Falko (aktives DIY-Hornsystem)

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Falko
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Falko (aktives DIY-Hornsystem)

Beitrag von Falko »

Hallo ihr lieben Freunde des guten Klangs

Nachdem ich dieses Forum schon sehr lange als Leser besucht und viel von Euch dazugelernt habe, möchte ich nun nicht nur aktiv hören sondern auch aktiv mitmachen. Ich entschuldige mich schon jetzt für die lange Story, aber es sprudelte nur so aus mir heraus. :D

Ich bin Falko und wohne in Rade bei Hamburg, Jahrgang 66, beruflich bin ich im Network Marketing unterwegs und habe Gott sein Dank eine ganz liebe Frau (Meike), die viel Verständnis hat, wenn es um mein Hobby, Lautsprecher bauen und Musik Hören, geht. Von Freundinnen gefragt, "warum sie mir solche "Kisten" im Wohnbereich erlaube", ist ihre Antwort: "Wenn es ihm doch so wichtig ist..." Da kommen mir jedesmal die Tränen. Wer möchte, darf das gerne als Zitat in der eigenen Familie fallen lassen :lol:

Wie kam ich nun zu dem schönsten Hobby der Welt?

Ich war 12 Jahre jung, da bekam ich als Weihnachtsgeschenk einen Phillips-"Hifi-Turm" mit Plattenspieler, Receiver, Kassettendeck und 2-Wege Regalboxen. Boah, war das geil. Ich konnte endlich in meiner eigenen Bude schön Musik hören. Bis dahin hatte ich nur einen Kassettenrecorder, mit dem ich regelmäßig Donnerstags abends, mit Zeige- und Mittelfinger über den Aufnahmetasten schwebend, die legendäre Hitparade International mit Werner Reinke im hessischen Rundfunk hörte. Man, waren das noch Zeiten.

Nun denn, schon am zweiten Tag mit meiner neuen Anlage blieb mein Blick auf den beiden mit Lochblechabdeckungen bestückten Boxen hängen. Hhmmh!? Ich fragte mich, wie das wohl gehen würde, dass da die Töne rauskamen. Mit der Nagelschere aus dem Badezimmer friemelte ich die Lochblechfrontblende von den Boxen ab und darunter erschienen ein kleines und ein großes, rundes Ding, aus denen ganz offensichtlich die Töne rauskamen.

Aber das beste war, dass da Schrauben zu sehen waren, die nun nach einem Schraubenzieher aus Opas Werkstatt schrien. Kurze Zeit später, wie gesagt, ein Tag nach Beginn der Garantie (dem Mutigen gehört die Welt) hingen ein HT und ein TMT an ihren Kabeln aus den Kisten. Ein lächerlicher Fetzen Putzwolle befand sich in der Kiste und in das Kabel zum HT war ein zylinderförmiges Ding eingebaut. Das war alles. Hhmmh...?

Dann kam der alles entscheidende Moment meiner Karriere als Boxenwastler: Ich schaltete die Musik wieder ein -------- langes geistiges Schweigen, große Augen und jede Menge Fragezeichen im Kopf musste ich feststellen, dass der ganze Sound verschwunden war. Es kamen nur noch dünne, seltsam klingende Töne aus Richtung der Boxenbaustelle. Mein erster Gedanke war: "Scheiße, kaputt". In Windeseile baute ich alles wieder zusammen und siehe da, der Sound war wieder da.!?!?!?

Ich konnte es kaum fassen ob der Zauberei, die da anscheinend geschah. Etwas hatte mich befallen, von dem ich heute weiß: Es war der Virus, gegen den es keine Impfung gibt und von dem ihr alle ganz offensichtlich befallen seid. :cheers:

Ich besorgte mir also Informationen über Lautsprecherboxen, denn ich wollte wissen, wie das ganze funktionierte. Ihr glaubt nicht, was diese kleinen Boxen aufgrund meiner neu erworbenen Kenntnisse während der nächsten zwei Jahre alles über sich ergehen lassen mussten.

