Oliver (Klipsch Cornwall)

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Studio50
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Registriert: 21.12.2020, 11:21

Oliver (Klipsch Cornwall)

Beitrag von Studio50 »

Hallo Zusammen,

hier meine pandemiebedingt etwas ausführlichere Vorstellung. :)

Inzwischen 50 Jahre alt, bin ich von Musik und deren Wiedergabe seit 40 Jahren erfasst. Aufgrund Mittellosigkeit beginnend mit einem gepimpten Radiowecker setzte ich meinen Weg erstmal über wildes Sperrmüllgebastel und schlimme Kompaktanlagen fort. Mitte der 80er nannte ich erstmals eine halbwegs seriöse, gebraucht zusammengekaufte Anlage mein Eigen: Thorens 105, Yamaha AX500, Onkyo SC360. Kurz darauf kam der erste CD Spieler von Tensai und ernstzunehmende (selbstgebaute) Visaton Lautsprecher. Dann folgte der tiefer, schneller, breiter Irrweg, den in den 80ern viele eingeschlagen haben.

Mit 18 Habe ich mir einen Thorens 160 Super mit SME 3009 III gekauft, der dann 25 Jahre die einzige Konstante in einem veränderlichen Umfeld mit hohem „Vintage“-Anteil war. Das Problem war, dass die Sache zwar immer anders klang, mich aber nie wirklich befriedigt hat. Erst Anfang der 2010er Jahre habe ich über einen befreundeten Vintage-Enthusiasten viel näher zu meinen Hörbedürfnissen gefunden.

Entscheidend war zunächst der Umstieg auf Klipsch Cornwall und damit die Abkehr des von analytischen und räumlichen Effekten geprägten HiFi-Konsens. Der nächste Schritt war der schwerste. Der 160, quasi Familienmitglied, musste weg. Obwohl immer wieder von hochamtlichen Fachleuten gewartet und mit den besten verfügbaren (high compliance MM) Abnehmern bestückt, bin ich mit dem Spieler rückblickend nie wirklich glücklich gewesen. Bei besagtem Freund konnte ich u.a. eine Platine Verdier und einen Schopper Thorens 124 II hören. Wegen der Dynamik (aber auch Budget, WAF und Markennostalgie) fiel meine Wahl auf den 124 mit SME 3012 und Denon DL 103 (die ich regelmäßig tausche). Mit dieser Entscheidung bin ich bis heute glücklich, auch wenn der Spieler immer wieder Aufmerksamkeit braucht und die Ausgaben inzwischen beinahe für eine (eher pflegeleichte) Verdier gelangt hätten.

Diese Kombi höre ich seit Jahren mit von Quad Musikwiedergabe refurbishten Quad 44 (die 33 ist kaum auf Stand zu bekommen) und 303. Darüber mag mancher die Nase rümpfen. Sicher gehen Details verloren, die Musik tönte aber bislang mit keinem anderen Verstärker (inkl. Lavardin IS Ref.) so selbstverständlich und geschlossen. Dennoch ist das Thema Verstärkung für mich derzeit die gefühlte Baustelle.

Ich höre mir viel neue Musik quer durch verschiedenste Genres, wie Postpunk, Electronica, modal geprägten Jazz, Kraut, Blues/Rock, E-Musik, usw. aber auch guten Pop an. Zum Kennenlernen nutze ich Tidal und Co. passable Digital-Geräte, sonst höre ich fast nur Platte. Für die Wahl meiner Musik spielt die Qualität der Konserve letztlich eine eher untergeordnete Rolle.

Mein Wohnzimmer unterm Dach hat 8 x 5 Meter und ist auch durch die Gipsdecke leider kein Tonstudio.

Ich freue mich auf freundlichen, offenen und toleranten Austausch. Zum Ausfechten von Glaubenskriegen usw. stehe ich nicht zur Verfügung.

Viele Grüße, Oliver
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Oliver,

zunächst einmal herzlich willkommen in unserem Forum. Ein weiterer Horn-Fan, hurra!

