Harald (AGM 5.4; FM 202; BM 8, BM 6; Abacus A-Box 10, C-Box 2)

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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Michael,

das war ein super netter Besuch von Dir und ein richtig toller Nachmittag gestern. Das ist das schöne an unserem Hobby, dass man sich gegenseitig besuchen muss, denn so leicht transportabel sind unsere Schätzchen dann auch wieder nicht.
mike hat geschrieben:]Und bei wirklich fast jedem Stück - ich glaube es ging mit dem Köln Concert von Keith Jarrett los - bekam ich eine Gänsehaut. Ich hätte es nie für möglich gehalten, das es möglich ist, Musik so erleben zu können - außer live. Seit gestern weiß ich, dass es doch geht.
Du hattest große Freude daran und ich kann Deine Begeisterung gut nachvollziehen. Denn auch bei mir ist es noch nicht so lange her, dass ich bei altbekannten Stücke mit einem Schlag viel mehr Details hören konnte. Eine Entdeckungsreise!
mike hat geschrieben:Um es vorweg zu nehmen, meine Entscheidung, die AGM 4.4 und den ADSM zu bestellen, war vollkommen richtig und ich kann es kaum erwarten bis die Schätzchen bei mir einziehen.
Glückwunsch zu dieser Entscheidung! Mit einer solchen Kombi wirst Du sicher viel Freude haben! Bei dem VBA kann ich Dich gerne unterstützen. Und falls Du zwischenzeitlich nochmal "ein Ohr nehmen" möchtest: Es ist ja nur ein Katzensprung von Bonn nach Bad Honnef. :cheers:

Beste Grüße
Harald

P.S.: Über meine "Baustelle" werde ich dieser Tage berichten. Uli Brüggemann hat mir einen großen Schritt weitergeholfen.

P.P.S: @Peter: Über das gleichschenklige Türflügel-Bild muss ich nachdenken. :D
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mike
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Beitrag von mike »

nihil.sine.causa hat geschrieben:... Bei dem VBA kann ich Dich gerne unterstützen. Und falls Du zwischenzeitlich nochmal "ein Ohr nehmen" möchtest: Es ist ja nur ein Katzensprung von Bonn nach Bad Honnef. :cheers:
Hallo Harald,

das finde ich richtig prima, dass Du mir beim VBA "Nachhilfe" anbietest, ich denke mit ein wenig Unterstützung des örtlichen VBA Gurus 8) bekomme ich das bei mir dann ein gutes Stück schneller ans Laufen.

Das Angebot nehme ich gerne an! Ich denke, ich kann dann zusammen mit Andi, der ja wohl auch im November seine AGM bekommt einen Grundkurs bei Dir buchen. :wink:

Viele Grüße
Michael
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nihil.sine.causa
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In eigener Sache

Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe Forumsfreunde,

in den letzten Wochen und Monaten habe ich mich hier im Forum sehr zurückgehalten. Hintergrund: ich hatte beruflich und vor allem privat viele Themen, die mich intensiv beschäftigt und mich mit Beschlag belegt haben. Wenn ich dann doch mal etwas Zeit hatte, habe ich mich auf das (aktive) Musikhören konzentriert und eben weniger auf das Lesen und Schreiben von Beiträgen. Der eine oder andere von Euch hat sich sicher auch gewundert, denn es ist doch so manche Anfrage oder Mail ungewöhnlich lange unbeantwortet geblieben. Bitte seht mir das nach.

Die Leidenschaft für unser Hobby hat dabei aber nicht gelitten und so haben sich dann doch einige Themen angesammelt, über die ich berichten will. Auch das Aktive Jahrbuch benötigt dringend Pflege. Nun sieht es zeitlich wieder etwas besser aus. Und daher kann ich in der nächsten Zeit auch hier im Forum wieder aktiver werden.

