Hans (Silbersand Emotion 5, Abacus C-Box 2)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Franz,

danke für Deinen Zuspruch - und besonders für Dein Angebot einer Silbersand-Hörprobe. Ich scheue immer etwas, Termine in exclusiven Hifi-Studios zu machen, nur um einmal etwas zu hören - also ohne wirkliche Kaufabsicht ( sicher übertriebene Vorsicht meinerseits ).

Übrigens war der MSMc1-thread derjenige, den mir die Suchmaschine geliefert hatte, so daß ich auf dieses Forum gestoßen bin...

Die (halb-)aktiven ZB109 stehen seit ca. 3 Jahren bei einem Freund in Rheinbach, weshalb eine mit neuen Ideen angereicherte Neuauflage dieses Projektes wirklich dringlich wird -> Vorstellung (folgt alsbald).

Viele Grüße
Eberhard
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich scheue immer etwas, Termine in exclusiven Hifi-Studios zu machen, nur um einmal etwas zu hören - also ohne wirkliche Kaufabsicht
Also, zu mir kann jeder kommen, der gern Musik hört, ich hab da keinerlei exklusive Vorstellungen. :) Es waren schon viele da, hat immer Spaß gemacht, mit netten Menschen zu plaudern und sich über unser gemeinsames Hobby auszutauschen. Wenn du also mal Lust hast, einfach melden. Das Forum heißt ja auch "aktives Hören". :mrgreen: Bei all der Theorie, die hier zu lesen ist, bin ich eher der Mann für´s Hören. :cheers:

Gruß
Franz
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Harmensz
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Beitrag von Harmensz »

Zwodoppelvier hat geschrieben:Die (halb-)aktiven ZB109 stehen seit ca. 3 Jahren bei einem Freund in Rheinbach, weshalb eine mit neuen Ideen angereicherte Neuauflage dieses Projektes wirklich dringlich wird -> Vorstellung (folgt alsbald).
Hallo Eberhard,

auf die Neuauflage bin ich als Zerobox 09 Besitzer sehr gespannt. Bis dahin würden mich natürlich vorab :wink: auch noch einige mehr Infos zur halb-aktiven Version interessieren.

Mit bestem Gruß

Markus
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Oh je, Hans´ thread ufert ins OT aus...
darum nur ganz kurz:
Markus, die Info gebe ich gerne weiter, wollte sie aber - siehe erste Zeile - im eigenen Thema (Vorstellung) platzieren. Es freut mich sehr, noch einen Manger-Hörer in der Nähe zu wissen !

Viele Grüße
Eberhard
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hans
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Beitrag von hans »

Wenn einer eine Reise macht ... (Teil 2)

Montag, 06.09.2010. Der Zug fährt nahezu pünktlich - das muss dann ja auch einmal gesagt werden 8) - in den Essener Hauptbahnhof ein. Ich treffe mich dort mit Rolf, den ich bei meiner letzten Hörreise in Taunusstein bei Claus Bücher Audio kennen gelernt habe.

Aber es ist nicht nur meine neue Bekanntschaft zu Rolf, die mich nach Essen führt: Im Vordergrund steht ein Klangvergleich verschiedener Digital-/Analog-Wandlerkonzepte.

Als da sind:
- der Naim DAC
- der Wandler von B.M.C ( DAC 1) sowie
- der DAC 202 von Daniel Weiss

Die beiden letzt genannten Wandler verfügen über eine Lautstärkeregelung, die sogar fernbedienbar ist. Und kommen daher meinem Wunsch, eine minimalistische Kette aufzubauen, besonders entgegen.