Ich entdeckte das Prinzip des Bassreflexes. Bass war cool und drei mal dürft ihr raten, was der kleine Falko als nächstes machte. Klar, ein rundes Loch musste in die Kiste, gerade so groß, dass eine Papprolle vom Klopapier reinpasste. Das Ergebnis war pure Freude. Es bummste nun ganz gewaltig, wo es vorher nur TokTok gemacht hat. Voller Erfolg. Ich kam mir vor, wie der Chef von der der Bobbahn und mir war klar, dass einmal ein großer Boxenbauer aus mir werden würde. :lol:

Ich dachte damals, wenn einmal Bassreflex so eine Wirkung hat, dann könnte man das ja verdoppeln. Deswegen baute ich eine zweite Holzkiste an die Boxenseite mit meiner Klorolle an, die wiederrum ein Loch mit Klorolle erhielt. Die innere Klorolle nahm ich weg, so dass ein Gehäuse entstand mit zwei getrennten, durch ein Loch verbundene Volumina und einer Bassreflex-Klorolle, das das zweite Volumen mit dem Licht der Welt verband. Und wieder mehr Bass. Geil. So, nun wisst ihr auch, wer das erste "Bandpassreflexgehäuse" erfunden hat.

In einem Hifi-Laden vor Ort gab es damals die ersten Dynaudio-Chassis für Selbstbauer zu kaufen. Ich sparte mir die Kohle zusammen und leistete mir zwei Stck Dynaudio D 28 Hochtöner. Die einfach ausgetauscht, natürlich, ohne an der "Weiche" etwas zu ändern und zack -schon wieder eine klare Klangverbesserung.

Der Weg war vorgegeben und ich zog mir alles rein, was es zum Thema zu lesen gab. Das führte dazu, dass ich dem Dynaudio-Hochtöner nun auch den passenden Kollegen gab: Einen Dynaudio 17 W 75 und die Ur-Contour war erschaffen, ohne dass der Herr Ehrenholz was davon wusste. :mrgreen: Na, auf jeden Fall, habe ich an diesem Lautsprecher herumgewastelt und ihn immer weiter verbessert, bis ich mit knapp 18 zum Bund ging und natürlich meine Anlage (war nun komplett ne schöne Denon) samt den Boxen mitnahm. Für auf die Stube.

Die Boxen waren zu dem Zeitpunkt schöne schlanke, 1m hohe Zweiwege-Boxen mit nun gut abgestimmtem BR und einer ordentlichen Weiche. Die klangen schon echt"saugut". Das merkten allerdings auch meine Kameraden, die total platt waren ob des Klanges und natürlich fragten, wo es die denn gäbe. Na, was glaubt ihr, habe ich gesagt? Na - selbstgebaut natürlich. Und selbstentwickelt ...

Die logische Folge: (gefühlt) alle, wollten von nun an, dass ich ihnen auch Boxen baue. Und nicht nur meine Version. Die hatten SONDERWÜNSCHE. Wollten auch was größeres. Oder etwas kleineres. Mal für diesen Musikgeschmack und mal für jenen. Ich war gefordert. Allerdings war ich auch komplett sicher, genug Ahnung zu haben für alles. War ja jung. Dann darf man schon mal halluzinieren. :roll:

In der Kaserne war ein schöner Hobbyraum für Holzbastler, den ich allerdings nun 6 Jahre lang alleine besetzte. Und beim Bund hatte man Zeeiiiit. Ich fuhr einfach nicht mehr nach Hause und baute Boxen und baute Boxen und baute Boxen. Fast alles Eigenentwicklungen. Und ein paar Bauvorschläge aus den damals noch erschienen Sonderheften von Elrad und Elektor und der gerade herausgekommenen Klang&Ton, die ich heute von der Erstausgabe an besitze. Das größte, was ich in den sechs Jahren zusammengeflickt hatte, war eine AXIS 5 von Dynaudio.

1988 wurde der absolute Traum eines Hobbywastlers wahr. Es kam ein computergesteuertes Messsystem auf den Markt, mit dem man gefühlt alles machen konnte: "Kemtec" von Klaus Baumotte. Es lief mit einem C64 und dann mit Atari und es war glaube ich tatsächlich das erste seiner Art für den Hobbybereich. Was glaubt ihr, hat der Falko gemacht? Zwei Monate kein Geld ausgegeben und dat Ding gekauft. Jetzt war ich gefühlt PROFI.
Wo ich mich nie rangetraut habe, waren Aktivboxen. Seit Guido J. Wasser und seiner Grönemeyer Box war ich zwar vom Aktivboxen-System überzeugt, hatte aber leider zu der Zeit viel zu wenig technische Grundlagen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich die auch heute noch nicht. Nur technische Möglichkeiten.

