Arne (Silbersand 501 MKII IE)

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OstermannAD
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Arne (Silbersand 501 MKII IE)

Beitrag von OstermannAD »

Guten Tag ins Rund,

ich soll mich mal vorstellen. Will ich gerne tun!

Erst mit 18 habe ich das Hobby des Musikhörens begonnen, da haben andere ja schon Selbstbauprojekte in den Jugendjahren zu verzeichnen. Es war nach B&O Beomaster mit DIN Anschlüssen und irgendwas dran als erste Anlage: ein Rotel Vollverstärker, ein Thorens TD166 mod, ein DBX DX-5 CD-Spieler und T&A TMR60 Boxen. Der Vollverstärker hat sich über die Jahre in eine MBL 4005 und bis heute eine Krell KRC-HR Vorstufe sowie eine Accuphase P-400, eine Krell KSA-300S und zuletzt eine Krell FPB-600 Endstufe gewandelt. Der CD-Spieler ging kurz über AVI auf einen Krell KPS-28c über, der nach wie vor sehr gut klingt, nur leider Bauteilausfälle bekommt, die auch international kaum noch zu reparieren sind. Analog ging es mit Thorens weiter zum TD 126 MKIII und seit vielen Jahren und aktuell ein Brinkmann Balance mit 10.5 Arm (der 12"-er liegt schon bereit ...).

Unschwer zu erkennen, ich bin eher ein 'Analogie', daher kamen dann noch Phono-Vorstufen von Primare R20, PS Audio GCPH, Pass XOno Clone und nun eine Brinkmann Edison MKII dazu. Aktuell läuft ein Ortofon MC A95, davor ein vdHul Grasshopper IV. Und die Boxen haben sich von den T&A auf Dynaudio Confidence 5 gewandelt - das ist ein massiver Grund für etliche meiner Geräte-Veränderungen gewesen. Die MBL-Vortufe klang langweilig und wurde mal eben von einer deutlich älteren Threshold FET 2 verputzt und die Accuphase hat bei jedem Bassschlag reagiert, wie jemand, dem beim Auftreten von hinten in die Kniekehle getreten wird - ein kraftloses Wegsacken. Ging gar nicht, machte keinen Spass. Daher dann Krell. Ja ich kenne die Vorurteile - betrifft sicher weniger die Vorstufe, die auch heute noch klasse ist (einen Vergleich mit aktuellen Produkten will ich demnächst mal machen). Und die Endstufen, was soll ich sagen, "kann vor Kraft nicht laufen" und "analytisch" mag in manchen Konstellationen gelten, gerade aber die FPB-600 mit der Confi5 würde ich als selten gute Kombination betiteln. Da haben es selbst AudioNet Max und AVM schwer!

Aber, wie sich immer wieder zeigt - das Bessere ist Feind des Guten - und so kam ich zum aktiven Hören. Freunde von mir haben B&M BM12 V-FET, BM Line 15, BM Line 35, Geithain 901K, ATC SCM 150 ASLT; testweise Manger, Neumann, AGM (stand auch bei mir, Lob!), Silbersand. Es gibt im Forum ein Bild, da steht die Manger bei mir ...

Die Dynaudio Confi5 hatte ich mit der Hilfe von Andreas Rullmann (ehem. Mundorf/AMT) modifiziert und sicher auf ein Top-Niveau gehoben. Bewusst hatten wir nicht die ganze Weiche neu bestückt oder aufgebaut (das hielt ich nicht für angemessen), aber Innenverkabelung, Impulskondensatoren, Ferrofluid, Boxenterminals neben äußeren Hilfen wie Füße, Grundplatte, Deckelplatte und Voodoo hatten den schlappen 81 dB Wirkungsgrad das Maximum an Tonalität, Präzision, Räumlichkeit etc. entgegengestellt. Extrem unanstrengtes Langzeithören auf tollem Niveau, vor allem mit der FPB 600, wir hatten es schon!

Besonders die gut aufgestelle BM 12 V-Fet bei einem Bekannten mit sehr guter Wiedergabekette insgesamt hat mir aber immer wieder Respekt abgerungen. Es hat 'einfach' Spaß gemacht, und das mit weniger 'Gedöns', wie man hier an der Küste sagt. Also wollte ich dem Rat mal folgen und mir eine alte BM anhören.