Mein „Frontend“, meine Quelle, ist nach wie vor der Naim HDX Festplattenspieler, der im Frühjahr durch den Vertrieb auf einen damals aktuellen Stand gebracht wurde. Er ist jetzt 24bit/192kHz-fähig, auch per USB-Eingang, und verfügt über zwei laufruhigere 500GB Festplatten. Wobei - ganz aktuell - die neuen HDX wahlweise mit einer 1TB großen Festplatte angeboten werden (ein von mir als sinnvoll erachtetes backup muss dann extern über eine weitere Festplatte erfolgen) oder als HDX SSD ganz ohne Festplatteninstallation. Das letztgenannte Modell hat einen Arbeitsspeicher in SSD-Technik, die Verwaltung der gerippten Daten geschieht extern, die Preise der jeweiligen Modelle sind identisch ... (ich spare mir dazu einen Kommentar).

Zwischen diesem Quellgerät und meinen neuen aktiven Lautsprechern (über diese berichte ich, wenn sie bei mir eingetroffen sind – in rund vier Wochen sollen sie endlich, endlich ... eintreffen!) soll nun ein Wandler nicht nur den Klang des HDX verbessern, sondern mir am liebsten auch gleich den Vorverstärker ersetzen - und da bieten sich ja Wandler mit Lautstärkeregelungen besonders an.

Den Naim-Wandler, der nun gerade diese Lautstärkeregelung nicht besitzt, den ich aber aus Gründen des Kettengedankens (aufeinander abgestimmtes Klangbild) in meine Auswahl mit aufgenommen habe, kenne ich schon. Habe ich ihn doch bereits im Frühjahr bei Claus Bücher (sogar an einem HDX) hören können. Damals an einem Pärchen von Geithain (800K), vor-verstärkt durch den großen (und über 20.000 € teuren) Naim-Pre mit der internen Bezeichnung tripple-five (555). Diese Kette habe ich damals schon als überaus wohlklingend empfunden, sie war und ist aber leider immer noch nicht kompatibel mit meinen finanziellen Möglichkeiten. Des weiteren habe ich den Naim Wandler an meinem eigenen HDX auch schon bei meinem örtlichen Naim-Händler hören können – leider nicht an aktiven Lautsprechern, und leider auch nicht in einem Vergleich zu einem adäquaten Produkt. Da soll sich in den nächsten zwei Tagen ändern, die Termine sind verabredet, morgen Vormittag geht es los.

Dienstag, 07.09.2010. Es ist ein zwar warmer aber regnerischer Vormittag, als ich durch die Rüttenscheider Straße (kurz Rü genannt) gehe, auf dem Weg zur Firma Aura.

Aura ist ein Hifi-Geschäft, in dem ich mich fühle, wie zuletzt als Kind im damals größten Hamburger Spielzeugparadies (Spielzeug Rasch, ich weiß gar nicht, ob es dieses Geschäft noch gibt): Auswahl ohne Ende. Plattenspieler aller großen Firmen, unzählige Tonarm-/System-Kombinationen, Vor- und Endstufen jeder Größenordnung und Preisklasse, ein großer Extra-Raum gut gefüllt mit den ganz großen Tannoy-Lautsprechern, diverse Tuner (Magnum Dynalab etc.) mit eigener Antennenversorgung – es gibt wenige hifidele Traumobjekte, die hier nicht zu finden sind. Aber ich will mich ja nicht ablenken lassen, sondern gezielt meinen mir selbst gestellten Auftrag für heute Vormittag abarbeiten.

Begrüßt werden wir von Guido, einem der freundlichen Mitarbeiter von Aura, der sich in den nächsten zwei Stunden um uns kümmert (Rolf ist dabei, vier Ohren hören mehr als zwei, allerdings auch unterschiedliches, wie sich noch herausstellen wird).

Eine Naim-Kette ist bereits aufgebaut (CDX 2 Player, Naim DAC, Naim Supernait Vollverstärker), die B.M.C. Laufwerks-Wandler-Kombi steht daneben. Anstatt eines mit dem Naim Supernait vergleichbaren Vollverstärkers von B.M.C. (nicht greifbar) vervollständigt ein Vollverstärker von C.E.C. diese zweite Kette. Als Lautsprecher stehen die Monitore von Harbeth zur Verfügung. Verkabelt sind die Ketten intern mit firmeneigenen Produkten, die Lautsprecher hängen an Strippen, die ich mir nicht gemerkt habe.