Man, waren das Zeiten. Ich konnte exzessiv meinem Hobby fröhnen und andere bezahlten. Gewinne habe ich keine gemacht. Hab gar nicht daran gedacht, mehr zu verlangen, als das Material gekostet hat. Ein Wunder, dass aus mir trotzdem noch ein Geschäftsmann geworden ist.

So mit 25 kam dann das, was vielleicht viele von Euch erlebten. Die große und lange Pause des Hobbys, weil Familie, Kinder, Geschäftsaufbau einen plötzlich überkommen. Theoretisch beschäftigte ich mich natürlich weiter mit dem Thema, verfolgte den Markt usw. Praktisch hörte ich natürlich viel Musik und bastelte immer etwas an meinen großen Selbstgebauten herum. Ich kam auch mit jedem Besucher schnell auf das Thema Boxenbauen, weil ich nämlich all die Jahre die Frequenzweichenteile wild verdrahtet hinter den Boxen auf dem Boden liegen hatte. 15 Jahre und die Frequenzweiche wurde nie eingebaut. Hatte immer schön Luft zum atmen und es gab keine Abstimmung, die ich nicht ausprobiert hatte.

Meine Geräte waren nix besonders HighEndiges aber gut für mich:

• Ne große Denon Vor-Endkombi
• Thorens TD 320 mit Ortofon
• Denon CD-Player
• Nakamichi Dragon Kassettendeck
• Kennwood KT 1100 Tuner

Das war's auch schon.

Mit 42 ging es aber wieder laaaangsaam los. Ich baute mal wieder eine schöne kleine 2-Wege Standbox, weil ich nach dem Umzug nach Norddeutschland die großen Boxen nicht mehr aufstellen konnte.

Nach meiner Scheidung lernte ich eine tolle (was sonst!?) neue Frau kennen, mit der ich nach einiger Zeit zusammengezogen bin. Ich hatte noch keine Ahnung welchen WAF-Faktor in Sachen Hifi sie belegt. Hab sie langsam rangeführt an das Thema, indem ich einfach mal meine kleinen Säulen dort im Wohnzimmer platziert habe, wo ich mir später was größeres vorstellen könnte. Da konnte sich der weibliche Blick schon mal daran gewöhnen, dass da etwas "rumsteht". :wink: Hier ein Foto vom jetzigen Einsatz der "Kleinen":

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Irgendwann war es dann soweit, dass ich zur Tat schreiten wollte und setzte mich mit Axel Oberhage, den ich schon seit Ewigkeiten von seinen Arbeiten her kenne, in Verbindung. Kurze Zeit später war Anfang Oktober und in Nordenham fand die alljährliche Abacon statt. Viele von euch kennen Abacus, nicht wahr? Eine Firma, wie ich dann feststellen durfte, wie man sie sich toller nicht vorstellen kann. Aber das wisst ihr ja bereits.

Axel Oberhage nahm an der Abacon als Aussteller teil und wir unterhielten uns hervorragend. Herr Oberhage ist ein ganz toller Mensch und ich bin glücklich, ihn kennengelernt zu haben. Auch Uli Brüggemann war dort und ich erinnere mich zu gern an seine Einstiegsfrage zu seinem Vortrag: "Wie klingt eine Stradivari auf'm Klo?" Ich hab mich weggeschmissen. Aber diese Frage macht jede weitere Frage nach der Wichtigkeit von Raumakustik obsolet, stimmt's? Als Uli dann sein Acourate vorgestellt hat, war ich absolut fasziniert. Etwas, von dem ich immer nur gedacht habe, so etwas müsste es geben, gab es nun tatsächlich. Heute weiß ich, Uli ist ein Genie und durch und durch Ingenieur.

