Andreas (Backes & Müller BM 6)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
bm6-Fan
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Andreas (Backes & Müller BM 6)

Beitrag von bm6-Fan »

Moin zusammen,

ich bin Andreas und lebe in Nordfriesland. Vorab eine Anmerkung: Anfangs war ich skeptisch – gibt man beim Schreiben des audiophilen Werdegangs doch einiges sehr Persönliches von sich preis. Mittlerweile finde ich die Idee, sich bei den Mitgliedern dieses Forums vorzustellen, sehr gut. Ich hoffe, mein Werdegang ist nicht zu lang(weilig). Wem er dennoch zu lang ist, kann direkt unten zur Wiedergabekette springen.

Wie ich zum „Audiophilen“ wurde
Für mich ist „Audiophilie“ sehr eng mit Musik verbunden, weniger mit Technik. Audiophile Technik dient quasi der Aufgabe, Musik möglichst naturgetreu wiederzugeben. So bin ich bei der Entmagnetisierung von (nicht-magnetischen) CDs, Klangschälchen aus Porzellan und Zaubertechnik aller Art, die angeblich den Klang erfrischt oder irgendwie luftiger macht, eher skeptisch. Auch glaube ich erst, dass Schallplatten besser klingen als z. B. eine 44,1-KHz-Audio-CD, wenn jemandem der Nachweis im Blindversuch gelingt.

Mit Musik fing alles an...
Aufgewachsen bin ich in einer sehr musik-aktiven Familie. Ich selbst habe mit 6 Jahren das Klavierspielen begonnen, mit 10 bin ich zur Geige gewechselt und ihr bis Mitte 20 treugeblieben. Von Solokonzerten bis zum Spiel im Orchester habe ich einiges an Erfahrungen gesammelt. Irgendwann ist das Spiel dann eingeschlafen. Durch einige berufsbedingte Umzüge, den Verlust der musikalischen Mitstreiter und meine eigene Bequemlichkeit habe ich den Kontakt zum eigenen Musizieren verloren. Leider.

Mit Mitte 50 habe ich mir wieder eine Geige zugelegt und erneut Unterricht genommen. Leider fehlte mir die Ausdauer und ich habe das aktive Spielen endgültig beendet. In erster Linie standen wohl meine CD-Sammlung und mein Perfektionismus im Weg. Denn wer zu viele dieser perfekt eingespielten Aufnahmen von Bach, Beethoven, Mozart oder Mendelssohn hört, verzweifelt am eigenen Gefiedel. Geblieben ist das scharfe Gehör, ohne das ein sauberes Violinspiel unmöglich ist. Dieses Gehör ist aber auch hungrig nach Tonquellen, die ihm die passende Nahrung geben...
Bereits zu Schulzeiten habe ich meinem älteren Bruder beim Bau von Lautsprecherboxen assistiert. Der Traum vom perfekten Klang und ein schmaler Geldbeutel haben uns viel experimentieren lassen – bis hin zum verschachtelten Hornlautsprecher.

So muss Musik klingen – die Idealvorstellung
Angespornt durch Fachzeitschriften wie Audio, Stereoplay und Phonoforum kam ich auf die aktiven Lautsprecher. Ich weiß nicht, wie oft ich bei unserem Hi-Fi-Spezialisten – damals Werner Pawlak in Essen – gesessen habe, um mir die Phonogen Lautsprecher anzuhören, die in der Tat alles in den Schatten stellten, was ich bis dahin gehört hatte. Bei diesen Kolossen habe ich zum ersten Mal gehört, dass sich Musik vollkommen von den Lautsprechern löste und die Orchestermusiker gestaffelt auf der Bühne spielen. Meine Vorstellung vom idealen Klangbild außerhalb des Konzertsaals war geboren.

Auf der Suche nach dem unverfälschten Klang
Zu der Zeit las ich auch von der Backes & Müller BM 6, und behielt sie als Traum in meinem Herzen. Irgendwann wollte ich diese kompakten Wunderlautsprecher einmal besitzen. Wie ich las, beschönigen sie nichts, sondern geben wieder, was auf der Platte bzw. der CD an Informationen gespeichert ist. Mir war klar, dass Kompaktlautsprecher immer einen Kompromiss darstellen, mit ein bisschen gutem Willen dachte ich aber, mit diesen Lautsprechern meiner Vorstellung von Musik näherzukommen. Über viele Jahres habe ich mit zwei KEF Calinda (die mit 20-cm-Bass und der ovalen Passivmembran) Musik gehört, die ich besonders wegen ihres britisch-dezenten Klangs und ihrer sauberen Tiefen mochte.

