Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

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Tesla
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Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe bereits als Kind gerne mal Musik gehört, so richtig los ging es mit dem Musikhören jedoch erst als ich in die Pubertät kam. Es war die Zeit von Italo Disco, AOR-Rock und Modern Talking. Und so kam es, dass ich mir als Jugendlicher so um 1985 meine erste eigene Anlage kaufte.

Sie kostete 998 DM und bestand aus einem Fake-Bausteinsystem (enthielt nur ein Netzteil für alle Bausteine im Verstärker, der Rest war mit Flachbandkabel verbunden) der Marke UNIVERSUM (Quelle) die tatsächlich von Sony stammte und aus Verstärker, Tuner, Tapedeck und Plattenspieler bestand. Ich fand das Design futuristisch sowie todschick und nutze den Verstärkerteil (trotz aller Probleme, die er macht) noch heute, den Plattenspieler noch bis vor kurzem.

1990 konnte ich mich dazu entschließen, in moderne Technik zu investieren und habe mir einen CD-Wechsler der Firma Sony (CDP 910) gekauft mit dem Hintergedanken, das 10er-Magazin komplett von der Heimanlage mit ins Auto zu nehmen und wieder zurück. Ich habe mir allerdings nie einen Wechsler fürs Auto gekauft.

Nachdem der Verstärker meiner Kompaktanlage durch regelmäßiges Abschalten eines Kanals unangenehm auffiel und ich den abgeschalteten Kanal lediglich durch kurzzeitiges maximales Aufdrehen der Lautstärkereglers wieder zum Laufen bekam (was nicht so toll für die Boxen war), entschloss ich mich die Anlage zur Reparatur zu bringen und 300 DM zu investieren. Das hielt wenige Wochen und ich hatte das gleiche Problem wieder.

Ich hatte die Nase voll und entschloss mich, mir einen anständigen Verstärker und zukünftig "echte" Bausteine zu kaufen und hatte eigentlich einen 2-Kanal-Stereoverstärker von Yamaha im Sinn. Als ich beim Verkäufer beiläufig nach Dolby-Surround fragte und was das sein soll, führte er es mir auf einer Bang & Olufsen Anlage vor. Ich war sofort begeistert und suchte daraufhin nach einem Surroundverstärker. Den fand ich in Form eines Yamaha DSP A2070.

Als Quellen kaufte ich mir dann nach und nach ein Sony K808-ES Tapedeck, einen Yamaha RDS-670 Tuner, einen Panasonic FS 200EG S-VHS Videorecorder, einen Kathrein Sat-Receiver, später einen Tevion DVD-Player.

Was mir die ganze Zeit fehlte, waren vernünftige Boxen und auch ein Subwoofer. Bis Dato behalf ich mir mit Technics 3-Wege Kompaktboxen, die ich bereits an meiner Kompaktanlage betrieben hatte, die Originallautsprecher habe ich durch eigene Dummheit zerstört.

Die Technics Boxen habe ich zwischenzeitlich auch mal auseinander genommen und die Chassis in mehrere selbstgebaute Standlautsprecher eingebaut mit einer fertig gekauften Frequenzweiche, die natürlich nicht passte, ergänzt um ein Paar 25cm Tieftöner mit Schaumstoffsiche und schwächlichen Magneten.

Ich hatte keinerlei Ahnung von Boxenberechnung oder Frequenzweichenberechnung. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, auch mal eine maßstabsgerechte Version eines Bose Acoustic Mass Subwoofers mit diesen Bässen nachzubauen, der gar nicht mal so schlecht funktionierte (was ich damals aber nicht erkannte).

Auch habe ich versucht, backloaded Hörner damit zu bauen von deren Funktion ich ebenfalls keine Ahnung hatte. Ich war jedoch von denen, die ich einmal in einer Disco hören konnte, derart angefixt, dass diese für mich damals die absolute Referenz für die Art der Basswiedergabe waren, die ich für wünschenswert hielt und hinsichtlich Schnelligkeit und Ansatzlosigkeit z. T. noch immer halte.

Einen Centerspeaker habe ich nie genutzt, da ich immer alleine vor dem Fernseher (Philips Matchline 63cm Blackline-S Röhre) saß.

Als Surroundspeaker (2 vorne, 2 Hinten) verbaute ich alte vorhandene, aber minderwertige Lautsprecher.

