Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Fujak,

ich würde mich dem Jürgen anschließen ...

Gruß
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Alwin
Mister Cool hat geschrieben:Du schreibst von der etwas mageren Leistung des Klipschs (mit 400W Sinus). Ich behaupte, es ist eine ganze Menge und dass die Leistung "überbewertet" wird.
Na ja... Leistung ist schon sehr wichtig... aber...

Für eine gehörte Verdopplung der Lautstärke benötigt man 10dB mehr Leistung... also sind 400W nicht nicht einmal doppelt so laut wie 80W. Aber man darf ja auch den Wirkungsgrad der Lautsprecher nicht vergessen, dass kann sich im Bassbereich dann auch sehr schnell sehr stark auswirken.

In Sachen Membranfläche: Natürlich kommt es darauf an, wie das System gemacht ist und das es in den Raum passt. Mir geht es auch nicht unbedingt darum, zu bewerten was besser ist. Aus der Erfahrung würde ich jedoch sagen: mehr Fläche hört/ fühlt sich anders an. Und meist würde ich wie Fujak den Bass mit mehr Fläche bevorzugen . :cheers:

Dass es ein Beispiel gibt, wo es ein pro zum kleinen Bass gab, könnte ja auch heissen, dass der grosse schlecht umgesetzt war... oder das Konzept einfach nicht in den Raum gepasst hat.

Viele Grüße

Christian
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

ob die gegebene Leistung ausreichend ist, hängt neben dem von Dir erwähnten Wirkungsgrad auch von dem Volumen des Hörraumes ab. Bei mir würde der Klipsch-Sub alleine nicht ausreichen, wenn nicht der Teufel-Sub mit seinen 2 x 12" Chassis und weiteren 780W hinzukäme.

Grüße
Fujak
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

:cheers:
h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Fujak,

bei unserem gestrigen Mikrostammtisch bei Dir klingelten Winfried und ich zunächst vergeblich im Obergeschoss, um gleich in die heiligen Hallen des Klanges zu kommen. Konnten wir doch nicht wissen, dass Deine beste Ehefrau von allen keine Mühe gescheut hatte, uns mit selbstgebacken Kuchen zu verwöhnen und Du nur darauf wartetest uns mit Kaffee(s) und Tee zu verwöhnen. Als auch Uli da war haben wir am Mikrostammtisch gefachsimpelt und uns Appetit geholt, um dann ins Obergeschoss aufzubrechen.

Es erwartete uns ein solides Bassfundament, schön eingebunden in die 420er, die schön musikalisch aufspielten. Dass der Bass ein wenig aufgedickt spielte geht (so Fujak) zu Lasten der fehlenden Dantekarte mit I2S Reclocking, die leider kurz vor dem Treffen aufgab. Auf die schnelle wurde Ersatz beschafft, allerdings eben nicht auf die letzte Ausbaustufe hin optimiert. Alle waren scheinbar von zuhause etwas mehr Tiefe der Bühne gewöhnt, die mit der dargbotenen Breite und Höhe nicht ganz mithalten konnte. Aber Jammern auf hohen Niveau.

Spannend war der Test mit Low- bzw- High-Res Files, die für Dante auf 88,2 gesampled werden. Was würde uns wohl besser gefallen und gibt es überhaupt einen Unterschied zuwischen ungradem Downsampling und gradzahligem Upsampling? Und wenn man schon ConvoFS 3 verwendet, wie hört sich eigentlich ein File ohne und mit Dithering bzw. mit Dithering und Noise Shaping an? 96kHz gegen 44,1 war keine Frage, da waren wir uns sofort einig.

Das geditherte Signal war für meinen Geschmack musikalischer, wenn auch mit einem Verlust an Auflösung verbunden. Daher gefiel mir Dithering mit Noise Shaping am besten, musikalisch aber ein wenig präziser und mehr Details. Im ganzen aber recht subtil, keine Welten oder fette Samtvorhänge mehr, die weggezogen werden. Je nach Musik, Aufnahme und persönlichem Geschmack könnte die Entscheidung anders aussehen.