Rundum zufrieden mit der BM 6
Nach klanglichen Irrwegen über Hans-Deutsch-Lautsprecher und Bose 901 IV (die ich aber schnell wieder weitergab) dauerte es noch bis 2011, bis ich über eBay zwei gut gepflegte BM 6 Exemplare erstanden habe. Der Verkäufer hatte gerade auf die BM 18 umgestellt und mir seine „Alten“ für 1000 Euro verkauft. Kurz zuvor hatte er sie „im Werk“ generalüberholen lassen – gute Voraussetzungen also, lange Zeit ungestört von technischen Problemen Musik zu genießen. 10 Jahre war ich rundum zufrieden mit dem analytisch-neutralen Sound meiner BM 6.

Mein Problem
Bis zum vorletzten Sonntag: Zum Frühstück habe ich die „Vier Jahreszeiten“ aufgelegt, jedoch blieb der rechte Lautsprecher stumm und zeigt seitdem folgende Symptome: Sobald er ein Signal erhält, leuchtet die Kontrolllampe auf der Front grün, es kommt für die Dauer eines Sekundenbruchteils Musik, dann schaltet er wieder ab, die Kontrolllampe leuchtet rot. Dieses Ein-/Ausschalten lässt sich beliebig oft wiederholen.
Für dieses Problem suche ich aktuell eine Lösung, ohne jedoch gleich 1290 € für eine Überholung zu zahlen – dafür bekäme ich sicherlich technisch einwandfreie Exemplare.

Meine aktuelle Wiedergabekette
Lautsprecher
Bezeichnung: Backes & Müller BM 6
Seriennummern: 6.3455 / 6.3456
Technik: Non-VFET
Hochtöner: eckig
Vorverstärker: AVM Evolution V3
CD-Wiedergabe: Sony Blu-ray Disc/DVD-Player S373

Meine Hörraumsituation
Ich höre in unserem Wohnzimmer Musik. Es hat eine Fläche von etwa 45 m², die Lautsprecher stehen mit etwa 50 cm Abstand von der Wand dahinter und etwa 1,5 m Abstand von der linken und rechten Seitenwand, der Fliesenboden ist weitgehend mit dämpfenden Teppichen ausgelegt. Orchester klingen sehr räumlich, die Lautsprecher sind bei guten Aufnahmen nicht zu orten.

Meine Musikvorlieben
Vorwiegend klassische Musik. Aber auch Rock, Pop, Jazz, Jazzrock...
Meine meistgehörten Komponisten: Monteverdi, Vivaldi, Bach, Mozart, Haydn, Beethoven, Brahms, Schönberg, Sibelius, Rautavaara u. v. m.

Meine Lieblingsensembles
Brecon Baroque mit Rachel Podger, Freiburger Barockorchester, English Baroque Soloists mit John Eliot Gardiner, Orchestre des Champs Elysées mit Philippe Herrweghe, Radiosinfonieorchester des SWR mit Roger Norrington, Deutsche Kammerphilharmonie unter Paavo Järvi, Edding Quartett (spielt ohne Vibrato!) u. v. m.

Meine Lieblingschöre
Monteverdi Choir unter John Eliot Gardiner, Collegium Vocale Gent mit Philippe Herreweghe, Voces8 u. v. m.

Meine Lieblingssolist*innen:
Rachel Podger (Barockvioline), Jean-Guihen Queyras (Cello), Patrizia Kopatschinskaja (Violine), Isabelle Faust (Violine), Dorothee Mields (Sopran) u. v. m.

Warum ich mich hier angemeldet habe
Siehe „Mein Problem“

Ich hoffe, es hat sich niemand gelangweilt, und ich freue mich auf einen fruchtbaren Austausch mit Euch.

Grüße von der Nordsee

Andreas
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Notenschlüssel
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Beitrag von Notenschlüssel »

Servus Andreas,

schön Deine Vorstellung lesen zu dürfen, jedoch unschön das angesprochene Problem. Hier kann ich Dir nicht helfen aber ich bin sicher dass einige in diesem Forum versiert und befähigt genug sind Dir helfen zu können.

Ansonsten Dein Werdegang ist sehr interessant und nachvollziehbar.

Schöne Zeit und viel Erfolg hier im Forum

Grüße aus Bayern
Thomas
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Andreas,

zunächst einmal herzliches Willkommen hier.