Manche dieser Themen brauchen auch ihre Zeit und so war ich ürsprünglich der Ansicht, mir eine Kette aufzubauen, um mich dann nur noch mit dem Hören zu befassen. Aber so einfach ist es nicht. Und wenn ich mich etwa an den Mehrkanal-Workshop bei Silbersand im letzten Jahr erinnere und an die Qualität Emotion 5 als Center dort, oder an meinen kürzlichen Besuch bei Gert und an die feine Struktur der Bühnendarstellung in seinem neuen Hörraum, so muss ich mir eingestehen, dass ich so vieles noch anders und besser machen kann. Mir kommt das Brecht-Zitat in den Sinn: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen." Die Beschäftigung mit offenen Fragen kann das Leben ja auch bereichern (auch wenn Brecht das sicher völlig anders verstanden wissen wollte). Und daher freue ich mich auf viele kleine und große Veränderungen in der kommenden Zeit.

Beste Grüße
Harald
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Harald,

willkommen zurück!
nihil.sine.causa hat geschrieben:Und daher freue ich mich auf viele kleine und große Veränderungen in der kommenden Zeit.
Das hört sich vielversprechend an...

Viele Grüße
Fujak
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Harald,

Nun denn, dann bin ich ja mal gespannt wie ein Flitzebogen was denn da so Neues kommen wird.

Grüße

Oliver
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Siriuslux
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Beitrag von Siriuslux »

Das kann doch nur heissen G-Oppo BDP-105 :wink:, der neue Center ist ja noch in der Mache, wie man so aus dem märkischen Kreis hört.

Viel Spass damit, mir macht er jedenfalls Spass, wenn er nur noch gapless über's Netz spielen könnte, dann wäre die Sache perfekt.

Gruss, Jörg
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Mehrkanal-Upgrade

Liebe Forumsfreunde,

lange habe ich hin und her überlegt, welche Surround-Lösung ich perspektivisch angehen soll. Eigentlich bin ich – was Mehrkanal betrifft – ein Freund von Computer-Lösungen und habe eine lange Zeit mit meinem RME Fireface UC in Verbindung mit JRiver gearbeitet. Auf die Dauer war der Klang des einfach via USB an den Computer angebundenen Fireface UC nervig. Recherchen und Tests nach einer Alternative (wie z.B. das Fireface UFX) haben mich aber nicht überzeugt, insbesondere wenn ich direkt mit dem G-Oppo 105 verglichen habe. Daher habe ich mich am Ende für den G-Oppo entschieden. Obwohl ich den G-Oppo ausschließlich für Mehrkanal einsetze, habe ich Gert sowohl das Stereo als auch das Mehrkanal-Upgrade machen lassen. Ich hatte das vorher schon einmal sehr genau vergleichen können. Auch im Mehrkanal-Betrieb profitieren die Front-Kanäle L/R sehr von der Qualität des Stereo-Upgrades.

Seit einiger Zeit verwende ich eine um 90° gekippte BM6 als Center. Ich habe sie so ausgerichtet, dass ihr Hochtöner auf Ohrhöhe sind genauso wie die Hochtöner der AGM 5.4 Hauptlautsprecher. Damit bekomme ich eine sehr überzeugende Bühnendarstellung. Die Feindynamik der BM6 ist dabei weniger gut differenziert als die der Haupt-LS. Daran kann ich in der Zukunft noch arbeiten. Für die Bedienung des Oppo wie auch für Videos habe ich einen einfachen 42 Zoll Flachbild-Fernseher auf den Boden gestellt. Damit ist der akustische Center zwar nicht in der Bildmitte lokalisiert, aber bei Musikvideos ist das Bild häufig sowieso nicht mit der Bühnendarstellung korreliert. Daher kann ich diesen Kompromiss gut eingehen. Kinogenuss ist damit zwar auch möglich – aber wenn es um die genauere Mitten-Darstellung in Ton und Bild geht, z.B. bei Sprechenden Akteuren, habe ich an der Zweitkette nach wie vor die Doppelcenter-Lösung.

