Karl-Heinz (Fusion Sound)

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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo Karl-Heinz, willkommen hier!

ich finde das hört sich alles spannend an und würde mich freuen deine Wandler mal irgendwann hören zu können!
Natürlich würden mich auch mehr Details interessieren, wie sieht denn zB. die Sprungantwort deiner Lautsprecher aus?
Das sind Dinge die hier sehr viel diskutiert werden. Und - wo liegt denn die Übergangsfrequenz zwischen den beiden Treibern?

VG
Sebastian
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

uli.brueggemann hat geschrieben: 04.07.2022, 12:38 Hallo Karl,

a) bin einfach neugierig und bei Patent"behauptungen" immer kritisch. Derzeit sehe ich eben bei einer neugierigen Recherche nur eine Offenlegung, keine Patenterteilung. Was also letztlich nichts heisst solange keine Erteilung erfolgt.
Moin.

Bin leider momentan etwas im Stress wegen des Rabbatz im nahen Holland.
Du hast in einigen Punkten mit Deinen Anmerkungen recht, aber die internationale Patentanmeldung habe ich noch nicht vollzogen, sie ruht. Ob ich das noch duchziehe, weiß ich nicht, mit 72 seiht man viele Dinge anders. Ein Patent ist, wenn man es ganz streng nimmt, ein Aushängeschild, ein Werbeträger. Einen wirklichen Schutz hat niemand, eine Firma z. B. in China zu verklagen, macht wenig Sinn. Nicht umsonst sind die Patentgerichte riesig.

Aber, nur Gutes wird kopiert.

Wichtig ist, die Erfindung zu dokumentieren und zu hinterlegen, das ist teilweise wesentlich effektiver, als sich mit Patenten herumzuschlagen. Das ist aber ein komplexes Thema, das wie hier nicht diskutieren brauchen. Und wie alle Juristerei sehr langweilig.

Finanziell ist mir das übrigens ziemlich egal, die Erfindung war eigentlich nie als Einnahmespot gedacht. Durch die Krisen der letzten Jahre ist die Investitionsfreudigkeit der Firmen auch nicht so spannend, trotzdem ist ausreichend Fett in die Pfanne gelaufen. Einer Menge Zeitgenossen ist es durchaus deutlich schlechter ergangen, Onkyo, Pioneer, die kleinen Händler vor Ort und die vielen Verdächtigen.

Der Anspruch mag einfach erscheinen, aber dem ist nicht so. Wenn Du Dir die Klimmzüge betrachtest, die heute von Firmen gezogen werden, um eine ordentliche und sehr tiefe, saubere Basswiedergabe zu erreichen, kann man sich in etwa vorstellen, was es bedeutet, das gleiche oder ein besseres Ergebnis ohne Aktivlösung, ohne riesige Basschassis und Gehäusen in Größe einer Kühl-Gefrierkombination in frauentauglichen Größen zu erzielen. Dazu noch die Begrenzung des Hubs, was zu deutlich geringeren Verzerrungen führt.

Wir wissen doch, je tiefer desto teuer.

Schönen Abend noch
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

Sebabe hat geschrieben: 04.07.2022, 21:43 Hallo Karl-Heinz, willkommen hier!

ich finde das hört sich alles spannend an und würde mich freuen deine Wandler mal irgendwann hören zu können!
Natürlich würden mich auch mehr Details interessieren, wie sieht denn zB. die Sprungantwort deiner Lautsprecher aus?
Das sind Dinge die hier sehr viel diskutiert werden. Und - wo liegt denn die Übergangsfrequenz zwischen den beiden Treibern?

VG
Sebastian
Nabend, Sebastian.

Gerne, kann jeder hören. Die Sprungantwort und den Wasserfall, stelle ich die Tage ein, ist makellos, die Lautsprecher laufen praktisch 100% zeitrichtig. Irgendwo hat mein Technikpartner einmal so um die 2 Hundertausendstel Differenz gemessen. Daher kann das Teil auch im Monitor-Nahfeld durchaus eingesetzt werden, macht ein Kunde auch schon.