Ich erkannte recht schnell, dass Surround nur vernünftig funktioniert wenn die Rear-Speaker hinreichend weit hinter dem Hörplatz stehen - also habe ich meinen Hörraum kurzerhand um 90 Grad gedreht und die Möbel, die ich mir zu diesem Zeitpunkt kaufte an die Anlage angepasst gekauft und nicht umgekehrt (wie die meisten Leute dies tun). Das war die richtige Entscheidung und ich kann es nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, diese Planungsreihenfolge einzuhalten. Es lohnt sich!

Die passenden Lautsprecher konnte ich mir damals nicht mehr kaufen, da ich das Geld für andere Investitionen gebraucht habe, die ich mir besser geschenkt hätte.

So kam es, dass ich sehr lange mit einer eigentlich recht tollen Anlage aber minderwertigen Lautsprechern gehört habe.

Dieses Problem bin ich zu Beginn des 21. Jahrhunderts dann endlich mal angegangen.

Da ich mich seit ca 1987 für Lautsprecherselbstbau interessierte und wie oben bereits erwähnt, ein paar unbeholfene Gehversuche unternahm, dachte ich mir, diesmal packe ich es etwas geschickter an.

Ich kaufte mir die Bücher "Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit von Schwamkrug Römer" und "Lautsprecherbau von Vance Dickerson". In ersterem wurde ich auf Ted Jordan und seine legendären Breitbandlautsprecher aufmerksam und ich entschloss mich, der Sache eine Chance zu geben.

Nach anfänglichen Versuchen die Jordan JX92S in offenen Schallwänden zu betreiben und später sie in geschlossenen MDF-Boxen einzusetzen, wollte ich mal Lautsprechergehäuse aus Beton versuchen. Im ersten Buch wurde das als ein ultimatives Gehäusematerial beschrieben - wenn die Herstellung nicht wäre.

Meine ursprüngliche Idee, einen Bandpasssubwoofer mit einem 46cm Beyma 18LX60 Bass zu bauen stellte sich als unpraktikabel heraus und so überlegte ich mir, den Bass in ein geschlossenenes Gehäuse einzubauen und den Frequenzgang durch Einsatz eines Equalizers geradezuprügeln.

Hier kam mir der Zufall zur Hilfe. Ich sah bei einem Baustoffhändler einen Betonschachtring wie man sie unter Gullydeckeln findet. Das Basschassis passte genau darauf. Das war der Prototyp für meine Betonsubwoofer. Das Ergebnis überzeugte mich und so suchte neben 2 Schachtringen für die Subwoofer in die ich einen Boden hineinbetonierte und eine Multplexplatte als Adapter zu den Chassis auf das andere Ende schraubte, nach kleinen Betonrohren für die Sateliten und baute die Jordans dort nach dem gleichen Prinzip ein. Die Rohre wurden mit Dämmwolle gefüllt und fertig waren die Betonspeaker.

Das ganze wird von meinem Yamaha-Verstärker befeuert bei dem Vor- und Endstufe auftrennbar sind. Als Equalizer und (missbräuchlich auch Frequenzweiche) wollte ich einen Behringer DEQ2496 einsetzen. Nachdem mich das Rauschverhalten und die Transparenz nicht gerade begeistert hatten, wurde mir von meinem Musikalienhändler mitgeteilt, dass es für diesen Einsatzzweck wesentlich geeignetere Geräte - nämlich Lautsprechermanagementsysteme - gibt.

Nachdem ich den Behringer DCX2496 testete und mit dessen Rauschverhalten und Transparenz ebenfalls nicht einverstanden war, kaufte ich einen DBX Driverack PA. Der hatte zwar keine Filter 8. Ordnung, der Klang war jedoch wesentlich transparenter und rauschärmer.

Zunächst betrieb ich die m 2 Beyma Betonsubwoofer mit 2 gebrückten Crown K2 Endstufen, die ich aber später wieder verkauft habe, da ich von deren Schnelligkeit nicht begeistert war (die Kontrolle war allerdings toll) und mich das ständige Abschalten bei geringem Pegel in den Wahnsinn trieb. Ich nutze seitdem den Center-Kanal des Yamaha für die beiden Subs, die ich in Reihe geschaltet noch um 15dB absenken muss damit sie nicht zu laut sind - was 90 W an 16 Ohm doch erreichen können wenn man wirkungsgradstarke Chassis verwendet.

Zwischenzeitlich bin ich umgezogen, habe den Sat-Receiver durch einen Telekom Entertain IP-TV Receiver ersetzt und mein mittlerweile kaputtes TV durch einen Beamer (Sony VPL HW65 ES).