Bei dem Wunsch nach einem unverfälschten Klang fällt mir zunächst ein: Gehe ins Konzert. Alles andere ist der Wunsch danach. In den eigenen vier Wänden nicht zu verwirklichen. Es gäbe allerdings unterschiedliche Wege, dem nachzuspüren. Die Antwort darauf ist allerdings nicht allgemein gültig. Aber man kann schon mit dem zufrieden sein, was man hat. Und dabei kann dieses Forum schon hilfreich sein. ;)

Viele Grüße

Jochen
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Andreas,

herzlich willkommen!

Kommt bei der defekten BM6 aus allen Lautsprechern kurz und korrekt die Musik, bevor sie abschaltet?

Grüße

Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

bm6-Fan hat geschrieben: 21.11.2021, 20:03Rundum zufrieden mit der BM 6
Nach klanglichen Irrwegen über Hans-Deutsch-Lautsprecher und Bose 901 IV (die ich aber schnell wieder weitergab) dauerte es noch bis 2011, bis ich über eBay zwei gut gepflegte BM 6 Exemplare erstanden habe. Der Verkäufer hatte gerade auf die BM 18 umgestellt und mir seine „Alten“ für 1000 Euro verkauft. Kurz zuvor hatte er sie „im Werk“ generalüberholen lassen – gute Voraussetzungen also, lange Zeit ungestört von technischen Problemen Musik zu genießen. 10 Jahre war ich rundum zufrieden mit dem analytisch-neutralen Sound meiner BM 6.

Mein Problem
Bis zum vorletzten Sonntag: Zum Frühstück habe ich die „Vier Jahreszeiten“ aufgelegt, jedoch blieb der rechte Lautsprecher stumm und zeigt seitdem folgende Symptome: Sobald er ein Signal erhält, leuchtet die Kontrolllampe auf der Front grün, es kommt für die Dauer eines Sekundenbruchteils Musik, dann schaltet er wieder ab, die Kontrolllampe leuchtet rot. Dieses Ein-/Ausschalten lässt sich beliebig oft wiederholen.
Für dieses Problem suche ich aktuell eine Lösung, ohne jedoch gleich 1290 € für eine Überholung zu zahlen – dafür bekäme ich sicherlich technisch einwandfreie Exemplare.
Moin Andreas,
zunächst ein Herzliches Willkommen bei den Aktiven!
Deine Symptomschilderung weist für mich auf einen Endstufendefekt hin (BM6 hat 2 Endstufen).
Denke ich in die 1970er Jahre zurück und meine ersten Kontakte mit BM6, ist naheliegend, dass bei 40 Jahre alter Elektronik Bauteile ausfallen, die bei der letzten Refurbish-Aktion vor 2011 für noch nicht ersatzbedürftig eingeschätzt wurden.
Gegenüber Signalmasse sollte sich am Ausgang jeder Endstufe VOR dem Schutzschaltungsrelais nahezu 0V DC messen lassen.
Eine Abweichung davon zeigt den Handlungsbedarf bei dieser Sektion. Immerhin ein Fingerzeig, wie und wo es weitergeht.

Fernheilung ist ausgeschlossen.
Ursachenforschung ist zweckmäßig.
Bei einer guten Geige ist auch gelegentlich Reparatur nötig, da hat wohl jeder Musiker den Geigenbauer seines Vertrauens und akzeptiert dessen Preise.
Es wird schwer sein, in der Nachbarschaft einen Rundfunk-Fernseh-Meister zu finden, der sich an eine membrangeregelte Aktivbox herantraut, zu der er keine Schaltbilder mitgeliefert bekommt.
Am einfachsten wäre doch, für 1000€ wieder ein kürzlich refurbished Paar zu kaufen, die alte, noch funktionierende BM6 als Reserve zu behalten, die andere als Ersatzteilreserve.
Auch: Willkommen in der Realität!
Hans-Martin
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Hans-Martin,

volle Zustimmung.

Deswegen meine Frage oben. Wenn man in der kurzen Spielphase hören kann, welcher Weg nicht arbeitet, kann man den Fehler vielleicht schon einmal eingrenzen.

Grüße

Thomas
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bm6-Fan
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Beitrag von bm6-Fan »

Guten Abend zusammen,

danke für den freundlichen Empfang und für Eure Antworten. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass mir am Sonntagabend noch jemand antwortet. Aber da hatte ich Euch wohl unterschätzt :wink: Leider komme ich erst morgen oder übermorgen dazu, Euch gebührend zu antworten.