Ich selbst mess nur die Frequenzgänge bei der Erstbestückung, ich bin eher der mit dem guten Ohr und die Messungen sagen nicht alles über das Vermögen eines Lautsprechers aus. Das kann mein Partner viel besser.

Die Übergangsfrequenz liegt bei 2450 Hz., bei Einsatz des Ringradiators. Das erscheint vielen sehr hoch, aber durch die Konstruktion kann ich den 8-Zöller bis dahin laufen lassen. Der verabschiedet sich so bei rund 2000 Hz. mit 12 dB. Nicht ganz nach der Theorie, aber passt. Ich bin eh kein Freund völlig glattgebügelter Verläufe. Das Filter ist ein schlichtes 12 dB.-Filter mit 5 Bauteilen samt Vorwiderstand, den Rest machen wir mechanisch.

Bis dann.

Karl
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Karl,

auch von mir ein Willkommen und Respekt vor Deinen Entwicklungen!!

Ich hab mir die Fusion Sound Website angesehen, dabei hat mich die HI 3.3 Abbildung verwirrt, denn sie ist mit AMT Hochtöner abgebildet, clickt man aufs Bild und liest die Details werden Seiden- und Metallkalotte erwähnt. Gibt's also auch einen AMT als Hochtöner? Weiters würde mich das Richtwirkungsdiagramm (F-Gänge unter mehreren horizontalen u. vertikalen Winkeln) interessieren, denn damit ließe sich die Raum- und Sitzpositionsabhängigkeit etwas besser einschätzen.

Danke Dir,
Grüße,
Winfried

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bebo65
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Beitrag von bebo65 »

Hallo Karl,

da musste ich doch nachsehen, was eine Lavaldüse ist - zum Glück gibt es Wikipedia.
Würde man Deine Konstruktion unter dem Aspekt der Lavaldüse beschreiben, so machst Du aus einer "langsamen" Strömung im oberen Teil Deines Gehäuses eine "schnelle" Strömung im unteren Teil Deines Gehäuses. Was mir allerdings nicht klar ist, ist der Grund weshalb sich die Membran des Lautsprechers bei Deiner Konstruktion im Tieftonbereich weniger bewegt als in herkömmlichen Konstruktionen. Die im Gehäuse befindliche Luft ist doch ein Medium welches sich komprimieren lässt, so müsste sich doch hinter der Membran des Lautsprechers abwechselnd ein Über- oder Unterdruck befinden, ganz ähnlich wie bei einem geschlossenen Gehäuse. Ähnliche Membranhübe würde ich auch hier erwarten. Die Öffnung zum unteren Teil des Gehäuses könnte man als "Fließwiderstand" betrachten. Dynaudio hatte mal so eine Konstruktion mit Fließwiderstand, in dem die einen 30cm Bass in ein viel zu kleines Gehäuse eingebaut hatten und ein großes Volumen über Fließwiderstände (Variovents)angekoppelt haben. (Dynaudio Axis5, so weit ich mich erinnere)

Der Schalldruck für den Bass entsteht bei Deiner Konstruktion doch auch aus Resonanzen, oder? Die 3 Impedanzspitzen im Tieftonbereich legen jedenfalls die Vermutung nahe...

sorry, wenn ich nerve
Gruß
Bernd
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

wgh52 hat geschrieben: 05.07.2022, 11:11Hallo Karl,

auch von mir ein Willkommen und Respekt vor Deinen Entwicklungen!!

Ich hab mir die Fusion Sound Website angesehen, dabei hat mich die HI 3.3 Abbildung verwirrt, denn sie ist mit AMT Hochtöner abgebildet, clickt man

Danke Dir,
Grüße,
Winfried
Hallo, Winfried.

Die Homepage wird momentan komplett neu aufgestellt. Durch die letzten zwei Jahre ist einiges liegen geblieben.

In den Anfängen hatte ich mehrere Hochtöner im Einsatz. Und rund 25 untersucht. Der AMT wird auch heute noch auf Wunsch verwendet. Die AMTs haben, nach meinen Erfahrungen, in der Paradedisziplin, der Auflösung, gegenüber höchstwertigen Kalotten von Scan-Speak, besonders hier den Ringradiator, oder auch den großen Sicas.

