Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Wolfgang,
Gromit hat geschrieben:Was mich interessieren würde - und das habe ich aus Deiner Beschreibung nicht entnehmen können: Wie erfolgt die Korrektur der Laufzeiten zwischen Deinen Subwoofern und den Hauptlautsprechern in Bezug zum Hörplatz?
Du hast ja ein 2+2 Setup (vermutlich die zwei SW in Mono?) aber ich sehe in der Topologie keine Frequenzweiche zwischen SW und den KH 420 / Zeitanpassung da das Antimode ja entfallen ist. Kann das der Audio GD oder erfolgt das implizit über die Acourate Filter?
Die Korrektur der Laufzeiten der beiden (tatsächlich in Mono betriebenen) Subwoofer im Sinne der Phasenkorrektur zwischen Subs und Hauptlautsprechern erfolgt ausschließlich über die Acouratefilter bzw. Prefilter. Es hört sich damit aus einem Guss an.

Mir fällt gerade ein, es steht in meiner audiophilen Asservatenkammer noch ein Behringer Ultramatch 2496 mit einstellbaren Delayzeiten herum, den ich genau dafür ebenfalls mal ausprobieren könnte.

Übrigens besitzt das vorher eingesetzte Antimode keine Zeitkorrektur sondern nur eine FG-Korrektur. Aber auch hier lief ja über das gesamte Setup der Acouratefilter.

Grüße
Fujak
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,
Amati hat geschrieben:welcher Durchmesser dieses Basaltgeflechtschlauches ist für die Netzkabelumhüllung zu empfehlen? Ich habe Durchmesser bis 15mm gefunden.
Flach zusammengedrückt hat meiner eine Breite von 20mm, die 15mm Durchmesser könnten durchaus hinkommen. Je nach Stauchung/Dehnung sind die Schläuche ziemlich variabel im Durchmesser

Grüße
Fujak

Hallo Wasfi,
Twity hat geschrieben:Fujak, is back :cheers:
Ja, das ist durchaus zutreffend, zumindest was meinen V-Thread anbelangt. Ehrlich gesagt, es hatte mich schon länger gedrückt, endlich mal alles zusammenzutragen, was bisher geschah...
Twity hat geschrieben:mal wieder ein wunderbarer Bericht von dir, chapó !
Es freut mich wie weit du doch schon mit den vielen kleinen Einzelmaßnahmen
gekommen bist, weniger hätte ich aber auch nicht von dir erwartet ;)

So wie du an die Sache rangehst, eins nach dem andere ausprobierst, um Schritt für Schritt weiterzukommen, inspiriert mich und bestimmt andere sehr das eine oder andere auch auszuprobieren.
Vielen Dank, dass du das mit uns teilst.
Danke Dir für die netten Worte. Es steckt immer eine Menge Arbeit drin, alles so detailliert und illustriert auszuarbeiten (nicht umsonst habe ich mich davor so lange gedrückt ;-) ). Umso mehr freut es mich, wenn andere davon profitieren können oder inspiriert werden, selbst zu experimentieren und das Gefühl entsteht, dass sich die Arbeit gelohnt hat.
Twity hat geschrieben:Ich hatte auch einige Sackgassen, die mich in die falsche Richtung getrieben haben aber durch try and error bin ich auf dem richtigen Weg. z.B. LWL und Kabel.
Das Thema Netzanschluss / Steckdose ist echt interessant und das werde ich auch demnächst in Angriff nehmen.
Bin gespannt was da noch geht.

Mensch wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht, das wir mittlerweile auf diesem Level Musik hören.
So macht unser Hobby wirklich Spaß :D

Herzliche, musikalische Grüße
Ja, das denke ich mir auch oft, wo wir mittlerweile gelandet sind, einfach traumhaft. Das haben wir uns alle gegenseitig zu verdanken - sozusagen audiophile Schwarmintelligenz.

Grüße
Fujak
Bild
Erwin-mit-G
Aktiver Hörer
Beiträge: 241
Registriert: 27.11.2017, 11:43
Wohnort: Wendland (100 km südl. von Hamburg)

Beitrag von Erwin-mit-G »

Hallo Fujak,

du hast folgendes geschrieben:

"Einen Tick wärmer unnd ruhiger im Klang als die Startech-Module sind die Module von Planet (Typ MGB-SX), die ich persönlich den Startech-Modulen vorziehe."

