Pierre (Odeon Tosca S)

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pwatts
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Pierre (Odeon Tosca S)

Beitrag von pwatts »

Hallo zusammen, ich bin Pierre aus Südafrika (entschuldigen Sie mein Deutsch, es ist übersetzt).

Ich habe mich für aktieves-hoeren interessiert, seit ich nebenbei Elektronikdesign für eine deutsche High-End-Audiofirma mache und natürlich auf dieser Seite viele deutsche und eurozentrische Diskussionen geführt werden. Ich bin Elektroniker mit Erfahrung hauptsächlich im Digital- und Mixed-Signal-Bereich: Früher im Audiobereich, aber unser Unternehmen hat sich seitdem auf andere profitablere Märkte verlagert :( Audio- und Audiodesign ist jedoch meine persönliche Leidenschaft. Außerdem , einer meiner besten Freunde war Partner in TAD-Audiovertrieb GmbH und wohnt jetzt in Kapstadt, wo er als Importeur von Avantgarde, Brinkmann, Martion, Gryphon, Audiomat, Unison etc.

Meine aktuelle HiFi-Anlage ist:

Odeon Tosca S Lautsprecher
DIY Audio-Endstufe basierend auf modifizierten Pascal-Verstärkern
DIY stark modifizierter PCM1704-basierter DAC
Nuforce P20 Vorverstärker
DIY Audiostreamer basierend auf dem Schweizer ERED-MOD Modul
DIY audiophiler Ethernet-Switch
vdH SCS-6-Lautsprecherkabel, ViaBlue-Verbindungen, vdH, Supra und IsoTek-Stromkabel

Die Lautsprecher, der Verstärker, der DAC und der Vorverstärker werden jedoch noch in diesem Jahr durch ein Flaggschiff-Aktivlautsprecherprojekt ersetzt, das ich mitentwickle.

Hörraum ist eine offene Wohnung von 3,5 m Tiefe und sehr breit, mit Eichenboden und Ledersofa.

Der Musikgeschmack ist sehr breit gefächert, aber in der HiFi-Anlage bevorzuge ich Jazz, Rock, moderne Klassik. Die meisten Sachen vom ECM-Label.
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Pierre,

willkommen in unserem Forum aus einem so weit entfernten, wunderschönen Land!

Wie bist du auf deine Lautsprecher "Made in Germany" gekommen, wo bei euch doch so hervorragende Lautsprecherhersteller wie Vivid Audio zuhause sind?

Auch ich höre gern Aufnahmen von ECM, weil Manfred Eicher ein besonderes Gespür und Geschick für exzellente Aufnahmen hat, auch wenn nicht alle Produktionen meinem Hörgeschmack entsprechen.

Ich wünsche dir eine schöne Zeit in unserem Forum.

Viele Grüße

Holger
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Goeie dag Pierre,

als halber Kapstädter (meine Mutter stammt aus Noordhoek) begrüße ich dich ganz herzlich bei den Aktiven Hörern.

Ich freue mich schon auf dein
pwatts hat geschrieben: 08.06.2021, 15:29 Flaggschiff-Aktivlautsprecherprojekt
Gibt es dazu bereits Details?

Beste groete
Rudolf
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pwatts
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Beitrag von pwatts »

Danke @schoko-sylt und @Rudolf für den herzlichen Empfang!

Obwohl Vivid Audio sehr attraktive lokale Preise hat und sehr beliebt ist, hat es mich nie wirklich angesprochen. Sie haben alle Eigenschaften eines exzellenten Lautsprechers, fühlen sich aber zu steril, klinisch nach meinem Geschmack an. Ich habe ein paar Tage bei den Odeons verbracht und mich einfach in die Musik verliebt, die sie gemacht haben.