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Zum vergleichenden Hören benutze ich meine üblichen Test-CDs (Chris Barber: Who's Blues; Jethro Tull: A Little Light Music; anstatt meiner üblichen Kleiber-Fledermaus habe ich eine CD von Mark Knopfler dabei feat. Van Morrison und James Taylor – wegen der ganz individuellen Stimmen, die CD heißt Sailing to Philadelphia).

Die Naim-Kette klingt tonal gut, das, was man als musikalisch bezeichnet, keine Ecken und Kanten (es sei denn diese sind auf der Cd enthalten), die Dynamik ist gewohnt frisch bis forsch, dabei aber total entspannt, keine Anstrengung, keine Nervosität, weder in der Musik noch beim Hörer – mehr Geld müsste man eigentlich nicht ausgeben, um zufrieden Musik hören zu können. Aber die Betonung liegt auf eigentlich. Und ich suche keine neue Anlage, sondern möchte zwei unterschiedliche Wandler vergleichen. Wobei es mir auf den besseren Klang ankommt. Die Anzahl der Eingänge ist mir weitestgehend schnuppe; na gut, für den TV sollte noch ein digitaler Eingang vorhanden sein und für den DVD-Recorder auch, und ...

Aber das ist bei beiden Wandlern kein Problem, genau so wenig, wie es an USB-Zugängen scheitert oder an der Fähigkeit 192kHz-Daten wiederzugeben. Und die Optik ist mir eigentlich auch ziemlich schnurzegal. Hauptsache schwarz. :mrgreen: Schwarz kann der B.M.C.-Wandler leider (noch) nicht, aber dafür verfügt er über einen digitalen Lautstärkeregler (ja, ich weiß um die mögliche Problematik digitaler Lautstärkeregelungen bei leisem Hören), der mir einen Vorverstärker ersparen könnte.

Das Signal in dieser Kette kommt vom hauseigenen Player, über den der Wandler per sog. superlink–Anschluss vierfach angebunden ist. Auch diese Kette klingt harmonisch, sogar noch etwas detaillierter, als bei Naim, aber ... Es ist wohl die komplette Naim-Kette, die den kleinen Harmonie-Unterschied ausmacht, wobei Harmonie hier meint, dass die Naim-Kette besser zusammenspielt, ein geschlosseneres Gesamtbild ergibt, wenn auch auf einer anderen Bühne. Dagegen gefällt mir die räumliche Darstellung der B.M.C. besser, die hellere Abstimmung dieser Geräte weniger. Also, wie so oft im Leben: Alles Geschmackssache? Bei dem Versuch, die Ketten zu mischen, den Wandler von Naim in die B.M.C.-Kette einzugliedern und umgekehrt, den B.M.C.-Wandler in die Naim –Kette zu integrieren scheitern wir. An den Kabeln, an unserem technischen Verständnis (welcher Eingang wofür?) – egal, wir kriegen es nicht hin. Peinlich :roll: . Und sehr schade.

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Meine Erkenntnisse aus diesem Vergleich sind daher nur sehr rudimentär. Oder auch enttäuschend. Den Naim DAC dürfen wir für den Nachmittag mitnehmen und wollen ihn bei Christoph Zingel noch einmal vergleichend am DAC 202 von Daniel Weiss hören. Hoffentlich klappt es dann da (aber auf Christoph ist ja eigentlich immer Verlass, hoffe ich händeringend ...). Das Gefühl des Bedauerns, bei meinem Vergleich nicht allzu weit gekommen zu sein, löst sich in den nächsten Stunden weitestgehend auf, denn es erwarten mich überraschende Erkenntnisse.

Nachdem sich unsere Ohren etwas neutralisiert haben (ein kleiner Imbiss und ein Milchkaffee bewirken bei mir schnell eine diesbezügliche Entspannung, nicht nur der Gehörgänge) sind wir am Nachmittag bei Christoph Zingel in der Isenbergstraße.