Hättest du freundlicher Weise einen Link zu den verwendeten Planet Modulen?
Ich finde nur Multimode's, und du verwendest ja Singlemode, nehme ich an.

Vielen herzlichen Dank schon mal,
Erwin
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Erwin,

ich habe die seinerzeit beim Ebay-Shop "okluge" gekauft. Ich hoffe, es gibt sie dort noch. Viel Erfolg!
Unser Mitglied Reiner (easy) hat möglicherweise zwei abzugeben, denn er ist mit ihnen - im Gegensatz zu mir - nicht zufrieden und zieht die Startech SFPs den Planet-SFPs vor. Ich würde ihn mal anschreiben.

Grüße
Fujak

Edit 08.05.2020: Die von Reiner verwendeten Planet SFP-Module weisen mit einer anderen Typbezeichnung (MGB-TLX) auf ein anderes Innenleben hin und erklären somit auch das unterschiedliche Ergebnis in der Klangbeurteilung.
Bild
Erwin-mit-G
Aktiver Hörer
Beiträge: 241
Registriert: 27.11.2017, 11:43
Wohnort: Wendland (100 km südl. von Hamburg)

Beitrag von Erwin-mit-G »

Hallo Fujak,

ich danke dir! :cheers:

Erwin
Bild
Trinnov
Aktiver Hörer
Beiträge: 975
Registriert: 13.11.2009, 19:02

Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

vielen Dank für deinen sehr profesionell und interessant geschriebenen Bericht.
Wie man mal wieder sieht, führen auch hier verschiedene Wege nach Rom.
Das ist wirklich ein großes Update. Es wäre auch bei mir schon sehr lange notwendig ein Update meines Threads zu machen, aber ich finde einfach nicht die Zeit die Neuerungen der letzten Jahre mal alle niederzuschreiben.

Efreulich dass auf dem eRED-DOCK Board nicht gespart wurde.
Ich habe vermutlich die guten Scientific Conversion Übetrager darauf entdecken können.
Habe die auch schon in Projekten verbaut und bin sehr angetan davon.
Näheres zu den Teilen findet man hier:
http://www.scientificonversion.com/digital_audio.html

Viele Grüße,
Horst
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

ich wusste es: Dein Adlerauge hat sie erspäht, die guten Übertrager von SC (SC937-02 und SC947-02 für balanced/unbalanced SPDIF). :cheers:
Ja, ich habe ebenfalls den Eindruck, dass man wirklich Qualität fürs Geld bekommt. Auch die Oszillatoren sind mehr als die üblichen Crysteks und NDKs. Gleichwohl kannst Du Dir sicher vorstellen, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, wann ich mir über ein Clock-Upgrade Gedanken machen werde... 8)

Jetzt aber will ich erstmal nur Musik hören.

Grüße
Fujak
Bild
Gromit
Aktiver Hörer
Beiträge: 87
Registriert: 04.03.2018, 12:51
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Gromit »

Hallo Fujak,

ich hatte ja schon eine Frage zu Deiner Subwoofereinbindung gestellt hinsichtlich Delay. Danke für die Klärung hinsichtlich Acourate.

Mir ist aber immer noch nicht so ganz klar, wie Du das aufgesetzt hast hinsichtlich der Auftrennung: Trennst Du denn die KH 420 über eine externe Weiche per Hochpass ab oder laufen die immer Fullrange? Wenn dem so ist, gibt es ja keine Entlastung der Hauptlautsprecher und ggfs auch nachteilige Auslöschungen durch Reflexionen - Allison ... Nutzt Du die interne Weiche der Subwoofer und stellst damit deren Arbeitsbereich ein? Bei welcher Frequenz?

Ich bin deshalb so wissbegierig, weil mein Raum mit Dachschrägen und meine Aufstellung hinsichtlich Wandabständen und Hördreieck ähnlich sind. Auch ich betreibe ein 2+2 Setup allerdings mit Subwoofern in Stereo (beide symmetrisch an der Frontwand hinter den passiven Hauptlautsprechern) und Trennung über Frequenzweiche bei hohen 150 Hz. Klingt aktuell am schlüssigsten und eliminiert viele Auslöschungen im Bass. Acourate ebenfalls im Einsatz. Frequenzweiche über einen Lyngdorf TDAi 2200, der mir seit fast 10 Jahren treue Dienste erweist.

