Wolfgang (JBL 305P MkII)

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wus
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Wolfgang (JBL 305P MkII)

Beitrag von wus »

Hallo an alle Musikfans aus München!

ich weiß jetzt nicht mehr wo es war, aber jedenfalls bin ich in einem anderen Forum zu Musik und HiFi auf ein Link hierher gestoßen.

Als Musikfan der auch noch etliche andere z.T. teure Hobbies hat, habe ich bis vor kurzem vorwiegend über selbst gebaute Lautsprecher Musik gehört - einfach weil man da viel Geld sparen kann. Jedenfalls wenn man einigermaßen gehobene Ansprüche hat.

Die ersten habe ich gebaut als ich ca. 16 war (genau weiß ich es nicht mehr), es waren (viel zu kleine) Hornlautsprecher mit Treibern, die ich aus alten Röhrenradios ausgebaut hatte. Damals hatte ich wenig Ahnung ... aber nachdem ich wenig später Ingenieur geworden bin hat sich das doch grundlegend geändert. Jetzt mit 66 habe ich einiges Wissen zum Lautsprecherbau und Tonwiedergabe im Allgemeinen aufgebaut, auch wenn ich nie zum Profi in diesen Themen geworden bin.

Mir ist schon früh klar geworden dass aktive Konzepte erhebliche Vorteile gegenüber passiven haben (können). Schon meine ersten "ernsthaften" DIY Boxen - gebaut 1979 - waren von Anfang an als Aktiv-LS konzipiert.

Aber erst jetzt "kürzlich" habe ich erstmals aktive Monitore gekauft, als ich ein paar Nahfeldmonitore zum Videoschnitt wollte. Aus Zeitmangel habe ich erstmals Industrieprodukte in Erwägung gezogen. Wie ich schnell lernte gibt es die heute tlw. zu Preisen, die man (hier zu Lande) im Selbstbau nie unterbieten könnte. Wie es dazu kam könnte ihr hier lesen: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/sho ... eldmonitor

Es wurden dann besagte JBL 305P MkII, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, wie man u.a. hier lesen kann: https://www.audiosciencereview.com/foru ... iew.10811/
Ihrem schon fast unglaublich günstigen Preis gemäß sind sie natürlich nicht ganz perfekt. Und auch aufgrund der eher suboptimalen räumlichen Verhältnisse an meinem Schnitt-PC, bei dem ein LS in einer Ecke, der andere aber rundum frei im Raum steht, kam ich um den Einsatz eines EQ nicht herum. Mit dem konnte ich dann nicht nur die Raumakustik, sondern auch noch einige kleinere Unebenheitem im Frequenzgang der JBLs recht gut glätten. Hier der damit gemessene Frequenzgang: https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/sho ... post293520

Im darauf folgenden Post sieht man dann auch wo und wie ich das Ganze aufgebaut habe.

Außer Klassik höre ich so ziemlich alles an Musik was es so gibt, auch wenn ich natürlich einige Vorlieben habe. Ich mag gerne lebhafte, aber nicht zu komplexe, rhythmische, melodiöse Musik. Das kann einmal Hardrock sein, gerne auch Funk, manchmal auch Reggae, Jazz, allerlei Weltmusik, vereinzelt auch mal Techno. Einige meiner Lieblingstitel:

Hellacopters - By The Grace Of God
David Bowie - Stay
Banda Black Rio - Miss Cheryl
Boomfung MC's - Freestyler
EW&F - Sun Goddess (live)
Treetop feat. Torro - Mystery
King Mafrundi - Hasta Siempre
Russkaja - Get Lucky (BARRADA)
The Temptations - Papa Was A Rolling Stone (Vocal Version)

Wie man bei einigen dieser Titel hören geht es mir nicht in erster Linie um die beste Aufnahmequalität, sondern einfach um den Spaß an der Musik. Meine Devise (auch außerhalb von Musik): Content is king.

Ein bisschen mehr über mich könnt ihr noch auf meiner Homepage lesen, auf der es hauptsächlich um einige meiner anderen Hobbies geht: Reisen und Fotografie: https://www.wolfgangsphotos.de
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Wolfgang,

willkommen bei uns. Sind die kleinen JBLs Deine Hauptabhöre oder hast Du noch DIY Lautsprecher?
Wie sieht der Rest Deiner Anlage aus?