Da Christoph den Naim DAC bisher noch nicht gehört hat, freut auch er sich auf einen Vergleich mit dem DAC 202 von Daniel Weiss. Vergleichend hören werden wir an einer Kette bestehend aus dem IMac (Festplatte), Squeezebox (Streamer), Apogee Big Ben und Vorstufe Malvalve preamp three, angeschlossen an Lautsprechern der Firma Silbersand (Emotion 5). Die Verkabelung habe ich mir nicht notiert. Beide Wandler werden an den Big Ben angeschlossen, die Lautstärke ausgepegelt.

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Rolf und ich hören ab jetzt im „Blindtest“. Das heisst, Christoph schaltet zwischen den Wandlern, denen er die Bezeichnung „A“ und „1“ gegeben hat um und nennt uns beim Umschalten nur diesen Code. Wir wissen nicht, wer sich hinter „A“ und “1“ verbirgt. Spannend. Nach mehreren Stücken aus dem Repertoire von Christoph (mir weitestgehend unbekannte Musikbeispiele) schält sich bei mir ein geringer Unterschied heraus: Die „1“ spielt einen Tick präziser, gerade im Bassbereich sind die Konturen schärfer, die gezupften oder angeschlagenen Saiten beinahe einzeln zu benennen – aber: die Bühne ist schmaler geraten; was aber nur für die Abbildungsbreite gilt, denn in der Raumtiefe sind zwischen den Wandlern keine Unterschiede auszumachen. Beim Wandler „A“ ist die Abbildung breiter geraten, alles klingt ein bisschen „euphonischer“. Schönklang-Liebhaber würden sich wohl für den Wandler „A“ entscheiden, ich finde die „1“ besser.

Obwohl im Display des DAC 202 von Daniel Weiss ein großes „A“ aufleuchtet, handelt es sich beim Schweizer Wandler um die Nummer „1“ in unserem Blindtest.

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Das ist das, was ich gehört habe. Christoph Zingel, der ja nun wusste who's who, hat meinen Eindruck bestätigt, Rolf hat über weite Strecken der Hörsession überhaupt keine Unterschiede gehört. Zu der beim Leser möglicherweise auftauchenden Frage, wie „groß“ denn nun die Unterschiede zwischen diesen beiden Wandlern zu bewerten sind: Sie sind marginal. Und die möglichen Folgen von „marginal“ liegen bei einer zusätzlichen Kontoentleerung von rd. 2.000 € (der Weiss kostet rd. 4.700 €, der Naim ist für rd. 2.600 € zu bekommen). Wichtige Anmerkung: Der Weiss wurde nicht über seinen (klanglich wohl besseren) Firewire-Eingang gehört, sondern aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit über seinen SPDIF-Anschluss.

Gehört habe ich dann noch den Weiss alleine ohne Malvalve-Vorstufe, die Lautstärke wurde (digital) direkt über den Wandler geregelt. Ähnlicher Klangeindruck wie vorher, etwas Wärme fehlte vielleicht, dieses war aber nur im direkten Vergleich (mit/ohne Pre) bemerkbar. Wer das Maximum sucht, wird es dann am Preamp Three (rd. 6.500 €) oder einem vergleichbar guten Vorverstärker nicht scheitern lassen wollen, denke ich mal ... (... und dabei nicht an meinen Kontostand).

Rolf kommt dann noch auf die Idee, den von Christoph zusammen mit seiner Squeeze-Box betriebenen Nuforce- Wandler (von Logitech, kostet rd. 380 €) zu hören. Der kann zwar „nur“ bis 96khz auflösen, ist aber auch in der Lautstärke (manuell) regelbar und daher auch ein theoretischer Kandidat für eine minimalistische Kette.

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An dieser Stelle ist jetzt erst einmal ein großes Lob für Christoph Zingel fällig, der das alles mit macht und eine zweite Squeeze-Box installiert, so dass jetzt jeder Wandler seine eigene Quelle hat, an der er theoretisch über seinen Lautstärkeregler Einfluss nehmen kann. Was hier aber nicht passiert: Beide Wandler werden korrekt auf dieselbe Lautstärke eingepegelt.

