Hallo zusammen,
es stand ja noch ein Aspekt zum Testen aus:
music is my escape hat geschrieben:Fujak hat geschrieben:@ Thomas: Ja, den Linetreiber von Abacus gab es mal in meiner Kette. Solange ich die Monitore unsymmetrisch versorgt hatte, hatte er eine klangverbessernde Wirkung. Nachdem ich aber seit langem symmetrisch ansteuere, klingt dies deutlich besser als die unsymmetrische Signalführung plus Linetreiber. Inwieweit der symmetrische Linetreiber von Abacus noch eins oben drauf setzt, käme auf einen Versuch an.
Auch wenn meine Erfahrungen im besten Fall nur begrenzte Rückschlüsse auf Deine Konfiguration zulassen: ich verwende seit einigen Wochen einen hier im Forum von einem netten Mitglied erworbenen Linetreiber XLR an meiner Xonar E1 und bemerke an zehn Meter Swissflex NK2 keinen wirklichen Unterschied zum direkten Anschluss. Schaden tut er aber auch nicht und deshalb bleibt er vorerst, nur das Rauschen der Tensor bei ausgeschaltetem Lineteiber ist gewöhnungsbedürftig...
Bei Testinteresse kann ich Dir das Teil leihweise gern einmal zukommen lassen.
VG, Thomas.
Und so hatte ich mit Thomas Kontakt aufgenommen, und er schickte mir seinen symmetrischen Linetreiber zu. Das Ergebnis ist schnell erzählt: Insgesamt hörte sich mit dem Linetreiber der Klang einen Hauch druckvoller an. Zudem waren die Höhen ein wenig weicher und der Bass ein wenig kräftiger. Insgesamt durchaus eine Verbesserung, die mich fast bewogen hätte, mir einen symmetrischen Linetreiber zu bestellen.
Doch dann...
Durch Zufall stieß ich in der gleichen Zeit auf einen Bericht über das "Sommer Cable Galileo 238 Plus BK", was sich klanglich deutlich gegenüber der Standardware abheben soll. Wenn man sich das ganze selbst konfektioniert, kosten 2x5 Meter inklusive hochwertiger Neutrik-Stecker überschaubare 42 Euro.
Gedacht, getan. Meine Bestellliste bei einem großen Musikversandhaus:
- SOMMER CABLE GALILEO 238 PLUS BK
Sommer Cable Galileo 238 PLUS / SW, professionelles
Mikrofonkabel; sehr flexibel und rauscharm; Meterware; 2 x
0,38 mm²; gegenläufiger Doppelwendelschirm und
Artikelnummer: 253229, Menge: 10 lfm
- NEUTRIK NC3 MXX-B
professioneller XLR-male-Stecker; Spannzangen-Zugentlastung;
Knickschutztülle; Lötkontakte, ergonomisches Design;
verbesserte Rasterung beim Einstecken; Gehäuse schwarz;
Artikelnummer: 182699, Menge: 2 Stck
- NEUTRIK NP3 X-B
Klinkenstecker 6,3mm; symmetrisch; schlankes ergonomisches
Design; Spannzangenzugentlastung; für Kabelstärken von 4 -
7 mm; Gehäuse schwarz; mit vergoldeten Kontakten
Artikelnummer: 182709, Menge: 2 Stck
Ergebnis: Dieses Kabel verbessert in der Tat den Klang in puncto Detailiertheit und Druck gegenüber meinem bisherigen Cordial Silver. Das ganze Klangbild ist ein wenig prägnater. Keine Welten aber so, dass es die Investition für das Upgrade rechtfertigt.
Aber nun kam das interessante: Durch das Galileo-Kabel bemerkte ich, dass zum einen der klangliche Unterschied mit/ohne Linetreiber nur noch marginal war. Aber was viel wichtiger war: mit diesem Kabel fiel mir auf, dass der Linetreiber feine Details verschluckt, und dass dies die Ursache für den Eindruck weicherer Höhen war. Es klingt ein wenig (!) "schwerfälliger".
Es sind gewiss keine großen Unterschiede, und wahrscheinlich würde es einem ohne Vergleich auch gar nicht auffallen - zumal wenn der Lientreiber einem schwachbrüstigen Klang aufgrund schwacher Ausgangsstufen erstmal richtig Leben einhaucht, was er unzweifelhaft tut.
Aber nachem das Fireface in Verbindung mit dem Sommer-Galileo den klanglichen Unterschied zwischen mit/ohne Linetreiber zusammenschrumpfen lässt, verzichte ich lieber auf den Einsatz des Linetreibers zugunsten von etwas (!) mehr Detailauflösung und Spritzigkeit.
Die Ausrufezeichen in Klammern sollen verdeutlichen, dass es sich bei den Beschreibungen um geringe Unterschiede handelt. Ich möchte mit meinem Erfahrungsbericht auch keinesfalls die Linetreiber von Abacus abwerten. Ich bin überzeugt davon, dass sie in zahlreichen Setups unverzichtbar sind, z.B. - wie ich selbst hören konnte - bei asymmterischer Signalführung zu den Aktiv-LS und/oder schwachbrüstiger Ausgangsstufe.
Aber es scheint in bestimmten Konstellationen für sie nicht mehr viel zu tun zu geben bzw. wirken mitunter auch eher wie eine "Klangbremse". Das lässt sich m.E. nicht voraussagen, sodass man in jedem Einzelfalle den Einsatz ausprobieren sollte. Ich selbst hatte - solange ich meine Aktiv-Monitore asymmetrisch angesteuert hatte - von den (asymmetrischen) Linetreibern klanglich profitieren können.
Mein herzlicher Dank gilt Thomas ("music is my escape"), der mir durch sein nettes Angebot diese Erfahrungen ermöglicht hat.
Grüße
Fujak