Termine habe ich dann in Düsseldorf bei Hr. Jessen und in Köln bei Hr. Gottlob gemacht, um V-Fet, Prozessor, aber auch AGM, Silbersand etc. zu hören. Das war eine tolle Tour im Juli 2020, die ich mit einem Freund gemeinsam gemacht habe und an deren Ende die Silbersand 501 MKII in meinem Auto lagen :D Die ganzen Erlebnisse kann ich gerne später mal erzählen ... klar hat aber die 501, die beide Herren in der Vorführung hatten, jeweils den besten Eindruck unter den Gebrauchten gemacht. Und da mir Klavierlack schwarz und der Preis bei Herrn Jessen entgegen kamen, hatte ich das Pärchen dann um 18h30 im Auto. Einen Monat später (oder 2?) mussten die Boxen dann eine Schleife bei Hr. Jessen drehen, da sich ein mäßig reparierter einseitiger Schaden (Hochtöner, Netzteil) und bestehender Wackelkontakt zeigten. Das hat Hr. Jessen aber ohne mit der Wimper zu zucken geregelt - und da ging die Modifikation auch schon los. XLR-Buchse auf 3-Pol in Silber, Silberkäbelchen, moderner IC, zweiter Trafo (für die Bässe) waren die ersten Schritte. Das "IE" (improved edition) in der Bezeichung habe ich mal hinzugefügt, um die Modifikation mit der hier im Forum beschriebenen Eingangsplatine der Herren Wiemers/Tessendorf/XY mit Miflex-Kondensator (KPCU-01) anzudeuten.

Das kam im Dezember20/Januar21, auch das kann eine weitere Beschreibung werden, jedenfalls möchte ich hier meinen Dank an die Initiatoren und 'Macher' dieser Entwicklung aussprechen! Diese Eingangsstufe bringt wirklich noch schönere Tonalität in das Klangbild (und viele weitere Beschreibungen wären möglich)! Und auch der Dank für die vielen Eindrücke und Information rund um das Thema, was letzlich auch ein Hauptgrund dafür ist, dass ich mich im Forum angemeldet habe - allgemein die Recherche von Informationen, Erfahrungen und Fakten ist klasse und interessiert mich.

Die 501 dürfen sich in einem Raum mit 25-35 qm mit Deckenhöhe 2-4 m austoben. Viele Winkel, Holzboden auf Fundament und Teppich ergeben einen geringen Nachhall und wenig Moden - über alles schon sehr gut. Ich habe Diffusoren hinter den Boxen stehen und der Strom hat eine eigene Sicherung und Leitung zur Anlage. Ich wohne in Hamburg und empfange regelmäßig Hör-Besuch.

Wie schon erwähnt, bin ich besonders bei den Schallplatten unterwegs. Ich bin da nicht indoktrinär, ich kenne die Vorzüge der Analogtechnik und auch den Aufwand, den ich digital betreiben müsste, um ein vergleichbares Qualitätsniveau zu erreichen. Und das ist der Hinderungsgrund. Bestimmt kommt mal ein Streamer, aber der Fokus ...
Wer Unterstützung bei Justage und Einstellung von Plattenspielern benötigt, kann mich ansprechen.
Gerne höre ich Jazz (verschiedenster Ausprägung), Elektro, Fusion, Pop - mit Klassik habe ich es bisher nicht so, auch wenn ich beeindruckende Werke gehört habe und schätze. Ich kenne mich da zu wenig aus und es dauert ewig, bis ich etwas finde, was mir gefällt. Ich lasse mich da von meinen Freunden immer gerne mal überraschen und inspirieren.

Soweit zu der gewünschten Vorstellung. Zurück zum eigentlichen Thema 'aktiv'. Die negativen Vorurteile, die teilweise über Silbersand-Klang existieren, konnte ich bei mir vermeiden bzw. beheben. Einige Kleinigkeiten habe ich noch nicht beschrieben, ein paar werden auch noch kommen. Mit Ralph werde ich sicher noch eine Runde drehen, worauf ich mich freue. Gerade habe ich einem Freund ein paar 303 in Klavierlack schwarz empfohlen - bei denen sehe ich noch etwas Handlungsbedarf, um sie zum Musikspielen zu überreden. Aber das macht das Hobby ja (teilweise oder für manche) aus!