Und los geht's. Unterschiede zwischen Weiss (noch einmal: 4.700 €) und Nuforce (380 €)?
Tja, es glaubt eh keiner... Also, ich sag mal: gering. Und dadurch nahezu unglaubwürdig. Und doch haben drei Menschen an diesem Septembernachmittag in Essen-Rüttenscheid fast dasselbe gehört: Wie ein low-budget Wandler nahezu die Performance eines Highend-Studiowandlers erreicht – zwar ohne Fernbedienung ausgestattet und optisch eher in der Nähe einer Zigarillo-Packung angesiedelt, aber klanglich so kompetent, dass wir es anfangs nicht glauben können. Klingt wie David gegen Goliath. Aber es ist so. Ganz ehrlich, aber, wie alles, was von mir kommt, natürlich total subjektiv.

Der Nachmittag findet somit einen überraschenden Abschluss und bereitet Schwierigkeiten für ein einigermaßen nachvollziehbares Fazit.

Fazit 1: Der Naim DAC klingt präzise und richtig schön, macht eine breite „Bühne“, in einer Naim-Kette wohl die erste Wahl.

Fazit 2: Der B.M.C. Wandler löst etwas präziser auf als der Naim DAC. Tonal ist er im direkten Vergleich etwas mehr höhenbetont als dieser. In einer B.M.C.-Kette aber wohl auch erste Wahl.

Fazit 3: Der DAC 202 von Daniel Weiss ist ein sehr präziser Wandler, bildet Räume wohl eher so ab, wie sie aufgenommen wurden (Studio-Anspruch), die Lautstärkeregelung funktioniert ohne klangliche Einbußen. Für den Käufer, der es ehrlich möchte – so, wie es auf der Aufnahme halt drauf ist.

Fazit 4: Den Nuforce-Wandler sollten sich alle diejenigen einmal anhören, die auf der Suche nach einer preiswerten Wandlerlösung sind. Das bereits avisierte Nachfolgemodell soll sogar 192 khz können und über eine Fernbedienung verfügen. Christoph Zingel weiß mehr!

Fazit 5: Den bei Christoph Zingel vorgenommenen Wandlervergleich kann man nicht unabhängig vom Apogee Big Ben bewerten. Dieser ist für mich der Indikator, der einzig schlüssige Grund, dass alle gehörten Wandler so nahe beieinander lagen. Meine Vermutung: Nur durch das vom Big Ben neu getaktete Signal war es möglich, so ein Kopf-an-Kopf-Rennen überhaupt verfolgen zu können. Ohne Big Ben wären die klanglichen Unterschiede gravierender gewesen. Insofern ist mein Augenmerk jetzt auf den Big Ben gerichtet (will ich haben :D - bloß, wie verschalte ich den an meinem HDX? Geht das überhaupt? Weiß jemand Rat?)

Fazit 6: Mit Vorverstärker (das gilt zumindest für den gehörten Preamp three von Malvalve) klingt's etwas besser. Das mag an der Kombination Emotion 5 und Röhrenklang liegen, die sich „emotional“ hervorragend ergänzen und den Lautsprechern den letzten Pfiff geben.


Nachtrag:
Am folgenden Nachmittag besuche ich mit Rolf seinen Freund Ronny. Ronny wohnt in Mülheim und hat vor einiger Zeit die Firma High-End Schmiede gegründet, die Teile zur Klangverbesserung im (Hör-)Raum vertreibt. Machen viele, denke ich und dabei speziell an Herrn Hansen von Phonosophie.

„Ich möchte dein Gesicht sehen, wenn du Ronny´s Hörkeller betrittst“, sagt Rolf zu mir. Ronny begrüßt uns an der Tür seines sehr schicken Einfamilienhauses, er wirkt etwas „unter Dampf“. Nach dem ich seine Frau begrüßt habe und mit einem ersten Blick ein penibelst gestaltetes Wohnzimmer wahrnehme, führt Ronny uns in seinen Hörkeller.