Der Übersichtlichkeit halber hier mal der derzeitige Stand meiner Haupt-Abhörkette:

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  • Die Stereo-Kette besteht ganz puristisch aus dem G-ADS/1 DAC und den AGM 5.4
  • Mehrkanal-Quelle ist der G-Oppo. Center ist eine um 90° gekippte BM6. Als Surround-LS verwende ich zwei BM6 V-FET. Der 42 Zoll Flachbild-Fernseher steht auf dem Boden unter dem Center. Der Sub-Kanal wird vom Oppo auf die Haupt-LS aufgemischt.
  • Schließlich läuft bei allen Betriebsarten der Gegenbass mit. Tieftonsignale unter 100 Hz werden dabei nach der S-Weiche an einem gesonderten Ausgang der AGM 5.4 (Gegenbass-Platine) bereit gestellt und zur Verzögerung durch den Behringer DCX2496 geschickt (zweimaliges Gegenfeuer). Als Gegenbässe verwende ich (über einen gesonderten Eingang unter Umgehung der Weiche) ebenfalls die BM6 V-FET, die möglichst nah an der Hinterwand stehen.
Ja so ist es jetzt wieder ist es eine Gertifzierte Lösung geworden. Und damit bin ich bisher sehr gut gefahren, besonders was das lange, unangestrengte Hören betrifft. Und mit dem G-Oppo ist Dir wieder mal ein echter Husarenstreich geglückt, lieber Gert. Besonders im (Mehrkanal-)Streamer-Betrieb bringt der G-Oppo eine wunderbar differenzierte Feindynamik.

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Gerade höre ich Lang Lang „Life in Vienna“. Das ist eine ganz hervorragende Klavieraufnahme. Der Steinway D-Flügel auf der Holzbühne im Goldenen Saal steht so selbstverständlich (wenn auch natürlich verkleinert) in meinem Hörraum und ich höre glockenklare Anschläge mit wunderbar rundem Klang. Lang Lang nervt mich ein wenig, wenn ich ihm zuschaue. Seine Interpretation der Appassionata z.B. überzeugt mich dennoch: leidenschaftlich und sehr virtuos.

Beste Grüße
Harald
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Herbert Z
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Beitrag von Herbert Z »

Lieber Harald,

herzlichen Glueckwunsch zur Erweiterung und damit zum Vorstoss in neue Klangdimensionen. :cheers:
nihil.sine.causa hat geschrieben: Ja so ist es jetzt wieder ist es eine Gertifzierte Lösung geworden. Und damit bin ich bisher sehr gut gefahren, besonders was das lange, unangestrengte Hören betrifft. Und mit dem G-Oppo ist Dir wieder mal ein echter Husarenstreich geglückt, lieber Gert. Besonders im (Mehrkanal-)Streamer-Betrieb bringt der G-Oppo eine wunderbar differenzierte Feindynamik.
... dem kann ich nur beipflichten.

Besten Gruss

Herbert
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snilax
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Beitrag von snilax »

Hallo Harald!

Danke für Deinen Bericht. Wie regulierst Du denn die Lautstärke?

Dank im Voraus für die Antwort
snilax
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Snilax,
snilax hat geschrieben:Wie regulierst Du denn die Lautstärke?
Die Lautstärke regle ich in allen Fällen digital.

Bei der Stereo-Lösung regle ich die Lautstärke über den Linn. Dabei achte ich darauf, dass ich auf der Linn Lautstärke-Skala nicht über 84 komme, da es sonst zu Clipping kommen kann (1 Punkt auf dieser Skala entspricht ungefähr in 1dB). Die Empfindlichkeit der AGMs ist entsprechend eingestellt, so dass ich in den 70ern dieser Skala bleibe, auch wenn es mal sehr laut werden soll. Für den normalen Betriebszustand habe ich als Leisehörer eine analoge Absenkung um 12 dB gewählt, die ich z.B. direkt an den AGMs einstellen kann und bleibe damit ebenfalls in den 70ern der Linn-Skala. Damit dürfte ich immer im Headroom bleiben und keine Bits verlieren durch die digitale LS-Regelung.

Bei der Mehrkanal-Lösung regle ich die Lautstärke über den G-Oppo. Die Skala geht hier bis 100 ohne Clipping-Gefahr (1 Punkt auf der Oppo-Skala entspricht ungefähr 0,5 dB). Der Linn Stereo-Streamer bleibt dabei ausgeschaltet und schleift das symmetrische Stereo-Signal in diesem Betriebszustand einfach passiv durch.