Der Vorteil der Kalotten ist die tiefe Resonanzfrequenz und die unkompliziertere Filterung. AMTs muss ich höherflankig im Zweiwegesytem ankoppeln, ich versuche aber jedes Bauteil im Signalweg zu vermeiden.

Bei den Hörsitzungen ist immer wieder auffällig, dass die Versionen mit Kalotten die akustische Mitte besser schließen und einen etwas breiteren Sweetspot bringen. Die Messungen unter Winkel der AMTs sind eingemottet, müsste ich erst raussuchen.

Der Einfluß der Hochtöner wird, nach meinen Erfahrungen, auch überschätzt. Die Schlacht wird im Bassbereich und dem Grundton entschieden.

Gruß Karl
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

bebo65 hat geschrieben: 05.07.2022, 13:23 Hallo Karl,

da musste ich doch nachsehen, was eine Lavaldüse ist - zum Glück gibt es Wikipedia.
Würde man Deine Konstruktion unter dem Aspekt der Lavaldüse beschreiben, so machst Du aus einer "langsamen" Strömung im oberen Teil Deines Gehäuses eine "schnelle" Strömung im unteren Teil Deines Gehäuses. Was mir allerdings nicht klar ist, ist der Grund weshalb sich die Membran des

Der Schalldruck für den Bass entsteht bei Deiner Konstruktion doch auch aus Resonanzen, oder? Die 3 Impedanzspitzen im Tieftonbereich legen jedenfalls die Vermutung nahe...

sorry, wenn ich nerve
Gruß
Bernd
Hallo Bernd.

Das mit der Strömung kommt in etwa so hin.

Die Konstruktion von Dynaudio war ein Zweikammerbassreflex mit diesem komischen Port, den hatte auch auch schon unter den Fingern, als ich eine Contour aufgearbeitet habe. Im Bass ist das aber eher mager. Das Teil, eine Sonderserie, ist dann an einen Crack in China für viel Geld gegangen.

Natürlich bewegt sich die Membran im Unterdruck/Überdruckmodus, bei geschlossenen Gehäusen mehr als bei offenen. Der entscheidende Punkt ist, wie hoch die Druckunterschiede sind. Denn neben dem elektrischen Faktor spielt der mechanische Faktor der rückschlagenden Störenergie eine entscheidende Rolle. Daher auch die Dämmorgien, um das teilweise in den Griff zu bekommen.

Ohne die Diskussion über geschlossen oder Reflex zu befeuern, sollte man sich aber überlegen, wo entsteht "Druck" und zwar Druck aus dem Gehäuse heraus. Im geschlossenen Gehäuse ist es klar, die Luft wird komprimiert und baut Gegendruck bei der Rückwartsbewegung, also dem Ausschwingen der Mebran, auf. Beim Reflexgehäuse komprimiert sich die "Luftfeder" natürlich auch, in welchem Maß, weiß übrigens bis heute kein Mensch schlüssig.

Der Streit ist auch oft, ist jetzt ein geschlossenes oder ventiliertes System belastbarer. Da gibt es ja die verschiedensten Aussagen. Also selbst probiert, es sind eigentlich keine großen Unterschiede bis zum Aufschlagen der Chassis. Obwohl des kleinere, geschlossene Gehäuse eigentlich bremsen müsste. Erklärt sich aber aus der Rückschlagenergie aus dem Gehäuse, die ja fast identisch ist mit der aufgewendeten Energie für den Impuls. Die Membran schwingt weiter nach außen, als sie sollte und muss auch den weiteren Weg zurück. Actio-Reactio.

Da setzt meine Überlegung ein und das macht das Ganze sinnvoll. Ich schaffe vor und hinter der Membran die gleichen Bedingungen, also eine drucktechnische Fast-Nullnummer. Es bleibt die elektrische Fähigkeit des Lautsprechers. Nach vorne motorisch, im Ausschwingen generatorisch gebremst, Kurzschluß über Dämpfung des Verstärkers. Das Gehäuse ist bei diesem Vorgang weitgehend ausgeblendet.