Ich hatte, genau wie Du, ein einschneidendes Erlebnis, als ich das erste Mal einen Lautsprecher von Klipsch, allerdings ein Klipsch-Eckhorn, gehört habe, aber das ist nun bereits über 40 Jahre her. Auch die Verstärker von Quad sind mir nicht unbekannt, da ich während meines Studiums bei Schaulandt gearbeitet habe, dessen Besitzer Thomas Wegner auch der Importeur u.a. von Quad war. Der Quad ESL63 hat es dann auch in mein Wohnzimmer geschafft, bei Stimmenwiedergabe absolut faszinierend, aber bei mir als bekennendem Lauthörer schlug die Folie immer an. Also leider nichts von Dauer. Mit Deinem Plattenspielermodell wiederum habe ich in Hamburg in den 70ern in Diskotheken Musik aufgelegt (Schnellstartfunktion zum sekundengenauen Starten des nächsten Stückes für perfekte Übergänge!). Verstärker waren damals Klein und Hummel und McIntosh-Röhrenendstufen. Auch das Denon 103 besaß ich in verschiedenen Variationen (Welcher Analogfan nicht?). Lavardin kenne ich durch Christian Isenberg gut. Du siehst, wir haben viele Verknüpfungspunkte.

Ich wünsche Dir den erhofften intensiven Austausch mit anderen Forenten und ein frohes, gesundes Weihnachtsfest.

Viele Grüße,

Holger
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Studio50
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Beitrag von Studio50 »

Hallo Holger,

herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung!

Ja, wenn's um die Musik geht, kommt man an einigen Herstellern scheinbar nicht vorbei. Erwähnenswert ist, dass ich Anfang der 90er schon mal die Cornwall besaß (Angebot, dass man nicht ausschlagen konnte) und mich schnell erschrocken abgewendet habe. Das könnte man auf dem fimschigen Musical Fidelity Amp und auf den Raum schieben. Vermutlich war die Zeit für mich aber einfach noch nicht gekommen.

Um die Disco-Erfahrung mit dem 124er beneide ich Dich. Zu meiner Zeit standen überall bestenfalls 1210er (die großartige Arbeitsgeräte sind, aber ihre Grenzen haben), meist aber schon CD-Spieler. Dazu Elektrik, die zwar reichlich Strom aber wenig Erlebnis verbreiten konnte. Schade. Immerhin: Wenn nicht gerade Pandemie ist, machen wir Silvester gern die Musik. Mit haarsträubend überdimensionierter Analog-Technik. Die Idee, die 124er einzusetzen gab es auch, das war mir aber zu unentspannt.

Eine K&H Röhre hatte ich auch schon mal hier. Der wunderbare Ton ließ sich erahnen, der Verstärker hat an den hocheffizienten Cornwalls aufgrund mannigfaltiger Störgeräusche leider nie richtig funktioniert. Wie schon angedeutet bin ich für erprobte Vorschläge rund um die Verstärkung empfänglich.

Viele Grüße,
Oliver
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Oliver,

welche "mannigfaltigen Störgeräusche" gab es denn? Ich kenne die Klipsch Heritage (Cornwall III oder Heresy III) mit Röhre als eine völlig störungsfreie, aber wunderbar "mitnehmende" Kombination. Genial gut, wenn es um emotional ansprechende Wiedergabe geht.

Viele Grüße

Jochen
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Studio50
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Beitrag von Studio50 »

Hallo Jochen,

den K&H VS 56 hatte ich damals überholungsbedürftig gekauft und dann überholen lassen. Leider war das aber keine gelungene Revision. Obwohl ich durchaus bereit war, etwas auszugeben, war das zu kurz gesprungen. Es brummte, rauschte, fiepte und die Potis waren bis zur Stellung neun Uhr nicht zu gebrauchen. Da wackelt aber schon das Haus. Das lief umständlich per Post, weil ich hier keinen gefunden habe. Hin und her schicken wollte ich nicht. Dann habe ich das Teil genervt wieder (als defekt) verkauft.

