Jürgen (Avalon Acoustics Osiris, Graham 5/5)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

StreamFidelity hat geschrieben:Hallo Jürgen,

mit Roon hast Du ein mächtiges Werkzeug an der Hand. Schau Dir die DSP Engine an. Bei der Abtastraten-Konvertierung kannst Du für jede Samplingrate einstellen, ob ein Upsampling (oder auch Downsampling) mit welchem Format (PCM oder DSD) erfolgen soll. Wenn Dir etwas gefällt speichere es als Preset (oben links im Bild).

Bild

Es gibt viel auszuprobieren. Ich wünsche Dir viel Spaß. :cheers:

Grüße Gabriel
*Danke*

gebe zu, dass mich das schlechte Wetter in den nächsten Tagen nicht weiter stört, Roon macht Spass beim stöbern nach den verschiedenen Funktionalitäten :-)


gruss
Juergen
Bild
Diskus_GL
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 14.03.2016, 20:35
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Diskus_GL »

Hallo Jürgen,

da hast Du ja ein mächtiges neues "Werkzeug" für digitalen Content... :cheers:

Hast Du schon mal die verschiednenen Filter beim Upsampling probiert?
https://kb.roonlabs.com/DSP_Engine:_Sam ... Conversion

Leider kann man bei Roon keinen Filter einstellen, der dem eines NOS-Dacs nahekommt, aber der Minimum-Phase-Filter könnte auch noch einen klanglichen Unterschied bringen...

Viel Spass beim Ausprobieren
Grüße Joachim
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

So langsam habe ich mich wieder an digital gewöhnt und erfreue mich daran, wieder auf meine (nahezu) komplette Musik Bibliothek zugreifen zu können, aktuell warten ca 7000 Alben darauf, mir den einen oder anderen schönen Abend mit Musik zu schenken :-)
Sobald ich meine letzten NAS in Roon integriert habe, werde ich wohl wieder auf die kompletten ca 10000 Alben intensiv gelebter Musik Vergangenheit Zugriff haben. Im Prinzip fragt man sich jetzt schon, wann soll ich denn das alles hören..., dennoch fehlt einem im Alltag dann der Zugriff auf aktuelle Produktionen und ein paar neue Reize. Mal schauen, ob ich irgendwann auch mal Tidal oder Qobuz in Roon nutze, dort sind neue Alben ja immer recht früh verfügbar.


Skipt man sich durch wohlbekannte Aufnahmen, so erkennt man recht schnell, wo der level der aktuellen digitalen Wiedergabe steht, was bereits rechts zufriedenstellend ist. Jedoch fällt auf, dass die letzte Kontrolle im Bassbereich fehlt, dass bei höheren Lautstärken die Selbstverständlichkeit fehlt, die ich zB mit der Kombination aus Krell Evo 600 und den YG Lautsprechern hatte.

Meine aktuellen Grandinote Demone Endstufen spielen zwar sehr gut, sind aber mit 60w wohl etwas zu schwach für meine Anforderungen. Die Wilson Maxx3 hat zwar deutlich über 90db Wirkungsgrad, aber mein Raum ist nicht ganz klein und manchmal darf es auch etwas lauter sein.

Insofern habe ich mich mal wieder umgetan, was es gerade für feine Endstufen zu kaufen gibt.

Seitdem ich mal die

CAT Convergent Statement monos (ehm UVP ca 120.000,-eur)

bei mir spielen hatte, bin ich klanglich verdorben und zunehmend preislich nicht mehr zu erschrecken...

Eine meiner klanglichen Favoriten, die

Zanden 9600 monos (ehm UVP ca 56.000,-eur)

suchen immer noch einen Käufer, würden sicherlich sehr gut klingen, haben aber auch nur 60w/Kanal. helfen also nicht wirklich weiter.

Im "Über" High End Bereich taucht der Name Goldmund immer mal wieder auf, sagenumworben teuer und ebenso sagenumworben im Klang. Als sich mir die Möglichkeit bot ein Paar

Goldmund Telos 2500 monos (aktueller Neupreis knapp 200.000,-eur / Paar)

zu hören und bei Gefallen zu einem "angemessenen" Preis kaufen zu können, habe ich diese Gelegenheit natürlich wahrgenommen und bin extrem nervös zum Hörtermin losgefahren. Als digitale Signalquelle war grosses DCS Besteck aufgebaut, als Vorverstärker konnte zwischen Jeff Rowland und Audio Research gewechselt werden, die Lautsprecher waren was "mittleres" von Magico.