Jedenfalls, so meine Überlegung, ist es wurscht, ob sich die Luft im Körper komprimieren lässt oder nicht, ich führe die Energie einfach komplett von der Membran weg und baue auch keine weiteren Hindernisse auf, durch die Diffusoren in der unteren Kammer wird diese Strömung nochmals beschleunigt. Ich kann theoretisch falsch liegen, aber die Praxis zeigt das nun mal so.

Die drei Impedanzspitzen wirken sich nicht auf den Frequenzverlauf aus. Auch im Klirr sind sie unauffällig. Sie zeigen aber die unteren Grenzfrequenzen auf. Die Linke liegt im Bereich der tiefstmöglichen Frequenz - 3dB, hier rund die Mittlere die Resonanz der oberen Kammer, die Rechte kennt nur der Wind.

Der Trick funktioniert übrigens auch bei Einkammer-Bassreflexboxen. Da sind auch zwei Konzepte fertig, die mich überrascht haben. Stelle ich bald vor und kann eine abgespeckte Version zum Basteln freigeben.

Gruß
Karl
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bebo65
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Beitrag von bebo65 »

Hallo Karl,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Gleiche Bedingungen vor und hinter der Membran habe ich doch auch in der offenen Schallwand. Und in der offenen Schallwand ist der rückwärtige Schall sogar gewünscht. Kommt er entsprechend zeitverzögert und entsprechend leiser beim Hörer an steigert er den Eindruck von räumlicher Weite. Es stellt sich mir die Frage ob das Prinzip auch auf beiden Seiten der Membran angewendet kleinere Dipol-Subwoofer ermöglicht?! (Oder höher belastbare?)

Um wie viel höher können den die Lautsprecher in Deiner Konstruktion belastet werden? Ist es signifikant mehr als bei konventionellen Konstruktionen? Aber auch wenn nicht ist verringerter Klirr auf jeden Fall positiv zu werten.

Möglichst wenig Bauteile zwischen Verstärker und Lautsprecher war auch mein Ziel, deshalb bin ich auf Aktivbetrieb mit DSP-Frequenzweiche umgestiegen. Und da im bezahlbaren Sektor keine zufriedenstellenden Multikanal-Endstufen zu finden waren habe ich meine eigene Entwickelt.

Eine Version zum Basteln? Hört sich gut an! Ich bin gespannt...

Gruß
Bernd
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atmos
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Bass-Druck statt exakte Wiedergabe?

Beitrag von atmos »

Hi,
was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass es letztendlich nur um einen lauten Bass geht und nicht so sehr um eine exakte Wiedergabe, und dass auch der Hochtonwiedergabe kein hoher Stellenwert zugestanden wird.
Gruß
Günther
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Karl
Ein herzliches Willkommen von jemandem der auch TDL Monitor Compact geprägt ist. Ein hervorragender Lautsprecher, lediglich mit der Abbildung in der Höhe haperte es. Ich habe meine TDL vor ca. 4 Monaten verkauft, nachdem sie 2 Jahre lang auf dem Dachboden rumgestanden hat.
Gruß Rüdiger
P.S. Witziges Erlebnis dazu: der Mensch, der die Einzelteile meiner Kef 105 abholte, sagte beim Raustragen ganz beiläufig „deine neuen Boxen habe ich übrigens konstruiert“(eben die TDL Monitor Compact). Das stimmte wirklich, der Abholer war Piet Alberts, AAA Foristen unter dem Nick „Megaheinz“ bekannt. :mrgreen:
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bebo65
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Beitrag von bebo65 »

Hallo Günther,

natürlich geht es nicht nur um den Bass, wenn die Musik spielt. Bewegt sich die Membran im Bass deutlich weniger, so wie Karl es schreibt, profitiert davon auch der Mitteltonbereich. Geringe Auslenkung im Bass bedeutet geringere Intermodulation im Frequenzbereich darüber. Und dass Karl ein Interesse am ganzen Spektrum hat zeigt er ja mit der Auswahl der verwendeten Lautsprecherchassis.

