Jochen (Buchardt A500)

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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Piano0412 hat geschrieben: 30.08.2021, 09:55 Kann mir jemand erklären, was "höherwertige seriöse Netzkabel" (die bei mir ca. 1,5 m lang wären) bringen sollen, wenn ich ca. 20-30 m Kabel unbekannter Qualität in der Wand habe?
Einfach mal rückwärts denken.
Die Anlage besteht üblicherweise aus mehreren Geräten, die per Signalkabel untereinander verbunden sind. Darüber hinaus sind die Geräte per Netzkabel, Netzleiste, Steckdose an der Wand ebenfalls verbunden.
Das Ganze bildet ein Netzwerk.
In diesem Netzwerk können neben den Signalen auch Störströme fliessen, z.B. Ausgleichsströme durch unterschiedliche Potentiale.
Und an dieser Stelle beginnen die Netzkabel ebenfalls ihre Rolle zu spielen.
Die 20-30 m davor in der Wand und dann 500 m davor bis zum Trafohäuschen und davor 100 km bis zum Netzversorger spielen da weniger eine Rolle. Der Widerstand in diese Richtung ist dann größer als der der Kabel im Anlagen-"Netzwerk".

Grüsse
Uli
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Piano0412
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Beitrag von Piano0412 »

Hallo Uli,

vielen Dank für deinen Erklärungsversuch. Ich verstehe es immer noch nicht :oops:

Liegt vielleicht daran, dass der Strom der natürliche Feind des Maschinenbauers ist. :lol:


HG
Jochen
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Jochen,

dann der Versuch eines veranschaulichenden mechanischen Ansatzes:

Drei unabhängige Geräte mit kleinen Wasserturbinen werden aus einer Wasserleitung gespeist (Leitung in einer Wand) die über einen Verteiler jedes Gerät einzeln versorgt. Das abfliessende Wasser wird wieder über drei Leitungen zusammengeführt und verschwindet gemeinsam in einer Abflußleitung (in der Wand). Prinzipiell könnte man sich einen kontinuierlichen Fluss in jedem Gerät feststellen.
Nun ändern wir die Höhe jedes Geräts, es braucht dann jeweils mehr oder weniger Druck, beim Abfluss entsteht evtl. ein bisschen mehr oder weniger Staudruck in jeder Leitung.
Und nun verbinden wird die Geräte zuätzlich miteinander mit beliebigen Röhrchen.
Und schon ist der Wasserfluß nicht mehr so einfach vorhersehbar.
Und was sich dann tut hängt dann auch von der Qualität der einzelnen Verbindungen ab, denken wir mal an laminare und turbulente Strömungseffekte.

Am Ende ist es dabei relativ egal, wie denn dabei der gemeinsame Zufluss/Abfluss über die 20 m in der Wand erfolgt. Es kommt auf die Anordnung der Geräte und ihre Verbindungen an.

Ok? :wink:

Grüsse
Uli
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jue
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Beitrag von jue »

Guten Tag Jochen,

danke für den Hinweis. Verrutscht ist genau die richtige Diagnose.

Gruss aus Nürnberg

Jürgen

Ps: Bei den Netzkabeln, den letzten 2 Metern, ist es in der Tat für den Nichtelektriker schwer zu verstehen was da noch zu holen sein soll. Auch der Hersteller meiner Aktivisten verzieht das Gesicht wenn man mit ihm über soetwas sprechen möchte. Aber. . .gut hinhören und etwas experimentieren führte für mich eindeutig zu einer hörbaren Verbesserung der Musikerfahrung durch den Einsatz besserer Netzkabel ( bei mir geschirmte Medizingerätekabel und ordentlichen Steckern daran )
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Jochen,

Welche Stromkabel hast du denn schon getestet?
Hast Du schon Erfahrungen sammeln können mit unterschiedlichen Strom und Signalkabel?
Hast du schon Hörtermine mit Kollegen aus dem Forum vereinbart die die „Besseren Kabel“ installiert haben?

Gruß Harald
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atmos
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Versuchsaufbau

Beitrag von atmos »

uli.brueggemann hat geschrieben: 30.08.2021, 11:54 Jochen,

dann der Versuch eines veranschaulichenden mechanischen Ansatzes:

Drei unabhängige Geräte mit kleinen Wasserturbinen werden aus einer Wasserleitung gespeist (Leitung in einer Wand) die über einen Verteiler jedes Gerät einzeln versorgt. Das abfliessende Wasser wird wieder über drei Leitungen zusammengeführt und verschwindet gemeinsam in einer Abflußleitung (in der Wand). Prinzipiell könnte man sich einen kontinuierlichen Fluss in jedem Gerät feststellen.
Nun ändern wir die Höhe jedes Geräts, es braucht dann jeweils mehr oder weniger Druck, beim Abfluss entsteht evtl. ein bisschen mehr oder weniger Staudruck in jeder Leitung.
Und nun verbinden wird die Geräte zuätzlich miteinander mit beliebigen Röhrchen.
Und schon ist der Wasserfluß nicht mehr so einfach vorhersehbar.
Und was sich dann tut hängt dann auch von der Qualität der einzelnen Verbindungen ab, denken wir mal an laminare und turbulente Strömungseffekte.