Also, die Protagonisten, denen ich hiermit noch einemal meinen ernstgemeinten Dank ausspreche, für das neue Projekt standen fest:

• Abacus für die Amps und die Aktivelektronik
• Axel Oberhage für die Chassis und die vorläufige Abstimmung
• Uli Brüggemann für das, was er am besten kann: zaubern ;-)
• Meine Frau, die zu ihren Freundinnen sagt: "Wenn es ihm doch so wichtig ist"
• Und mir, der das alles zu bezahlen hat.

Heraus kam eine Anlage mit Hauptboxen, die trotz großem Tieftöner auf der Front sehr schmal waren, zwei weiteren Bässen zur besseren Modenverteilung im Raum, jede Menge Abacus-geräte mit internen Aktivweichen. Alles ziemlich vom Feinsten. Alleine die vier ATC-Mitteltonkalotten waren schon geil, der Bass bis unter 20Hz, richtig tolle Räumlichkeit und Abbildungsschärfe. Alles da. Hier mal ein Bild:

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Aber die Geschichte sollte weitergehen.

Anfang der 90er besuchte ich einmal die HighEnd, damals noch im Hotel Kempinski in Gravenbruch. Ich erinnere mich an all die vielen Schmuckstücke, die dort präsentiert wurden, nicht mehr. Eine Sache hat mich allerdings sofort begeistert. Es wurde in einem Raum ein Klischorn vorgeführt und ich war von den Socken. Diese unglaubliche Dynamik und ein Bass, wie ich ihn bis dato noch nicht gehört hatte. Und das bei JEDER Lautstärke. Obwohl ich heute weiß, dass der Klang insgesamt relativ grauselig war, hat mich der Hornvirus befallen und nie wieder losgelassen. Nur in die heimischen Gefilde zog nie ein Hornlautsprecher ein wegen der bekannten Problematiken Größe, Optik, WAF.

Dann, wie es das Schicksal so wollte, entschieden wir uns, noch einmal neu zu bauen. Mit Keller - aaaahh - da flammte die Begehrlichkeit nach einem Hornsystem wieder auf. Ein kurzes Gespräch mit meiner Frau, der besten, und die Planung war genehmigt. :D

Ein Besuch bei Holger in Hamburg vor drei Jahren war als Horn-AntiVirus denkbar ungeeignet, da dessen System einfach zum Weinen gut ist. Es festigte nur meinen Wunsch nach einem Hornsystem.

Ich sollte im Keller meinen eigenen Musik-Hörraum bekommen. Der Keller wurde fix umgeplant auf eine Raumhöhe von 2,50 (mehr war nicht drin, die Mehrkosten waren eh schon immens). Immerhin knapp 30m² konnte ich mir vom Keller abzwacken und in diesem Raum konnte ich dann "machen, was ich wollte". So breit hatte ich schon lange nicht mehr gegrinst.

Sofort gingen die Planungen los. Als erstes entschied ich mich für den Bass: Ich wollte unbedingt (klipschgeschädigt) Eckhörner. Und da die Vorderseite des Raumes vier Ecken hatte, zwei oben und zwei unten, plante ich also vier 18" Eckhörner ein. Auch wegen der zu erwarteten, bzw schon feststehenden Raummoden, die ich mit vier Hörnern in der Vertikal- und Querachse zu verringern versuchte, was auch wunderbar geklappt hat.

Das Thema Raumakustik wurde allerdings in diesem Betonquader im weiteren Verlauf zu einem, im wahrsten Sinne des Wortes, raumfüllenden Thema. Nach monatelanger Beschäftigung mit dem Thema musste ich schliesslich feststellen, dass ich mit NICHTS die fürchterlichen Moden der Längsachse in den Griff bekommen konnte. Die Energie von vier Basshörnern war einfach zu überbordend. Natürlich war ich mir der Problematik von Anfang an bewusst, aber ich dachte, dass mir schon eine Lösung einfallen würde. Ich WOLLTE einfach auch im Bass ein schönes großes Hornsystem, welches bei jedweder Musik und welchem Pegel auch immer, großartig klang und nicht an seine Grenzen kam. Wie NAIV das war!!! Jetzt hatte ich die Energie und musste sie wieder loswerden. Dafür dürft ihr mich alle einmal tüchtig ausschimpfen. :cheers:

Die Lösung, die mir als einzige einfiel, war ein kleines Vabanquespiel: DBA

Ja, ich weiß, mit 2x4 Eckhörnern ist ein DBA nach klassischer Lehre nicht so wirklich möglich. Aber, ich konnte in jedem Fall Energie absaugen, hatte ich mir gedacht. Also kamen schwupps nochmal vier Eckhörner auf die Rückwand(mein Tischler ist leicht ausgerastet). Sowas von Oversized hat die Welt noch nicht gesehen und jeder schüttelte nur mit dem Kopf, wenn nicht deutlich sichtbar, so doch innerlich. Das weiss ich.
Aber meine Idee war eben: Ich habe zwei Eckhörner, die die Musik machen und sechs Eckhörner, die nur dafür da sind, die Raummoden in den Griff zu bekommen. Vabanquespiel halt aber mit vielen Erfahrungswerten.

Soll ich das Ergebnis schon mal vorwegnehmen oder erst am Ende der Geschichte erzählen? Ach was, gleich raus damit.

Als Uli dann bei mir war, um die Technik zusammenzubauen und die ersten groben Messungen vorzunehmen, wollte ich natürlich wissen, ob meine Idee mein teuerster Klogriff ever war. Nun, um das Ergebnis am Hörplatz bei einem DBA messen zu können, mussten alle acht Hörner zu mono geschaltet werden, die hinteren natürlich invertiert und zeitverzögert nach Schulbuch. Dann die Messung. Von 30-100 Hz eine eckhorntypisch ansteigende, nein, nicht Kurve sondern gerade Linie *Erleichterung und breitgrins*. Von Welligkeiten aufgrund von Raummoden nix zu sehen. Für den ersten Versuch nicht schlecht. DBA funktioniert trotz der Fehlinterpretation einwandfrei. Den Rest des Hornsystems stimmten wir, wie Uli sich ausdrückte, quick und dirty ab, damit schon mal Musik laufen konnte. Er musste sich wieder auf den Heimweg machen.

Ich höre seitdem mit dieser Abstimmung und ja, es ist noch einiges an Arbeit zu tun, aber man kann schon mal Musik hören. Zum Bass kann ich nur sagen: In meinem Betonquader ohne die geringsten Absorbermassnahmen für unter 100Hz ist einmalig. Zumindest nach meinem Geschmack. Der Bass kommt unglaublich schnell, staubtrocken wie eine Ohrfeige und gefühlt frei von jeglichen Resonanzen. Mit vollem Pegel bis 30Hz und dynamisch nicht an die Grenze zu bringen. So wollte ich das. Ich war wirklich erleichtert und begeistert. Mal sehen, was die Feinabstimmung noch bringt.

Probleme, nein, Herausforderungen gibt es noch ab 100 Hz aufwärts. Vor allem mit dem Midbass-Treiber, der eine Kerbe im F-Gang hat und dem leider etwas zu kleinen Horn, das bei vollem Pegel nicht ganz an die 100Hz rankommt. Daran lässt sich noch etwas ändern. Muss diesbezgl. noch mit Helmut Eder von der Eder Hornfabrick, von dem ich die Satellitenhörner und Treiber habe, sprechen. Ich weiß, dass wir das noch hinkriegen. Ab 500Hz aufwärts wird es keine allzugroßen Herausforderungen geben, hoffe ich. Da muss ich mich ganz auf Uli verlassen, denn natürlich läuft alles aktiv über Acourate, das ich sehr gerne besser beherrschen würde. Ich danke speziell ihm noch einmal, denn ohne ihn und Acourate wäre ich so ein Projekt erst gar nicht angegangen.

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Ich freue mich auf die Feinabstimmung, freue mich darauf, mithilfe dieses Forums und euch weiter zu lernen(danke dafür), freue mich auf regen Austausch und halte Euch auf dem Laufenden.