Das kommende Lautsprecherprojekt ist eine Zusammenarbeit zwischen einem Lautsprecherhersteller und mir. Details sind noch etwas fließend, aber bisher verfügt es über 2x 15" Tieftöner, 8" Mitteltöner und Bändchenhochtöner in einem aufwendigen Gehäuse. Elektronik zur Verwendung von Class-D für Bass und Mitteltöner und Class-AB für Hochtöner, mit einem vollständig kundenspezifischen digitalen Front-End, DSP, DAC und analogen Schaltungen. Ohne den Fabrikbrand bei AKM und den generellen Materialmangel in letzter Zeit wäre es noch weiter fortgeschritten.
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Kaskode
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Beitrag von Kaskode »

Hallo Pierre,

willkommen hier. Das ist ja interessant. Das Forum wird zunehmend international.
Die Vivid kenne ich gar nicht. Da muß ich mich mal auf die Suche begeben um die mal Probe zu hören.

Gruß
René
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Pierre,

herzlich Willkommen…. DIY audiophiler Ethernet-Switch…Gibt es Bilder?

Gruss Dirk
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pwatts
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Beitrag von pwatts »

Danke Dirk!

Was den Schalter betrifft, so gibt es einen funktionierenden Prototyp, der noch verfeinert wird. Ich habe vor, einen vollständigen Thread mit Bildern darüber zu veröffentlichen, wenn er fertig ist und von einigen Audio-Freunden bewertet wurde. Ich entwerfe Ethernet-Switches für Automobil- und Industrieanwendungen (naja, heutzutage übersehe ich das einfach), also nahm ich die Kernkonzepte eines guten Industriedesigns und passte sie an das an, was nach meinem Verständnis von dem, was für Audio wichtig ist, Sinn macht - also ohne Audio-Streaming mit Hardware-Synchronisation, was ein ganz anderes Gebiet ist und für fast alle Audio-Streaming-Konzepte nicht relevant ist, die mit Standard-Unmanaged-Switches gut funktionieren.

Ich begann mit Reverse-Engineering anhand von Bildern einiger beliebter audiophiler Schalter, anstatt nur die Marketingtexte zu lesen, und sah, dass viele die Taktintegrität zugunsten der Isolation opfern, und das auch noch zu großen zusätzlichen Kosten und Komplexität. Ich wählte einen anderen Weg. Wenn hoffentlich nichts schief geht, wird es innerhalb von 1-2 Wochen fertig sein, also bleiben Sie dran :)

Zum gleichen Thema bin ich besonders neugierig auf die Ergebnisse meiner anstehenden PCIe-Karte, die mit einem 50Ohm-SMA-Kabel vom Switch aus slave-synchronisieren kann: eine externe Master-Clock zu verwenden, um beide zu takten, z.B. Mutec REF10, ist die konventionellere Methode, aber sie ist SEHR teuer, selbst zum Selbermachen, und ich wollte keine extra Box nur für die Synchronisation zweier Geräte. Ich habe noch keine audiophile PCIe-Karte mit einer solchen Slave-Option gesehen (in anderen Bereichen gibt es sie) und natürlich bedeutet das, dass der Streaming-Server/Host ein vollwertiger PC mit einem freien PCIe-Steckplatz sein sollte, aber es wäre trotzdem ein Spaß. Leider gibt es einen Mangel an kritischen Teilen, der den Bau der Karte verzögert; dies ist kein gutes Jahr, um im Elektronikdesign/der Fertigung tätig zu sein.
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Pierre

Willkommen im Forum und herzliche Grüsse in meine bevorzugte Feriendestination.

Gibt es eventuell auch noch etwas mehr Informationen zu Deinen Lautsprechern die im Entstehen sind ? Wenn man die Foren ein Bisschen näher anschaut, scheinen 15" Woofer bei DIYern in Südafrika fast so beliebt zu sein wie z.B. in Frankreich.

