Moin,
Danke für die Aufnahme. Seit ca. einem Jahr bin ich passiver, lesender Teilnehmer dieses großartigen Mediums und freue mich nun auch aktiv dabei sein zu dürfen.
Einen langen und klassischen, audiophilen Werdegang kann ich nicht vorweisen, zumindest nicht vom Equipment her. Musik hingegen gehört für mich, aus einer Musikerfamilie stammend, von Anbeginn dazu. Ich höre viel und täglich Musik. Stiltechnisch bin ich nicht festgelegt. Wenn ich es müsste, wäre es Blues Rock. Aber auch Jazz und Klassik kommen nie zu kurz.
Die beste Anlage hatte ich bis vor ca. einem Jahr in meinem Auto, eine gute 3D Bose Ausstattung. Zu Hause haben für mich jahrelang mehrere Sonoslautsprecher im Verbund mit einem Spotify Account ausgereicht. Bis zu einem gewissen Abend, an dem ich audiophil wachgeküsst oder besser gesagt -gerüttelt wurde.
An diesem Abend hatte ein guter Freund Besuch von Ingo Hansen um seine LS ausrichten zu lassen und seinen überarbeiteten Phonosophie Verstärker in Betrieb zu nehmen. Was da an musikalischer Feinheit rauskam hatte ich so noch nicht bewusst gehört, bzw. wahrgenommen. Und somit war es um mich geschehen und die Suche nach dem für mich perfekten Equipment nahm seinen Lauf. Diese Suche konnte ich bis heute leider nicht zufriedenstellend abschließen, was auch ein Grund für die Anmeldung hier ist.
Bewusst Musik höre ich zu Hause im Esszimmer, ein Raum von 4 x 6 Metern mit angrenzender, offener Küche (Tresen) und an der Längswand mit einer mittigen Schiebetür. Das aktuelle Equipment (s.u.) ist an der Längswand, linksversetzt aufgebaut. Die LS stehen ca. 2 Meter auseinander und 3 Meter von mir entfernt. Altbau, Parkett, 3,5 Meter hohe Decken.
Nachdem ich einige Sonos verkauft und den Restbestand in die Badezimmer verlegt hatte, habe ich mit einem alten Denon Verstärker und einem Paar Dynaudio Evoke 10 und einem Tidal Hifi Plus Account die ersten Gehversuche in Richtung Klangbühne unternommen. Diese konnte immer nur erzeugt werden, wenn die LS min 60cm, wenn nicht mehr, von der Wand abgezogen wurden und dadurch mitten im Raum standen. Die Diskussionen mit meiner Frau führe ich hier nicht weiter aus. Zudem war bewusstes, leises Musikhören nicht zufriedenstellend möglich. Die Musik fiel in sich zusammen, da sind die Sonos leise tatsächlich besser.
Mit Unterstützung eines lokalen Hifihändlers wurde der Denon durch einen Cyrus One Cast ersetzt mit dem Ziel, auch leise, große Töne aus den Evokes zu bekommen. Dies hat nicht funktioniert. Die Evokes konnte ich dann Dank erneuter Unterstützung gegen eine B&W 705 Signature und 704 S2 über einen längeren Zeitraum zu Hause probehören. Dabei hat entgegen meiner Erwartung die 705 gewonnen. Das war ein großer Schritt vorwärts, allerdings noch immer nicht zufriedenstellend, da beide Anfangsprobleme weiter bestanden. Klangbühne nur durch weites Abziehen der LS von der Wand, jetzt sogar bis zu 1 Meter. Leises Musikhören klang weiterhin nicht zufriedenstellend.