Mich begeistert die "Richtigkeit" in der Musik, die ich vorab so nicht hatte, die deutliche Steigerung durch die Eingangsplatine - und freue mich jeden Hörabend wie ein Schneekönig über den Schritt zu diesen Boxen!

Auf bald, tschüss, Arne
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Arne!

Und herzlich willkommen im Forum! Danke für Deine interessante und ausführliche Vorstellung!

Ich bin Anfang Oktober in Bergedorf, falls Du dort in der Nähe wohnst, wäre ich am Silbersand anhören mit LPs interessiert!
Verabredung ggf. per PN :D

Grüße,
Winfried

5184
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Arne,

danke für die ausführliche Vorstellung. Wie du bin ich auch noch mit Schallplatte hörmäßig aufgewachsen, erst spät auf eine digitale Wiedergabe von Tonträgern umgestiegen. Da muß man sich schon anstrengen, um das Niveau guter Schallplattenwiedergabe hinzubekommen.

Habe selbst 17 Jahre lang mit einer Silbersand FM 501 gehört, die ich dann durch Herrn Müller in Zweibrücken auch auf eine MK II aufrüsten ließ. Später hat dann Uli Wiemers auch die Eingangsplatine auf Tessendorf-Basis eingesetzt. Das war eine richtig gute Maßnahme. Ich kann deine Freude an diesen Lautsprechern also durchaus nachvollziehen.
Mit Ralph werde ich sicher noch eine Runde drehen, worauf ich mich freue.
Vorsicht, das könnte zu etwas Neuem führen. Bei mir kam es nach der FM 501 MK II zur Delphi und dann zur FM 5. Das ist in meinen Ohren noch ein Schritt weiter in Richtung "Richtigkeit" in der Musik.

Ich wünsch dir hier viel Spaß und guten Austausch.

Gruß
Franz
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Herzlich Willkommen Arne,
OstermannAD hat geschrieben: 17.09.2021, 13:08Wie schon erwähnt bin ich besonders bei den Schallplatten unterwegs. Ich bin da nicht indoktrinär, ich kenne die Vorzüge der Analogtechnik und auch den Aufwand, den ich digital betreiben müsste, um ein vergleichbares Qualitätsniveau zu erreichen.
Dem kann ich nur zustimmen. Und ergänzend: Die Analogtechnik ist mindestens genauso anspruchsvoll, weshalb ich vor einiger Zeit etwas frustriert meinen Plattenspieler verkaufte.
OstermannAD hat geschrieben: 17.09.2021, 13:08Wer Unterstützung bei Justage und Einstellung von Plattenspielern benötigt, kann mich ansprechen.
Irgendwann mache ich mit Platte einen neuen Anlauf und komme dann gern darauf zurück.

Grüße Gabriel
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OstermannAD
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Beitrag von OstermannAD »

Hallo Franz,

ich kann manchmal etwas stoisch sein - z.B. wenn ich zu viel Geld hinlegen müsste (siehe digital), oder eben, wenn es (natürlich viele) bessere Lösungen gibt. Auch ich habe die Emotion 5 und dann die FM5 bei Ralph gehört. Was der Herr Müller da mit der FM5 wieder gezaubert hat, à la bonne heure!

Ich denke mehr an Feintuning (Dämpfungsgrad) oder weitere Kondensatoren. Bei Kabeln bin ich vorsichtig, da versenkt man schnell 30m in einer 501, , und wenn die hochwertig sind ... ansonsten bin ich ein Freund von guten Kabeln!