Totsiens

Charles
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pwatts
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Beitrag von pwatts »

Hallo Charles, 15"-Tieftöner, sowohl als hocheffiziente, offene Schallwandler als auch als Subwoofer sind hier sehr beliebt... zum Teil, weil viele Leute größere Häuser haben, die sie unterbringen können :)

Meine eigenen Lautsprecher werden tatsächlich professionell in Deutschland hergestellt, und zwar im Rahmen einer Vereinbarung, bei der ich für einen bayerischen OEM das elektronische Design mache, im Austausch für eine einmalige Sondervariante ihres Flaggschiff-Lautsprechers. Sie hat allerdings andere Tief-, Mittel- und Hochtöner und ich werde auch die Verstärker und den DSP dieser Version selbst machen, so dass ich vermute, dass es nicht viel Gemeinsamkeiten mit dem eigentlichen Flaggschiff-Lautsprecher gibt... aber wenn sie erfolgreich ist, wird sie vielleicht in Kleinserienproduktion gehen. Leider kann ich den Namen des Herstellers nicht verraten.
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Pierre

Wenn das der Hersteller ist, den ich vermute, dann alle Achtung ! Wir müssen definitiv Bilder sehen wenn sie fertig sind ! 8)

Gruss

Charles
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pwatts
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Beitrag von pwatts »

Danke Charles, ich werde auf jeden Fall die Bilder posten, wenn die Lautsprecher kommen... es wird noch eine Weile dauern, da ich noch mit dem Bau der Verstärker und der DSP-Einheit beginnen muss - alle Entwürfe sind fertig, aber die PCB-Layouts und die mechanische Arbeit werden viel Zeit in Anspruch nehmen (die begrenzt ist auf das, was übrig bleibt, wenn man Arbeit und Familienleben abzieht), und ich kann nicht zwei sehr große Lautsprecher monatelang unbenutzt in einer kleinen Wohnung stehen haben...

Ich werde aber die Ergebnisse der Elektronik posten, wenn sie voranschreiten: natürlich nur positive Ergebnisse, niemand will Bilder von Rauch sehen oder die wegen schlechtem Klang im Müll gelandet sind ;)
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Pierre,

herzlich willkommen in unserem Audio-Forum.

Ausgehend von Deiner wertvollen Erfahrung und hinsichtlich Deinem Vorhaben dürfen wir uns auf spannende Erfahrungen beim Entwickeln von aktiven Lautsprechern freuen. Mich würde Deine Auslegung und Ausführung (technical design, calibration and determining of the crossovers) des DSP interessieren.

[winziger Tip: Bezüglich akkurater technischer Wortübersetzungen deutsch-englisch würde ich www.leo.org empfehlen. Bei diffusen Fachbegriffen ist es manchmal einfacher, die orginale englische Bezeichnung mit anzugeben.]

Ferne Grüße auf die andere Halbkugel
Uli
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pwatts
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DIY DSP-Aktivlautsprecher

Beitrag von pwatts »

Hallo zusammen, ich habe eine Frage an diejenigen, die sich mit digitalen Aktivboxen beschäftigen.

In der Vergangenheit habe ich mich mit der Entwicklung von aktiven Lautsprechern für Mid-Fi-Zwecke beschäftigt. Jetzt möchte ich DSP-Frequenzweichen in meinen zukünftigen Lautsprechern für den privaten Gebrauch einsetzen und habe einige Unsicherheiten, wenn es um die Entwicklung von High-End-Lautsprechern geht:

1. Die Lautstärkeregelung wurde immer im DSP oder DAC vorgenommen. Das ist natürlich am einfachsten, wenn man einen guten analogen Leitungstreiber und eine ausreichende Bittiefe für die digitale Anpassung hat, aber was ist mit High-End? Für ein vollsymmetrisches 4-Wege-Stereo-Setup sind Potentiometer nicht möglich, und die Anzahl der Relais, die für eine stufenweise Dämpfung benötigt werden, ist einfach zu groß, um sinnvoll zu sein.