Im Vorfeld habe ich die Mehrkanal-Lautsprecher entsprechend eingepegelt. Ich verwende dabei das LS-Management von Oppo. Dabei wird ein Bereich von +- 10 dB angeboten. Vorsicht: alles was über 0 dB geht, führt zu Clipping. Also beim Oppo LS-Management immer nur abschwächen, niemals verstärken. Gert hat das neulich einmal durchgemessen und mich darauf aufmerksam gemacht. Die Lautsprecher habe ich übrigens alle auf "groß" gestellt, weil ich nicht möchte, dass mir der Oppo irgendwelche Phasendrehungen im Bass-Bereich dazuzaubert. Und die BM6en sind ja "Große", passt also.

Beste Grüße
Harald
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Franz
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Besuch bei Harald - oder: Platz ist in der kleinsten Hütte

Beitrag von Franz »

Hallo Harald,

ich will es kurz machen: Dir und deiner lieben Frau sei gedankt, daß ich gestern die Möglichkeit hatte, euch besuchen zu können. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, zu sehen und zu hören, wie du deine Vorstellungen für dich so umgesetzt hast. Über die Qualität deiner Geräte müssen wir nicht lange reden, die steht einfach für sich und dementsprechend ist auch die Gesamtperformance auf einem sehr hohen Niveau. Musikhören bei dir macht Spaß, egal, ob nun Stereo oder Mehrkanal. Besonders beeindruckend fand ich deine Umsetzung des Gegenbasses durch die rückwärtig stehenden BM 6, die die Tiefbasswahrnehmung in diesem doch eher kleinen und zudem akustisch recht schwierig in den Griff zu bekommenden Raum in erstaunlichem Maße gewährleisten. Ich muß gestehen, ich hab das nach Betreten des Raumes in dieser Form nicht für möglich gehalten. Du hast das akribisch mit viel Sachkunde und Engagement hinbekommen und bleibst da ja noch weiter am Ball. Es war schon erstaunlich, welche Qualität der Wiedergabe du in diesem Raum schon verwirklicht hast. Dafür Hut ab, Respekt und Daumen hoch. Es hat wirklich Spaß gemacht, dort sowohl meiner mitgebrachten Musik zu lauschen als auch deiner Musik, die ich sowohl in Stereo als auch in Mehrkanal hören konnte. Außerdem hab ich kurz in den G-Oppo reinhören können und konnte auch bildlich mittels Bluray interessante Momente erleben. Also, Bild mit Ton, das hat was, werde ich mir wahrscheinlich auf meine to do-Liste setzen. Als ich mich nach 6 Stunden Aufenthalt wieder auf den Rückweg machte, hatte ich das Gefühl, daß die Zeit wie im Fluge vergangen war.

Danke für die nette Gastfreundschaft, Grüße auch an deine liebe Frau und ganz herzlichen Dank für die leckeren "Knällchen". Hoffe, wir sehen uns wieder, sei es bei dir oder mir. :cheers:

Gruß
Franz
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Franz,

das war ein wirklich netter Besuch von Dir. Auch wenn wir musikalisch ganz unterschiedliche Interessen haben, haben wir so viele gemeinsame Themen gefunden. Allem voran die geregelten Aktivlautsprecher.

Ja, mein Hörraum ist klein und das hat eben seine Nachteile. Daher ist der Gegenbass so dringend notwendig, sofern man an Tiefbass interessiert ist. Ich werde den Gegenbass weiter optimieren, dazu dann mehr, wenn es amtlich wird.

Unser Hobby ist schon sehr vielseitig und so danke ich Dir für die vielen Anregungen, die ich durch Deinen Besuch bekommen habe. Vor allem habe ich in den letzen Tagen auch mal wieder etwas andere Musik gehört. Pink Floyd zum Beispiel. Auf 1/4 Spur Tonband hatte ich mal eine Gesamtaufnahme - lang ist's her.

