Marius (GJ Acoustic Eigenbau)

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

marsmol hat geschrieben: 27.08.2021, 19:16Letzendlich soll bei der ganzen sache so wenig Spannung wie möglich am Empfänger abfallen.
Hallo Marius,
du meinst sicherlich, dass wenig Spannung am Kabel abfällt, damit nur am Empfänger Spannung abfällt (mit dem Strom hier die maximale Wirkleistung entsteht)
Nun hatte ich wegen der Experimentiererei mit der Weiche einfach coaxialkabel genommen, weil diese wenig stören und einfach da waren.
Coaxial ist aber nicht optimal, da diese Bauform wie ein Filter in der Kombination mit dem Lautsprechern funktioniert. Und das konnte ich dann auch im vergleich hören.
Genau genommen wirkt jedes Kabel wie ein Filter... Koax im Hochtönerbereich fand ich nicht schlecht. Bi-Wiring als eine von vielen Lösungen...
Jedenfalls ist mein Fazit, dass in meinen Setup am besten unterputzdrähte in abisolierter Form mit 6mm² funktioniert. Ich hatte auch zum Vergleich dicke Hf Seide, Normale Mediamarkt Kabel, 200€ Hifi Strippe vom Laden unkonfektioniert, Kupferrohre, 6mm² isoliert.
Was meint "abisoliert"? Den Außenmantel entfernt? Blanke Kupferleiter? Im Baumarkt gibt es querschnittsstarke Einzelleiter mit üblicher PVC-Isolation (z.B. für Schutzerdung Badewanne).
Stereoplay hatte einst als preiswerten Tip flache Unterputzleitung, wo die Leiter parallel auf Abstand gehalten normalerweise angenagelt und übergeputzt werden, hier natürlich nicht. Ein anderer stereoplay-Vorschlag basierte auf Kupferlackdraht, verdrillt. Die Lackschicht ermöglichte kleinere Leiterabstände als PVC-Isolation, reduzierte also die Induktivität, Verdrillen hilft gegen Magnetfeld-bedingte Vibration.
Ich las einen Beitrag in einem amerikanischen Forum, wo jemand propagierte, große Querschnitte (>10qmm) mit sehr niedrigem Innenwiderstand zu verwenden, der läge schließlich parallel zur Induktivität. Wählte man diesen Querschnitt groß genug, spiele die abstandabhängige Schleifen-Induktivität eine untergeordnete Rolle.
Alle namhaften Hersteller haben sich bisher bemüht, die Induktivität so gering wie möglich zu halten, auch wenn das mit der kapazitiven Belastung des Verstärkers einher geht. Extrem wäre es, 2 breite Folien aufeinander zu legen (Goertz. TMR)
Meine Beobachtungen an querschnittsstarken Kupferleitern lassen mich daran zweifeln, nachdem parallelgeschaltete erheblich feinere Silberdrähte auch auf kurzen Strecken hörbare Unterschiede im Brillanzbereich brachten. Skineffekt im NF-Bereich? Druckvoller Bass, weil massive Drähte weniger schwingen (Magnetostriktion)? Kabelthemen sind komplex. In den 1980ern gab es aus England starke Solidcore Kabel, die mit feineren parallelen Drähten kombiniert waren.
Meint "HF Seide" die bekannte HF-Litze, ein Bündel feiner durch Lack isolierter Drähte? Ich habe damit in allen Audiobereichen (auch digitale Verbindungen) keine positiven Erfahrungen gemacht, sie war immer nur ein Schuss in den Ofen...
Jean M. Fadel hat um 1990 herum auf der High-End 2 starre parallele Rohre als Lautsprecherverbindung vorgestellt, das schien gut zu funktionieren (Gegencheck nicht erlebt).
Ich habe hier einen Rest elliptischer Kupferlackdraht (ca, 2,5qmm) aus einem Ankerwickeleibetrieb, aber noch keine Zeit gehabt, die theoretisch beste Aderanordnung zu finden, für einen 2. Versuch fehlt das Material.
Es müsste sofort klappen, keine Filterwirkung, man träumt ja gerne...
Grüße
Hans-Martin
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marsmol
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Beitrag von marsmol »

Hallo,

Ja, ich hab ein unterbutz Starkstromkabel mit 5 starren Leitern genommen. Dieses abisoliert und dann die einzelnen Drähte noch einmal abisoliert. So hatte ich fünf blanke Drähte mit einen Querschnitt von 6mm2. Davon zwei pro Seite für Plus und Minus je Lautsprecher genommen. Damit die Kabel sich nicht berühren habe ich sie erstmal mit Klebestreifen fixiert.

Danke für die Ausführlichen Beispiele.

Der Amerikaner mit 10mm2 ist echt cool. Da hab ich ja noch 4mm2 Potential nach oben. Allerdings passt das dann nicht mehr in die Löcher der klemmen. Die 6mm2 sind da perfekt mit wenig Luft zum wackeln.

Ich hatte Kupferkackdraht für die Innenverkabelung der Plus Pol Leitung des Lautsprecher genommen. Damit ich sicher min keine Kurzschlüsse zu verursachen. Bei minus aber blanken Draht verwendet.

Und dann hatte ich noch Vom Abwickeln der Kupferbandspule von der Weiche, um die Werte anzupassen, Kupferband übrig. Ich fand aber dass sie zum Draht nicht so voll klang.

Die HF Seide mit über 300 Litzen als Lautsprecherkabel genommen. Der Klang war Interissent. Es war irgendwie eine Art weicher Sound. Hatte aber eine schlechte Auflösung. Es war schwammig vom Klang.

Dann hatte ich noch Kupferohre. In unterschiedlichen Größen, sodass man sie ineinander stecken konnte. Somit hatte ich in einem Rohr zwei weitere Rohre. Diese waren ineinander mit geklebten Papier getrennt. Das innere Rohr war am längsten und dann die weiteren kürzer. So konnte man die Einzelnen Rohre kontaktieren. Es hat funktioniert. Und ich hatte damit sogar bi Wiring und bi Amping betrieben. Das äußere Rohr hatte minus und wurde für beide Wege zusammen verwendet.

Das Problem Der Konstruktion ist das Gewicht und die sichere Positionierung. Da hatte ich Rohrklemmen aus Plaste genommen um die sicher zu montieren. Dann ist es schwierig gewesen die Rohre zu kontaktieren. Da hätte ich vielleicht Löcher rein bohren sollen.

Nun hatte ich die Kupferrohre noch einmal mit den Drähten verglichen. Die Kupferohre sind deutlich schlechter gewesen. Das könnte an der Kontaktierung gelegen haben. Zum Schluss ist ein Rohr für mich zu unhandlich als ein Draht. (Oh man was rede ich hier 😂)

Zum Thema HF Seide bei Kopfhörern kann ich bei den HFL 707 7x0,7 sehr gute Erfahrungen teilen. Allerdings ist es völlig unpraktisch. Das ist für mich erstmal die Referenz bei Kopfhörerverkabelung.

LG Marius.
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