Christoph (Egglestonworks Viginti)

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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Der Umzug verzögert sich um 1 Monat, deshalb doch nochmal ein kurzer Zwischenstand:

Nach der Ankunft des Taiko Extreme (hier: viewtopic.php?f=30&t=12360 ) habe ich für mich entdeckt, dass der direkte Anschluss DAC - Endstufe besser klingt, als mit meiner Vorstufe Conrad Johnson ACT2. Natürlich ist Gerts Experiment mit der ML32 nicht unbemerkt an mir vorübergezogen, zumal der Bricasti ja von ehemaligen Madrigal Ingenieuren konstruiert wurde. So habe ich mich nach Gründen umgesehen, die zu meinem Ergebnis führen konnten.

Zum Einen ist Bricasti eine der wenigen Firmen, die aktiv den direkten Anschluss DAC - Endstufe propagieren. So führen sie auf den meisten Shows genau so ihre Geräte vor, obwohl sie im Portfolio einen nicht gerade günstigen Vorverstärker im Angebot haben, den M20.
Der M21 hat dann konsequenterweise auch eine überdimensionierte Stromversorgung erhalten. Weiterhin ist die LS-Regelung analog und zwar äußert transparent. Das habe ich verifiziert, indem ich den Klang (mit CJ in der Kette) einmal mit -0db (echter bypass) und -1db verglichen habe - ein qualitativer Unterschied war nur mit großer Anstrengung hörbar und fast zu vernachlässigen (da war er aber...).
Weiterhin sind sowohl DAC als auch Endstufe vollsymmetrisch, die asymmetrische ACT2 hat da konzeptionell nicht wirklich reingepasst.
Als dritten Grund, warum der direkte Anschluss so offensichtlich gut funktioniert, scheint die außergewöhnlich hohe Eingangsimpedanz der Endstufe von 1 Megaohm zu sein. Hans M Strassner würde hier wohl sein Top Match empfehlen, da die DAC Ausgangsstufe komplett unterfordert ist, klingen tut es aber auch so sehr sehr gut :mrgreen:

Bei XLR Kabeln hatte ich etwas experimentiert, so hatte ich zum Shootout ein Graditech Kide 3 gegen ein ASI Liveline hier. Graditech, weil mein LS Kabel das Lumi 3 ist, ASI weil die Onlineberichte mich interessiert hatten und weil das Konzept so herrlich unkonventionell ist.
Im Ergebnis ist das ASI bei mir geblieben, in meiner Kette deutlich besser (und günstiger dazu).

Aktuell experimentiere ich mit ein paar Taiko Daiza Plattformen, zur Zeit befinden sich 2 nebeneinander unter dem Amp und 1 unter dem DAC, der Server kommt als nächstes dran. Bis jetzt war jede Base positiv hörbar, ich möchte aber noch andere Kombinationen ausprobieren. Manche Nutzer berichten von besonderer Effektivität, wenn man 2 stapelt. Da mein DAC schon eingebaute Stillpoint Füße hat, bringen vielleicht 3 unter dem Amp mehr als 2 + 1 unter dem DAC...

Es bleibt spannend, im Grundsatz aber habe ich endlich wieder ein Zufriedenheitslevel erreicht, wie mit meinem früheren MBL System, das mich 4 Jahre begleitet hat. Nur jetzt auf deutlich höherem Niveau.

Grüße
Christoph





Edit: sehe gerade, dass das mein 200ter Post war, das muss gefeiert werden mit einer kleinen Impression vom Innenleben des Angstrom Orion:
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Man beachte den Aufbau auf Lochrasterplatinen, wie sie normalerweise zu Testzwecken genutzt werden. Angstrom nutzt sie, um jedes Bauteil miteinander direkt zu verdrahten, ohne jegliche gedruckte Platinen. Finde ich sympathisch :cheers:
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tsaett
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Update für 2022

Beitrag von tsaett »

Hallo zusammen,

nach fast einem Jahr gibt es nochmal ein Update von mir.