Gruß,
Wolfgang
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Wolfgang,

eine Entlastung der Hauptlautsprecher erreiche ich dadurch, dass ich den Bassbereich der KH420 bezogen auf ihre Aufstellung möglichst passgenau ab 100Hz mit den Ortsfiltern absenke, bevor ich eine Überalles-Korrektur (also ohne weitere zusätzlichen Weichen) mit Acourate durchführe. Im nachfolgenden liste ich das mal auf, um es zu verdeutlichen. Zunächst die Einstellung der Ortsfilter an den KH420:

Code: Alles auswählen

Neuman KH420
------------

Kanal           L           R

Input-Level:   114         114
Gain:          -15         -15
Bass:         -7,5        -7,5
Mid:             0           0
High:            0           0
EQ-Range:    25-40       25-40              
EQ-Frequenz:     2           2
EQ-Q:            1           1
EQ-Gain:       -12         -12
Groundlift:  aktiv       aktiv
Diese Einstellungen habe ich mit Messungen verifiziert.

Bei beiden Subwoofern, die bei mir diagonal im Raum stehen, habe ich folgende Einstellungen vorgenommen:

Code: Alles auswählen

Subwoofer:          Teufel M11000            Klipsch R-115 SW
---------------------------------------------------------------------
Position            Südwest                  Nordost

Level:              8. Teilstrich (14 Uhr)   5. Teilstrich (11 Uhr) 
Übergangsfrequenz:  40Hz                     40Hz
Phase:              180°                     0°

Die angegeben Einstellungen bewirken am Hörplatz identische Pegel beider Subwoofer und eine Phasenkongruenz beider.
Bezogen auf die Höhe des absoluten Pegels beider Subwoofer produzieren die Subwoofer im Bassbereich etwa 30dB mehr Pegel (plus Roomgain durch die Anregung der Raummoden) als die beiden KH420 im gleichen Frequenzbereich mit ihrem abgesenkten Bass-Level.
Zusätzlich wird bei der abschließenden Überalles-Korrektur der nach den Ortsfiltern verbliebene Basspegel der KH420 um den gleichen Betrag abgesenkt, wie bei den Subwoofern, um einen linearen FG zu erhalten. In Summe wird der Bassbereich dann also in erster Linie von den Subwoofern wiedergegeben und die TT der KH420 haben unter 100Hz nicht mehr viel zu tun.

Die abschließende Überalles-Korrektur von Acourate unterteilt sich in zwei Schritte:

1. Vorfilter: Diese dienen dazu, dass der eigentliche Logsweep bereits über einen vorkorrigierten Frequenzgang läuft, sodass die Bassmoden nicht mehr so dominant im Logsweep vorkommen. So kann man den Aufnahmepegel des Logsweep insgesamt erhöhen, ohne dass die Wände wackeln und die Fensterscheiben erzittern.

2. Berechnung der Filter: Die Berechnung von Filtern auf der Basis eines Logsweeps, der durch Vorfilter beeinflusst ist, muss am Ende natürlich diesen abgesenkten Teil des FGs am Ende hinzugerechnet werden. Das geschieht automatisch in Makro 4, wenn die geerierten Vorfilter richtige bezeichnet wurden. Die Prozedur der Vorfilter und ihrer Einbindung in die Berechnung der Filter wurde hier ausführlich erörtert: viewtopic.php?p=175456#p175456

Am Ende kann man bei der Test-Convolution sehen, wie sauber der FG über alles läuft - und man kann es auch hören:

Bild

Ich hoffe, es ist damit nun klarer geworden, sonst einfach weiter fragen.

Grüße
Fujak
Bild
alsterfan
Aktiver Hörer
Beiträge: 242
Registriert: 05.04.2011, 11:40

Granitplatte auf dem Lautsprecher

Beitrag von alsterfan »

Fujak hat geschrieben: 06.05.2020, 21:28
Radiohörer hat geschrieben:3. Hast Du oben auf dem Neumann etwas unter bzw. auch zwischen die beiden Steinplatten gelegt? Wie schützt Du die Oberfläche der LS? Ich selbst hatte zunächst provisorisch nur eine ca 2-3mm Filzlage daruntergesetzt, es kann aber sein, dass so eine weiche Schicht die Wirkung der Ankopplung an die Masse „verfälscht“...
Ja, ich würde auch von Filzunterlagen abraten. Bei mir liegen die Kegel auf der Granitplatte und zeigen mit der Spitze nach oben. Zwischen der Kegelspitze und dem Boden der KH420 befindet sich ein Messingteller mit einer Kröpfung für die Aufnahme der Kegelspitze. Die Fläche des Tellers ist hinreichend groß, um einen Abdruck oder gar Beschädigung zu vermeiden.
Hallo Fujak,