Ein launiger, interessanter und vor allem kurzweiliger Ausflug, der aufgrund von Anschlussterminen knapp 5h nach Beginn endete.

Vielen Dank für die Gastfreundschaft
Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,

Dir und den anderen Dankeschön für Euren Besuch.
h0e hat geschrieben:So erwartete uns ein solides Bassfundament, schön eingebunden in die 420er, die schön musikalisch aufspielten. Dass der Bass ein wenig aufgedickt spielte geht (so Fujak) zu Lasten der fehlenden Dantekarte mit I2S Reclocking, die leider kurz vor dem Treffen aufgab. Auf die schnelle wurde Ersatz beschafft, allerdings eben nicht auf die letzte Ausbaustufe hin optimiert.
Ja, da sprichst Du einen betrüblichen Punkt an. Es tut mir sehr leid, dass ich Euch nur ein "Standardmodell" der Dantekarte bieten konnte, nachdem meine geschätzte modifizierte Dante-Karte vor unserem Treffen aus noch nicht vollständig geklärter Ursache ihren Dienst aufgab. Damit stimmte die Abstimmung insbesondere im Bassbereich nicht mehr. Während der Bass vorher aufgrund weniger Jitter schön schlank und mit Fundament spielte, war durch die Standardkarte zu viel Bassenergie im Raum. Erst nach Eurem Besuch fiel mir ein, ich hätte vielleicht mittels Gain-Input-Schalter auf der Rückseite der KH420 jene lauter stellen können, sodass im Verhältnis zu ihnen die Bassproduzenten leiser gespielt hätten. Aber ich war ehrlich gesagt froh, dass ich es auf die Schnelle geschafft hatte, überhaupt noch Musik aus der Anlage zu bekommen.
h0e hat geschrieben:Alle waren scheinbar von zuhause etwas mehr Tiefe der Bühne gewöhnt, die mit der dargbotenen Breite und Höhe nicht ganz mithalten konnte. Aber Jammern auf hohen Niveau.
Das sind leider die Limitierungen durch (m)einen Raum mit Dachschrägen, und dem dadurch bedingten geringeren Abstand zur Rückfront der Lautsprecher. Ein richtiger (= exklusiv nutzbarer) Hörraum muss her. 8)
h0e hat geschrieben:Spannend war der Test mit Low- bzw- High-Res Files, die für Dante auf 88,2 gesampled werden.
Was würde uns wohl besser gefallen und gibt es überhaupt einen Unterschied zuwischen ungradem Downsampling und gradzahligem Upsampling. Und wenn man schon ConvoFS 3 verwendet, wie hört sich eigentlich ein File ohne und mit Dithering bzw. mit Dithering und Noise Shaping an?
96kHz gegen 44,1 war keine Frage, da waren wir uns sofort einig.
Die Zunahme an Information, die alleine durch den Unterschied von 24 zu 16bit entsteht, ist m.E. der wesentliche Faktor für die Zunahme an Klangqualität. Doch auch die Erhöhung der Samplingrate hat einen weiteren Anteil, wie auch damals der Test auf unserem Forumstreffen vor 3 Jahren bei Jürgen (shakti) zeigte. Damals war für mich der Unterschied zwischen 16/44.1 und 24/48 der größte Unterschied. Der Sprung von 24/48 auf 24/88.2 bzw. 24/96 war schon geringer, und der nachfolgende Schritt auf 24/192 noch geringer. Aber wenn man die Möglichkeit hat, mit HiRes abzuspielen (vorausgesetzt, es wurde auch so produziert) dann sollte m.E. hier auch die Präferenz liegen.
h0e hat geschrieben:Das geditherte Signal war für meinen Geschmack musikalischer, wenn auch mit einem Verlust an Auflösung verbunden. Daher gefiel mir Dithering mit Noise Shaping am besten, musikalisch aber ein wenig präziser und mehr Details. Im ganzen aber recht subtil, keine Welten oder fette Samtvorhänge mehr, die weggezogen werden. Je nach Musik, Aufnahme und persönlichem Geschmack könnte die Entscheidung anders aussehen.
Ging mir auch so. Wer es direkter in der Musik mag, ist möglicherweise ohne Dithering zufriedener. Mir persönlich wäre es zu holzschnittartig und auch ein wenig zu "digital" klingend. Reiner Dither wäre mir zu wolkig in der Raumdarstellung. Dithering + Noiseshaping ist für mich das Beste aus beiden Welten.
h0e hat geschrieben:Ein launiger, interessanter und vor allem kurzweiliger Ausflug, der aufgrund von Anschlussterminen knapp 5h nach Beginn endete.
Vielen Dank für die Gastfreundschaft
Danke, ich werde es an meine Frau weitergeben. :cheers:

Hat mich sehr gefreut, Dich, Winfried (wgh58) und Uli (planetti) wieder mal zu treffen.

Grüße
Fujak
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h0e
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Beitrag von h0e »

Fujak hat geschrieben: Doch auch die Erhöhung der Samplingrate hat einen weiteren Anteil, wie auch damals der Test auf unserem Forumstreffen vor 3 Jahren bei Jürgen (shakti) zeigte. Damals war für mich der Unterschied zwischen 16/44.1 und 24/48 der größte Unterschied.
Hallo Fujak,

ich bin mir im Nachhinein nicht so sicher, ob wir dort nicht ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen hatten.
Nachdem ich selbst einen Arfi Dac mein eigen nannte musste ich feststellen, dass er mit 16/44 gefüttert einfach nicht gut klingt. Sobald das Material upgesampled wurde, zeigt der DAC, was er eigentlich drauf hat. D.h. wir hatten vermutlich zwei Geräte im schlechten Modus betrieben, nämlich den Arfi ADC und den Arfi Dac, das schaukelt sich dann auch noch auf und führt so deutlich hörbar schlechteren Ergebnissen. Ich würde erwarten, dass wenn wir 16/44 aufgenommen, upgesampled wiedergegen hätten, das Ergebnis nicht so drastisch ausgefallen wäre. Noch interessanter wäre 176kHz aufnehmen, downsamplen, wieder upsamplen und abspielen und mit nativ 176kHz vergleichen.

Ich hatte in anderem Zusammenhang nämlich die Erfahrung gemacht, dass Aufnahmen die mit 96kHz aufgenommen auch in 44kHz down gesampled so viel besser klingen, dass es ein Dritter hört, ohne zu wissen, dass etwas geändert wurde.

Es bleiben also immer noch spannende Themen für weitere (Forums-) Treffen.

Bzgl. Räumlichkeit kann sich sicher der ein oder andere an meinen Raum ohne Akustik - Rückwand erinnern, das war platt wie eine Flunder. Evtl. wäre ein mobiler Diffusor hinter Deinem Hörplatzsessel eine Möglichkeit?

Grüsse Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben:ich bin mir im Nachhinein nicht so sicher, ob wir dort nicht ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen hatten.
Nachdem ich selbst einen Arfi Dac mein eigen nannte musste ich feststellen, dass er mit 16/44 gefüttert einfach nicht gut klingt. Sobald das Material upgesampled wurde, zeigt der DAC, was er eigentlich drauf hat.
Dieses Phänomen zeigen tatsächlich viele DACs, weil sie aufgrund ihrer Filter im höheren Samplingbereich besser arbeiten als im unteren. Upsampling bringt auf jeden Fall eine gesteiegerte Klanqualität. Wenn ich meine 16/44.1-Files im Danteboard mit 16/44.1 abspiele klingt es schlechter, als wenn ich sie zunächst auf 88.2 upsample (via ConvoFS) und dann auf 88.2 im Danteboard abspiele. Die Upsampling-Funktion in ConvoFS klingt übrigens besser (klarer und detaillierter) als die des Minimservers (TranscodeStream-Funktion) mit dem FFMPEG-Paket, die eher etwas weicher klingt.
h0e hat geschrieben: Ich würde erwarten, dass wenn wir 16/44 aufgenommen, upgesampled wiedergegen hätten, das Ergebnis nicht so drastisch ausgefallen wäre. Noch interessanter wäre 176kHz aufnehmen, downsamplen, wieder upsamplen und abspielen und mit nativ 176kHz vergleichen.
In etwa so haben wir ja vorgestern bei mir vergleichen: Alles wurde unterschiedslos auf 24/88.2 gesampelt - die 16/44.1 genauso wie die 24/96 - und anschließend gedithert. Die Unterschiede der Ausgangsfiles (Acousence-Produktion mit 16/44.1 und 24/96 Files des gleichen Stückes von Acousence selbst resampelt) waren glaube ich für alle gut zu hören.
h0e hat geschrieben:Bzgl. Räumlichkeit kann sich sicher der ein oder andere an meinen Raum ohne Akustik - Rückwand erinnern, das war platt wie eine Flunder. Evtl. wäre ein mobiler Diffusor hinter Deinem Hörplatzsessel eine Möglichkeit?
Guter Tipp, danke - das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Grüße
Fujak
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Fujak,