Hallo Gabriel,

in der Tat, analog ist schon auch sehr anspruchsvoll und wird schnell teuer. Und dann ist da noch die Abstimmung beim System, die über Messgeräte nicht allein funktionieren will. Einstellschablone und gute Waage sind ab einem gewissen Niveau ja Standard, aber das PDM-1 (PegelDifferenzMessgerät) von Sperling Audio, welches ich nutze, hat schon bei einigen Analogies zu erstaunlichen I-Tüpfelchen geführt.
Tja, und das dann noch aktiv geregelt zur Geltung bringen :lol:

Beste Grüße, Arne
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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

Hallo Arne,
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier :cheers: Ich höre auch mit Silbersand MKII ie (;-)) und kann deine Ausführungen gut nachvollziehen, auch wenn ich hauptsächlich digital höre, mir aber immer wieder LPs zulege, wenngleich ich in dem Bereich sehr "einfach" ausgestattet bin: Rega RP40 und Linn Uphorik-Phonovorstufe. Ich wollte schon Mal mehr in Plattenspieler investieren, aber das Interesse der lokalen Händler war da eher begrenzt. Schade dass Du soweit weg wohnst, sonst hätte ich gerne auf dein Angebot zurückgegriffen.

Delphi und FM5 habe ich auch schon gehört. Dabei hätte die FM5 wirklich das Zeug meine 501er abzulösen, aber bei dem was man heute noch für eine 501er erhält (das Angebot von Jessen war ziemlich gut, soweit ich mich erinnern kann), bleiben die 501er...

Liebe Grüsse aus Luxemburg
Thierry
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Moin Arne,

Mensch, kaum ist man mal drei Wochen nicht da, bist Du plötzlich hier im AH... :D

Na, dann natürlich auch von mir ein herzliches Willkommen in der Runde!

Gruß,
Swen
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

OstermannAD hat geschrieben: 17.09.2021, 13:08 Aber, wie sich immer wieder zeigt - das Bessere ist Feind des Guten - und so kam ich zum aktiven Hören. Freunde von mir haben B&M BM12 V-FET, BM Line 15, BM Line 35, Geithain 901K, ATC SCM 150 ASLT; testweise Manger, Neumann, AGM (stand auch bei mir, Lob!), Silbersand. Es gibt im Forum ein Bild, da steht die Manger bei mir ...
Mir fällt beim noch einmal durchlesen gerade die Erwähnung des Bildes auf. Der Vollständigkeit halber hier mal der Link zum Beitrag. Es ist das vorletzte Bild im Bericht über die Manger C1:

viewtopic.php?p=181330#p181330

Confidence 5 und Krell FPB 600 sind prominent zu sehen. :)

Gruß,
Swen
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OstermannAD
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Beitrag von OstermannAD »

Hallo zusammen,

der letzte Eintrag ist schon etwas her ... und nach meinen ersten Berichten gibt es das Eine oder Andere, was sich verändert hat.
Außerdem steht die dunklere Jahreszeit in den Startlöchern und es bieten sich wieder mehr Möglichkeiten, einen gemeinsamen Hörabend zu verbringen! EINLADUNG! :cheers:

Einen solchen haben wir, meine Frau und zwei HiFI-Freunde, auch am 7.09.2022 bei mir damit verbracht, unterschiedliche Füße unter den Boxen zu testen. Nun sind die Silbersänder ja auch schon ordentlich hoch und schwer, warum beim Tausch der Füße immer ein kleines Teamwork nötig war - Klötze unterschieben, etc. Anlass waren die "Levar Resonance LR50-HV" Füße von MHW Audio. Dieter Molitor hat sie mir freundlicherweise nach der Hifi-Messe in Hamburg ausgeliehen. Hatte ich mir lange schon mal überlegt, zu testen, und so kam die Gelegenheit auf bzw. nach der Messe sehr gelegen, als ich ihn beim Abbau fragte und mit zwei schweren Kästen nach Hause gehen konnte :lol:
Weitere gestestete Füße sind keine Markenwaren und um Faktoren günstiger. Hier mal ein Bild der Probanden:
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Die Keramikkugeln auf den Füßen stammen jeweils von mir und sind mit kleinen Carbonfaser-Plättchen gegen den Boxenboden abgestützt.
Das Ergebnis war knapp! und im Bereich des Hörgeschmacks anzusiedeln: Die Levar haben den größten Raum gemacht, spaceiger, dafür leicht weicher oder unpräziser als mein Favorit und Testsieger: die auf dem Bild rechts daneben stehenden kleinen Aluminiumfüße.
Dies soll keine lange Produktbeschreibung sein. Es geht mir mehr um den Umstand, dass die Silbersänder bei mir sehr deutlich von Boxenfüßen profitieren. Liest man hier im Forum ja auch gerne puristisch, mindestens vermutlich wegen der Ästhetik. Man sieht als Grundlage auch meine Schiefer/Granit Grundplatte, jeweils 4 cm dick und vollflächig verklebt. Dies gibt erstmal einen guten Stand auf dem Dielenbonden mit Teppich, verhindert "Klingeln" und ergibt zwei Spielvarianten.
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Die kleinen Füße haben einen nicht ganz so "spaceigen" Raum aufgezogen, für uns Testhörer aber klarer nachvollziehbarere Konturen, strafferer Bass und etwas nüchtern-natürlicher. Die Levars machen einen tollen Job, sind eher Schöngeister - aber wie gesagt ... und diese kleine Alufuß-Lösung kostet mich einen Faktor 40 weniger :lol:

Eine weitere Veränderung hat meine Geräteaufstellung durchgemacht.
Ich hatte ältere Finite Elemente Pagoden, diese sind nun ersetzt durch eine Finite Elemente Pagode Master Reference in 1,2 m Breite. Das Glück hatte mir ein tolles Angebot aus der Nähe von Kopenhagen zugespielt. Die Tour haben meine Frau und ich natürlich mit einem Tag in Kopenhagen verbunden und dann auf dem Rückweg eine schöne Hörsession bei dem netten Dänen verbracht.
Vorher sah es so aus:
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Später dann so:
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Das Wandregal für den Plattenspieler ist eine Eigenkonstruktion. Rückplatte mit den beiden Trägern geschweißt und pulverbeschichtet kommen von einem Freund aus Berlin. Aluwinkel eloxiert und die Platten dazwischen von mir. In diesem ersten Bild sieht man noch die blanken Aluwinkel und eine Bodenplatte aus Multiplex als Mock-Up. Später dann schön in schwarz und mit einer Bodenplatte aus Schiefer, darauf Absorbermaterial von bFly, dann eine Gussaluminium- und als oberstes eine Granitplatte.
Bild

Bild

Das soll es für heute mal gewesen sein. Von meiner Reise zu einem G-PPP und einer voll revidierten Vorstufe und der Goutierung (das Substantiv gibt es nicht, oder?) durch die aktiven Schallwandler erzähle ich demnächst kurz.

Schönen Tag und dann (Hör-)Abend,
Arne
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Auf der Uhlenhorst
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Beitrag von Auf der Uhlenhorst »

Moin Arne,

gratuliere zum Nyquist :cheers: . Kommt der auch von dem freundlichen Dänen oder spielt der bei Dir schon länger?

Audiophile Grüße

Walter
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Arne,

das sieht nun schön aufgeräumt aus, dein Setup. Die Plattenspielergeschichte scheint auch etwas besonders zu sein.

Bezüglich der Füße unter den Boxen habe ich nicht verstanden, welcher der 3 Füßchen rechts neben den Levars dein Favorit wurde. Hast Du ein Bildchen in Nahaufnahme? Was bringt das mit dem Kügelchen gegenüber Spikes oder anderen Lösungen?

Gruß
Uli
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OstermannAD
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Beitrag von OstermannAD »

Hallo Walter,

was Du da siehst, ist der Brinkmann Edison MKII, kein Nyquist. Digital habe ich aktuell nur einen CD-Spieler.
Der Nyquist soll ja aber sehr gut sein.

Beste Grüße,
Arne
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OstermannAD
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Beitrag von OstermannAD »

Hallo Uli,

mein Favorit wurde das China-Produkt, links im Bild:
Bild

Und hier unter einer Granitplatte:
Bild

Mittlerweile habe ich noch einen anderen Fuß gefunden, ein frisches Bild anbei. Einmal unter den Boxen, einmal unter dem G-PPP (darüber schreibe ich noch gesondert).
Bild
und

Bild


Die Keramikkugeln:
Grundsätzlich reden wir ja über An- oder Abkoppeln. Abkoppeln mit weichen Materialien oder schwingenden Systemen. Ich hatte (natürlich auch) mal Sub-Chassis Plattenspieler oder Gerätefüße von SSC. Bin ich aufgrund der geringeren Präzision davon weg. Man kann tolle räumliche und tonale Ergebnisse hinbekommen ... aber ich bin ein Freund des Ankoppelns geworden.