Könntest Du Deine Antwort auf Balázs Frage bitte noch erweitern? Auch ich stehe vor dem Problem, wie ich die obere Fläche meiner weißen Geithain-Lautsprecher am besten
a) gegen Schrammen durch eine Granitplatte schütze, zusätzlich
b) gegen deren Verrutschen sichere und
c) sicherstellen kann, dass aus der Unterlage keine Farbausdünstungen austreten, die die LS-Oberfläche verfärben könnten.
Wie hast Du die obere Latsprecherfläche gegen Schrammen bzw. die Granitplatte gegen Verrutschen geschützt/gesichert?
Was hältst Du von einer sandfarbenen Antirutschunterlage für einen Teppich?

Viele Grüße,
Uwe
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,

mit diesen Fragen habe ich mich auch befasst. Weißer Lack ist natürlich viel empfänglicher für jede Art von Beschädigungen als die Studio taugliche anthrazitfarbene Oberfläche der KH420 - dafür aber auch edler.

Bei mir habe ich es so gemacht, dass ich 2 Platten pro Seite mit 2cm und 4cm Stärke genommen habe. Das sieht gefälliger aus als ein Block. Um Kantenreflektionen zu vermeiden, sollte die Vorderseite nicht bündig sondern zurückspringend sein (etwa 1-2 cm); bei mir sieht das auch gefälliger aus. Zudem sind die meisten Plattenzuschnitte nur einseitig poliert. Wenn Du die beiden unpolierten Seiten der Platten nach innen zueinander legst, hast Du auch auf Deinen Lautsprechern eine polierte Fläche, was die Oberfläche Deiner Lautsprecher schont. Wichtig ist, die Oberseite vorher mit Mikrofasertuch von Staub zu befreien, damit nichts zwischen Platte und Lautsprecher schmirgeln kann. Das wäre in Deinem Fall der Super-Gau.

Wenn Dir das zu heikel ist, was ich in Deiner Situation verstehen kann, würde ich folgende Lösungen für eine Zwischenschicht zwischen LS und Granitplatte in Erwägung ziehen:
1. Schleiflack-Furnier vom Schreiner anfertigen lassen und eine solche Lage zwischen LS-Oberseite und Granitplatte legen.
2. Dünnes Mikrofaser oder Baumwolltuch
Von Kunststoff- oder gar Gummilagen würde auch ich wegen möglicher Ausdünstungen absehen.

Übrigens verrutschen tut bei direkter Auflage gar nichts (seit einem Jahr halten die bombenfest). Das Gewicht ist mit 40Kg ausreichend hoch. Zudem "saugen" sich zwei polierte Flächen fest.

Ich hoffe, ich konnte Dir damit eine Orientierung für Deine Entscheidung geben. Mich würde übrigens nach erfolgter Tat interessieren, welchen Unterschied Du bei Deinen Geithains wahrnimmst.

Viel Erfolg :cheers:
Fujak
Bild
Erwin-mit-G
Aktiver Hörer
Beiträge: 241
Registriert: 27.11.2017, 11:43
Wohnort: Wendland (100 km südl. von Hamburg)

eRED-DOCK

Beitrag von Erwin-mit-G »

Hallo Fujak,

nochmals vielen Dank für deinen umfassenden Status Quo - Bericht. Wie immer sehr aufschlussreich und inspirativ!

Eine Frage zum eRED-DOCK:
Inwieweit lässt sich die linux Oberfläche konfigurieren?
Kann man z.B. auch Tidal/Qubuz darüber streamen und fernbedienen?
Oder funktioniert das kleine Wunderding nur in Verbindung mit einem NAS?