Für alle, die bislang nur am Rande mit Hifi-Vodoo zu tun hatten, wird Ronny's Keller ein visuelles Schockerlebnis sein: Es gibt dort außerhalb einer kleinen Bodenfläche, die den Weg zum Hörsessel weist keine freie Fläche. Glasprismen, Steine, Metalle auf dem Beistelltischchen, den Bodenflächen, auf den Geräten, Absorber, Stoffsegel, Metalldiffusoren und vieles mehr. Wer den Film zurück in die Zukunft gesehen hat, muß damit rechnen, dass jeden Moment Dr. Emmett L. Brown auftaucht und nach Utensilien für seine Zeitmaschine sucht (und sie dort natürlich auch findet, da bin ich ziemlich sicher :D).

Ich nehme auf dem Hörsessel Platz und Ronny erklärt mir das Chaos. Und es klingt logisch, das meiste ist nachvollziehbar bzw. bereits auch schon früher von mir angewendet. Nur halt nicht in diesen Dimensionen ...
Nach der Theorie steht der praktische Beweis an: Ronny führt vor an einem Pärchen Wilson Benesch (schon ziemlich alter Provenienz), die Quelle ist ein mindestens 10 Jahre alter CD-Spieler in der Preisklasse unter 200 €. Verstärkt wird das Ganze von einem Emitter Baujahr 1999.

Die erste CD wird eingelegt. Ich schließe nach Ronnys Vorgaben die Augen und warte. Und es klingt phantastisch. Habe ich schon einmal so gut Musik gehört? Mich schon einmal so gut in die Musik hineinbewegen können? Die Töne umfluten mich, Stereoabbildung ist natürlich da, aber im Moment uninteressant, weil anderes meine Aufmerksamkeit bindet: Klang. Soviel Wohlklang aus so wenigen (und relativ preiswerten) Geräten – unfassbar. Ronny hat ein Händchen für Klangmaterialien, unbestreitbar.

Obwohl ich von (m)einem Hörraum andere Vorstellungen habe, kann ich nun doch die unter uns verstehen, die dem guten Klang nahezu alles andere unterordnen. Ronnys Hörkeller: Ganz großes Kino (wenn die Augen geschlossen bleiben) und eine ganz dicke Empfehlung für alle, die einmal hören wollen, was durch „Raumgestaltung“ möglich ist. Franz, du hättest nach der ersten Erschütterung deine helle Freude gehabt, fahr mal hin, es lohnt sich! Ronny ist damit einverstanden, dass ich seine web Adresse weitergebe, sie lautet highendschmiede.de

Schlusswort: Ich danke allen, die mir die in diesem Bericht beschriebenen Erfahrungen ermöglicht haben, mein Dank gilt der Firma Aura in Essen-Rüttenscheid, gilt Guido, der uns dort ohne Klagen zwei schöne Anlagen aufbaute, ganz besonders bedanke ich mich (wieder einmal) bei Christoph Zingel, dem nichts zu viel wurde, bei Ronny und seiner Bereitschaft, mich in die Tiefen der Audioquanten einzuführen und natürlich bei meinem treuen Begleiter und Freund Rolf, der seine Holzohren ganz schön traktieren musste um das zu hören, was ich zu hören glaubte.

Viel Freude beim Nachvollziehen wünscht

Hans


PS: Kunst musste natürlich auch sein: Die ständige Ausstellung im Folkwang Museum kann ich sehr empfehlen, insbesondere für Freunde der Klassischen Moderne.