Rückblickend hatte ich während meines letzten Beitrags aus 2021 meinen audiophilen Peak erreicht. Die Kette aus Taiko Extreme, Bricasti M21, Angstrom Orion und Nola BGRG im damaligen Raum ist (bis heute) die mit Abstand beste Kette, die ich je besessen habe.

Ironischerweise hatte ich die Nolas als Vorbereitung auf den neuen Raum gekauft, der deutlich größer ausfallen sollte, als der bisherige.

Als die Anlage dann im neuen Raum aufgebaut war, stellte sich schnell Ernüchterung ein. Einerseits funktionierte das Dipol-Konzept nicht mit den Dachschrägen (ich hatte Phantomschallquellen quer über die gesamte Rückwand), andererseits hat sich das Rigips-Dach als großer Bassabsorber herausgestellt, gegen den die 4 geschlossenen 8 Zöller nicht wirklich ankamen. Für mich eine mittlere Katastrophe, da ich nunmal wusste, zu was diese Kette im Stande war.

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Als erste Maßnahme habe ich mich an Uli gewandt, um die aktuelle Acourate-Version zu bekommen. Ich bin eigentlich kein Freund von Room Correction, in dem Fall sah ich für mich aber keinen anderen Ausweg ohne Komponenten zu tauschen. Meine gerechneten Filter (inkl. der aktuellen und netten asymmetrischen Stereo-Varianten) brachten zwar eine Verbesserung, haben aber nie zu wirklicher Zufriedenheit geführt.

So musste ich mich dazu durchringen, meine geliebten Nolas zu verkaufen und sie gegen ein Paar LS zu tauschen, die mEn besser in den schwierigen Raum passen würden. Entschieden habe ich mich für ein Paar Egglestonworks Viginti:

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Nachdem die fast 120kg wiegenden Boxen in die zweite Etage gehievt und an den Angstrom Orion angeschlossen wurden, stellte sich aber wieder Ernüchterung ein: Sehr stark überbetonte Mitten und Höhen im Verhältnis zum kaum vorhandenen Bass. Ein Blick in die Stereophile-Messungen zeigt die Ursache: Eine riesige Impedanz-Variation im Mittenbereich von ca. 20 Ohm. Durch die Röhrentypische Ausgangsimpedanz kommt dann ein dem Impedanzverlauf ähnlicher Frequenzgang im Raum heraus, diese LS brauchen definitiv starke Transistor-Amps, wenn sie nicht hell und nervig klingen sollen. Ein kurzer Anruf bei Jürgen bestätigte meine Vermutung, die Eggs sind traditionell Diven was die Verstärkerwahl betrifft.

Damit begann meine Verstärkersuche, die ich hier mit euch teilen möchte:

Als erster Kandidat stellte sich eine Bricasti M25 vor, der natürliche Partner für meinen M21. Am ersten Tag war ich hin und weg, die Bricasti spielte mit einer wunderbaren Tonalität, röhrenähnlich, warm, angenehm, einfach schön. Der Scheck war also gedanklich bereits geschrieben, da fiel mir mit jedem weiteren Lied auf, dass der Bass zwar voll und kräftig, aber auch irgendwie unkontrolliert war. Je mehr ich hörte, desto weniger konnte ich diese Tatsache ignorieren, bis sich mir am dritten Tag in jedem Lied dieser wattige, lose Bass geradezu aufdrängte. Dazu fiel mir auf, dass bei komplexerem Material die Übersicht leicht verloren ging.

Da war mir klar, dass die Eggs und die Bricasti keine Freunde werden, gleichermaßen kann ich die M25 aber jedem ans Herz legen, der einen Röhrenverstärker ohne Röhren haben möchte, bzw. dessen LS etwas Wärme vertragen können. Kein Wunder, dass Bricasti stets mit Tidal vorführt, das kann ich mir absolut als Traumkombi vorstellen.

