Lia (Dynaudio Confidence C1)

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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Hatte am Wochenende zwei LS-Kabel zum Testen. Das Kimber und ein anderes. Das andere hat mich von Anfang an fasziniert, es klang kristallklar, offen, befreit, an Raum und Tiefe hat es auch nicht gefehlt. Ich dachte, Das Kabel ist es. Dann aber kam die Ernüchterung. Es spielte nur mit bestimmten Musikrichtungen (Klassik, meditative Musik, Instrumente wie Flöte Harfe Klavier Gitarre , Symphonien, Orgel, Stimmen) so wunderschön. Aber Pop und Rock war nicht mehr schön, insbesondere zu hart und zu grell das Schlagzeug , was auf den Nerv gedrückt hat . Und auch sonst - einfach nicht mehr stimmig.
Das Kimber ist eher ein Universalkabel für jede Musikrichtung.
Ich frage mich warum das beim anderen Kabel so gewesen ist.
So ging das andere Kabel, welches mich ansonsten - mit Ausnahme von Rock und Pop - so verzaubert hat wie kein anderes LS-Kabel, wieder zurück. Es macht ja keinen Sinn, wenn ich für bestimmte Musikrichtungen Kabel wechseln muss.
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Lia,

interessant. Ich habe noch nie eine Komponente erlebt, die mit Klassik sehr gut war, aber mit Rock und Pop schlecht. Bei mir war das bisher immer anders herum.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Horse Tea hat geschrieben: 27.02.2023, 19:56
interessant. Ich habe noch nie eine Komponente erlebt, die mit Klassik sehr gut war, aber mit Rock und Pop schlecht. Bei mir war das bisher immer anders herum.
Hallo Horst-Dieter,
auch interessant. Wie erklärt sich so was?
Jedenfalls ist meine Anlage bei bestimmten Musikrichtungen mit den Kabeln richtig aufgeblüht, hab sie nie zuvor so gehört. Dann aber bei Rock und Pop die kalte Dusche.
Aber das ist ja nicht nur das Kabel allein, sondern auch an welchen Komponenten es angeschlossen ist. Man muss es im Gesamten sehen. Vielleicht hätte es sich an anderen Komponenten anders angehört.
LG Lia
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Lia,
der Vorschlag, auf beiden Seiten umzupolen, bezog sich auf das anzuhörende Kimber 3033, war reine Neugier von meiner Seite, ob dort auch wie bei den anderen mir bekannten Kimbergeflechten dieser Unterschied hörbar wird. Es ist ja nicht gerade üblich, zu denken, dass ein Klangunterschied bei Wechselstrom zu erwarten ist, wenn man die Laufrichtung des Kabels umdreht oder die Aufgabe (=Beschaltung) von Hin- und Rückleiter vertauscht. Zumindest in den Niederungen mancher deutscher HiFi-Foren schlägt einem da heftige Entrüstung entgegen.
Das Vertrauen in einen Mitforenten-Vorschlag sollte nicht mit dem Verzicht auf die Gegenprobe einhergehen.

Wenn man in einer Anlage in allen Belangen mit jeder Musik Zufriedenheit verspürt, ist man vermutlich "angekommen", alle Komponenten der Kette spielen harmonisch miteinander, können logischerweise nicht schlechter als das Gesamtergebnis sein.
Vielleicht traust du dich, die am Vergleich beteiligten Kabel namentlich zu nennen, auch ihre Länge...?
Erfahrungsgemäß spielen Kabel nach längerem Gebrauch besser, nach einer Pausierung über Wochen braucht es noch eine gewisse Einspielzeit. So erinnere ich mich an ein HMS Gran Finale, welches gerade eingestöpselt an einer vorher mit anderen Kabeln warmgespielten Kette mit Schalmeienmusik nervig klang, aber nach einer Stunde mit anderer Musik ebendiese Schalmeien viel besser aufgelöst und nicht mehr nervig weitergab. Der Unterschied war nicht auf die Kette einschließlich LS zurückzuführen, sondern auf die aktuelle momentane Wiedereinspielzeit des Kabels, welches schon zuvor länger im Einsatz gewesen war.