Gestern ergab sich noch eine ultimative Versöhnungsgeschichte WAF vs. Hornlautsprecher, die ich euch noch erzählen muss, weil sie soo schön ist. Ich hatte ja meiner lieben Frau Meike gesagt, dass sie erst hören darf, wenn wirklich alles fertig ist. Sie hat mit Hifi nix am Hut, hört gerne Musik so nebenbei im Auto und hat verstandesgemäß Verständnis für mich. Nun, da es schon jetzt ziemlich gut klingt für einen Normalo, war es gestern soweit. Ich bat sie, sich jetzt doch mal die großen Hörner anzuhören, setzte sie in meinen Sessel, drehte das Licht runter und bat sie, die Augen zu schließen. Dann verließ ich den Raum und spielte ihr Lieblingslied. Nicht zu laut und nicht zu leise. Als das Lied zu Ende war, kam ich wieder rein ins Zimmer und sie saß da und weinte. Sie sagte: "Das war das Schönste, was ich je gehört habe. Schon als die Stimme der Sängerin ertönte, schossen mir die Tränen in die Augen. Jetzt versteh ich Dich!"

LG Falko
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Falko,

Herzlich Willkommen. Ein wirklich schöner Vorstellungsbericht den ich gerne gelesen habe. Dazu die Bilder… perfekt!

Gruss Dirk
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Falko,

das nenne ich echten Enthusiasmus! Danke für Deine tolle Geschichte, meinen großen Respekt und herzliche Gratulation zu Deinen Eigenkreationen!

Willkommen hier im Forum!
Grüße,
Winfried

PS: Ich habe Freunde in Bergedorf, vielleicht gibt's ja mal eine "Audienz"?

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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Falko,

ein herzliches Willkommen hier im Forum, eine sehr schöne und umfängliche Schilderung Deines audiophilen Werdeganges.

Respekt - da bist Du ein weiterer Hornhörer mit selbst entwickelten Lautsprechern. Die sehen wirklich klasse aus!

Wie sieht denn Deine Kette vor dem Horn im Detail aus? Und welche Musik hörst Du bevorzugt?

Viele Grüße

Frank
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easy
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Beitrag von easy »

Hallo Falko,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Da ja momentan keine Abacons mehr stattfinden ,oder vielleicht gar nicht mehr, trifft man sich halt hier.
Ist hier ne nette gesellige Runde mit sehr vielen Reiselustigen Typen und mit den meisten hier kann man auch Spaß haben. :cheers:

Mal sehen , wann man sich wieder privat trifft.

In diesem Sinne alles gute und Grüße auch an deine Frau

Reiner
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Falko
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Beitrag von Falko »

Erst einmal vielen Dank für die Willkommensgrüße.
Ich habe mir natürlich die Anleitung zum richtigen Zitieren angeschaut. Wenn ich das so mache, erscheint das Zitat nicht im Kasten sondern steht als normaler Text da. Was mache ich da falsch?
Will doch hier die Regeln einhalten :roll:
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Falko,
Eine sehr bewegende Geschichte, Danke dafür, für Deine Vorstellung schon mal einen dicken Daumen von mir. :cheers:
Da brennt Leidenschaft, das spürt man beim lesen Deiner mit passendem Humor geschrieben Leiden. :D
Leiden, tja die Unzufriedenheit hat Dich zur Höchstleistung getrieben.
Freiwillig die Wochenenden in der Kaserne zu bleiben, beschreibt Deinen Enthusiasmus für die Sache.

Im Geiste bin ich beim Thema Raumakustik und dem Zauberer bei Dir :cheers:

Willkommen im Forum und viel Spaß.

Gruß Harald
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Falko
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Beitrag von Falko »

Hallo Harald, danke für deine netten Worte.
Mit dem, was du schreibst, hast du voll ins Schwarze getroffen.
LG
Falko
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Falko,

willkommen und danke für die viruslastige Vorstellung. :D

Das Zitieren beginnt immer mit "[ quote]" und endet mit "[\quote]" (Leerzeichen und Anführungsstriche muss man natürlich weglassen.)
Dann steht der Text anschließend so da:
Falko hat geschrieben: 17.05.2022, 16:54 Erst einmal vielen Dank für die Willkommensgrüße.
Ich habe mir natürlich die Anleitung zum richtigen Zitieren angeschaut. Wenn ich das so mache, erscheint das Zitat nicht im Kasten sondern steht als normaler Text da. Was mache ich da falsch?
Will doch hier die Regeln einhalten :roll:
Grüsse Jürgen
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Falko
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Beitrag von Falko »