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Als zweiter Kandidat kam ein Paar Linnenberg Georg Friedrich Händel zu mir. Ich verfolge Linnenberg schon etwas länger, mir gefällt das Konzept, der Entwickler, die Firma, der Vertrieb und eigentlich alles weitere auch. :cheers: Die Linnenberg machte dann auch alles richtig, was die Bricasti nicht konnte - knackiger Bass, enorme Transparenz, die beste Auflösung die ich bei mir je gehört habe (unglaublich was da noch in den Aufnahmen schlummert...), grandiose Raumdarstellung, totale Kontrolle. Einzig den von mir gewohnten Röhrencharm der Bricasti (bzw. der Angstrom Orion) konnte die GFH nicht ganz abbilden, dafür ist sie auch nicht gebaut worden. Da ich ein Freund von weniger ist mehr bin (also als reiner Digitalo eigentlich keinen VV haben möchte), wollte ich mich dann doch nochmal weiter umsehen, bevor ich zuschlage. Ggf. hätte ich dann einen Röhren-VV noch irgendwo unterbringen müssen, um bei meiner Ideal-Linie anzukommen. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Für warme, wollige LS, die einen Tritt in den Hintern vertragen können, sind die GFH das richtige Mittel. Sonus Fabers aus der Serblin-Ära, Audio Solutions, britische BBC Monitore... Alles mMn ideale Spielpartner der GFH (vielleicht hätte es aber auch schon ein Telemann statt der M21 getan...)

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Zuletzt gab sich dann ein Paar Ayre MXR die Ehre. Ich habe mich etwas tiefer mit der faszinierenden Person (und traurigen Geschichte) Charlie Hansen beschäftigt und seine Philosophie schätzen gelernt. So passt sein Konzept auch sehr zu meinem minimalen Setup (hohe Eingangsimpedanz von 2MOhm, symmetrisch, fully differential). Weiterhin habe ich bei einem ehemaligen Eggleston-Vertrieb nachgehört, der mir Ayre als einen klassischen Spielpartner genannt hat, also eine bewährte Kombination. Die Ayres haben sich dann auch als der goldene Mittelweg herausgestellt, nicht ganz die schöne Tonalität der Bricasti, aber annähernd. Nicht ganz die Auflösung, Kontrolle und Transparenz der Linnenberg, aber annähernd. Ein schöner Kompromiss wie ich finde, mit dem ich jetzt erstmal weiter hören möchte.

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Jetzt ist erst einmal Feintuning angesagt, so werde ich mit ein paar Ayre/Cardas Mytrle Blocks experimentieren, pro MXR sind auch 5 Sicherungen verbaut, die ich gerne gegen ein paar audiophile Exemplare tauschen möchte. Dazu muss ich wohl mein ASI XLR gegen ein etwas körperhafteres Kabel tauschen.

Insgesamt bin ich zwar noch nicht da wo ich in den letzten Tagen in der alten Wohnung war, aber man muss ja Ziele haben ... :mrgreen:

In den nächsten Tagen wird es ein Software-Update des Taiko Extremes geben, darauf bin ich schon sehr gespannt. Ich konnte schon einen vorläufigen Blick darauf werfen, sehr sehr vielversprechend! Wenn es soweit ist, werde ich im Taiko-Thread berichten.

Bis dahin!

Christoph
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

danke, dass Du uns auf Deine spannende Reise (oder gar manchmal Odyssee) der letzten Monate mitgenommen hast. Stellenweise konnte ich Deine Verfassung nahe der Verzweiflung zwischen den Zeilen spüren. Und mein Gefühl sagt mir, dass da in der nächsten Zeit doch nochmal Bewegung in Dein Setup kommen könnte. Eine solch massive Ansammlung von Plattenabsorbern wie bei Dir im Hörraum braucht eine Menge Hubraum an Membranfläche und Verstärkerleistung sowie eine geschickte Verteilung an Schallerzeugern, um den Raum optimal anzuregen.

Schwacher Trost: Andere müssen viel Geld und Mühe aufwenden, um der Bassenergie Herr zu werden, bei Dir hat die Architektonik das gleich als Feature mitgegeben. O.k., ich gebe es zu, es ist ein sehr schwacher Trost.