Als mein Telekom Entertain Receiver durch ein neues Modell ohne analoge Audio-Ausgänge ersetzt wurde, war ich gezwungen nach einem D/A-Wandler zu suchen. Hiebei kam mir die Idee, eine komplett digitale Signalverarbeitung bis vor die Endstufe einzusetzen. Die einzigen Geräte, die das konnten, was ich wollte, waren unerschwinglich. (z.B. Trinnov).

Ich habe das Problem gelöst indem ich meinen DBX Driverack PA durch ein DBX Driverack Venu360 ersetzt habe, das neben analogen auch digitale AES3-Eingänge besitzt. Ich muss jetzt zwar die digitale Lautstärkeregelung der Quellgeräte bemühen aber der klangliche Zugewinn gegenüber einer Lösung mit D/A-Wandler über den Vorverstärker mit anschließender A/D-Wandlung und wieder anschließender D/A-Wandlung ist doch mehr als ich erwartet hätte. Ich habe also meinen DBX Driverack Venu360 zum digitalen Vorverstärker gemacht - muss aber mit lediglich 2 Eingängen leben.

Der DBX Driverack Venu360 verfügt endlich über Filter 8. Ordnung und mehr GEQs und PEQs als vergleichbare, mir bekannte Geräte und liefert eine hervorragende Kangqualität. Durch die Limiter kann man seine Speaker vor dem sicheren Auslenkungstod schützen und die 13cm Jordans bei 80 Hz trennen und dennoch gehobene Zimmerlautstärke und darüber hinaus erreichen.

Den Frequenzgang habe ich mit Hilfe eines Beyerdynamik MM1 Messmikrophons dass die automatische Einmessung des DBX ermöglicht, glattgeprügelt und der Frequenzgang in meinem derzeitigen quadratischen Hörraum hat lediglich +/- 1,5 dB Abweichung von der Ideallinie.

Leider waren noch 3 Ausgänge des DBX ungenutzt. Also was mache ich mit denen? 2 davon beschicken die analogen Eingänge des Yamaha mit dem (bisher) unbearbeiteten Musiksignal sodass sein Surrounddecoder daraus die Surroundkanäle generieren und an die Surroundautsprecher senden kann.

Dem letzten verbleibenden Ausgang wollte ich auch noch eine Aufgabe geben. Hier kam mir ein Artikel von Anselm Görtz über DBAs in den Sinn. Auch Johannes Siegler hat mir auf einer Inhouse Messe gesagt, dass DBAs hervorragend funktionieren und noch ein paar Tips für die Dämmung meiner Subs gegeben. Ich bedanke mich an dieser Stelle. Ich dachte mir, man könnte das ja mal ausprobieren.

Ich habe das Ganze wie Günther Nubert aufgebaut, 2 Subwoofer vorne, 2 hinten - also ein Minimalsystem. Hinten habe ich allerdings keine richtigen Subs sondern zweckentfremdete Technics 3-Wege-Boxen, vom DBX gefiltert, glattgeprügelt und limitiert. Das Ergebnis hat mich geradezu umgehauen.

Nahezu sämtliches zuvor vorhandenes Dröhnen durch Raummoden wurde eliminiert. Und das obwohl sämtliche Subs in den Ecken des Raumes stehen. Die vorderen regen durch die Positionierung wohl die Raummoden maximal an und die hinteren durch deren Positionierung maximal ab. Nach der reinen Lehre funktioniert dieses DBA nur unterhalb ca. 40 Hz. In der Praxis funktioniert es nahezu perfekt über den kompletten Arbeitsbereich der Subs.

Meine analogen Interconnects habe nach den vielen guten Kritiken aus diesem Forum durch Sommer Epilogue ersetzt. Klanglich sehr neutral und ehrlich (ähnlich der Beipackstrippe), geht aber gefühlt tiefer hinunter und höher hinauf, ist hoch transparent und straff im Bass. Für die Subs verwende ich Sommer SC-Orbit 260 Mk2. Die anderen Speaker werden noch neu verkabelt mit dem gleichen Kabel aber lediglich 2,5 oder 4 qmm.

Und wie klingt das Ganze?

Ein audiophiler Bekannter sagte zu mir auf diese Frage - transparent wie ein elektrostatischer Kopfhörer, neutral wie ein Studiomonitor, mit einem Bass wie von einer guten PA oder einem großen Basshorn (nur nicht so laut).