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Die aktuelle Fotoausstellung „A star is borne - Fotografie und Rock seit Elvis“ hat mich etwas enttäuscht, da schlecht strukturiert, wenig sozialwissenschaftlich aufbereitete Begleitung zum Entstehen von musikalischen (Sub-)Kulturen und deren Vertretern, der audioguide wird zwar empfohlen ist inhaltlich aber bis auf einige Musikbeispiele weitestgehend platt. Aber das nur am Rande ...
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Hans,

sehr interessanter und informativer Bericht. :cheers:

Wenn Du bei Christoph Zingel warst, weshalb kam der MDAC+ nicht zum Einsatz? War der begrenzte USB-Eingang der Grund? Für einen minimalistischen Betrieb ohne extra VV ist er doch bestens geeignet.

Grüße

Lutz

p.s. einen kleinen Seitenhieb auf den Voodoo-Keller kann ich mir nun doch nicht verkneifen. Dieser Teil Deines Reiseberichtes müsste in einem anderen Bereich des Forums stehen. :mrgreen:
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hans,

sehr schöner Bericht wieder einmal. Man fühlt sich bei deinen Beiträgen regelrecht mit an die Hand genommen. :cheers:
Franz, du hättest nach der ersten Erschütterung deine helle Freude gehabt, fahr mal hin, es lohnt sich!
Mich kann fast nichts mehr erschüttern, bin selbst ein Kellerkind. Und ja, Ronnys Werk würd ich gern mal sehen und dort auch hören.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Hans,

vielen Dank für deinen interessanten Bericht. Bin schon gespannt, welche Lautsprecher es bei dir werden!

Ich habe die Bilder, die du mir zugeschickt hast, in deinen Bericht eingefügt - ich hoffe, an den richtigen Stellen.

Viele Grüße
Rudolf
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hans
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Beitrag von hans »

Hallo Lutz, ja, wie soll ich es sagen, ich habe einfach nicht daran gedacht ... Und hätte ich es, dann wäre es (aus Zeitgründen) vielleicht nicht zu der überraschenden Erfahrung mit dem Nuforce gekommen. Aber ärgerlich ist es schon, da stimme ich dir völlig zu.

Ja Franz, fahr mal zum Ronny, der wird sich freuen und du bist mit großer Sicherheit um eine Erfahrung reicher. Mich würde anschließend deine Meinung sehrrrr interessieren.

Rudolf, danke für deine optimal platzierte Hilfe. Manchmal habe ich schon das Gefühl , als würden sich meine Holzohren auf die Zwischenräume ausdehnen um das dortige Vacuum zu füllen - es kann doch wohl eigentlich nicht so schwer sein, hier ein paar Bilder einzufügen, aber wie man sieht, ich schaff´s einfach nicht. Wenn wir uns mal persönlich treffen, kannst du es mir vielleicht in einem Schnellkurs vermitteln. Und auf meine neuen Lautsprecher bin ich selber sehr gespannt, habe ich doch heute gerade mit meinem "Vermittler" darüber parliert. Und der sagte mir, dass ich sie bald (aber was ist schon Zeit?) abholen könne :D . Du merkst schon, eine neue Reise steht an und auch davon werde ich natürlich berichten.

Hans
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Hans,

danke für diesen interessanten "Reisebericht", machte viel Spass, diesen auch noch zu später Stunde zu lesen.

Schön, dass Du im Hörtest unter "Nachtrag" auch den Link zu Ronny und seiner highendschmiede anführst. Ich habe diesen link natürlich auch verfolgt und stellte dabei fest, dass dort auf die "Quantenteppiche und Co" der Firma Schallwand verwiesen wird. Über diese Firma habe ich ja schon mal unter der Headline Gaudiophile Schallwand ausführlich berichtet.

Jetzt würde mich sehr interessieren, unter welcher Kategorie (siehe Bild)

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Du Deine Hörerfahrung bei Ronny einstufst ... nach Deinen Worten könnte es irgendwo zwischen 2 und 3 gewesen sein. :wink: :mrgreen:

Grüsse
Sigi
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hans
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Beitrag von hans »

Hallo Sigi,

ja, zwischen 2 und 3 stimmt erst einmal, die Nummer 4, " bringt mich weiter": kann sein, wenn man bereit ist, sich auf ungewöhnliche Dinge einzulassen. Ich halte das, was ich gehört habe zwar für Vodoo (im Sinne eines ungewöhnlichen Rituals), aber nicht für Unsinn. Was weiß das Lamm von einer Parkuhr ... ? (Ich sehe dich da aber nicht als das Lamm :cheers: ) Ich meine, dass man sich das mal anhören sollte - und dann kann ja jeder zu seinem eigenen Urteil gelangen. Ich fand es erwähnenswert.