Grüsse Jürgen
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wus
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Beitrag von wus »

Da ich zu Hause viel Zeit am PC verbringe sind die JBLs defacto zu meinen Haupt-Abhören geworden. Außer wenn ich's mal wirklich laut und / oder extrem tief will können die alles besser als alle meine anderen LS. Vor allem was Präzision und Stereobühne anbetrifft. Diese Auflösung kannte ich früher nicht!

Ich hatte lange Coral Beta 8 am Schreibtisch stehen, aktiv unterstützt von 15 Zöllern unter dem Tisch. Leider ging 2020 einer der Beta 8 über den Jordan. Die hatten einen deutlich "anspringenderen" Sound als die JBLs, was meiner bevorzugten Musikrichtung häufig zugute kam. Obwohl sie nicht sehr hoch belastbar sind konnten sie auch deutlich lauter als die. Aber die JBLs sind universeller. Ich habe sie ja gar nicht in erster Linie zum Musikhören gekauft, sondern zum Videos schneiden. Es ist echt erstaunlich was die kleinen Dinger können.

Mein Heimkino besteht aus einem Sony KD-65ZD9, Denon AVR-X4500H, 12 x Achat 204 Satelliten und 2 tief abgestimmten, zur Impulskompensation Rücken an Rücken montierten 18 Zoll DIY BR-Subwoofern, die von einer t.amp TSA 4-1300 angetrieben werden. Wenn ich mal richtig laut, sehr tief oder Mehrkanalmusik hören will dann kommt diese Anlage zum Einsatz. Die Achat 204 können es zwar in Sachen Präzision nicht mit den JBLs aufnehmen, dank der Audyssey Einmessung mit dem AVR und einiger nachträglicher, manueller Korrekturen mit Hilfe des EQs in der Denon MultEQ Einmess-App konnte ich sie aber auf eine ganz ordentliche Wiedergabequalität trimmen. Mehr zu den DIY-Subs und zum Heimkino - auch viele Fotos - hier https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/sho ... post244677 und folgende Posts.

Mein alter Dual CS 741Q funktioniert auch immer noch, kommt aber nur noch selten zum Einsatz. Nahezu meine ganze CD-, Platten- und Cassettensammlung steht schon lange digitalisiert auf dem NAS und daher im ganzen Haus zur Verfügung.

Da ich auch beim Kochen gerne Musik höre steht in der Küche eine Yamaha Pianocraft RX-E410 mit einer Logitech Squeezebox Touch als Zuspieler, mit der ich meine Playlists vom NAS oder auch Internetradio höre.

Auch im Wohnzimmer steht eine Squeezebox, die allerdings in eine eher mäßige Sanyo Kompaktanlage spielt. Hier steht demnächst was Neues an.

Zu Qobuz oder anderen Streaming Diensten konnte ich mich noch nicht durchringen - das Geld dafür spare ich mir lieber. Beim Lesen des Cover Threads viewtopic.php?f=17&t=11533 fiel mir auf, dass etliche der genannten Covers anscheinend nicht auf Qobuz zu finden sind. Das bestärkt mich einmal mehr, diesen Dienst nicht zu abonnieren.

Wenn ich was im Radio höre was mir gefällt suche ich in aller Regel zuerst auf Youtube. Dort findet man fast alles, wenn auch tlw. in mäßiger Tonqualität. Aber wie ich schon schrieb, letztlich kommt es mir mehr auf den künstlerischen Inhalt der Musik an, als auf die Tonqualität. Obwohl ich immer auf der Suche nach neuer interessanter Musik bin höre ich ja viele alte Aufnahmen, die es oft einfach nicht in wirklich guter Tonqualität gibt.

Im DG steht noch ein Pärchen Nachbauten der Tannoy Arden mit Original HPD-385A Chassis- und Weichen-Bestückung, die an einem älteren Denon AVR hängen.