Ich wünsche Dir jedenfalls erstmal eine Weile zufriedenen Musikgenuss. :cheers:

Grüße
Fujak
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Christoph,

ich schließe mich Fujak an. Wenn Du noch auf der Suche nach einem stromstarken Verstärker mit Röhrencharakter bist: wie wäre es mit T+A S10? Ist ein Auslaufmodell und gibt es daher neu günstig z. B. bei Hifi-Haselsteiner.

Ich habe die Monos M10 und bin sehr zufrieden damit. Die Originalröhren kann man gut gegen andere austauschen.

Grüße Gabriel
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hi Christoph,

schön, dass bei Dir nun ein paar Ayre monos einziehen, Charlie Hansen hatte einfach ein feines Händchen, was die Abstimmung seiner Geräte anbelangt. Meine Avalon Osiris sind ja auch zum Teil mit sein Design. Er betrieb die Firma Avalon Acoustic gemeinsam mit Neil Patel, bevor er sich mit Ayre selbstständig machte.

Sein Vorbild in der klanglichen Abstimmung waren immer die 8'er und 9'er Jeff Rowland Verstärker, und mit einem Paar Jeff Rowland 9TiHc hatte ich ja letztendlich meine Eggleston Savoy in den Griff bekommen.

Die aktuellen Rowland 825 / 925 spielen wieder tonal in diese Richtung, sind aber hinsichtlich Leistung zeitgemäß, werden die Eggelston also auch antreiben können.

Hinsichtlich Optik / Platzbedarf wären aber auch bei mir die Ayre monos die Favoriten.

Hinsichtlich Aufstellung nutze ich ja auch die Myrte Blöcke von Cardas, bin nun aber auf die Ebenholz Füsse von Yamamoto gewechselt,
sind nun bei Florian https://ernst-acoustics.de im Vertrieb.

Kann ich Dir gerne mal leihen.

Gruss
Juergen
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hallo Fujak,

du hast absolut recht, der Raum ist eine große Herausforderung. So sehe ich auch den Verkauf meiner beiden Ripol-Subs vor dem Umzug als meine größte Hifi-Fehlentscheidung an. Diese wären mit ihrer gerichteten Abstrahlung genau das richtige Mittel! Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich :mrgreen:

Hi Gabriel,

danke für den Tipp! Ich hatte T+A zwar auch schon zeitweise auf dem Schirm, irgendwie hatte es bei mir aber nie richtig "geklickt". Aber wer weiß, mit dem DAC8DSD war ich ja vor einigen Jahren sehr zufrieden.... :cheers:

Hallo Jürgen,

danke für das Angebot, komme sehr gerne darauf zurück. Klingt nach Shun Mook in erschwinglich... 8)


Viele Grüße
Christoph
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meldano
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Beitrag von meldano »

Hi Christoph,
danke für die tollen Bilder und Einblick in deine Erfahrungen.
Endlich mal wieder was mit „Charakter“

:cheers:

Gruß
Daniel
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

tsaett hat geschrieben: 09.02.2022, 17:46 So sehe ich auch den Verkauf meiner beiden Ripol-Subs vor dem Umzug als meine größte Hifi-Fehlentscheidung an. Diese wären mit ihrer gerichteten Abstrahlung genau das richtige Mittel! Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich :mrgreen:
Hallo Christoph,

Der Erwerb eines gebrauchten Ridthaler Subs war eine der besten Entscheidungen, die ich beim Kauf für meinen mit Rigips ausgebauten Hörraums getroffen habe. Die schlechteste Entscheidung war die, nicht gleich zwei erworben zu haben. 🤪 Der Erwerb einer aktiven Analogweiche von Ridthaler hat die Performance noch mal deutlich verbessert, so dass ich auch mit einem Sub auskomme.