vielen Dank für den schönen und unterhaltsamen Nachmittag. Zunächst kulinarisch mit einem selbstgemachten Kirschstreuselkuchen und Cappucino/Tee verwöhnt, durften wir in das Geschoß, das dem Himmel am nächsten ist, um auch dort mit Klängen in den Ohren und Zwerchfellmassage verwöhnt zu werden.

Wie Jürgen bereits beschrieben hat, haben wir das 2.2 Setup, das der Gastgeber extra für uns mit einer Not-Dante-Karte wieder zum Laufen gebracht hatte, auf sehr hohem Niveau begutachtet.

Man merkt recht schnell, dass da eine sorgfältig abgestimmte Kette arbeitet, mit einer vorbildlichen Serverimplemetierung und Bedienbarkeit bis zum Schallwandler. Mir hat besonders die Exaktheit der KH420-Mitteltonkalotte gefallen. Der Hochtonbereich ist nicht mehr acouratisiert und bleibt eher am Boden, als viel (künstliche) Höhenluft zu vermitteln. Die Einbindung der Subs ist wunderbar unauffällig. Ob die Aufstellung und Abstimmung auf ein Modenminimum am Hörplatz ideal ist, mag ich nicht beurteilen, allerdings kommt ein versetzter Zuhörer nicht mehr in den Genuss eines ausgewogenen Bassfundaments.

Wie ihr schon erörtert habt, fordern die schwierigen Voraussetzungen der Raumgegebenheiten (Asymmetrie, Dachschrägen, nahe Wände, Säule) möglicherweise ihren Tribut an die Bühnenabbildung. Möglicherweise könnte eine einer Ecke zugewendete Freiaufstellung ohne nahe Wände und viel Raum hinter dem Hörplatz eine Alternative bieten.

Interessant fand ich die (blinden) Hörvergleiche mit dem überlegenen Downsampling (96kHz/24Bit) gegenüber Upsampling (44,1kHz/16Bit) auf die 88,2kHz/24Bit Arbeitsdaten, sowie Dithering und Waveshaping des ConvoFS. Bei den letzten beiden konnte man grade noch subtile Unterschiede wahrnehmen, die für mich am Hörplatz und meinem Hörgeschmack nicht wirklich nennenswerte Verbesserungen vermittelten.

Also, nochmals vielen Dank für die supernette Gastfreundschaft von Dir und Deiner Frau, sowie an Dich, Jürgen und Winfried für die interessanten Gespräche.