Vorher hatte ich schonmal riesige Radford 100 Monos angeschleppt. Das hatte zwar was, war in der Summer aber dem Transistor für meine Ohren unterlegen. Außerdem verbreiteten die Ungetüme eine Aura von Umspannwerk. Damit komme ic nicht gut klar. Seither mache ich einen Bogen um Röhren. Allenfalls in der Vorstufe kann mir das noch vorstellen - aber, wer weiß ... Mich machen leider bereits kleine hörbare Eigengeräusche von Geräten wahnsinnig. Das verträgt sich nicht besonders mit der Vorliebe zum Vintage Ton ...

Ein Versuch mit guten Class A (Omtec?) steht noch aus. Aktuell habe ich hier neben der 303 Transistor-Monos stehen, die angeblich der verblichene Gerhard Haas nicht nur erdacht, sondern auch selbst gebaut hat. Die Dinger sind an der Cornwall III ein Brett: Punch, Dynamik, Abbildung alles viel besser als die 303, allerdings weniger homogen. Problem: Die offenkundig hochwertigen Trafos haben ordentlich mechanischen Brumm. Der Weg ist das Ziel, oder wie war das :)? Mit welchen (Röhren)Amps hast Du denn gute Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße,
Oliver
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Oliver,

auf Cayin beruhen meine Erfahrungen. Nichts Highendiges also, eher Hausmannskost. Die Cornwall mit einem KT 88 Selection (oder so ähnlich), die Heresy aktuell mit MA 80 Selection. Beide Konstellationen nicht frei von Brummen, je nachdem wie weit der LS-Regler "aufgezogen" wird. Für meine Hörgewohnheiten, die keine Live-Pegel nutzen, ist das aber kein Thema. Und ich halte genau gar nichts davon, dass man mit den Klipsch nur laut und keine Klassik hören könne. Beides - nachbarschaftskompatibel und Klassik - geht für meine Ohren ganz ausgezeichnet. Aber ich habe auch bislang das Gefühl gehabt, dass sich die Klipsch mit Transistoren nicht wirklich entfalten mögen: Zwar Dynamik, eng an der Leine geführt - wer darauf steht, wird glänzend bedient. Wer aber das Gefühl haben möchte, die Musik leben zu hören, der wird eher zur Röhre greifen. Aber das ist eben mein Empfinden. Andere können gar nichts damit anfangen.

Viele Grüße

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Oliver, auch von mir ein -wenn auch verspätetes- Willkommen!
Hast du schon eine Forumssuche nach Klipsch Cornwall gemacht, um die Érfahrungen des Forums zu erfassen?
Röhrenenstufen, die mit Brummen schwächeln, deuten entweder auf eine Brummschleife mit aneren Komponenten hin oder auf eine schlechte Ruhestromeinstellung der Endröhren.
Die SABA/K+H VS 56 war zu einer Zeit entstanden, als es Stereorundfung noch nicht existierte. Da wurden die Triodensysteme in ECFxx mit denen in Doppeltrioden ECCxx als funktional gleichwertig angesehen und man hat die Kanäle nicht spiegelBildlich verdrahtet. Das konnte heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden.
Damals waren 250mV usus, heute sind es 2 V von gängigen Signalquellen, da passen die Potis auch nicht optimal.
Wie Jochen meine ich, dass Klipsch mit Röhren gut spielt (ich hatte in den 1970ern eine Replika des Klipschorn erstellt, mit E-Voice Chassis). Damals hatte ich Dynaco ST70. Paul W. Klipsch hat ja auch mit Röhren entwickelt und optimiert (sehr einfach gestrickte Weichen, zeitgemäß...)
Anselm Goertz hat aktivierte Klipsch optimiert, siehe Forumslinks)
Wenn "die offenkundig hochwertigen Trafos haben ordentlich mechanischen Brumm", dann ist ein DC-Filter ratsam, auch hier hilft die Forumssuche ggf. nach Gleichstromfilter.
Viel zu diskutieren...
Grüße
Hans-Martin
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Hörkönig
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Registriert: 16.12.2020, 10:10

Beitrag von Hörkönig »

Hallo Oliver,
herzlich willkommen im Forum, schön dich kennenzulernen.
Auch ich bin seit ein paar Tage dabei. :cheers:

Schönen Gruß,
Michael
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Studio50
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Registriert: 21.12.2020, 11:21

Beitrag von Studio50 »

Hallo Hans-Martin,

ja, ich habe mal geschaut, aber zum Thema Verstärker jetzt nichts direkt Passendes gefunden.