2. Die Abtastrate. Es gibt viele Möglichkeiten, die Taktrate mit cleveren FPGA-basierten FIFO-Methoden zu verbessern, aber sobald die Daten einen DSP erreichen, werden sie normalerweise mit einem ASRC neu abgetastet (oft auf 96 kHz). Theoretisch kann man den DSP so einstellen, dass er mit Änderungen der Abtastrate zurechtkommt, selbst in dem schwierigeren Fall, dass die Basisrate zwischen 44,1/48 kHz wechselt, aber das ist gar nicht so einfach. Mit einem DSP wie dem Analog Devices SigmaDSP ist es fast unmöglich, dies nahtlos zu tun, und selbst wenn, führt es zum Verlust des ersten Bits der Musik, wenn man zwischen den Ratenwechseln wechselt. Mit einem Sharc DSP ist es möglich, dies eleganter zu machen, aber es ist eine Menge Arbeit.
ASRCs sind die Standardlösung für DSPs, um die Clock-Domänen einfach in eine einzige lokale Clock zu trennen, aber ich habe das Gefühl, dass sie die Klangbühne zusammenbrechen lassen.

Die besten klanglichen Ergebnisse habe ich erzielt, wenn die analogen Eingänge verwendet und mit einem guten ADC bei einer festen Abtastrate digitalisiert und von einem guten konventionellen externen DAC und Vorverstärker angesteuert wurden. Dies gilt selbst dann, wenn sich die beiden Karten in verschiedenen Lautsprechern befinden und keine Taktverbindung besteht, so dass der Master-Takt den ADC, DSP und DAC völlig asynchron zueinander steuert. Dies ist natürlich ein sehr mühsamer und teurer Weg.

3. DAC-Auswahl: Ich würde es vorziehen, DACs zu verwenden, bei denen ich Erfahrung mit der Entwicklung von Referenzdesigns habe, die für mich am besten klingen; leider bedeutet das AKM DACs, von denen ich nur noch sehr wenig auf Lager habe. Wenn ich mich für einen Mitteltöner und einen Hochtöner entscheiden müsste, welcher dieser beiden verdient den qualitativ besseren DAC?

Grüß,
Pierre
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Pierre,

für High-End gibt es auch noch den Weg dass jedes Chassis seinen eigenen Verstärker hat. Dieser bekommt sein Signal von einem DAC entsprechender Qualität. Die Frequenzweichen werden dann vor den DACs digital z.B. mit 64bit Gleitkomma gerechnet, das Musiksignal passiert dann die jeweiligen Weichenfilter. Die Lautstärke wird dann ebenfalls mit entsprechender Genauigkeit für alle Kanäle gleich gerechnet.
Übliche DSPs können hier nicht mithalten, es geht also mit Prozessoren ab Raspberry Pi bzw. Intel/AMD/ARM CPUs los.
Passive Weichenbauteile entfallen ganz, es erfolgt also auch kein Übersprechen in den Weichen wegen Gegen-EMK.

Für analoge Eingangssignal ist dann ein ADC nötig. Bei Streaming können sich die DACs und die Filter auf die nativen gegebenen Abtastraten der Musikstücke umschalten. Was der DAC dann intern tut ist dann sein Geheimnis, notfalls ist er eben gegen einen besseren DAC tauschbar.

Idealerweise sollten m.E. die DACs gleich sein, am besten also durch einen Mehrkanal-DAC ralisiert werden. DACs von unterschiedlichen Herstellern haben neben der unterschiedlichen Arbeitsweise auch das Problem dass sie intern eben auch unterschliedliche und damit abweichende Clocks verwenden.

Grüsse
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Pierre

Schön zu sehen, dass Du nach der ersten Erfogsgeschichte mit dem Topaz gleich weiter machst ;)
Die Frequenzweichen werden dann vor den DACs digital z.B. mit 64bit Gleitkomma gerechnet, das Musiksignal passiert dann die jeweiligen Weichenfilter. Die Lautstärke wird dann ebenfalls mit entsprechender Genauigkeit für alle Kanäle gleich gerechnet.
Übliche DSPs können hier nicht mithalten, es geht also mit Prozessoren ab Raspberry Pi bzw. Intel/AMD/ARM CPUs los.
Passive Weichenbauteile entfallen ganz, es erfolgt also auch kein Übersprechen in den Weichen wegen Gegen-EMK.
Und wenn man dann auch gleich FIR Filter mit einer entsprechenden Anzahl TAPS laden könnte... das wär was...

Vielleicht hat Uli ja Lust in das Projekt einzusteigen ;)

Viele Grüße

Christian
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