Beste Grüße und bis dahin

Andreas
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A_stinner
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Beitrag von A_stinner »

Hallo Andreas,

Aktive Hilfestellung findest du auch bei Michael Rogocz, der dir sicherlich hilft deine BM 6 wieder zum "Klingen" zu bringen. Seine Kontaktdaten findest du auf der Webseite Ihrer Firma AGM.

http://www.aktivgeregelt.de/Impressum.html

Gruß

Andreas
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atmos
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Vinyl im Blindtest?

Beitrag von atmos »

bm6-Fan hat geschrieben: 21.11.2021, 20:03 ..... Auch glaube ich erst, dass Schallplatten besser klingen als z. B. eine 44,1-KHz-Audio-CD, wenn jemandem der Nachweis im Blindversuch gelingt.

......

Mein Problem
Bis zum vorletzten Sonntag: Zum Frühstück habe ich die „Vier Jahreszeiten“ aufgelegt, jedoch blieb der rechte Lautsprecher stumm und zeigt seitdem folgende Symptome: Sobald er ein Signal erhält, leuchtet die Kontrolllampe auf der Front grün, es kommt für die Dauer eines Sekundenbruchteils Musik, dann schaltet er wieder ab, die Kontrolllampe leuchtet rot. Dieses Ein-/Ausschalten lässt sich beliebig oft wiederholen.
Für dieses Problem suche ich aktuell eine Lösung, ohne jedoch gleich 1290 € für eine Überholung zu zahlen – dafür bekäme ich sicherlich technisch einwandfreie Exemplare.

........
Grüße von der Nordsee

Andreas
Hi, Andreas,
ich erkenne Vinyl immer am Rauschen, Knistern und Knacken, und wenn nicht daran, dann am Durchlauf in der Leerrille.

Ich hatte letztes Jahr auch ein Problem mit meinen T+A TMR 160; die Sicken der TT sind wieder einmal zerbröselt.
Eine Revision hätte auch zwischen 1.200 und 1.400 € gekostet, und so habe ich kurzerhand entschieden, einmal bei Abacus einen Hörtermin zu vereinbaren.
Jetzt habe ich die Trifon 3 stehen und muss feststellen, dass Vintage Vintage ist, aber die heutige Technik sehr viel besser sein kann.

Die Prime 8 von B & M hätte mir auch gefallen, aber meine Preisvorstellungen haben mich vom Kauf abgehalten.

Gruß
Günther
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bm6-Fan
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Beitrag von bm6-Fan »

Moin zusammen,

noch mal danke für den freundlichen Empfang. Mit dem Antworten hat es etwas gedauert, es ist nur zurzeit sehr viel zu tun, da kommt das Hobby schon mal zu kurz.

@Jochen alias Melomane
Melomane hat geschrieben: 21.11.2021, 20:29 Gehe ins Konzert. Alles andere ist der Wunsch danach. In den eigenen vier Wänden nicht zu verwirklichen.
...
Aber man kann schon mit dem zufrieden sein, was man hat. Und dabei kann dieses Forum schon hilfreich sein. ;)
Deinem Rat, in Konzerte zu gehen, stimme ich voll zu. Und ich berücksichtige ihn bereits seit etwa 50 Jahren proaktiv :) Besonders bis zu meinem ca. 30. Lebensjahr war ich in meiner Heimat Essen sehr aktiver Konzertgänger. Zunächst als Nutznießer der elterlichen Abonnements, später im Studenten-Abo und noch später als Selbstzahler habe ich genau dort meine Vorstellung vom natürlichen Klang entwickelt.
Später wurden meine Konzertbesuche zwar seltener, aber der Keim war ja bereits aufgegangen. Als Konzertbesucher hast Du nicht immer das Glück, in einer der ersten Reihen zu sitzen. Und aus Reihe 30 oder hinter einer Säule hört es sich zwar immer noch irgendwie natürlich an, aber eben auch weit entfernt. Da ist mir eine gute Aufnahme, die ich zu Hause höre, lieber. Und die soll dem Konzerterlebnis möglichst nahe kommen.
Mit der Zufriedenheit mit dem, was man hat, ist es immer so eine Sache: In den späten 1960ern haben wir Radio Luxemburg auf Mittelwelle gehört, nur um die Hitparade überhaupt hören zu können. Dafür wäre ich heute nicht mehr zu haben, heute sollte es schon so klingen, wie ich es mir vorstelle.