Momantan höre ich natürlich vor allem Mehrkanalaufnahmen. Durch den G-Oppo, der ja noch ganz neu ist, gibt es viele Details zu entdecken, die ich vorher nicht gehört habe. Auch die Kombination mit Bild ist schön. So habe ich viele meiner BDs wieder durchgesehen und durchgehört. Im Klassikbereich gibt es doch einige schöne Aufnahmen mit Ton und Bild, die einen noch mehr in das Geschehen mit hineinziehen können. Mehrkanal werde ich in jedem Fall weiter ausbauen. Aber auch die Kombination Bild mit Stereo-Ton kann sehr schön sein.

Für alle Mitleser, die bei Knällchen daran denken, dass einer einen Knall haben könnte, möchte ich noch hinzufügen, dass das eine mit dem anderen nicht viel zu tun hat. Knällchen heißt bei uns im Rechtsrheinischen das, was sonst in vielen anderen Gegenden als Döppekooche bekannt ist. Ja das ist seriös, sogar einen Wiki-Artikel gibt es dazu. :D

Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch, bei Dir oder bei mir - wir haben es ja nun wirklich nicht weit.

Beste Grüße
Harald
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Siriuslux
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Beitrag von Siriuslux »

Hallo Harald,

OT an: Friedrich Müller, der Pionier aller aktiven geregelten Lautsprecher wird das bzw. den Knällchen wohl eher als Dibbelabbes kennen, Tom (cinematic) und verschiedene andere wohl auch. OT off

Ich bin ja mal gespannt, was Du noch an Gegenbassmassnahmen in Deine wunderbare Anlage einbauen wirst, und auch wie sich die Sache mit dem Center weiterentwickeln wird, denn da gibt es ja wohl einige, die in Wartestellung sind.

Gruss, Jörg
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Stromkonzept, 1. Teil

Liebe Forumsfreunde,

seit etwa einem Jahr trage ich mich mit dem Gedanken, meine Stromversorgung zu verbessern. Nun signalisierte mir der Elektriker meiner Wahl, er hätte kurzfristig Zeit und so habe ich das Konzept von ihm umsetzen lassen.

Wer jetzt einen Artikel erwartet, der nur mal kurz überflogen werden kann, den muss ich enttäuschen. Für meinen Geschmack sind in letzter Zeit nämlich so manche Darstellungen hier im Forum viel zu kurz geraten. Gerade bei der Stromversorgung ist schnell mal etwas geschrieben. Aber welche infrastrukturelle Gegebenheiten liegen eigentlich vor? Welches Versorgungsproblem möchte man eigentlich lösen? Welche Präferenzen hat derjenige, der die Entscheidungen trifft? Das möchte ich Euch gerne auch darstellen, damit Ihr meine Problemstellung verstehen und meine Lösung für Euch einordnen könnt.

A. Ausgangslage

In meinem kleinen Hörraum hängt die Haupt-Hörkette bislang zusammen mit vielen anderen Verbrauchern (Lampen, Computer nebst Peripherie) an einer Leitung und damit an einem 16A Automaten. Für die Stromversorgung selbst reichen die wenigen Steckdosen in der Wand nicht aus und so habe ich einen Baum von aneinander hängenden Mehrfachsteckdosen. Das Material dafür ist sehr einfach. Standard Qualität aus der Baumarkt Wühlkiste und auf den letzten Metern Beipackstrippen mit meist nur 0,75^2 mm Leiterquerschnitt. Hier dürfte kein größerer Verbraucher mehr dazu kommen, um den 16A Automaten auszulösen. Und ich will in der Zukunft weitere Aktiv-Lautsprecher im Hörraum aufstellen können, also ist Handlungsbedarf gegeben.

Andererseits befindet sich – aus historischen Gründen – in relativer Nähe zu meinem Hörraum eine gut ausgestattete, wenig belastete Unterverteilung. Mit 3x50 A abgesichert und einer sehr dick ausgeführten Zuleitung versehen. "Kraftstrom" steht auf der Abzweigung und dieser ließe sich – mit überschaubarem Aufwand – für den Hörraum nutzen. Mehr noch, die Unterverteilung besitzt eine eigene Erdung mit Potentialausgleichsschiene, welche ihrerseits mit der zentralen Hauserde sehr niederohmig verbunden ist. Also fast eine eigene Erdung für den Hörraum. Das hat mich gereizt, etwas daraus zu machen.