h0e hat geschrieben: 17.05.2022, 17:09 willkommen und danke für die viruslastige Vorstellung. :D
Ah, vielen Dank. Ich hab's begriffen
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Falko
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Beitrag von Falko »

dirk-rs hat geschrieben: 17.05.2022, 15:53 Herzlich Willkommen. Ein wirklich schöner Vorstellungsbericht den ich gerne gelesen habe.
Danke. Und ich dachte schon, ich labere bloss den Bildschirm voll :D
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Falko
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Beitrag von Falko »

beltane hat geschrieben: 17.05.2022, 16:42 Wie sieht denn Deine Kette vor dem Horn im Detail aus? Und welche Musik hörst Du bevorzugt?
Meine Kette? Diese hier :lol: :lol: :lol:
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Sieht alles noch etwas wüst aus. Aber hier die Details, geordnet nach dem Stromverlauf von der Steckdose bis zu den Horntreibern:

Geräte:
Audioquest Niagara 5000 (Stromversorgung)
Audiokern Audio-PC i9 mit 18 Kernen 3,2 Ghz (Musikquelle)
RME Madiface USB-Interface
RME ADI 6432 Audio Interface
6 Stck. Endstufen Lyngdorf SDA-2400

Hier läuft also alles digital bis kurz vor die Endtransistoren

Hornlautsprecher:
Holzhörner Hornfabrik Eder
Treiber Eckhörner: Visaton PAW 46
Treiber MidBasshorn: Supravox 285-2000mk2 (der noch ein paar Probleme macht)
Treiber Mitteltonhorn: TAD 4003
Treiber Hochtonhorn: TAD 2002
Treiber Super HT: TAD ET-703 mit Broncehorn

Sonstiges:
Es wird noch ein Subwoofer gebaut für die Subkontra-Oktave von 15-30Hz mit
RME ADI 2 DAC FS
Hoellstern Endstufe
2 Stck. 21" Treiber (der speziellen Art :mrgreen: ) Zu sehen sind die auf dem Foto zwischen den Hornsatelliten

Außerdem wollte ich der gesamten Mikrophonie-Diskussion aus dem Weg gehen, indem die Elektronik einfach in den Nachbarraum verlegt wurde.

Soderle. Mehr ist es im Moment nicht. Tipps dazu nehme ich gerne entgegen..
LG falko
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Falko
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Beitrag von Falko »

wgh52 hat geschrieben: 17.05.2022, 16:16 PS: Ich habe Freunde in Bergedorf, vielleicht gibt's ja mal eine "Audienz"?
Lieber Winfried,
das kannst du gerne machen. Da ich so gut wie immer zuhause bin, lässt sich das leicht machen.
Ich pflege die Angewohnheit: Jeder positive Mensch ist jederzeit willkommen.
LG Falko
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Falko
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Beitrag von Falko »

Da war noch die Frage, welche Musik ich höre.
Gar nicht so einfach ein Genre zu benennen. Alles, was mich emotional berührt.
Klassik
Singer/Songwriter
New Age
Jazz
Nord- und Südamerikanische Native (in der modernen Version)
Instrumental
Ach, ich kann es wirklich nicht klassifizieren.
Was ich nicht höre ist ab Laut-Rock aufwärts bis hin zu dem, was mein Sohn hört :shock: :shock: :shock:
Die musikalische Idee muss mich einfach packen :-)

LG Falko
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Falko,

so wie es aussieht, haben wir mit dir ein audiophiles Schwergewicht an Bord genommen. Schön, dass es nach so vielen Jahren aktives-hoeren.de immer noch "Neuentdeckungen" gibt, zumindest für mich. Deine Verkaufsanzeige der Abacus-Komponenten ist mir seinerzeit, ich glaube auf Ebay-Kleinanzeigen, aufgefallen. Da habe ich schon gedacht: Da ist wohl ein audiophiler Traum geplatzt :( ... um nun durch die Realität überholt zu werden :D - Gratulation!

Viel Spaß im Forum
Rudolf
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