Achim (MB Quart 560A MK II)

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Achim
Aktiver Hörer
Beiträge: 1
Registriert: 05.06.2022, 21:42

Achim (MB Quart 560A MK II)

Beitrag von Achim »

Ich wünsche allen Forumsmitgliedern einen schönen Abend.
Ich bin 61 Jahre alt und fange gerade nach langjähriger Hifi-Abstinenz gerade wieder an mich dem Thema zu nähern.
Ich habe von Elektronik leider keine Ahnung, bin also kein Bastler, sondern nur Hörer.
Angefangen hat alles mit einem Braun-Receiver Regie 510 und Canton Boxen (weiß nicht mehr welche)
Später zu Studienszeiten habe ich meine ersten Aktivboxen Elac EL 135 mit einem Yamaha c4 betrieben.
Danach bin ich wieder auf passiv umgestiegen und mir T+A TMR 160 mit McLaren Verstärkung zugelegt.
Familienbedingt habe ich dann auf Dynaudio Focus und Camtech V100 verkleinert und zeit- und platzbedingt das Interesse an gutem Hören verloren.
Jetzt nach dem die Kinder aus dem Haus sind richte ich mir gerade wieder ein kleines Zimmer (ca 18 qm) für mich ein und gewinne dabei das Interesse zurück.
Dabei bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe mich gerade neu angemeldet.

Der Raum der mir zur Verfügung steht ist, wie gesagt nicht sehr groß und beherbergt unter anderem auch noch ein Bett und einen Schrank (ist also nicht optimal) neben Platten und CD Regalen.
Um mich dem Thema wieder zu nähern habe ich mir zunächst ein uraltes Pärchen MB Quart 560A, MK II für kleines Geld gekauft. Diese Boxen gefielen mir mal vor über 30 Jahren gut. Ich konnte sie mir seinerzeit jedoch nicht leisten. Momentan betreibe ich sie noch an dem Camtech Vollverstärker.
Mein erster Höreindruck war recht enttäuschend. Der Bass nicht so tief und trocken, die Mitten nicht so gut aufgelöst und differenziert und die Höhen schriller und knarziger als erwartet.
Nachdem ich die Boxen jetzt seit ca. 6 Wochen nutze hat sich der Klangeindruck jedoch scheinbar deutlich verbessert (kann das sein?), die oben beschriebenen Defizite sind aber immer noch vorhanden, wenn auch deutlich abgeschwächt. Die MB Quarts wirken aber immer noch nicht so Präsent und packend, wie ich sie in Erinnerung habe, es fehlt an Tiefbass und Räumlichkeit
Ich überlege jetzt, wie ich weiter vorgehen soll.
A.) einen besseren, reinen Vorverstärker zulegen. Habe an einen AVM V30 oder Vincent SA 32 gedacht. Gibt es hier Empfehlungen / Erfahrungen /Alternativen (im gleichen Preissegment) aus dem Forum?
B.) Die Boxenelektronik überholen. Ein spezialisierter Fachhändler hat mir dies geraten. Kostenpunkt ca. 750,-. Die Chassis scheinen in Ordnung zu sein, Sicken sind noch weich. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob eine Revision tatsächlich deutliche Klangverbesserungen bewirkt, die die Investition rechtfertigen oder ob ich lieber direkt in andere Boxen investiere.

Der Raum selbst wird natürlich suboptimal bleiben. Gibt es hier Empfehlungen für aufstellungsunkritische Boxen für kleine Räume, die dennoch genügend Präsenz und Auflösung bieten?