B. Vorüberlegungen

Ohne Strom geht nix (bis auf live-Darbietung akustischer Instrumente und unverstärkten Gesangs). Soweit klar. Aber wie wichtig ist die Stromquelle? Da gehen die Meinungen auseinander. Wir haben einen Standard 230+ V und klare Regeln, was wie abgesichert sein muss. Da wird kein Kabel wirklich warm. Andererseits lassen sich locker 4-5 stellige Summen in Stromzubehör versenken. Ich persönlich – und jetzt komme ich zu meinen Präferenzen – bin davon überzeugt, dass ich bei einer Hörkette vor allem in die Wandler investieren sollte (Schallwandler und DA-Wandler in meinem Fall). Wenn etwas "übrig" ist, investiere ich auch gerne noch in (Vor-)Verstärkerstufen. Bei Kabeln und anderen Bestandteilen der Kette gehe ich dagegen lieber auf einen guten bis sehr guten Studio- oder Industriestandard, greife aber lieber nicht so gerne in die High-End-Kiste. So komme ich zu meiner ersten Regel für meine Stromversorgung:

1. Nimm guten bis sehr guten Industriestandard. Vermeide den Einsatz von „übertrieben“ wertvollem Material.

Lasst mich hier bitte noch eine Vorbemerkung anführen: Die meisten Überlegungen, die ich angestellt habe, basieren auf Vermutungen und auf dem, was ich hier und da aufgeschnappt habe. A-B-Vergleiche sind bei der Stromversorgung nur in Ausnahmefällen möglich und wenn dann meist nicht unter den realen Bedingungen, wie sie herrschen, wenn mal alles verbaut ist.

Hätte ich mir einen höheren Einfluss auf die Gesamtqualität vermutet, wäre ich in etwa so vorgegangen: Festes Verbauen mehrer, unterschiedlicher Leitungen und gezieltes hin- und herschalten im Sinne von A-B-Vergleichen. Das habe ich nicht getan, denn es widerspricht meiner Regel Nr. 1. Wäre aber möglich gewesen.

Was hier also folgt, ist nicht sauber abgeleitet und/oder überprüft sondern lediglich ein "best guess"!

Nun zum nächsten Aspekt. Wir hatten auch mal eine Drehstromdiskussion im Forum. Ich habe das für mich verworfen, denn ich will keine Phasendrehungen zwischen den Stromphasen. Wahrscheinlich passiert da nicht viel, aber besser scheint mir, dass alles im Gleichtakt schwingt. Also eine Phase. Nun habe ich von Gert gelernt, dass es nicht schaden kann, sich mit der Belastung der einzelnen Phasen auseinanderzusetzen. Bei mir ist eine Phase kaum verwendet (außer für Drehstromanbindungen wie bei Herd und Sauna) und diese Phase hat darüber hinaus auch noch eine um 1-3V höhere Spannung als die anderen zwei Phasen bei der Einspeisung ins Haus. Sie wird also auch in der Nachbarschaft nicht so stark belastet. Das war damit mein Kandidat. Also:

2. Nimm eine möglichst unbelastete Phase.

Dann habe ich mir überlegt, dass die beste Basis für eine gute Stromversorgung ein "0-Ohm-Konzept" wäre (idealisiert natürlich). Ich liefere den Netzteilen meiner Geräte im Idealfall eine konstante Spannung. Und die sollen dann das machen, wofür sie gebaut sind. Mit der Spannungsversorgung will ich sie jedenfalls nicht ausbremsen. Also habe ich beschlossen, zwischen der Unterverteilung un dem Hörraum möglichst dicke Leitungen zu verlegen, die noch handhabbar sind. Ich habe mich auf 4mm^2 festgelegt:

3. Binde den Hörraum möglichst niederohmig an die Unterverteilung an (4 mm² waren in meinem Fall gerade noch handhabbar).

