Markus (Audiodata Petit + REL Q200E, Neumann KH 120)

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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

….tja, irgendwie ist schon was dran, dass bestimmte Monitore für bestimmte Situationen und v.a. Hörentfernungen konzipiert werden. Man wählt die nicht nur einfach nach Budget aus.

Zu dem Einwand weiter oben: natürlich kann man auch mal andere Aufstellungen als gleichseitiges Dreieck, also +/- 30° Hörwinkel wählen. Aber so werden nun mal die Aufnahmen produziert. Aber letzten Endes kann man mit der Abbildung je nach Raumakustik herumspielen.
Vor allem Hifilautsprecher können sehr wohl angenehmer, gefälliger klingen als auf Achse, bei denen weiß ja keiner, wie sie abgestimmt worden sind.
Aber gute professionelle Monitore werden „auf Achse“ abgestimmt.

Beste Grüße
Balázs
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Hans-Martin
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Beiträge: 9117
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Radiohörer hat geschrieben: 11.08.2021, 23:09….tja, irgendwie ist schon was dran, dass bestimmte Monitore für bestimmte Situationen und v.a. Hörentfernungen konzipiert werden. Man wählt die nicht nur einfach nach Budget aus.
Hallo Balázs,
grundsätzlich ist die Einschränkung, dass ein bestimmter Abstand erforderlich ist, um einen passablen Klang zustandezubringen, doch ein deutliches Signal, dass dieses technische Hilfsmittel LS auffällige Schwächen hat.
Man stelle sich vor, dass z.B. eine Geige nur in einem bestimmten Abstand wie eine Geige klingt...
So gesehen sind zu viele LS einfach unnatürlich, Murks.
Zu dem Einwand weiter oben: natürlich kann man auch mal andere Aufstellungen als gleichseitiges Dreieck, also +/- 30° Hörwinkel wählen. Aber so werden nun mal die Aufnahmen produziert. Aber letzten Endes kann man mit der Abbildung je nach Raumakustik herumspielen.
Aus der Vielfalt der Mikrofonierungskonzepte von koinzidenten Richtmikrofonen über Jecklin, ORTF zu AB mit Kugeln auf Distanz und daneben gepannte Multimikrofonaufnahmen und eine gigantische Zahl von Aufnahmen mit Instrumentenmikrofonen und -Pick-Ups entsteht jeweils eine Aufnahme, nicht erst aus der gleichseitigen Lautsprecheraufstellung im Studio. Da ist es schon zu spät. Spezielle Mikrofon-Arrays lasse ich mal unerwähnt (wie Kimber, Faulkner, etc).
Es gibt kein einheitliches Aufnahmeparadigma, mit dessen Eigenschaften man weiterarbeiten könnte.
Der überwiegenden Mehrheit der Aufnahmen fehlt eine aussagefähige Laufzeitdifferenz, wie sie beim natürlichen Hören für die Lokalisation erforderlich ist, betreffend alle Grundtöne bis zum höchsten Ton, den eine Sopranistin singen kann.
Intensitätsstereofonie ist immerhin Mono-kompatibel. Laufzeitstereofonie ist mit anderen Fehlern behaftet, Kunstkopfstereofonie kann nur über Kopfhörer -dann aber halbwegs überzeugend wiedergegeben werden.
Vor allem Hifilautsprecher können sehr wohl angenehmer, gefälliger klingen als auf Achse, bei denen weiß ja keiner, wie sie abgestimmt worden sind.
Aber gute professionelle Monitore werden „auf Achse“ abgestimmt.
Ist nicht heute Ziel jedes Entwicklers, wenigstens auf Achse einen linearen FG zustandezubringen?
Der Problematik des frequenzabhängigen Bündelungsverhalten haben sich professionelle Monitore auf sehr unterschiedlich Weise genähert.
Die Mikrofone sind meist nicht so linear..., werden nur seltenst durch EQ kompensiert.
Obendrein kommt noch die Signalinvertierung, als sei sie nicht wahrnehmbar...
Grüße
Hans-Martin
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atcade
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Beitrag von atcade »

Hallo zusammen,

da bin ich wieder. Hatte nicht so die Zeit, soviel zu hören. Und wenn ich gehört habe, dann auch hin und her.