Ich konnte bisher nur feststellen, dass eingespielte Kabel besser spielten als nichteingespielte, und wenn eingespieltes Material in einer Hörsession 4 Stunden durchgespielt hat, mag ich gar nicht mehr abschalten...
Nikolaus hat geschrieben: 27.02.2023, 08:13Klopapierrollen erfüllen den Zweck, sehn halt optisch nicht so schön aus.
hier eine Alternative:
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da kann man sich je nach Haushaltslage mit jeweils passenden Scheingrößen ausstatten. Wer es sehr genau nimmt, berücksichtigt die Laufrichtung nach der Leserichtung des Schriftzugs.:mrgreen:
Der eingelegte Sicherheits-Metallstreifen sollte aber sowohl vom Kabel wie auch dem Untergrund möglichst fernbleiben.
Nun mal ernsthaft der Link zum Kabelmanagement-Thread:viewtopic.php?p=189008#p189008. Schon der erste Satz zeigt, wie umstritten das Thema ist, besonders, wenn ein Dipl.-Ing. sich köstlich amüsiert zeigte, was ich eher als Eingeständnis seines geistigen Unvermögens interpretiere, diese spezielle Materie ganzheitlicher zu durchdringen. Die vielen Beiträge haben mehr praktische Erkenntnisse aufgezeigt
Ist ja auch alles nicht so einfach, auch wenn schon seit 30 Jahre etabliert...
Grüße
Hans-Martin
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Hans-Martin

Das Bild grenzt fast an Sarkasmus.
Die einen verwenden teure Kabel, mit günstigen Abstandshaltern, dein Bild zeigt den Kehrwert.

Gruß
Stephan
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Nikolaus hat geschrieben: 27.02.2023, 20:01
Horse Tea hat geschrieben: 27.02.2023, 19:56
interessant. Ich habe noch nie eine Komponente erlebt, die mit Klassik sehr gut war, aber mit Rock und Pop schlecht. Bei mir war das bisher immer anders herum.
Hallo Horst-Dieter,
auch interessant. Wie erklärt sich so was?
Hallo Lia,

dafür wird es eine ganze Reihe Erklärungen geben. Spontan fällt mir auf Deine Frage ein, dass es sich, von den Mikrophonen und der danach folgenden Technik abgesehen, bzw., was diese verändern, bei klassischer Musik um Instrumente handelt, deren eigener Klang auch live unverstärkt zu hören ist. Das erlaubt den Vergleich mit der Konserve in Nuancen, die ich jedenfalls bei Rock und Pop nicht zu erkennen vermag.

Das betrifft zum Beispiel allein die Tonerzeugung dieser Instrumente, also gezupft, geschlagen, gestrichen und geblasen über sehr weite Bereiche des Frequenzspektrums. Dann kommt die Komplexizität des Obertonspektrums für jedes Instrument dazu. Dies gilt bereits für einzelne Instrumente, wie Klavier, Orgel, Violine, Flöte usw. solo. Und richtig deftig wird es dann einem symphonischen Orchester/Konzert mit mindestens 50 Musikern/Instrumenten. Das komplexe Tongebilde einer Symphonie stellt einfach höhere Anforderungen an die Anlage, als eine kleine Popgruppe.