Gruß vom

Hans
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Hans,

auch von meiner Seite vielen Dank für diesen spannenden Hörbericht - vor allem mit der Erfahrung, was der Big Ben aus einem kleinen preiswerten DAC rausholen kann. Da auch ich den Big Ben habe, kann ich nur bestätigen, dass das Reclocking das A & O bei der Wandlung ist und nichts sich so deutlich auswirkt wie ein sauber entjittertes Einganssignal am DAC. Und wenn im DAC nicht wieder grober Jitter durch schlechtes Schaltungslayout oder minderwertige Bauteile hinzugefügt wird, dann kann man auch mit einem preiswerten DAC plus Big Ben klanglich glücklich werden.

Grüße
Fujak
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hans
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Beitrag von hans »

Hallo Fujak, da du dich ja mit dem Big Ben auskennst, kannst du mir vielleicht sagen, wie ich dieses Gerät mit meinem HDX verbinden kann ... Hören und Schreiben liegt mir mehr als die Technik :roll: Danke schon einmal im voraus von

Hans
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Hans,

danke für Deine Einstufung zum Hörtest bei Ronny.
hans hat geschrieben: Ich halte das, was ich gehört habe zwar für Vodoo (im Sinne eines ungewöhnlichen Rituals), aber nicht für Unsinn.
Ich halte die Aussage zu Beginn seiner HP
highendschmiede hat geschrieben:Die Welt der Klänge besteht heute nicht mehr nur aus Kabeln, Spikes, Unterstellbasen, Sprays und anderen diversen Tuningutensilien.
In den letzten Jahren konnte die Forschung im Bereich der Physik einen Quantensprung machen, der nicht nur der Medizin neue Tore geöffnet hat, sondern auch die Musikwiedergabe davon profitieren lässt.

Die HighEndSchmiede entwickelte neue Energien der zukunftsweisenden Physik, um Ihnen ein Erlebnis an Klängen zu präsentieren und dass, ohne sich zwingend eine neue Musikanlage kaufen zu müßen.
für einen ausgemachten, absoluten Unsinn. Beschäftige mich seit Jahrzehnten mit der Entwicklung der Quantenphysik, mein bester Freund ist am Cern tätig, da erfahre ich immer die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet.

Mir ist meine Zeit zu schade, jemandem, der einen solchen Stuss zur Funktion seiner Produkte erzählt, einen Hörbesuch abzustatten. Sorry, aber das muss ich hier jetzt so deutlich sagen. :oops:

Gruss
Sigi
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hans
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Beitrag von hans »

Ach Sigi, wir wissen doch alle, dass Klappern zum Handwerk gehoert. Wenn wir jede Werbung auf den Wahrheitsgehalt ihres Inhaltes abklopfen wuerden und nur die Produkte kaufen wuerden, die auch das einhalten, was vorher versprochen wurde, waere unsere Welt doch auch ein Stueckchen ärmer ... Brauchen wir nicht manchmal auch den schoenen Schein und den Glitter, obwohl wir um seine Halbwertzeit wissen?Haben wir nicht in der Schule schon gelernt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als ...?
Und dass ein jeder nach seiner Facon glücklich werden solle, meinte schon der alte Fritz. In diesem Sinne: Ich nehme das alles nicht so ernst, versuche das weiterzugeben, was ich erlebt habe und da war das ERGEBNIS beim Ronny schon sehr erstaunlich.Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Einen herzlichen Gruss

Hans

PS. Wo steht hier in diesem FOrum eigentlich das Phrasenschwein? :mrgreen:
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