Beste Grüße,
Erwin
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Erwin,
ich antworte mal anstelle von Fujak auf deine Fragen zum eRED-DOCK:

Das Modul arbeitet mit einem Embedded-Linux. Alle notwendigen Funktionen wurden also prinzipiell von den Entwicklern vorgeben und lassen nur wenig Spielraum für Konfigurationen. Per Browser kannst du auf den eingebauten Mini-Webserver aufrufen, dort dann aber nur zwei Dinge tun:
a. Anzeigenamen ändern
b. Firmware aktualisieren

Ansonsten bekommt das eRED-DOCK seine IP-Adresse von einem DHCP-Server, der sich im lokalen Netzwerk befinden muss.
Eine feste IP-Adresse kann man dagegen nicht konfigurieren.

Von Tidal/Qubuz kann das eRED-DOCK streamen, da es den flac-Datenstrom, der von dort geliefert wird, verstehen und selbst dekodieren kann.
Die Auswahl, ob die Musik von einem NAS mit Minim-Server oder von Tidal/Qubuz geholt werden soll, konfiguriert man dann aber am Control-Point. Der sagt dem eRED-DOCK, welche Musik er spielen soll und wo er die findet.

Ich benutze dafür BubbleUPNP für Android. Diese Software unterstützt Tidal, Qubuz und noch einige weitere Cloud-Services.
Solltest du ein Apple-Gerät für die Steuerung verwenden wollen, dann musst du dich in deren Store nach einer App umsehen, die das ebenfalls kann.

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Erwin,
Inwieweit lässt sich die linux Oberfläche konfigurieren?
der eRED-DOCK ist von seinen Zugangs- und Konfigurationsmöglichkeiten äußerst beschränkt. Das Linux auf dem Speicherchip kann nur werksseitig konfiguriert werden. Die einzige Konfiguration, die über die Web-Oberfläche möglich ist, ist die Änderung des Netzwerknamens und das Aufspielen einer neuen Firmware:

Bild
Kann man z.B. auch Tidal/Qubuz darüber streamen und fernbedienen?
Da ich Tidal /Qobuz nicht nutze, kann ich dazu nichts sagen. Es wird jedenfalls nicht in meinem BubbleUPnP Controlpoint angezeigt. Genaueres kann Dir sicher die Firma Engineered sagen (www.engineered.ch/contact/). Falls Du nachfragst, würde mich deren Antwort interessieren.
Oder funktioniert das kleine Wunderding nur in Verbindung mit einem NAS?
Die Platine funktioniert immer nur in Verbindung mit einem vorhandenen Netzwerk, in dessen Verbund Musikdateien auf einem Server/NAS/PC liegen. Die Steuerung erfordert einen UPnP fähigen Controlpoint (z.B. BubbleUPnP auf einem Tablet/Smartphone oder auch Foobar/VLC auf einem PC).

Grundsätzlich wurde diese Platine ja entwickelt für Hersteller von Audio-Streamern, die das dann gemäß ihrer Bedürfnisse modifizieren Dazu gibt es einen Port auf der Platine, mit dem man das bewerkstelligen kann; damit habeich mich allerdings nicht näher befasst. Auch bietet die Platine Anschlussmöglichkeiten für Anzeige-LEDs an bzw. sind diese auf dem Board bereits verbaut, die man dann mittels Plexiglas-Lichtleiter an das Front-Panel eines Gehäuses führen kann.
Grundsätzlich aber ist die Platine nicht als fertiges Gerät zu betrachten, und wer mehr Konfigurationsmöglichkeiten möchte oder auch braucht, sollte vielleicht eher nach Alternativen Ausschau halten.

Grüße
Fujak

Edit: Während ich schrieb, war Christoph schon fleißig - ein echtes Crossover. Danke an Christoph, der hier doch noch einiges in Sachen Qobuz/Tidal mehr weiß.
Bild
Erwin-mit-G
Aktiver Hörer
Beiträge: 241
Registriert: 27.11.2017, 11:43
Wohnort: Wendland (100 km südl. von Hamburg)

Beitrag von Erwin-mit-G »

Hallo Christoph,
hallo Fujak,

herzlichen Dank für die prompten Informationen!

Hört sich ja sehr vielversprechend an, besonders die Möglichkeit, Tidal und Qubuz zu streamen.

Ich weiß, dass ein Vergleich immer gar nicht so einfach (und objektiv) ist, aber in welcher Größenordnung würdet ihr das Klangupgrade im Vergleich zu einem durchaus gut (aber nicht perfekt) getunten Win PC einschätzen?
In etwa so, wie der Wechsel von USB zu Ethernet (Dante)?

Schönen Gruß,
Erwin
Bild
Antworten