Und so komme ich in dieses Forum, in welchem ich gerade in den letzten Wochen wieder so viel gelesen habe. Es scheint, ein Wechsel zu aktiven LS könnte tatsächlich die Lösung meiner Probleme bedeuten, am Ende gar zum Hifi-Friedensvertrag mit meiner Frau führen. Sollte es also möglich sein mit aktiven, wandnah aufgestellten LS eine schöne klangliche Bühne zu erzeugen und diese auch bei leiser Pegeleinstellung möglichst aufrecht zu erhalten, wäre ich gut und gern bereit dafür mehr Geld zu investieren. Und wenn es tatsächlich möglich sein sollte Zufriedenheit zu erlangen, wäre der nächste Schritt ein guter Plattenspieler.
Nach weitreichender Recherche interessiere ich mich für ein Paar B&M 6 oder 8, Linn 530 (obwohl die gerade hier ziemlich zerrissen wurden), Rowen Symphony 12. Ich bin auf keinen Fall festgelegt und wäre sehr dankbar für Hinweise unter Berücksichtigung meiner beiden Hauptprobleme.
Ich freue mich auf Antworten und die weitere Teilnahme am aktiven Austausch.
Besten Dank und Grüße aus Hamburg,
Sebastian
Sebastian (Bowers & Wilkins 705 Signature)
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Hallo Sebastian,
herzlich willkommen! Da du bereits einige Zeit hier mitliest, wird dir nicht entgangen sein, dass Aktivlautsprecher per se keine Lösung für deine raumakustischen Probleme darstellen. Wohl aber beinhalten sie in der Regel die Möglichkeit zur individuellen Ortsanpassung, im einfachsten Fall durch Pegelanpassung der einzelnen Endstufen bis hin zu DSP-gestützten FIR-Filtern. Darüber hinaus ist bei einigen Modellen eine sog. Bassniere realisiert. Und mit der Sensorregelung steht eine Technologie für höchstmögliche Wiedergabetreue zur Verfügung.
Mal schauen, wo dein Weg hingeht.
Viel Spaß bei uns
Rudolf
herzlich willkommen! Da du bereits einige Zeit hier mitliest, wird dir nicht entgangen sein, dass Aktivlautsprecher per se keine Lösung für deine raumakustischen Probleme darstellen. Wohl aber beinhalten sie in der Regel die Möglichkeit zur individuellen Ortsanpassung, im einfachsten Fall durch Pegelanpassung der einzelnen Endstufen bis hin zu DSP-gestützten FIR-Filtern. Darüber hinaus ist bei einigen Modellen eine sog. Bassniere realisiert. Und mit der Sensorregelung steht eine Technologie für höchstmögliche Wiedergabetreue zur Verfügung.
Mal schauen, wo dein Weg hingeht.
Viel Spaß bei uns
Rudolf
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Hans-Martin
- Aktiver Hörer
- Beiträge: 9143
- Registriert: 14.06.2009, 15:45
Willkommen bei den Aktiven, Sebastian!
Und um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, schlage ich vor, du lässt deine Frau am möglichen Hörplatz sitzen und du sprichst zu ihr einen Satz, den du nochmal wiederholst, jeweils während du dich vor die Wand stellst, einen Schritt auf sie zu machst, näher auf sie zugehst. Sie soll sagen, bei welchem Abstand sich deine Stimme normal anhört. Deine Stimme als natürliche Referenz ist und bleibt gleich. Was sich hörbar verändert, macht der Raum.
Weniger Wandabstand wäre für ach so teure Lautsprecher auch nicht angemessen.
Denn wenn du dich hinter (z.B. im Garten) richtig frei aufgestellte Lautsprecher stellst, hörst du aufgrund von Beugung noch fast alles, was sie eigentlich nach vorn abstrahlen.
Im Raum wird die Wand hinter den LS diesen Schall reflektieren und die Raumtiefe der Musikwiedergabe begrenzen. Eine nahe Seitenwand macht ebenfalls frühe Reflexionen und stört die räumliche Abbildung.