@Thomas alias Bob Lage
bob_lage hat geschrieben: 21.11.2021, 21:12 Kommt bei der defekten BM6 aus allen Lautsprechern kurz und korrekt die Musik, bevor sie abschaltet?
bob_lage hat geschrieben: 21.11.2021, 21:54 Wenn man in der kurzen Spielphase hören kann, welcher Weg nicht arbeitet, kann man den Fehler vielleicht schon einmal eingrenzen.
Danke für den Tipp. Das leuchtet mir ein, ich muss das aber noch mal checken. – Nur was mache ich mit der Erkenntnis? Selbst wechseln könnte ich sie eh nicht.

@Bob Lage
Hans-Martin hat geschrieben: 21.11.2021, 21:46 Am einfachsten wäre doch, für 1000€ wieder ein kürzlich refurbished Paar zu kaufen, die alte, noch funktionierende BM6 als Reserve zu behalten, die andere als Ersatzteilreserve.
Eine gute Idee. Nach ersten Recherchen gehören meine beiden Lautsprecher noch zur „Vor-V-FET“-Generation. Wie Uwe Jessen schreibt, wurde die „sogenannte V-FET Generation“ von 1986 bis 1990 gebaut und zeichnete sich durch „bessere Durchzeichnung, einen tieferen, druckvolleren Baß und eine höhere Belastbarkeit“. Ich würde also nach dieser Generation schauen – womit sich dann allerdings die Frage nach der noch intakten alten BM 6 als Reserve wohl erübrigen würde.

@Günther alias Atmos
atmos hat geschrieben: 23.11.2021, 10:38 ich erkenne Vinyl immer am Rauschen, Knistern und Knacken, und wenn nicht daran, dann am Durchlauf in der Leerrille.
Ja, wenn man mit Schallplatten groß geworden ist, fehlt einem das bei einer CD beinahe. Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, CDs mit „Rauschen, Knistern und Knacken“ herzustellen, damit man sich wie früher bei Vinyl fühlt...
A_stinner hat geschrieben: 23.11.2021, 08:00 Aktive Hilfestellung findest du auch bei Michael Rogocz, der dir sicherlich hilft deine BM 6 wieder zum "Klingen" zu bringen. Seine Kontaktdaten findest du auf der Webseite Ihrer Firma AGM.
http://www.aktivgeregelt.de/Impressum.html
Ah, den Herrn werde ich gleich morgen anrufen und werde berichten.

Schöne Grüße & schönen Abend

Andreas
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Andreas,
bm6-Fan hat geschrieben: 24.11.2021, 19:55 Mit der Zufriedenheit mit dem, was man hat, ist es immer so eine Sache: In den späten 1960ern haben wir Radio Luxemburg auf Mittelwelle gehört, nur um die Hitparade überhaupt hören zu können. Dafür wäre ich heute nicht mehr zu haben, heute sollte es schon so klingen, wie ich es mir vorstelle.
Gut, dazu hätte ich auch keine Lust mehr. Damals übrigens auch nicht. UKW durfte es schon sein. Auch habe ich keine Lust mehr auf darauf, wie ich vor einigen Jahren noch mit der heimischen Anlage gehört habe. Ich entdecke gerade meine Schallplatten neu. Shure M 95 und Dual 510 sind halt eine andere Liga als das, was heute die Kriegskasse zulässt. ;)

Ja, wenn man mit Schallplatten groß geworden ist, fehlt einem das bei einer CD beinahe. Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, CDs mit „Rauschen, Knistern und Knacken“ herzustellen, damit man sich wie früher bei Vinyl fühlt...
Oh, zumindest gibt es das im digitalen Bereich, vielleicht nicht gerade, schon gar nicht oft auf CDs. Jedenfalls kann man sich bei Plugins bedienen, sofern man selbst digitales Material aufbereiten möchte. Röhrenplugins gibt es übrigens auch. ;)

Viele Grüße

Jochen
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atmos
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Vinyl

Beitrag von atmos »

bm6-Fan hat geschrieben: 24.11.2021, 19:55 ......
@Günther alias Atmos
...
Ja, wenn man mit Schallplatten groß geworden ist, fehlt einem das bei einer CD beinahe. Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, CDs mit „Rauschen, Knistern und Knacken“ herzustellen, damit man sich wie früher bei Vinyl fühlt...

....