Gruß
Bernd
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engineer
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Beitrag von engineer »

Klingt recht interessant, was ich da lese. Das Patent habe ich nur überflogen, meine aber es nachvollziehen zu können. Wäre am Ende einfach eine Frage von Vergleichsmessungen, ob und welche Überlegenheit man hier darstellen kann. Und: Ob es sich aus Kostensicht lohnt. Ich habe schon sehr sehr viele kluge Ideen gesehen, deren Realisation am Ende aber an den Kosten scheiterte. Andere, einfacher gebaute Systeme leisten auch 80%, kostet aber nur einen Bruchteil. Anhören und -sehen sollte man sich das aber auf jeden Fall.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
ich denke, man darf nicht vom Aufwand bei den LS-Chassis auf den Endpreis des Fertigprodukts schließen. Speziell bei Transmissionline- oder Horngehäusen ist der Gehäuseaufwand groß. Das clevere Innenleben des Gehäuses sieht der User ja nicht, und da gilt nicht, wer heilt hat Recht, sondern, wer klanglich überzeugt.
Der Breitbänder der kleinsten Version kommt mir von meinem Schreibtisch irgendwie sehr bekannt vor. Und wenn es bei dem gelingt, bis unter 50Hz den FG ohne Equalizer üppig aufzufüllen, dann Hut ab!
Grüße
Hans-Martin
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

atmos hat geschrieben: 06.07.2022, 13:20 Hi,
was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass es letztendlich nur um einen lauten Bass geht und nicht so sehr um eine exakte Wiedergabe, und dass auch der Hochtonwiedergabe kein hoher Stellenwert zugestanden wird.
Gruß
Günther
Hallo, Günther.

So ist es ganz und gar nicht. Es geht nicht um einen lauten Bass, sondern ein Gesamtwerk. Wenn Du Dir den Eindruck des Testers durchliest und diesen Eindruck hat jeder, der die Box hört, sind es auch die räumliche Darstellung und die extrem gute Verarbeitung der Höhen, die die Box auch auszeichnen. Der Scan-Speak Ringradiator ist ja nicht gerade ein Kind von Traurigkeit. Bei schwierigen Frauenstimmen fällt das besonders auf, auch bei komplexen klassischen Werken und bei Chören.

Bei Vorführungen auf Messen ist eines der beliebtesten Stücke "Keith don´t go", es tönt aus allen Sälen. Das ist simpelste Musti, halt gut aufgenommen. Das ist nicht mein Maßstab. Ab Stücken wie "Moon upon a thousand Rivers" trennt sich die Spreu vom Weizen. https://www.youtube.com/watch?v=g4Gzpt_6boc

Ich denke bei den Entwicklungen von der Schallwahrnehmung, also vom Ohr und dem angegliederten Hörbereich des Gehirns her. Da beginnt die Konstruktion und nicht mit einer Simulation.

Und es stellt sich auch die Frage, warum die Firmen bei ihren Spitzenprodukten riesige Gehäuse mit großen Basstreibern bauen, heute mehr und mehr mit 2 oder 3 Chassis und wenig Hub. weil sie genau wissen, dass eine "Vollwiedergabe" mit wenig Unharmonischen und kaum aufbrechenden Membranen das gesamte Klangbild prägt. Dieses Ergebnis mit weniger Aufwand und recht kleinen Treibern zu erzielen, darum geht es.

Gruß Karl
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KHStock
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Beitrag von KHStock »

Hans-Martin hat geschrieben: 07.07.2022, 22:05 Hallo,
ich denke, man darf nicht vom Aufwand bei den LS-Chassis auf den Endpreis des Fertigprodukts schließen. Speziell bei Transmissionline- oder Horngehäusen ist der Gehäuseaufwand groß. Das clevere Innenleben des Gehäuses sieht der User ja nicht, und da gilt nicht, wer heilt hat Recht, sondern, wer klanglich überzeugt.
Der Breitbänder der kleinsten Version kommt mir von meinem Schreibtisch irgendwie sehr bekannt vor. Und wenn es bei dem gelingt, bis unter 50Hz den FG ohne Equalizer üppig aufzufüllen, dann Hut ab!
Grüße
Hans-Martin
Hallo, Hans-Martin.

Stimmt. Mit einem Tangband W 4-2143 erreiche ich eine untere Grenzfrequenz von 27 Hz. -3 dB.. Bei vollem Schalldruck und lediglich einem Shelf-Filter.

Gruß Karl
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