Für die Ortung der räumlichen Tiefe gibt es eine schöne Erklärung der Anfangszeitlücke: https://de.wikipedia.org/wiki/Anfangszeitl%C3%BCcke. Wenn eine frühe Reflexion aus dem Raum sich einmischt, wird die spätere Reflexion als Anteil der Aufnahmeraumtiefe verdeckt.
Deshalb müssen Lautsprecher relativ frei aufgestellt werden, sofern man Ansprüche an räumliche Darstellung hat.
Alternativ kann man Lautsprecher wandschlüssig (flush mount) in Wandöffnungen anbringen, wie man es auch in manchen Tonstudios findet (RFZ = reflection free zone).
Hamburg ist groß und hat auch einen Forums-Stammtisch.
Wenn Ingo Hansen bei deinem Freund verzückende Ergebnisse herstellen konnte, darf die Frage erlaubt sein, ob er dich in seinem Laden nicht überzeugen konnte? Er ist kein Freund von Langeweile bei kleinen Lautstärken, ich habe auf Messen immer anspringende Wiedergabe bei seinen Demos erlebt.
Das stetig steigende Alter der Forenten bringt mit sich, dass immer mehr einen Faible für Hörner entwickeln. Deren Bündelung, wirkungsgradbedingte Dynamik, allerdings (im negativen Sinne) auch ihre äußeren Maße, ziehen einen in ihren Bann... Sie können inzwischen sogar relativ unverfärbt überzeugen.
Es gab Lautsprecher, die direkt vor die Wand gestellt mit gewissen Einschränkungen gut klangen, Naim SBL, Mission 753, LS3/5, Linn Kan alle passiv, mittlerweile Geschichte),
aktive Studio-LS mit entsprechendem Schalter zur Anpassung an die Wandnähe, z.B. Genelec (auch mit GLM-System noch feiner anzupassen). Der Wand hinter den LS wirst du vermutlich mit Diffusoren/Absorbern die üblichen störenden Reflexionen reduzieren wollen, um einen Schritt nach vorn zu machen.
Sonst machen Reflexionen dir den vielzitierten Strich durch die Rechnung.
Grüße
Hans-Martin
Hallo Sebastian,
aktive Lautsprecher ermöglichen nicht aufgrund der Aktivierung eine wandnahe Aufstellung. Hier wäre entweder - wie Rudolf schreibt - eine digitale Raumkorrektur hilfreich. Solltest Du auf ein separates DSP verzichten wollen, wären ggf. Lautsprecher von ME Geithain (Bassniere) oder die Kii sinnvoll - sie sind für eine wandnahe Aufstellung geeignet.
Viele Grüße
Frank
aktive Lautsprecher ermöglichen nicht aufgrund der Aktivierung eine wandnahe Aufstellung. Hier wäre entweder - wie Rudolf schreibt - eine digitale Raumkorrektur hilfreich. Solltest Du auf ein separates DSP verzichten wollen, wären ggf. Lautsprecher von ME Geithain (Bassniere) oder die Kii sinnvoll - sie sind für eine wandnahe Aufstellung geeignet.
Viele Grüße
Frank
Hallo Sebastian,
wandnahe Aufstellung ist immer problematisch, vor allem wenn man eine schöne Bühnenabbildung haben will. Das könnte z.B. mit einer Merovinger DeCorus funktionieren, die kommt mit recht wenig Wandabstand gut zurecht und macht mit ihrem Coaxchassis auch im halligsten und schlechtesten Raum noch eine Bühne. Ein Freund von mir ist damit sehr zufrieden.
Grüsse Jürgen
wandnahe Aufstellung ist immer problematisch, vor allem wenn man eine schöne Bühnenabbildung haben will. Das könnte z.B. mit einer Merovinger DeCorus funktionieren, die kommt mit recht wenig Wandabstand gut zurecht und macht mit ihrem Coaxchassis auch im halligsten und schlechtesten Raum noch eine Bühne. Ein Freund von mir ist damit sehr zufrieden.
Grüsse Jürgen