Andreas
Hi, Andreas, ich habe die CD-Sammlung der Rock- und Popgeschichte, und in der Sammlung gib es einige Aufnahmen, die nicht vom Masterband sondern von einer Schallplatte, wahrscheinlich Schelllack, stammen, einschl. Knistern und Knacken. Macht keinen Spaß! Nicht einmal als Tondokument.

Andersrum geht's allerdings auch: In meiner Jugend und auch später wurde viel Schallplatte gehört. Damit die Nadel nicht hüpfte, wurde auch schon mal ein Radiergummi auf den Tonkopf gelegt. Plattenschonung gab es so nicht.
Als ich dann die erste Elvis Legend-CD-Ausgabe kaufte, war ich vom Klang maßlos enttäuscht. Das konnte nie und nimmer original Elvis sein. Elvis war untrennbar mit Knistrn und Knacken verbunden.

Gruß
Günther
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo Andreas,

wenn Du keine Kenntnisse in der Schaltungstechnik hast, nützt es Dir wirklich nichts, wenn Du weißt, in welchem Weg der Fehler ist.

Lt. Seriennummer hast Du keine VFet, sondern die EV4 Endstufen in Deinen Boxen. Die VFet sind leistungsstärker und sollen auch betriebssicherer sein. Bei mir laufen beide Versionen ohne Probleme.

Wenn Du Dir ein überholtes Paar BM6 VFet kaufst, macht es aber durchaus Sinn die alten BMs an die Seite zu stellen. Die Teile sind nun mal totale Auslaufmodelle. Man bekommt dafür kaum noch Ersatzteile, was sich zum größten Teil auf die eingebauten Lautsprecher bezieht. Wenn also bei Deiner neuen BM6 mal ein Töner ausfällt, kannst Du einen aus Deiner alten Box nehmen. Einbauen kannst Du ihn aber auch nicht selber, weil der eingemessen werden muss, bevor er richtig spielt - analoge Regelungstechnik aus dem 80ties eben.

Wenn Du ein rational denkst, verkaufst Du Deine BM6 im Netz, fährst zum Pirol, Abacus oder sonst wo hin, wo es gute Boxen gibt, hörst Dich durch neue Modelle und kauft was Dir gefällt. Da hast Du moderne Technik, Garantie usw.

Ich selbst würde meine BM6 aber nicht verscherbeln, weil ich daran hänge. Verdammte Nostalgie ;-) Ich habe aber den Vorteil, dass ich sie selbst reparieren kann.

Beste Grüße

Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

bm6-Fan hat geschrieben: 24.11.2021, 19:55Ja, wenn man mit Schallplatten groß geworden ist, fehlt einem das bei einer CD beinahe. Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, CDs mit „Rauschen, Knistern und Knacken“ herzustellen, damit man sich wie früher bei Vinyl fühlt...
Hallo Andreas,
ich habe einige LPs auf CD übertragen, mir das Ergebnis angehört und fand nun sowohl Knistern und Knacken bei diesen vertrauten LPs störender als beim Ursprungsmaterial, auch das Grundrauschen. Ich führte das auf Ein- und Ausschwingvorgänge bei der unvermeidbaren Filterung zurück, weil bei 96/24 die Ablehnung geringer ausfiel.

Eine schlechte Zentrierung* des Mittellochs einer Schallplatte generiert WOW, deshalb habe ich reinen Digitalaufnahen (geripten CDs) ein Vibrato mit 0,55Hz hinzugefügt (entsprechend leicht exzentrischer LP) und auch Vibrato mit 7Hz (Flutter), dazu eine per ParEQ hinzugefügte FG-Beule bei 7Hz (beide entsprechend Tonabnehmer-Tonarmresonanz), und wenn ich noch ein zusätzlich hinzugefügtes gegenphasiges (!) Übersprechen (typisch Abtastnadel-"Kanaltrennungs"-Verhalten bei Vinyl) über die Digitalaufnahme stülpe, reagiert mancher Hörer mit Begeisterung auf diese Fehler und findet mehr Erinnerung an Vinyl.
*Speziell die Unstetigkeit der Tonhöhe bei Wiedergabe von Orgel-, Piano-, Gitarre-, Flötentönen ist Vinyl-typisch, aber keinesfalls Normalität bei Instrumenten und auch nicht zu finden bei reinen Digitalaufnahmeketten.
Nur "Lagerfeuerromantik" hinzufügen reicht nicht (ein anderer Abstand als 1,82sec zwischen 2 Knacksern irritiert).
Grüße
Hans-Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hierzu ein kleiner kostenfreier Tip: Vinyl von iZotope

Grüsse
Uli
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