Nicht zuletzt ist mein Eindruck, dass sich nur wenige Popkünstler mit einer Liveaufführung tontechnisch viel Mühe geben. Hauptsache laut und wummrich ist oft die Devise. Das zieht sich dann bis hin zum im Tonstudio initiierten immer populärer werdenden loudness war.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Hans-Martin hat geschrieben: 27.02.2023, 20:34 Hallo Lia,
der Vorschlag, auf beiden Seiten umzupolen, bezog sich auf das anzuhörende Kimber 3033, war reine Neugier von meiner Seite, ob dort auch wie bei den anderen mir bekannten Kimbergeflechten dieser Unterschied hörbar wird.
Hallo Hans Martin, danke. Diesbezüglich habe ich Dich richtig verstanden, da ich Deinen Vorschlag mit dem Umpolen nur auf das Kimber bezogen angewandt habe. Wie gesagt, der Vergleich zwischen beiden Möglichkeiten steht bei mir noch aus. Hab mir gerade eine Auszeit im Kabelwechsel gegönnt, und zeitlich zuviel anderes am Hut. Mit Kabelschuhen ist's umständlicher als mit Winkelsteckern, hinter die Anlage zu kriechen und zu wechseln.

Mit dem Kimber spielen an meiner Kette alle Musikrichtungen stimmig - es ist ein Universalkabel. Weiterer Vorteil: ich kann richtig laut aufdrehen, ohne dass es nervt, und es spielt immer noch harmonisch. Das war mit dem alten Kabel bei lauter Musik nicht so. Daran erkennt man u.a., dass nicht alle Kabel gleich klingen. Das hab ich gestern gleich ausgenutzt und Prince laut aufgedreht. Die armen Nachbarn lernen mich nun von einer anderen Seite kennen :mrgreen:
Heißt aber nicht, dass das Kimber bei mir bleiben wird. Die LS-Kabelreise ist noch nicht zu Ende.
Das mit der benötigten Einspielzeit ist schwierig zu handhaben bei Kabeln, die länger, vielleicht Wochen dazu brauchen, wenn man ein neues Kabel nur kurzzeitig testen kann.

Die Geldschein-Kabelbrücken sind nicht mein Geschmack. Ich fasse es als Gag von Dir auf :lol: . Dann schon lieber Klopapierrollen.
Außer Bauklötze mit Halbbohrungen habe ich noch andere Bauklötze gefunden, die sich als Kabelstützen eignen würden:
https://ibb.co/61CS3hS
https://ibb.co/H4KWSTH
Bauklötze sind stabiler als die Rohrisolierungen aus Schaumstoff. Kimberkabel ist schwer und drückt evtl. den Schaumstoff , auf dem es aufliegt, mit der Zeit zusammen. Außerdem liegen die Kabel auf den Holzklötzchen höher. LG Lia
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Horse Tea hat geschrieben: 27.02.2023, 23:16 Nicht zuletzt ist mein Eindruck, dass sich nur wenige Popkünstler mit einer Liveaufführung tontechnisch viel Mühe geben. Hauptsache laut und wummrich ist oft die Devise. Das zieht sich dann bis hin zum im Tonstudio initiierten immer populärer werdenden loudness war.
Ja, das bemängle ich auch. Schade, dass bei vielen Rock-Popaufnahmen kein Wert auf qualitativ hervorragende Aufnahmen gelegt wird. Hauptsache laut und wummrich, wie Du es schreibst. Dass es hierin nicht höhere Ansprüche gibt, wundert mich. So schlecht aufgenommene Musik kann den Hörgenuss regelrecht "versauen". LG Lia
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Hallo Hans-Martin,
ich habe heute den Test (rot auf schwarz und schwarz auf rot, und umgekehrt: rot auf rot und schwarz auf schwarz) dreimal gemacht und höre keinen Unterschied. Ich lass es daher bei rot zu rot und schwarz zu schwarz. LG Lia
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Lia,
Das hab ich gestern gleich ausgenutzt und Prince laut aufgedreht.
:cheers:

Prince == cool

Allerdings sind die wenigsten Prince Alben klanglich gut aufgenommen. Leider. Die ganz frühen Alben sind da m.E. noch angenehmer als die der 80er. Immerhin sind die 80er Alben aber eher nicht loudness compressed, was mich bei den Alben aus den 2000er-Jahren häufig nervt. Das klanglich beste ist m.M.n. The Rainbow Children. Allerdings ist das nicht gerade das von mir am häufigsten gehörte Album. Dann doch eher Lovesexy, Purple Rain, Symbol, 1999 und danach kommen die anderen 80er und dann 90erAlben.