Schönes Wochenende
Uli
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uli,

etwas verspätet - aber hoffentlich nicht zu spät - auch Dir vielen Dank für Deinen Besuch und für Deinen Bericht.
planetti hat geschrieben: Die Einbindung der Subs ist wunderbar unauffällig. Ob die Aufstellung und Abstimmung auf ein Modenminimum am Hörplatz ideal ist, mag ich nicht beurteilen, allerdings kommt ein versetzter Zuhörer nicht mehr in den Genuss eines ausgewogenen Bassfundaments.
Ja, das war an diesem Nachmittag natürlich umso auffälliger, als ohnehin zu viel Bassenergie im Raum war bedingt durch das nicht ausreichend saubere Digitalsignal. Insofern hast Du eine Livedemonstration erhalten, wie Jitter in einer Kette klingt, die ursprünglich tonal auf ein sauberes Digitalsignal abgestimmt war.
Wie ihr schon erörtert habt, fordern die schwierigen Voraussetzungen der Raumgegebenheiten (Asymmetrie, Dachschrägen, nahe Wände, Säule) möglicherweise ihren Tribut an die Bühnenabbildung. Möglicherweise könnte eine einer Ecke zugewendete Freiaufstellung ohne nahe Wände und viel Raum hinter dem Hörplatz eine Alternative bieten.
Die Asymmetrie würde auch dort bleiben, nur dann nicht mehr für die Lautsprecher sondern dann umgekehrt für den Hörer. Es sind die allfälligen Kompromisse, die man eingehen muss, wenn es kein ausschließlich für das Hobby genutzer Hörraum ist. Auch hier ist die suboptimale Dantekarte ein nicht unerheblicher Faktor für die vermisste Raumtiefe. Mehr Jitter = weniger Räumlichkeit.

Aber ich habe nach Eurem Besuch noch ein wenig experimentiert und die Lautsprecher nun die letzten noch möglichen 20cm aus der Schräge herausgeschoben, die noch möglich sind - also 20cm näher zum Hörplatz - diesen jedoch zugleich um den gleichen Betrag zurückversetzt. Zugleich habe ich beide Lautsprecher noch ein bißchen zusammengeschoben, sodass die Basisbreite etwa 30 cm kleiner geworden ist. Nach erneutem Einmessenmit Acourate kann ich feststellen, dass die neue Positionierung zweierlei gebracht hat: Zum einen entsteht wahrnehmbar mehr Raum(tiefe), zum anderen besteht durch den größeren Abstand zu den Dachschrägen kein hörbarer Unterschied mehr zwischen mit und ohne Absorber an den Schrägen.

Übrigens: Eigentlich wollte ich ja am vergangenen Wochenende die neue Dantekarte mit dem I²S-Reclocking und aufgetrennter Stromversorgung versehen, nun hat sich in der Zwischenzeit jedoch noch eine weitere interessante Baustelle um die Dantekarte herum aufgetan: Kabelstrecke. Dazu später mehr.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,
Fujak hat geschrieben:
h0e hat geschrieben:Bzgl. Räumlichkeit kann sich sicher der ein oder andere an meinen Raum ohne Akustik - Rückwand erinnern, das war platt wie eine Flunder. Evtl. wäre ein mobiler Diffusor hinter Deinem Hörplatzsessel eine Möglichkeit?
Guter Tipp, danke - das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Ich habe das mal ausprobiert - in Form eines großen Regals (1,90m Höhe 2,20 Breite), das ich extra zu diesem Zweck zweckentfremdet habe. Gefüllt wurde es unregelmäßig vor allem mit Büchern aber auch mit allerlei Gegenständen. Doch alle Mühen umsonst: Das hat leider überhaupt nichts gebracht, egal ob es direkt an der Rückwand positioniert war oder näher zum Hörplatz geschoben wurde. Am ehesten noch hat eine 2,00m x 1,40m große Matratze Auswirkungen - allerdings nicht so deutlich, wie das oben erwähnte Vorrrücken der Lautsprecher. Der Abstand zwischen Hörplatz und seiner Rückwand (ca. 2,20m) scheint ausreichend groß zu sein. Ein grober Diffusor ist ohnehin schon die Tatsache, dass diese Wand nicht plan und gerade verläuft sondern einige Winkel und Erker aufweist.

Bei Dir sitzt man ja nahezu direkt an der Wand. Insofern ist da natürlich die Wirkung von raumakustischen Maßnahmen hinter em Hörplatz durchschlagend.