Nun könnte ich alles an eine – sagen wir 25A abgesicherte – mit 4 mm² ausgeführte Phase hängen (zur weiteren Verteilung kommen wir später). Von der Leistungskapazität her, wären das ca. 5,8 kW – das müsste eigentlich ausreichen.

Ich will aber – auch aus praktischen Gründen – verschiedene schaltbare Stromkreise haben. Vor allem möchte ich Quellgeräte und Lautsprecher trennen können. Und da die Lautsprecher mit ihren Endstufen sowieso viel mehr Leistung benötigen, gönne ich auch den LS zwei verschiedene Stromkreise:

4. Verteile die Last auf mehrere Stromkreise:
  • Grau: Lautsprecher vorne
  • Gelb: Lautsprecher hinten
  • Grün: Quellgeräte und andere Kettenglieder
Mit 3 x 4 mm² steht also die Leitungskapazität fest. Nun etwas ganz praktisches. Ich möchte im Hörraum an zentraler Stelle alles ein- und ausschalten können. Bei längeren Hörpausen oder Gewittergefahr schalte ich einfach alles ab. Den grünen Stromkreis kann ich zuerst einschalten und nach einer Weile die Laustprecher mit dem grauen und gelben Stromkreis. (Dann gibt es auch keine Knacken mehr, wenn der Behringer eingeschaltet wird.)

5. Zentrale Leistungsschalter für die drei Stromkreise im Hörraum

Nun kommt die spannende Frage, welche Kabel verwenden? Das ist für mich unmöglich zu beurteilen. Unglaublich was es da für eine Auswahl und Vielfalt gibt. Bauarten, Verwendungszwecke, Materialien, Preise. Hier bin ich dem Rat vieler von Euch gefolgt und habe mich für geschirmte Kabel entschieden. Der Schirm müsste einige elektromagnetische Einstreuungen abfangen und von den stromführenden Andern fernhalten können. Um den über den Schirm eingefangenen "Müll" nicht weiterzuleiten, wird der Schirm immer nur an einer Seite auf die Erde aufgelegt, nämlich auf der Quellseite.

6. Nimm geschirmte Stromkabel und lege den Schirm immer (nur) an der Quellseite auf die Schutzerde auf.

Nun zum Thema Erdung. Irgendwie setzt man sich damit zwangsläufig auseinander, wenn man mal eine Brummschleife hat. Oder wenn man Geräte vergleicht, die unterschiedliche Erdungskonzepte haben (Stichwort: Ground-Lift-Schalter). Das kann am Ende den entscheidenden Unterschied ausmachen. Natürlich sprechen wir da über die Signalmasse. Aber irgendwo muss diese mit der Schutzerde verbunden werden. Dazu gibt es viele Konzepte, die hier jetzt keine Rolle spielen. Für mich aber ist die Konsequenz:

7. Sorge für eine möglichst gute Verbindung zur Erde!

Damit ist nicht nur das Kabel zwischen Hörraum und Unterverteiler gemeint. Auch die Fundamentalerde hat immer nur eine endliche Qualität. Das kann man messen und optimieren. Ziel sollte ein möglichst niederohmige Verbindung zur Erde sein, damit Spannungsdifferenzen an den Erdungspunkten (Gerätemassen, Signalmasse) schnellstmöglich ausgeglichen werden können. Hier sehe ich persönlich einen sehr wichtigen Optimierungspunkt.

Nun verfügt meine Hörraum-nahe Unterverteilung über eine eigene Fundamentalerde. Diese ist ihrerseits mit der zentralen Fundamentalerde verbunden. Und das muss so sein. Ich habe das ausführlich mit Gert diskutiert. Wenn es nämlich zu einem Blitzeinschlag kommt, können zwischen den verschiedenen Erdverbindungspunkten gewaltige Potentialdifferenzen auftreten. Das würde – ohne Verbindung dieser Erdungspunkte – zu enormen Strömen auf den Schutzleitern führen mit imponderablen Auswirkungen für unsere Elektronik.