Dann also Spikes, hatte ich auch etliche. Wird i.d.R. schon einmal präziser, strukturierter, der Bass kontourierter. Allerdings vielleicht auch manchmal etwas blutleer. Jedenfalls habe ich mittlerweile bei allen Lösungen eine Ankoppelung über Keramikkugeln realisiert. Da finde ich die Ergebnisse tonal geschmeidiger und richtiger, will sagen ehrlicher gegenüber dem Klang, den ich von Instrumenten im Kopf habe. Auch die Räumlichkeit wird tiefer und sauberer. Warum? hmmm, da wird es viele Meinungen geben und offizielle Messungen kenne ich nicht.
Ich denke, ein Metalldorn kann sowohl von der Form her, als auch vom Material her schwingen, also "klingeln". Siliziumnitrit (Si3N4) schwingt in Kugelform wohl eher nicht. Die sind schwarz und härter, als die weißen ZrO2 Zirkonia Kugeln. Klanglich habe ich die aber nicht verglichen. Sehr wohl aber gegen Stahlkugeln getestet, die liegen ungefähr zwischen Stahlspikes und Keramikkugeln. Helmut Brinkmann sagt immer, es klingt wie das, auf dem es steht - also auf Holz klingt faserig. Nun gut, Stahl klingt für mich in der Tat etwas glatt, hell, kalt, das meinte ich mit blutleer.
Keramik dann also hart (= präzise?) und feinstkörnig (= seidenweich?) und geometrisch unproblematisch. Nur so ein paar Gedanken.

Gegen Granit, Gerätegehäusen (Blech) oder Gussaluminium bringe ich sie direkt ein, bei Holz (unter den Boxen und auf dem Rack) lege ich Carbonfaserplättchen dazwischen. Faser, ich weiß :roll: klingt aber gut.

Die Kugeln gibt es in sehr vielen Durchmessern meist in hoher Qualität, da sie auch für Kugellager eingesetzt werden.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang.
Beste Grüße und viel Spaß beim Rumkugeln,
Arne
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Arne,

Interessante Ausführungen, danke dafür.

Ich habe in jüngerer Zeit die Erfahrung gemacht, dass beim Entkoppeln, was ich tendenziell bevorzuge, die bei den gängigen Methoden oftmals damit einhergehende Dämpfung das eigentlich Problematische und damit für den möglicherweise negativen Klangeindruck Ursächliche sein kann.

Viel Freude weiterhin mit Deiner tollen Anlage,
Thomas
:cheers:
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OstermannAD
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Beitrag von OstermannAD »

Hallo Thomas,

ja, das sehe ich auch so.
Ideal wäre ja das freie Schwingen - aber gegen irgendetwas muss sich eine Bewegung ja "abstützen", ansonsten schwingt es ja weiter - will man nicht, geht auch nicht, spätestens der Fußboden macht nicht mehr mit. :lol:
Die Levar Füße - wie vorherige Magnetlagerungen auch - machen da sicher schon einen extrem guten Job auf der abkoppelnden Seite. Eine Platine Verdier war wahrscheinlich ein recht früher Vertreter der HiFi-Magnetlager, aber da kennen sich die Historiker unter uns besser aus ...

Also kommt eine innere Dämpfung zum Zuge. Letztlich natürlich auch bei festen/harten Materialien. Aber die Schallgeschwindigkeiten sind in Sorbotane oder Keramit eben unterschiedlich.

Es kommt also daruf an, in welchen Bereichen, respektive Frequenzen die Dämpfung wirkt und somit hörbar wird. Und da spätestens kommen wir dann auch zu persönlichen Geschmäckern :cheers:
Für mich sind diese Keramik-Aluminium-Granit Kombinationen bisher ein sehr guter Kompromiss von Hörgefallen und Preis. Selbst andere ankoppelnde professionelle und teure Lösungen haben dagegen bei mir und den meisten meiner Hörfreunde nicht bestanden (z.B. alto extremo oder "Super Naturals Signature" Stein Musik). Und da werden Preise aufgerufen, die ich durch keine wirkliche Forschung oder Fertigungsverfahren für gerechtfertigt halte :oops:

Na denn, immer schön durchschwingen,

Gruß, Arne
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