Besagte Eingangsempfindlichkeit ist bei mir ein echte Herausforderung. Der 303 reichen die 250mV, die Cornwalls haben 100dB. Das Schränkt die Wahl der Vorstufe schon erheblich (auf Quad) ein. Auch der Phonopre muss anpassbar sein, sonst gehts schon über Zimmerlautstärke los. Ich habe so Cinch Signal-Minderer mit minus 15dB. Kommt man aber auch nicht weit mit.

Zum Trafo-Brumm. Ich habe hier noch einen einfachen DC Filter von Westfalia rumliegen (die wurden mal eine Zeitlang als billige Optimierung von HiFi Anlagen gepriesen). Der bringt nix. Auf einer Herstellerseite von PS Audio (glaube ich ..) steht auch, dass konstanter Brumm eher nicht von DC-Einstreuseln herrührt. Keine Ahnung. Vielleicht schütte ich einfach mal Harz drüber.

Vintage erfordert Leidensfähigkeit. Für allzu bastelige Vintage Geschichten (VS56 & Co.) fehlt mir aber inzwischen der Nerv. Die Sachen sollen nach der Überarbeitung sicher und dauerhaft funktionieren. Daher verwende ich auch die Quad 44, obwohl die 33 authentischer im Ton ist. Das sind aber Rappelkisten. Peter Walker war sicher ein genialer Entwickler, aber leider kein Qualitätsfetischist wenn es um die Teile ging.
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Studio50
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Beitrag von Studio50 »

Hallo Jochen,

die Cayin Geräte kenne ich nicht, machen aber einen guten Eindruck. Mir scheint auch, das bei der Cornwall III probieren über studieren geht und die individuelle Kombination (in der konkreten Hörsituation) zählt. Die Heritage gelten ja oft als etwas rustikal. Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Ich hatte über die Zeit x verschiedene Lautsprecher. Teils waren da mit unterschiedlichen Verstärkern zumindest keine wesentlichen Unterschiede auszumachen. Ich kenne keinen Lautsprecher, der so extrem auf Unterschiede in der Verstärkerelektronik reagiert wie die Cornwall. Ich hatte da über die Zeit eine ganze Reihe von Amps dran und jedesmal klangen die Lautsprecher im Vergleich völlig anders. Auch innerhalb der Transistorriege. Mit geschlossenen Augen waren das andere Lautsprecher. Mit dem oft empfohlenen Aaron klangs für mich z.B. sehr nach analytischem "HiFi", ziemlich leblos. Der Lavardin bekam die Hörner in meinem Raum nicht in den Griff, der Ton stimmte, aber die sonst sensationelle Darstellung und geschmeidige Randschärfe ist irgendwie gekippt.

Ebenso stimmt das Vorurteil nicht, dass die Heritage Serie sich nicht für klassische Musik eignet. Es ist sind (fast) alle Informationen da, aber eben anders, nicht ausgestellt. Die Cornwalls hängen einem nicht direkt am Ohr (wie z.B. die Sonics von J. Gerhard). Ich finde das sehr angenehm. Die Musik füllt den Raum, es ist insofern halt weniger 3D.

Diese Amps von G. Haas sind an den Cornwalls ein Hammer. WENN man so hören will (was ich ab und an aber nicht dauernd mache) kenne ich bis jetzt nichts annähernd Vergleichbares. Sehr dynamisch, Druck, dabei beweglich, von Leine keine Spur. Ohweh, ein Reigen der Superlative, aber was solls :). Wenn es sich ergibt, nach der Pandemie gerne mal vorbeikommen, dann erübrigen sich Erklärungen :-).
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Oliver,
Bei der Forumssuche dachte ich an Exmitforent Andreas (HornBlower) und er hatte Klipsch La Belle, die Prof. Anselm Goertz aktivierte.
Ohne DSP ist die Sprungantwort "aBenTeuerLich", mit DSP geht der Raum auf, ohne Verlust der Spontanität.
Zum Klipschorn wurde vor 50 Jahren die Stoecker-Weiche empfohlen. Sie hatte vermutlich mehr als 4 Bauteile.
Seit Klipsch hat sich in Weichen viel getan...
Grüße
Hans-Martin
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Sigi M.
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Wohnort: 69469 Weinheim