Auch die Alternative, eine eigene Erdung für die Hörkette auszuführen und von dem Rest der Hauselektrik galvanisch zu trennen, haben wir diskutiert. Das würde bedeuten: keine Verbindung zwischen den Schutzleitern der Hörkette und dem Rest der Hauselektrik. Da Wasserleitungen, Heizkörper e.t.c. Immer geerdet sein müssen, wäre hier äußerste Vorsicht geboten. Aber durchdenken kann man es ja mal. Das Problem dann: der Nullleiter. Denn Nulleiter und Schutzerde sind an der zentralen Hauseinspeisung mit der Fundamentalerde des Hauses verbunden. Potentialdifferenzen bei Blitzeinwirkung zwischen zentraler Fundamentalerde und Hörraum-Erde würden dann als Potentialdifferenzen zwischen Nulleiter und Schutzleiter in den Stromkreisen des den Hörraum einschlagen. Also: Entweder eine eigene Stromeinspeisung für den Hörraum (ausgeführt wie eine Hauseinspeisung, setzt ein eigenes Gebäude voraus) oder: galvanische Trennung zwischen Hörraumerde und Hauserde vergessen.

Soweit dieser Exkurs. Wohl-geerdet weiter: Jetzt müssen wir unsere Zuleitungen ab Unterverteilung noch absichern.

8. Verwende je eine Schmelzsicherung für die drei Stromkreise.

Warum keine der üblichen Automaten? Weil mir schon als Kind die Schmelzsicherungen besser gefallen haben.

9. Verwende je einen FI Schutzschalter für die drei Stromkreise.

Dies dient hauptsächlich dem Personenschutz. Aber dem FI Schutzschalter wird auch eine gewisse HF Filterwirkung zugeschrieben, insbesondere gegen PowerLAN.

Nun haben wir also drei Leitungen von der Unterverteilung in den Hörraum konzipiert. Was nun fehlt: Wie im Hörraum verteilen? Oh je, die Zubehörindustrie hat hier so viele Möglichkeiten im Angebot. Vermutlich, weil man im Hörraum nicht nur mit den Ohren sondern auch mit Herz und Augen hört. Ich will aber auch hier von Regel 1 (guter Industriestandard) nicht abweichen. Und Regel 3 (möglichst niederohmige Anbindungen) möchte ich auch nicht über Bord werfen. Was für mich kein Argument ist, ist die Optik. Andererseits möchte ich bei normalen Steckern bleiben.

10. Verwende Schukosteckdosen. Anbindung der Endgeräte über Schukostecker und Kaltgerätebuchsen.

Die Alternative wäre eine direkte Verkabelung zu den einzelnen Geräten hin. Das wäre mir zu unflexibel und – nach meinem Verständnis – auch nicht vereinbar mit den Vorschriften.

Wie also nun eine möglichst niederohmige Anbindung realisieren?

11. Versorgung der Endgeräte aus Schaltschranksteckdosen eingebaut in fest montierten Haubenverteilern. Vier solcher Haubenverteiler verteilt im Hörraum.

Der Vorteil der Haubenverteiler mit Hutschiene ist, dass man im Verteiler alle Verbindung sternförmig über solide Stromschienen und Stromklemmen ausführen kann, ohne dabei allzu große Kompromisse bei den Querschnitten (mindestens 2,5 mm²) zu machen. Und das Ganze ist wenigstens etwas flexibel, wenn mal Änderungen anstehen sollten.

Soweit der erste Teil meiner Darstellung zum Stromkonzept. Weiter geht es dann mit den gewählten Materialien zur Umsetzung und der Realisierung selbst mit anschließender Bewertung.

Beste Grüße
Harald
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vierzigo
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Wohnort: Hünxe

Beitrag von vierzigo »

Hallo Harald,

ein prima Thema um sich die Zeit zwischen den Spielen zu vertreiben. :D Da ich an den ein oder anderen Thema in Sachen Stromversorgung dran bin freue ich mich dann mal wieder etwas dazuzulernen.

Grüße

Oliver
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