Pläne für die Zukunft:

Ich plane meine CDs auf den Computer zu speichern und zusammen mit HiRes-Streaming über Dante und einen Dante zu AES3 Konverter in den DBX zu führen. Hierzu brauche ich noch etwas Beratung von euch - was Hardware und Software angeht. Ich werde noch einen Thread hierzu erstellen.
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hi Tesla,
willkommen im AH (Alt Herren) Forum. Aktive LS und Selbstbau ist hier rudimentär vertreten. Schön einen weiteren Betonartisten hier zu begrüßen.
VG Roland
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi,

könntest Du auch ein paar Bilder einstellen?

Gruss Dirk
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

tinnitus hat geschrieben: 11.03.2021, 08:47 Hi Tesla,
willkommen im AH (Alt Herren) Forum. Aktive LS und Selbstbau ist hier rudimentär vertreten. Schön einen weiteren Betonartisten hier zu begrüßen.
VG Roland
Danke für die Begrüßung. :-)
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

dirk-rs hat geschrieben: 11.03.2021, 08:54 Hi,

könntest Du auch ein paar Bilder einstellen?

Gruss Dirk
Hi Dirk,

wenn ich meine Kamera wieder zum Laufen gebracht habe und/ oder ältere Bilder finde, werde ich das tun.
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi,

hatte ich ganz vergessen... Herzlich Willkommen.

Gruss Dirk
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

dirk-rs hat geschrieben: 11.03.2021, 13:37 Hi,

hatte ich ganz vergessen... Herzlich Willkommen.

Gruss Dirk
Danke. :-)
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Tesla
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Bilder des alten Hörraums

Beitrag von Tesla »

Vorderwand:

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Rückwand:

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planetti
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Betonierter Tiefgang

Beitrag von planetti »

Hallo Tesla,

willkommen!

Das ist ja eine lange, nette Geschichte, insbesondere das mit den Beton-Subwoofern, und imposant sind sie auch. 8)
Du schreibst, dass Dich die Wirkung des 4Sub-DBA umgehauen hätte und dass dadurch die Raummoden kein Problem mehr darstellen. Wie hast Du die zeitliche Abstimmung der vorderen zu den hinteren Subs durchgeführt? Es scheint, dass die Betonsubs doch leicht anregungsmindernd in einer bestimmten Höhe und einem Abstand zu den Wänden positioniert sind, das zweite Paar kann ich nicht erkennen. Ich versuche, Deine Erfahrungen nachzuvollziehen ...

Grüße
Uli
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

planetti hat geschrieben: 12.03.2021, 23:12 Hallo Tesla,

willkommen!

Das ist ja eine lange, nette Geschichte, insbesondere das mit den Beton-Subwoofern, und imposant sind sie auch. 8)
Du schreibst, dass Dich die Wirkung des 4Sub-DBA umgehauen hätte und dass dadurch die Raummoden kein Problem mehr darstellen. Wie hast Du die zeitliche Abstimmung der vorderen zu den hinteren Subs durchgeführt? Es scheint, dass die Betonsubs doch leicht anregungsmindernd in einer bestimmten Höhe und einem Abstand zu den Wänden positioniert sind, das zweite Paar kann ich nicht erkennen. Ich versuche, Deine Erfahrungen nachzuvollziehen ...

Grüße
Uli
Hallo Uli,

die Bilder zeigen den alten Hörraum. Dort war noch kein DBA im Einsatz. Die Subs wiegen ca. 170 Kg/ Stück mit eingebautem Chassis, die Satelliten ca. 25 Kg/ Stück.

Das DBA befindet sich im neuen Hörraum. Die 2 Betonsubs stehen vorne in den Ecken des neuen (quadratischen) Hörraums und bilden das vordere Array. Die Technics-Lautsprecher, die sich im alten Hörraum oben auf dem Schrank befanden, habe ich als hinteres Array misbraucht (liegen vor der Rückwand auf dem Boden und strahlen nach oben) bis ich mir weitere Betonsubs baue oder eine ganz neue, hochexotische Lösung. Die Technics als Subs missbraucht, funktioniert erstaunlich gut, da die hinteren 2 Subs deutlich weniger Pegel erzeugen müssen als die vorderen (Eigenschaften der Wände).
Die unterschiedlichen Klangcharakteristika sowie die Abtrennung erledigt der DBX mit links dank insgesamt 168 vollparametrischer und 93 grafischer Equalizer-Bänder.