Lg
Sascha

Ps: dein neuer Raum sieht toll aus!
Pps: warum probierst du nicht mal eine große Magnepan?
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Hallo Christoph,

vielen Dank für Deinen schönen Bericht, der viele Parallelen zur Entwicklung meines eigenen Set-Ups in den letzten 9 Monaten aufweist.

In meinem Hörraum unter dem Dach stehen ebenfalls passive, leicht auf den Hörplatz ausgerichtete Hornlautsprecher (von Acapella) im Abstand von ca. 3 m an der unbehandelten Giebelwand umrahmt von mit Rigips verkleideten Dachschrägen. Ich besitze seit Mai letzten Jahres die ähnlich schweren Lautsprecher mit einem Lebendgewicht von 130 kg/Stück, deren Transport in die oberste Etage einer Herkulesaufgabe glich. Ich höre genauso wie Du mit einem rein digitalen Set-Up, allerdings weiterhin ohne Raumkorrektur, von der ich nach wie vor auch kein großer Freund bin.

Die freien Räume zwischen den Balken unter dem Giebel habe ich mit Segeltüchern ausgefüllt. Über die Balken werde ich noch Basotect-Platten legen. Mein Hörplatz im gleichseitigen Dreieck mit den Lautsprechern ist nur ca. 0,7 m von der bis jetzt noch unbehandelten Rückwand/Eingangstür zum Dachboden entfernt. Dennoch hält sich der an meine Ohren dringende indirekte Schall, reflektiert von der Rückwand, in Grenzen. Ein zur Zeit noch etwas kleiner Teppich zwischen den Lautsprechern und dem Hörplatz rundet vorerst meine raumakustischen Maßnahmen ab.

Aufgrund der hohen und gebündelten Schallenergie des Mittel-/Hochtonhorns und zweier kräftiger 25 cm Bässe, die das Horn in D‘Appolito-Anordnung umschließen, braucht es bei mir nur eine, aber durchaus potente, Stereo-Endstufe in Form des neuen ACOUSENCE „pow-amp“, um das ganze Haus, wenn nötig, zum Erbeben zu bringen. Will sagen: hast Du es schon einmal ausprobiert, ob nicht vielleicht doch Hörner Dich ans Ziel bringen könnten?

Gruß,
Raimund
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hi Daniel,

charaktervoll oder charakterhaft ist bei Audiogeräten ja nicht immer positiv behaftet, ich hingegen verstehe deine Aussage vollständig als Kompliment, danke! :cheers:

Hi Sascha,

tja was soll ich sagen.... immerhin bleibt der Trost zu wissen, dass einer der beiden Subs hier im Forum verblieben ist und seinem Eigentümer Freude bringt :cheers:
Danke auch dir für das Kompliment für den Raum, mit Magnepan hätte ich aber durch die Dipol-Abstrahlung das gleiche Problem wie bei der Nola. Das seitliche Dach wäre dann zwar aus der Gleichung genommen, die schräge Rückwand bleibt aber...
Dazu empfinde ich Magnepans immer etwas als zu kopf-lastig, so opfere ich jederzeit gerne etwas Transparenz für mehr Körper. Daher würde ich bei Dipolen wohl eher auf eine Alsyvox sparen wollen, steht aber aktuell nicht zur Debatte.

Hallo Raimund,

liest sich ja wirklich sehr ähnlich zu meiner Situation.
Mit der korrekten Verstärkung habe ich jetzt auch eigentlich kein wirkliches Problem mehr was Mitten und Höhen angeht, etwas nachhelfen musste ich aber auch hier mit einem Paar Hofa Deckensegeln:
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Ein Horn würde da wohl nur marginale Verbesserungen mit sich bringen (hatte aber in der Findungsphase durchaus mehrere Hörner auf dem Zettel und habe ja auch vor den Nolas mit Cessaro gehört, bin also durchaus horn-affin).
Wo du aber einen Punkt hast ist der Bassbereich: Echter frontloaded Hornbass (also gerichtet) würde in der Tat helfen, nur für nennenswerten Tiefgang müsste dieses Horn enorme Ausmaße annehmen, ein Pseudohorn wie bei einer Avantgarde Mezzo z.B. bringt da nicht wirklich etwas.
Persönlich hätte ich kein Problem damit so ein Horn in den Raum zu integrieren (Haigner, Tune Audio, große Altec, Silvercore), aber die bekomme ich wegen der Optik leider nicht durch :mrgreen:

Mit dem aktuellen Setup kann ich aber wieder mit Freude Musik hören, das ist erstmal das wichtigste :cheers:

Grüße
Christoph
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

tsaett hat geschrieben: 10.02.2022, 22:27 Wo du aber einen Punkt hast ist der Bassbereich: Echter frontloaded Hornbass (also gerichtet) würde in der Tat helfen, nur für nennenswerten Tiefgang müsste dieses Horn enorme Ausmaße annehmen, ein Pseudohorn wie bei einer Avantgarde Mezzo z.B. bringt da nicht wirklich etwas.
Persönlich hätte ich kein Problem damit so ein Horn in den Raum zu integrieren (Haigner, Tune Audio, große Altec, Silvercore), aber die bekomme ich wegen der Optik leider nicht durch :mrgreen:
Hallo Christoph,

ich kann Deine Bedenken bzgl. Tiefbass bis hinunter von 16 Hz und daraus resultierenden Ausmaßen eines solchen Basshorns verstehen.
Ich konnte die Avantgarde Acoustics „Duo Mezzo XD“ letztes Jahr auf einer Hifi-Messe in Eindhoven hören und fand das Ergebnis in einem großen Hörraum durchaus stimmig, wenn auch der Preis für das Paar von mehr als €40k ganz sicher grenzwertig ist. Ich würde aber nicht soweit gehen, es als Pseudohorn zu bezeichnen, solange das Ergebnis stimmt.
Auch bei meinen Acapella „High BassoNobile Mk.II“ kann ich mich wahrlich nicht über mangelnden Tiefbass bis - laut Spezifikation - hinunter zu 25 Hz beklagen, wenn der auch „nur“ mit je zwei konventionellen 25 cm Woofern von Seas anstatt mit einem Basshorn realisiert wird. Dieses hybride Design aus Mittel-/Hochtonhorn und konventionellen Basstreibern kommt übrigens gerade bei den weiblichen Mitbewohnern und/oder Besuchern besonders gut an. :cheers:

Gruß,
Raimund
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tsaett
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Beitrag von tsaett »

Hallo zusammen,

ein weiteres Jahr ist vergangen, Zeit für ein weiteres Update aus meinem Hörraum:

Nachdem ich mich für die Ayre Monos entschieden hatte, war zunächst Feintuning angesagt.
So hat mir Jürgen freundlicherweise diverse Sets von Yamamoto zur Verfügung gestellt, wo sich bei mir die Kombination PB9 und PB10 als optimal für die Ayres herausgestellt hat. Das dichte Ebenholz hat gut mit der Funktionsweise der Taiko Daiza Plattformen als "Energy Drain" funktioniert. Ich kann die Yamamotos für Geräte mit Aluminiumgehäuse nur jedem ans Herz legen, nochmal vielen Dank an Jürgen :cheers:

An der Kabelfront habe ich mein ASI gegen ein Purist Audio XLR Kabel getauscht, was auch ein Schritt in die richtige Richtung war. Mein LS Kabel Graditech Lumi 3 hat sich mit seinen drei Leitertypen durch seine Flexibilität bewährt, der klangliche Unterschied ist teilweise verblüffend. Beispielsweise mögen die Egglestons überhaupt keine Solid Core Leiter im LS-Kabel, weder am Low, noch am Mid/High Terminal. Gelandet bin ich ganz klassisch bei Kupfer Litze am Bass und Kupfer versilbert bei Mid/High.