Am Ende ist es dabei relativ egal, wie denn dabei der gemeinsame Zufluss/Abfluss über die 20 m in der Wand erfolgt. Es kommt auf die Anordnung der Geräte und ihre Verbindungen an.

Ok? :wink:

Grüsse
Uli
Hi, Uli,
Wasserfluss ist vom Leitungsquerschnitt und vom Druck abhängig. und das Wasser fliesst nicht zurück.

Strom hat in einem Kupferkabel eine Geschwindigkeit von annähernd 220.000 km/sek. Ansonsten hat der Strom Lichtgescwindigkeit.
Da wir es mit Wechselstrom zu tun haben, wechselt die Fliessrichtung des Stroms 100 x in der Sekunde. Dadurch steht der Strom quasi in der Leitung.
Die Frage, die mich eher umtreibt ist: Warum hat die Gerätefeinsicherung einen so dünnen Draht und wie kommt der Strom da durch?

Gruß
Günther
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Mmh, es geht doch nur um eine Veranschaulichung.
Druck äquivalent zu Spannung. Durchfluss äquivalent zu Stromfluss. Etc.

Und was macht der Nullleiter anders als eine Abflussleitung?

Also, alles nicht so eng sehen. Vor allem wenn es verständlich wird

Grüße
Uli
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

+1
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h0e
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Beitrag von h0e »

[quote=Piano0412 post_id=208337 time=1630310125 user_id=23104]

Kann mir jemand erklären, was "höherwertige seriöse Netzkabel" (die bei mir ca. 1,5 m lang wären) bringen sollen, wenn ich ca. 20-30 m Kabel unbekannter Qualität in der Wand habe?

[/quote]

Hallo Jochen,

Erklärungen sind so viel weniger eindrücklich, wie selbst erhören.
Entscheidend für den eigenen Erfolg der eigenen Anlage ist aber stets, den größten Flaschenhals zu entdecken und dann zu beseitigen.
In der Regel ist das Netzkabel nicht der größte Flaschenhals.
Gerne werden gute Netzkabel dann noch von schlechten Steckdosenleisten ausgebremst.

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
ein gängiger Sicherungsautomat kann durch eine simple Schmelzdrahtsicherung ersetzt werden, mit verblüffendem klanglichen Ergebnis, angesichts der Relation vielleicht 6cm langer dünner Draht gegen 20m Leitung.
Verständlich, wenn man einen Automaten zerlegt, wo der Strom durch eine Zugmagnetspule mit Eisenkern geht, über nicht-Kupfer Kontakte, Kupferlitze wegen Kontaktbeweglichkeit, Bimetall, Leitung auf Kupfer o. Messingstreifen an Eisenrahmen, Klemmkäfig mit Eisenschrauben. Also eine Kette, Mix aus verschiedenen Materialien, Strukturen, Induktivitäten, alles in nur einem Bauteil an zentraler Stelle.
Überschaubar einfach ist dagegen die klassische Schmelzsicherung, möglichst ohne Vernickelung (Neozed, Klangmodule).

Bei der Stromversorgung von Aktiv-LS wird es kaum praktiziert, alle Geräte der Kette mit gleichlangen Kabeln zu versorgen. Wenn Schaltnetzteile die LS versorgen, ist eine längere Netzleitung ab Verteiler (Steckdosenleiste) sogar oft hilfreich, Störungen von Analoggeräten fernzuhalten.
Bis zu diesem Verteiler eine möglichst gute Stromversorgung aufzubauen, mit dem Netz bestens zu verkoppeln, gelingt mit Massivdraht besser als mit Litze, zusätzlich mit Schmelzdrahtsicherung besser, weil die induktive Komponente viel geringer als mit Automat ist.
Störungen/ Oberwellen werden an Serien-Induktivitäten weniger durchgeleitet, somit teilweise wieder in die Anlagenverteilung reflektiert, dort von Geräten irgendwo aufgenommen, absorbiert, ggf. mit klanglichen Auswirkungen.
Denkt man nur auf 50Hz beschränkt, lassen sich die wenigsten hörbaren Phänomene erklären.
Grüße
Hans-Martin
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