Die verzögerung des hinteren Arrays erledigt der DBX mittels Delay von 11,75ms. Dieser Wert hat sich als ideal herausgestellt für meinen Raum. Der Bass wird durch das hintere Array deutlich schlackenfreier.

Die Frontlautsprecher sind auch verzögert (8,63ms) und stehen direkt vor den vorderen Subs. Dieses Timing und dieser Biss sind, soweit ich informiert bin, nur mit einer solchen digitalen Lösung machbar - aktiv alleine reicht da nicht aus (wegen der fehlenden Delaymöglichkeiten die jedoch eine Digitallösung bietet).

Gruß Tesla
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Tesla
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Bilder des neuen Hörraums (wird bald renoviert)

Beitrag von Tesla »

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Weitere Bilder folgen.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tesla hat geschrieben: 12.03.2021, 23:53 Die verzögerung des hinteren Arrays erledigt der DBX mittels Delay von 11,75ms. Dieser Wert hat sich als ideal herausgestellt für meinen Raum. Der Bass wird durch das hintere Array deutlich schlackenfreier.

Die Frontlautsprecher sind auch verzögert (8,63ms) und stehen direkt vor den vorderen Subs. Dieses Timing und dieser Biss sind, soweit ich informiert bin, nur mit einer solchen digitalen Lösung machbar - aktiv alleine reicht da nicht aus (wegen der fehlenden Delaymöglichkeiten die jedoch eine Digitallösung bietet).
Hallo Tesla,
ich wundere mich etwas über deine zylindrische Gehäuseform, nach deinem Hinweis auf 2 Bücher (noch aktuelle Standardwerke, die den meisten Boxenbauern wohlbekannt sind).
Harry Olsen hat 1950 den Einfluss der Gehäuseform und der Chassisplatzierung untersucht und veröffentlicht, seitdem in fast jedem LS-Kompendium zu finden.
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von der Seite: http://usenclosure.com/Diffraction%20Gr ... graphs.htm

Als überzeugter 2.2 Anwender weiß ich um Verzögerung der Haupt-LS, gemessen an den 11,75ms für den Gegenbass scheinen mir 8,63ms für die Haupt-LS sehr hoch gegriffen. Wie, nach welchen Kriterien hast du diesen Wert ermittelt?
Grüße
Hans-Martin
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Hans-Martin,

danke für dein Feedback aus dem DBX-Thread. Ich werde demnächst noch mehr schreiben, bin derzeitig aber mit etwas anderem, dringenderen beschäftigt.
Hans-Martin hat geschrieben: 09.04.2021, 15:33 Hallo Tesla,
ich wundere mich etwas über deine zylindrische Gehäuseform, nach deinem Hinweis auf 2 Bücher (noch aktuelle Standardwerke, die den meisten Boxenbauern wohlbekannt sind).
Harry Olsen hat 1950 den Einfluss der Gehäuseform und der Chassisplatzierung untersucht und veröffentlicht, seitdem in fast jedem LS-Kompendium zu finden.
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von der Seite: http://usenclosure.com/Diffraction%20Gr ... graphs.htm
Die Aussagen treffen laut meiner Kenntnis nur dann zu wenn die Wellenlängen kleiner als die Gehäusedimensionen sind. Da es sich hier um einen Subwoofer handelt, der bei 75 Hz mit 48 dB/Oktave getrennt wird, tritt das Problem nicht auf.

Das Problem könnte allenfalls bei den Satelliten auftreten, diese sind innen allerdings nicht rund sondern sehen aus als hätte man den Beton um eine überdimensionale, im Verhältnis sehr kurze Zahnpastatube gegossen - also wie ein, an einer Seite plattgedrückter Zylinder.
Hans-Martin hat geschrieben: 09.04.2021, 15:33 Als überzeugter 2.2 Anwender weiß ich um Verzögerung der Haupt-LS, gemessen an den 11,75ms für den Gegenbass scheinen mir 8,63ms für die Haupt-LS sehr hoch gegriffen. Wie, nach welchen Kriterien hast du diesen Wert ermittelt?
Grüße
Hans-Martin
Ich habe den Wert für die Verzögerung der Satelliten ermittelt indem ich mit verschiedenen Musikstücken die "Knackigkeit" des Basses untersucht habe und dabei die Verzögerung immer wieder veränderte. Ferner habe ich Tests mit dem eingebauten Sinus-Generator des DBX und meinem Beyerdynamic MM1 Messmikro gemacht, dabei zum Gegencheck auch mit umgekehrter Polarität und mir dabei die Ergebnisse des Spectrum-Analyzers des DBX angesehen. Das war eine unglaublich zeitaufwendige Angelegenheit und mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss. Mit dem hinteren Bass-Array bin ich genauso verfahren. Leider habe ich keinen Burst-Generator und auch kein Speicheroszilloskop oder anderes hilfreiches Equipment.