E-Kern-Trafos sind fertig

Beitrag von Sigi M. »

Hallo Oliver,
Deine Trafos sind nun fertig Vakuum vergossen, und stehen zum Abholen bereit :-)

Hier schon mal ein Bild:
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Insgesamt wiegen die nun knapp 9 kG zusammen (3 kG / Stück vorher)

Die Wicklungen haben geschätzt jeweils ca 100 ml Harz aufgesogen, so dass da wohl nichts mehr Brummen sollte :cheers:
Den Rest macht die Schicht außen herum. Getempert mit 60 Grad, sollten also locker ab Raumtemperatur bis 80 Grad stabil sein. Ich kann mittlerweile bis 50 mBar den Druck abenken, da fängt das Harz bei 18 Grad schon an zu kochen/schäumen. :-)

VG
Sigi
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Studio50
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Beitrag von Studio50 »

Hallo Zusammen,

nach langer Abstinenz hier im Forum muss ich anlässlich der gelungenen Vergießung meiner Trafos mal auftauchen, mich nach Kräften bedanken und in einer anderen Sache gleich ordentlich lobhudeln.

Der Grund dafür ist, dass ich in den Genuss gekommen bin, Sigis Setup zu hören.
Dass Sigi in Hörnen macht und dabei tief in Acourate gründelt ist hier glaube ich soweit bekannt. Dazu sollte man sich erinnern, dass ich selbst beinahe ausschließlich analog, von der Schallplatte, Vintage und "ohne alles" höre. Obwohl ich eher kein Dogmatiker bin, begegne ich DSP mit tiefer Skepsis. Das eine oder andere habe ich auf der Messe mal gehört. Da gab es viele interessante und spannende Qualitäten, die Musik als Ganzes hat mich dabei aber kaum gepackt.

Und bei Sigi? Involvierend, ansatzlos, gelöst, tonal absolut stimmig und extrem direkt, ohne dabei anstrengend an den Ohren zu krabbeln. Selbst bei extremen Pegeln konnten wir uns noch ganz gut unterhalten und verstehen. Nach einer Weile mit unterschiedlichem Musikprogramm wurde mir deutlich, dass die Frequenzbereiche vollkommen unabhängig voneinander sind. Da ist keine Beeinträchtigung eines Frequenzbereichs durch einen anderen zu bemerken. Das Besondere dabei ist, dass die Darbietung in sich absolut geschlossen ist, völlig bruchlos. Man (zumindest ich) würde nie auf die Idee kommen, dass 6 individuell angesteuerte Treiber werkeln. Das musikalische Geschehen hat dabei in besseren Aufnahmen eine fast zwingende Glaubwürdigkeit, da ist nichts Artifizielles. Und das praktisch unabhängig vom Pegel.

Von Sigi weiß ich, dass er schon seit einigen Jahren an dem Projekt arbeitet. Das (Zwischen-)Ergebnis hat mich zutiefst verblüfft und Vorurteile relativiert. So habe ich Musik aus der Konserve schlicht noch nie gehört. Punkt. Werde ich morgen ein eigenes DSP Projekt starten? Vermutlich nicht, denn ich habe ganz andere Hörgewohnheiten. Bei mir wird der Ton eher in den Raum geflutet als projiziert. Mal sitze ich hier, mal dort. Es ist aber ein echtes Erlebnis, zu hören, was mit dieser Technologie möglich ist, wenn damit ein individuelles Setup ebenso obsessiv wie professionell optimiert wird. Gesagt werden muss noch, dass der Hörraum gleichfalls akustisch korrigiert ist.

Gehört haben wir ganz normales digitales Musikmaterial und auch HighRes.

Vielen Dank, Sigi – jetzt fehlt nur noch ein passender Plattenspieler - duck und weg 😊

Oliver
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