und symmetrischem Eingang der BM 6. Gleichzeitig Übertragung der Schaltstannung von 12V an die BM 6 (in der Verbindung vorgesehen und nur für den Fall, dass der Gegenbass nicht in Betrieb ist; einmal BM 6 einschalten reicht ja).

Nr. 6 Einspeisung der Schaltspannung 12V für den Fall dass der G-ADS/1 im Standby arbeitet.
Hintergrund: Der G-ADS/1 liefert im Streamer-Betrieb die 12 V Schaltspannung sowohl für die Haupt-LS als auch für die Gegenbässe. Für den Fall, dass Fireface die Quelle ist (z.b. im Mehrkanal-Betrieb), befindet sich der G-ADS/1 im Standby. Dann wird die 12 V Schaltspannung von einem Peaktech Netzteil geliefert. Der G-ADS/1 besitzt einen für diesen Zweck vorgesehenen Schalteingang und schaltet "verodert" auf die Schaltausgänge durch.

Nr. 7 Schaltleitung für die BM 6.

Nr. 8 Verbindung zur Spannungsversorgung für das Fireface UC zu einem weiteren Peaktech-Netzteil.

Nur ein Teil der Verbindungen konnte ich konfektioniert erwerben. Dank der Unterstützung von Gert (G-Kabel Nr.1) und Michael (Nr. 4, 5 und 6) habe ich aber jetzt alle Kabel beisammen.

Beste Grüße
Harald
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