Grüße
Fujak
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Fujak,

es ist wie immer, man kann Ergebnisse nicht immer auf andere Setups übertragen.
Es freut mich, dass Du abermals trotzdem Verbesserungen erreichen konntest.
Mit etwas mehr Tiefe und getunter Dante Karte bist Du dann vermutlich ganz vorne dabei. :cheers:

Grüsse Jürgen
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Fujak
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Fast-Ethernet-Medienkonverter TP-Link MC100CM

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen las ich in dem Thread "Altes Netzwerk aufrüsten" etwas, das schon an anderer Stelle ein paar Male vorgestellt wurde, mir aber jetzt erst die Idee kam, dies auch bei meinem Setup auszuprobieren.

Wie im Thread DIY LAN-Kabel berichtet, habe ich ja immerhin eine Strecke von 10m mit dem DIY-LAN zu überbrücken. Mich interessierte, inwieweit die Glasfaserstrecke hier noch etwas bewirken kann. Also zwei TP-Link MC100CM Fast-Ethernet-Medienkonverter und ein 10m LWL-Kabel von der Firma Digitus bestellt.

Bild
Quelle: TP-Link

Nach zwei Tagen waren die Geräte da - mit echtem Plug & Play: Anschließen per Standard Cat5e (jeweils 10cm) und beide mittels des beigelegten SNT stromversorgt, und schon spielt es - und zwar ziemlich klar besser als meine LAN-Strecke: sauberer, räumlicher, schlackenfreier, durchhörbarer.

Nun war ich neugierig, was in Sachen Stromversorgung noch geht. Schon ein erster minimalinvasiver Test mit dem Peaktech Labornetzteil ergab: Hörbar besser hinsichtlich der o.g. Eigenschaften.

Damit war klar, dass sich ein invasiverer Eingriff lohnen könnte. Also Gerät aufgeschraubt und das Innenleben begutachtet. Na, das sieht ja sehr übersichtlich aus. Hier ein Ausschnitt der Stromversorgung auf der Platine:

Bild

Links und Mitte gut zu erkennen: die Stromaufbereitung bestehend aus Pufferung, Regler und dessen notwendige Schaltungsperipherie mit SMD-Kondensatoren und -Widerständen sowie einer Spule. Eine kurze Recherche ergab, dass es sich bei der aufgedruckten Typenbezeichnung des Reglers um den PowerTech PT 2208 handeln muss. Sicherlich kein Lowdrop-Regler, sondern - dies ergab auch der praktische Versuch mit dem Labornetzteil - ein Regler, der einen weiten Eingangsspannungsbereich verarbeiten kann: 4...10V kann der Eingang vertragen, ohne das die Funktion beeinträchtigt wird. Am anderen Ende kommen übrigens 3.3V heraus, mit welcher der Medienkonverter versorgt wird. Weiter hinten gibt es einen weiteren Regler, bei dem die 3.3V auf 1V heruntergebracht werden.
Verglichen mit einem Ultralownoise-LT3045 von Linear ist der PT2208 von eher mittelmäßiger Qualität hinsichtlich sauberer Ausgangsspannung.

Also flugs alles von der Leiterplatte abgeräumt, was nicht gebraucht wird. Achtung: die beiden kleinen Kapazitäten in Richtung Gehäuseschraube sollten am Leben bleiben, wenn man das Gehäuse kapazitiv mit der Masse verbunden lassen möchte. Wer dagegen das Gehäuse hart auf Masse legen möchte, der sollte sie gegen Drahtbrücken ersetzen:

Bild

Statt des Standard-Elkos habe ich meinen Lieblingselko Silmic II von Elna verwendet. Eine kleine Reglerplatine auf den Gehäuseboden geklebt und Ein- und Ausgänge an der Unterseite des Boards angelötet. Praktischerweise gibt es auf dem Board einen Testpunkt für 3.3 V (bezeichnet als "TP3V3"), den ich als idealen Einstiegspunkt mit dem Ausgang der LT304-Platine verbunden habe.