Gruß Tesla
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Tesla
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Neuer Hörraum (noch ein Provisorium)

Beitrag von Tesla »

vorne:

Satelliten bestehend aus Kaminfundamentsteinen (lt. Aussage des Baumarktes wo ich sie gekauft habe) innen wie aussen mit Fassadenspachtel behandelt, Boden aus Polymerbeton, Füllung aus Schafwolle, Frontplatte aus 16mm MDF, Chassis: Jordan JX92S

Ständer für die Satelliten bestehend aus je 2 Gehäusen für weitere (noch zu fertigende) Satelliten

Subwoofer bestehend aus Betonschachtringen, Boden aus stahlbewehrtem Polymerbeton, Innenanstrich aus Bitumen (war eine dumme Idee), Füllung aus Rockwool, Frontplatte aus 40mm Buchenmultiplex, Chassis: Beyma 18LX60 V1

Bild

hinten rechts:

auf dem Boden liegend, Technics 3-Wege Box als Subwoofer missbraucht, Trennfrequenz 85 Hz mit 48 dB/Oktave, mit dem DBX "glattgeprügelt", verzögert und Peak-limitiert. Auf der Fensterbank stehend, 3-Wege Box unbekannter Herkunft als Rear-Effect-Speaker genutzt, noch nicht vom DBX "glattgeprügelt", bei 150 Hz mit 48 dB/Oktave nach unten begrenzt damit er den Bass der Arrays nicht verschleift.

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hinten links:

siehe hinten rechts

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hinten mitte:

Endstufe für das hintere Sub-Array, Beamer

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tesla hat geschrieben: 09.04.2021, 21:13Das Problem könnte allenfalls bei den Satelliten auftreten, diese sind innen allerdings nicht rund sondern sehen aus als hätte man den Beton um eine überdimensionale, im Verhältnis sehr kurze Zahnpastatube gegossen - also wie ein, an einer Seite plattgedrückter Zylinder.
Hallo Tesla,
da hast du es geschafft, mich spontan zum Denken zu bringen, aber es ändert nichts. Beranek hatte 1950 vermutlich nur Breitbänder zur Messung und die höheren Frequenzen bringen kürzere Wellenlängen mit sich.
Da darf man annehmen, dass nur die äußere Gehäuseform und Chassispositionierung darin zählt, während das Gehäuse den rückwärtigen Schallanteil mit Dämmaterial hinreichend absorbiert und die Gehäuseinnenform neutralisiert. Sonst hätte die Gehäusetiefe als entscheidende Größe mit erwähnt werden müssen, Konsequenz, Grundlage wissenschaftlicher Arbeit.
B&W hat bei Nautilus dem zwar auch eine Bedeutung bei MT und HT zumindest im Marketing beigemessen, und KEF hatte sich vorher schon danach orientiert.
Ich bezog mich nicht auf den Bass...
Ich habe den Wert für die Verzögerung der Satelliten ermittelt indem ich mit verschiedenen Musikstücken die "Knackigkeit" des Basses untersucht habe und dabei die Verzögerung immer wieder veränderte. Ferner habe ich Tests mit dem eingebauten Sinus-Generator des DBX und meinem Beyerdynamic MM1 Messmikro gemacht, dabei zum Gegencheck auch mit umgekehrter Polarität und mir dabei die Ergebnisse des Spectrum-Analyzers des DBX angesehen. Das war eine unglaublich zeitaufwendige Angelegenheit und mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss. Mit dem hinteren Bass-Array bin ich genauso verfahren. Leider habe ich keinen Burst-Generator und auch kein Speicheroszilloskop oder anderes hilfreiches Equipment.
Mit einem PC und AUDACITY Software kann man ein 1Hz Rechteck erzeugen, abspielen und zeitgleich die Antwort per Mikrofon für jedes Chassis separat auf eigener Spur aufzeichnen. Da sieht man dann deren Zeitverhalten inklusive/nach Frequenzweiche.
Grüße
Hans-Martin
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