Ich freue mich auf einen Austausch und bin sehr gespannt auf die Anregungen und Tipps aus dem Forum
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Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Achim, willkommen bei den Aktiven!
Achim hat geschrieben: 08.06.2022, 22:05Jetzt nach dem die Kinder aus dem Haus sind richte ich mir gerade wieder ein kleines Zimmer (ca 18 qm) für mich ein und gewinne dabei das Interesse zurück.
18qm sind nicht gerade das Überfliegerformat für einen Hörraum, aber es geht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Um mich dem Thema wieder zu nähern habe ich mir zunächst ein uraltes Pärchen MB Quart 560A, MK II für kleines Geld gekauft. Diese Boxen gefielen mir mal vor über 30 Jahren gut. Ich konnte sie mir seinerzeit jedoch nicht leisten. Momentan betreibe ich sie noch an dem Camtech Vollverstärker.
Mein erster Höreindruck war recht enttäuschend. Der Bass nicht so tief und trocken, die Mitten nicht so gut aufgelöst und differenziert und die Höhen schriller und knarziger als erwartet.
Die mangelnde Trockenheit im Bass kann auf deine Raumresonanzen zurückzuführen sein.
Die schrillen Höhen sind auf die in den 1980er Jahren eingeführten Metallkalotten zurückzuführen, die nicht nur einenen Peak bei 12kHz hatten, sondern auch mit dem Diffuserring davor Kantenturbulenzen mitbrachten, was in einer gewissen Aggresssivität resultierte, damals eine neue Erfahrung nach so viel Jahren milder Höhen von Vinyl.
Nachdem ich die Boxen jetzt seit ca. 6 Wochen nutze hat sich der Klangeindruck jedoch scheinbar deutlich verbessert (kann das sein?), die oben beschriebenen Defizite sind aber immer noch vorhanden, wenn auch deutlich abgeschwächt.
Elektrolytkondensatoren werden im Betrieb wieder formiert und entwickeln ihre Kapazität zum Nominalwert (plus-minus des genannten Toleranzbereichs), Weichmacher in den Sicken verteilen sich durch Bewegung wieder, etc.
Die MB Quarts wirken aber immer noch nicht so Präsent und packend, wie ich sie in Erinnerung habe, es fehlt an Tiefbass und Räumlichkeit
Ich überlege jetzt, wie ich weiter vorgehen soll.
In den 1980er Jahren waren diese Boxen mal Testsieger, wir sind aber nicht anspruchsloser geworden. Wenn sie damals in einem klangoptimierten Raum demonstriert wurden, kann der damaliger Eindruck ernsthaft besser gewesen sein.
Wenn diese LS sich gegenüber der Durchschnittsgrütze der damaligen Zeit sich noch als überlegen vorführen ließen, muss der Vergleich heute nicht genauso ausfallen.
A.) einen besseren, reinen Vorverstärker zulegen. Habe an einen AVM V30 oder Vincent SA 32 gedacht. Gibt es hier Empfehlungen / Erfahrungen /Alternativen (im gleichen Preissegment) aus dem Forum?
Hast du schon mal die LS vom CD-Player aus direkt angesteuert und dabei den Eingangspegel auf Zimmerlautstärke abgesenkt? Ein Vorverstärker liefert in der Hörpraxis weniger Pegel zum Aktiv-LS als er selbst von der Quelle bekommt.
Der Camtech V100 war kein schlechter Verstärker, tendenziell eher auf der klaren Seite, und selbst , wenn sein (VV-) Ausgangswiderstand noch Optimierungsspielraum lässt, bleiben solche Aspekte mMn hinter den beschriebenen Aspekten zurück.
B.) Die Boxenelektronik überholen. Ein spezialisierter Fachhändler hat mir dies geraten. Kostenpunkt ca. 750,-. Die Chassis scheinen in Ordnung zu sein, Sicken sind noch weich. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob eine Revision tatsächlich deutliche Klangverbesserungen bewirkt, die die Investition rechtfertigen oder ob ich lieber direkt in andere Boxen investiere.
Ich würde da zunächst nur in die Netzteilelkos investieren. Also konkret einfach ähnlich dimenionierte Elkos parallel löten, das kann man ja leicht rückgängig machen, wenn man feststellt, dass es nicht zum Positiven gewendet hat.
Ich habe damals der Passsivversion (Paarpreis unter DM 2000) mit ähnlich großem Gehäuse den Vorzug im Hörvergleich gegeben, führte das darauf zurück, dass ein ausgesuchter führender Massenware-Vollverstärker der DM 1000-Klasse mehr Vorzüge ausspielen kann als ein Vorverstärker dieses Herstellers (DM 800) mit qualitativ ausgesuchten Audiokabeln in die Aktiv-LS (Paarpreis DM 4000), wo 3 bezahlbare Verstärkermodule die Chassis befeuerten.
Damals gefiel mir die preisgünstigere Passivlösung besser, sie war reiner in den Höhen, sanfter in den Mitten.
Der Raum selbst wird natürlich suboptimal bleiben. Gibt es hier Empfehlungen für aufstellungsunkritische Boxen für kleine Räume, die dennoch genügend Präsenz und Auflösung bieten?
Wir alle suchen nach aufstellungsunkritischen LS. B&O hat LS vorgestellt, die den akustischen Gegebenheiten angepasst werden können, nicht gerade das unwiderstehbare Sonderangebot...
Aber den umgebenden Raum akustisch zu behandeln ist gewiss erfolgversprechender und budgetfreundlicher...
Grüße
Hans-Martin
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hkampen
Aktiver Hörer
Beiträge: 687
Registriert: 11.02.2018, 23:40
Wohnort: Köln

Beitrag von hkampen »

Hallo Achim,

mit der Raumbehandlung hat Hans-Martin recht, wenn er zur Raumbehandlung rät. Allerdings sollte sich der Aufwand verringern, wenn die Lautsprecher nicht allzu groß gewählt werden. Abacus und Neumann haben für die Raumgröße tolle Produkte. Zu beiden Herstellern findest du einige Beiträge hier im Forum.

Viele Grüße
Harald
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