Bild

Gefüttert wird nun der geräteseitige Klinken-Eingang mit 4V aus zwei LiFePO4-Akkus in Reihe geschaltet, deren Ausgangsspannung mittels Vorregler auf die 4V gebracht wird - übrigens auch die gleiche Vorspannung, mit der die Dantekarte mit ihrem eigenen LT3045 versorgt wird.

Das bringt nochmal eine ganze Ecke mehr Auflösung gegenüber dem Labornetzteil. Der Unterschied zur LAN-Strecke ist nun ziemlich groß. Auch der durch die Standard-Dantekarte notleidende Bassbereich, von dem in den vorangegangenen Beiträgen immer wieder die Rede war, ist nun genauso straff und knackig, wie ich es vordem mit meiner optimierten Dantekarte ereicht hatte. Der Unterschied hat mich sehr beeindruckt. Ob dieser Unterschied bei kürzeren LAN-Strecken ebenso groß ist, vermag ich nicht zu sagen. Bei meiner Strecke hat es sich auf jeden Fall gelohnt - und das für wenig Geld und mit wenig Zeitaufwand hinsichtlich der Modifikation.

Wer noch weiter gehen möchte, könnte dem 25MHz-Schwinger zu Leibe rücken: Auslöten und stattdessen eine Neutrinoclock anschließen. Der Aufwand steigt aber beträchtlich - auch weil diese mit einer zusätzlichen Stromversorgung zwischen 9V und 12V versorgt werden müsste. Wer noch eine arbeitslose Neutrino-Clock herumliegen hat, kann mich mit einem entsprechenden Angebot sicher erfreuen. :D

Nun könnte man natürlich auch noch an die Sender-Seite gehen und auch diesen Medienkonverter in gleicher Weise optimieren. Leider hatte ich nur noch eine 3.3V-Reglerplatine des LT3045 in meinem Vorrat gehabt und werde hier noch nachbestellen müssen. Ein Vergleich auf der Sender-Seite zwischen SNT und Labornetzteil erbringt allerdings, dass die Unterschiede nicht mehr sehr groß sein werden. Überhaupt zeigt sich die Sender-Seite von einer gewissen Robustheit. Nicht nur die Stromversorgung hat einen geringeren Einfluss, auch Einstellungen an der Audio-PC-Partition sind kaum mehr hörbar - am deutlichsten ist noch der Unterschied, ob ich die VHD von der SSD starte oder erst in den RAM lade.

Dagegen ist die Empfänger-Seite viel dankbarer für jede Art der Modifizierung. Insofern bin ich gespannt, was die geplante Optimierung der Dantekarte (Stromversorgung und I²S-Reclocking) klanglich bringen wird.

Grüße
Fujak
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Fujak,

ich habe bei mir den Konverter mit einem Zerozone Netzteil versorgt und auch das brachte gute Ergebnisse,
bei Harald hängen die Konverter an Forums S11, auch das war für meine Ohren gut hörbar.
Bei mir sind nur 3m LAN Kabel dazwischen gewesen, die sind es jetzt dann inter dem Konverter.
Wie berichtet führt das auch bei dem angeblich super isolierten Playerport eines Melco noch zu einer Verbesserung.
Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, das Innenleben mal anzusehen.
Es wäre mal spannend, die beiden Lösungen zu vergleichen.

Grüsse Jürgen
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Fujak
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Hallo Jürgen,

danke für die Rückmeldung. Also auch bei 3m eine deutliche Steigerung, prima. Hinsichtlich eines externen Netzteils sehe ich diese Lösung insofern klanglich im Nachteil, weil der sehr saubere Strom aus dem S11 (sei es Zerozone oder Forumsvariante) durch den PT2208 mit seiner Peripherie (insbes. die Spule) durchgehen muss.
Da wird möglicherweise einiges auf der Strecke bleiben. Aber beim nächsten Besuch kannst Du ja mal Deinen MC100CM mit Netzteil mitbringen - die sind ja schnell umgesteckt, dann hört man es im Direktvergleich.

Grüße
Fujak
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