Die letzten beiden Beiträge von Euch, Balazs und Hans-Martin, sind mir ehrlich gesagt zu technisch. Das sind Feinheiten, mit denen ich mich nicht beschäftigen möchte. Mir geht es am Ende doch recht simpel nur um die Musik, und wie mir deren Wiedergabe gefällt. :-)

So, ich habe die Tipps beherzigt, und habe die KH120 nach vorne näher an meinen Hörplatz gebracht, dadurch habe ich etwa die 2m erreicht. Wenn ich mich auf meiner Couch nach vorne setze bzw. Kopf auf die Knie abstützte, auch weniger als 2m.
Und tatsächlich: Das Höhenproblem löst sich so gut wie in Luft auf, wobei ich nach Testen -1 Schalterposition für die Höhen beibehalten habe. die waren mir sonst etwas zu aggressiv oder präsent bei Hi-Hat und Becken.

Ansonsten dachte: Wow interessant, Du hörst manche Details, die Du vorher so nicht wahrgenommen hast. Aber dafür ist ein Monitor wohl da :wink:
Das Klangbild ist offener, nicht im Sinne von Raum, sondern mehr dahin, dass es trockener wirkt und die einzelner Instrumente etwas mehr voneinander separiert werden.
Die KH120 produziert zudem zuweilen einen erstaunlich präsenten Bass ( die Petit ist eine geschlossene 2-Wege Box).
Aber insgesamt wirkt es auf mich, musikabhängig, manchmal etwas zusammengesetzt, so als ob alle Instrumente vom Klang her nicht so als EInheit miteinander spielen wie ich das bei der Audiodata kenne.

Und dann habe ich nach ein paar Tagen die Audiodatas (mit REL) wieder angehängt. Und dachte spontan: "Wow. Das klingt deutlich homogener, wärmer, entspannter, mehr so, als ob die einzelnen Instrumente als Ganzes miteinander spielen, Und dabei macht die Audiodata einen deutlich hörbaren Raum, was mir besser gefällt.

Hab dann noch einige Male hin und her getauscht. Bei Pop/Rock, speziell Tears for Fears - Elemental, fand ich die KH120 dann echt stark, weil sie da offener, etwas klarer klingt. Aber bei vielem von dem was ich höre, Rock, Fusion, Jazzrock, viel E-Gitarre dabei, schafft es die KH120 nicht so wie ich mir das vorstelle. Gerade die Gitarrensound klingen bei Ihr nach meinem Empfinden teilweise eher etwas "nervig" und unklar, weil sie so für sich stehen und ich sie nicht so als Teil des Ganzen höre. Schwer zu beschreiben.

Naja, jedenfalls, wenn das der Neumann Charakter ist, dann bin ich jetzt skeptisch. Möglicherweise ist mir das von meiner Hörgewohnheit her etwas zu klar und analytisch. Mag evtl. auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Audiodata von dem McIntosh profitiert und ihr die Aktivelektronik der KH120, die ja nun inkl. Verstärkung nur etwas soviel gekostet hat, wie umgerechnet heute eine der zwei Petit.

Insgesamt empfinde ich denn Klang der Audiodata etwas wärmer und entspannter, ohne dass er dafür wesentlich an Offenheit und Durchzeichnung verliert.

Würde die Neumann KH420 trotzdem irgendwann mal gerne hören, einfach aus Neugier, ob die große Neumann durch Ihre Größe das, was mir jetzt am Klang der KH120 nicht ganz so gut gefällt - trotz anderer Vorteile - vergessen lässt.

Vermutlich mag ich aber den etwas homogeneren wärmeren Klang meiner Audodatas lieber, auch wenn das teilweise unbestritten etwas zu Lasten der Auflösung im Detail geht. Die KH120 stellen die einzelnen Instrumente einer Aufnahme eben mehr heraus, sind einfach analytischer.

Von daher bin ich jetzt vom Klangcharakter der Neumann - gemessen als Nachfolger für die Audiodatas derzeit nicht überzeugt.
Und es ist mir unmöglich mir ohne Hören jetzt den Klang einer KH420 vorzustellen. Von daher werde ich weiter experimentieren.

Und ja, vielleicht muss ich tatsächlich höher einsteigen, um die Petit zu toppen. Ich bin gespannt. ;-)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
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