Wenn man Prince trotzdem auf seiner Anlage gut hören kann, spricht das schon mal für die Anlage, weil sie nicht zu analytisch, sondern eher verzeihend spielt. (Meine Meinung.)

Gruß
Gert
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atmos
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Prince

Beitrag von atmos »

Hallo,
ein hervorragender Konzertmitschnitt:

viewtopic.php?p=202344#p202344

Gruß
Günther
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hi Günther,

"On the drums... Sheila E.... not bad -- for a girl..."
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

treble trouble hat geschrieben: 01.03.2023, 08:46 Wenn man Prince trotzdem auf seiner Anlage gut hören kann, spricht das schon mal für die Anlage, weil sie nicht zu analytisch, sondern eher verzeihend spielt. (Meine Meinung.)
Aaah, noch ein Prince-Fan. Dann haben die Wunderkabel, die ich getestet habe, vielleicht zu analytisch gespielt.
In dem Sinn verzeihend spielt auch das Kimber Kabel.

@Günter und Gert , danke für die Empfehlung. Werde reinhören

Schöne Grüße von Lia
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Nikolaus
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Beitrag von Nikolaus »

Manche sagen aber auch, ein sehr gutes Kabel würde die Schwächen schlecht aufgenommener Musik gnadenlos offenlegen. Was stimmt nun?
LG Lia
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Lia,
Nikolaus hat geschrieben: 01.03.2023, 14:26 Manche sagen aber auch, ein sehr gutes Kabel würde die Schwächen schlecht aufgenommener Musik gnadenlos offenlegen. Was stimmt nun?
Meiner Erfahrung nach ist das letztlich Definitions- bzw. Geschmackssache. Je exakter und hochauflösender eine Anlage spielt, desto gnadenloser schlecht klingen auch schlechte Aufnahmen. Bzw. umso schwerer ist es, die Anlage so abzustimmen, dass die schlechten Aufnahmen doch noch hörbar sind. Entsprechend klingen "perfekt" aufgenommene (gemasterte) Aufnahmen dann auch ziemlich perfekt. Ich wollte so eine Anlage gar nicht haben (höchstens, wenn ich eine zweite Anlage für weniger gute Aufnahmen zur Verfügung hätte). Dafür gibt es zu viel Musik, die ich gerne hören will, weil einfach die Musik gut ist, die aber leider nicht perfekt aufgenommen ist. Andere sagen, dass sie lieber die wenige perfekt aufgenommene Musik hören wollen und dafür auf schlechtere Aufnahmen verzichten. Wie gesagt, da muss man wissen, was man will.

Allerdings habe ich auch schon eine Ausnahme gehört: Die Silbersand Delphi Box, obwohl sehr klar und hochauflösend spielend, hatte eine Aufnahme, die auf einer anderen Boxen direkt ein Fiepsen in meinem Ohr erzeugt hat (das ist bei manchen Aufnahmen so, wo ich gar nicht weiß, was an der Aufnahme eigentlich das Problem ist. Es muss irgendwas im oberen Mitten oder Höhenbereich sein, wo ich trouble mit bekomme. Daher mein Forums-Nickname), schön hörbar abgespielt, ohne dass meine Ohren klingelten. Mein Problem sind also nicht matschig klingende Aufnahmen, sondern solche, wo irgendwas mit den Höhen nicht stimmt. Das Problem habe ich häufig bei Stücken, die nicht ganz so hochauflösend als mp3 kodiert sind. Ein Beispiel ist aber auch das Gold Experience Album von Prince. Das hat irgendwas an den Höhen, was schnell zu viel wird und geradezu Zahnschmerzen erzeugt, wenn die Anlage zu höhenbetont spielt. Anderes Beispiel: dredg mit "The Pariah, the Parrot, the Delusion". Ich müsste mir die Fälle alle mal aufschreiben, wenn ich darüber stolpere...

Gruß
Gert
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