"Auf Reserve" stehen noch ältere Tuner, Cassettendecks, etliche Endstufen, u.a. eine über 40 Jahre alte Technics SE-9021 und eine Bryston ST-4B. Die werden demnächst vielleicht beide im Wohnzimmer zum Einsatz kommen.
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wus
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Beitrag von wus »

h0e hat geschrieben: 02.01.2022, 11:52 hast Du noch DIY Lautsprecher?
Ach so, ja, die 1979 gebauten - "meine ersten ernsthaften DIY Boxen" - habe ich immer noch, allerdings tlw. demontiert. Nachdem ich über 10 Jahre nur die Tieftöner (EVM 15B) zur Unterstützung der Corals benutzt hatte - besagte 15-Zöller unter dem Schreibtisch - wollte ich sie letztes Jahr nachdem ich die JBLs gekauft hatte wieder neu herrichten und einmessen, musste dann aber feststellen, dass einer der Mitteltöner (ATC PA75-234std) heftige Verzerrungen produzierte. Ich habe ATC dann angefragt, aber die Reparatur war mit zu teuer.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Wolfgang!

Schön, Dich auch hier zu treffen! Viel Spaß und Erkenntnisgewinn wünsche ich Dir!

Grüße,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

wus hat geschrieben: 03.01.2022, 01:34Ach so, ja, die 1979 gebauten - "meine ersten ernsthaften DIY Boxen" - habe ich immer noch, allerdings tlw. demontiert. ... musste dann aber feststellen, dass einer der Mitteltöner (ATC PA75-234std) heftige Verzerrungen produzierte. Ich habe ATC dann angefragt, aber die Reparatur war mit zu teuer.
Hallo Wolfgang,
nach gut 40 Jahren kann am Polkern es zu Ausblühungen (Korrosion) gekommen sein, die zwischen Schwingspule und Polkern die freie Membranbewegung behindern (1). Man kann die komplette Membran herausnehmen (außen die Sicke vom Korb lösen, vermutlich muss innen die Zentrierspinne an der richtigen Stelle aufgeschnitten werden, damit man sie mit 2-Komponentenkleber wieder zusammenkleben kann), auch kann man sehen, ob damals die LS beiseite gestellt wurden, weil durch Überlastung die Schwingspule auseinandergerissen wurde (2).
Ein LS-Reparaturbetrieb wie z.B. die Mannheimer Lautsprechermanufaktur kann beide Fehler beheben, (1) dürfte unter 100€ bleiben, (2) etwas darüber, aber noch weit entfernt von 200€.

Ein Bruch der flexiblen Schwingspulenzuleitung unmittelbar hinter der Verlötung am Anschlussterminal oder eine partiell abgelöste Verklebung der Staubschutzkalotte sind auch denkbar.
Ich würde das Chassis nicht einfach kampflos aufgeben.
Grüße
Hans-Martin
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Wolfgang,

herzlich Willkommen! Bei den Chassis handelt es sich doch um Bärennasen, oder? Die verkauft ATC ja meines Wissens nicht mehr 8weder für DIY noch an andere Lautsprecherhersteller). Insofern sind das Stücke nach denen sich so mancher die Finger leckt. An Hans-Martins Expertise habe ich keine Zweifel, die Reparatur zu den von ihm genannten Preisen hätte angesichts des Werts der Chassis fast schon Schnäppchencharakter.

Gruß

Uwe
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

Google ist dein Freund. Wenn Google mich nicht getäuscht hat, handelt es sich um keine Bärennase. Wobei 100 Euro zwecks Wiederbelebung nicht viel sind.

Gruß

Uwe
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wus
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Beitrag von wus »

Tinitus hat geschrieben: 04.01.2022, 22:19Wenn Google mich nicht getäuscht hat, handelt es sich um keine Bärennase.
Stimmt. Es ist ein 9-Zoll PA-Mitteltöner mit 75mm Schwingspule und sehr hohem Wirkungsgrad von 100dB @ 1W, 1m (selbst gemessen, bzw. aus selbst gemessenen TSP errechnet).

Es könnte ein ganz nettes Projekt sein diese Treiber in backloaded Hörner à la Jericho einzubauen. Da ich aber noch diverse andere Projekte am laufen habe, die erst abgeschlossen werden müssen bevor ich weitere anfange, lasse ich das erst mal liegen. Wenn es jemals so weit kommt dann werde ich den verzerrenden Treiber - vielleicht auch beide - sicherlich reparieren bzw. überholen lassen, da ich auch der Meinung bin, dass es sehr hochwertige Chassis sind, die man nicht einfach wegwerfen sollte.

Deshalb jetzt "schon" DANKE an Hans-Martin für die Ursachenforschung bzw. -erklärung und den Tipp mit der Mannheimer Lautsprechermanufaktur!
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