Obwohl ich mit der nun passenden Verstärkung ein akzeptables Niveau in diesem herausfordernden Raum erreicht hatte, habe ich mich trotzdem nach weiterem Optimierungspotenzial umgesehen. Naheliegend und mit relativ wenig Aufwand versehen war da die Integration eines Subwoofers. So habe ich mir einen rein analogen Revel B15 besorgt, der mit seinem 38er Chassis schon ordentlich Luft bewegen kann:

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Mit einigem Ausprobieren und Ausmessen habe ich auch die Integration gut hinbekommen und das nächste klangliche Level erreicht. Bald ist dann auch ein zweiter B15 dazugekommen, mit dem nun keine Wünsche im Bassbereich mehr offen sind. Beide Subs operieren auf einem Gainsetting von 3/10 und müssen verhältnismäßig wenig Auslenkung darstellen. Ich hatte die Subs zunächst innen platziert, später dann außen, was sich ebenfalls positiv bemerkbar gemacht hat.

Als letzte Änderung ist dann doch ein neuer Verstärker eingezogen, der sicher für polarisierende Meinungen sorgen wird - es ist ein ASR Emitter Exclusive II Akku BJ 2016 geworden 8)

Die Idee dahinter hat mit kommenden Entwicklungen aus dem Hause Taiko zu tun - einerseits baut Taiko derzeit ein Batterie-Netzteil, dass ich kürzlich selbst im Taiko HQ hören durfte. Da wird für mich kein Weg dran vorbei führen. Weiterhin hat Taiko ein neues Audio-Protokoll entwickelt, genannt TACDD. Idee dahinter ist, USB als Übertragungsweg zu entfernen und einen möglichst direkten Weg von CPU zum DAC bereitzustellen. Für mich ist die Variante TACDA interessant, da hier der DA-Wandler direkt auf dem PCIe slot sitzt (man könnte lapidar von einer Soundkarte sprechen...). Hier aber mit dem Benefit des neuen Protokolls, extrem kurzen Signalwegen, natürlich besten Bauteilen, sowie der Speisung aus dem Batterienetzteil.

Nun wird sich also meine digitale Quelle in naher Zukunft dorthin entwickelt, was einen single ended Betrieb bedeutet, sowie Batteriebetrieb. Für mich hat sich ab dem Zeitpunkt ein Emitter schlicht als alternativlos aufgedrängt, da er auch single ended arbeitet und bekanntermaßen eine batteriebetriebene Eingangsstufe besitzt. Ich bin ein großer Fan von gut gemachter Batterieversorgung, jedes Jahr auf der High End ist der Living Voice Raum mein klanglicher Favorit, dieser ist stets vollständig batteriebetrieben.

Dazu kommt, dass sich beim Emitter die Geister scheiden, für die Einen ist er der musikalischste Verstärker der Welt, für die Anderen klingt er nach eingeschlafenen Füßen. Solche Extreme interessieren mich.

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Ich scheine jedenfalls in die erste Kategorie zu fallen, das Match mit den Egglestons ist sehr gut, die Ruhe und Gelassenheit die er ausstrahlt passt zu meinen Präferenzen. Interessanterweise scheint er enorm auf Resonanzkontrolle zu reagieren, die Yamamoto Füße funktionieren überhaupt nicht mit dem Acrylgehäuse und der Acrylfläche des Grand Prix Monaco. BFly Audio und Stone Audio Füße waren auch deutlich schlechter als ohne Füße, erst mit einem fast vergessenem Set La Rosita Landing Modules konnte ich einen enorm großen Fortschritt erzielen. Die Yamamotos sind jetzt zwischen den Netzteilen aus Metall und den Daiza Plattformen und machen dort ihren gewohnt guten Job.

So werde ich jedenfalls sehr zufrieden weiter hören, bis Taiko mit den Neuerungen rauskommt. Mit dem neuen Player XDMS befinde ich mich nun wieder in der klanglichen Gewichtsklasse wie vor 2 Jahren. :cheers:

Grüße
Christoph
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shakti
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Beitrag von shakti »

mal wieder spannend zu lesen, vielen Dank für das update!!!

Gruss
Juergen
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