Die ersten Töne erklangen und der klanglich Eindruck war trotz Magico Lautsprechern eher dunkel timbriert aber mit extremer hoher Auflösung. Die Zurückhaltung im Hochtonbereich setzte sich im eher schlanken Bassbereich fort, der aber dafür sehr gut und kontrolliert spielte. Insgesamt hatte ich den Eindruck , ich würde etwas dunkler spielenden grossen Spectral Monos lauschen. Extreme Bandbreite, extreme Informationsmenge, sehr zurückhaltend, objektiv sicherlich eine sehr richtige Darstellung. Hat man als klangliches Ideal aber eine Convergent Statement oder die Zanden 9600 im Ohr, dann spielen die Goldmund monos "ohne Herz". Kurzum, ich sass lange vor der Anlage und hörte in die verschiedensten Stücke und ward dabei recht schnell gelangweilt.

Bei so grossen Investitionen nehme ich gerne einen Freund oder auch meinen Bruder mit, der mich dieses mal begleitete.
Wir stellten fest, dass wir während die Musik spielte immer wieder anfingen uns zu unterhalten, was für uns ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass die Musik uns nicht gefangen nimmt.

Da die Monos zu einem attraktiven Preis angeboten wurden und mir auch optisch gut gefielen, versuchte ich das dargebotene gut zu reden..., nachdem Motto, die Amps haben recht und ich muss mein Gehör in Richtung Neutralität weiter entwicklen.

Dann entdeckte ich in einer Ecke des Raumes ein vertrautes Erscheinungsbild, stand dort etwa ein grosse Jeff Rowland Endstufe?

Mit Jeff Rowland verbinden mich viele gute Erfahrungen, habe ich doch schon viele gute Anlagen rund um Jeff Rowland Verstärker besessen. Die Kombination aus Coherence II Vorstufen und M9 Ti9Hc monos war sicherlich eine der besten die ich jeh besaß.

Seit der Zeit, dass Jeff Rowland die ICE Module von B&O eingesetzt hat, habe ich aufgehört mich mit den Produkten zu beschäftigen, auch gab es in der Zeit einen Vertriebswechsel, so dass die 300'er Serie die letzten von mir gehörten waren. Die Endstufe hieß damals glaube ich 312.

Die 300'er Serie wurde 2013 abgelöst von den 4 teiligen monos 925, mit denen Jeff Rowland damals viel Aufmerksamkeit erzeugte. Allerdings habe ich nie ein Paar in Deutschland gesehen. Aus den 925'er monos entstand die 825 Stereo Version, die hinsichtlich Ausgangsleistung nahezu identisch ist, allerdings mit 2 Gehäusen auskommen muss.

Und genau eine solche

Jeff Rowland M825 Stereo (UVP bei erscheinen ca 42.000,-eur, mittlerweile wohl ca 50.000,-eur)

schlossen wir nun zum Vergleich zu den Goldmund Telos 2500 monos an.

Nach den ersten Tönen schauten wir uns alle erstaunt an, Rowland 825 spielte sofort mit den typischen Rowland Qualitäten eines wunderbar fliessenden und homogenen Mitteltonbereiches los. Man hatte im Vergleich das Gefühl, dass nun nicht hochaufgelöste Töne um Aufmerksamkeit buhlen, sondern Musiker zusammen musizieren und es eine musikalische Aussage gibt.

Im Bereich der Feinauflösung hat die 825 sicherlich das Nachsehen, aber mit der 825 hatte wir alle schnell ein Grinsen auf dem Gesicht, da der Rest der Anlage zusammen mit der 825 plötzlich sichtlich Spass machte und gut zusammenspielte, egal ob Rowland oder AR Vorstufe.

Es gibt hier im Forum sicherlich auch Hörer, die an der Wiedergabe der Goldmund monos eine grosse Freude hätten, aber ich höre da eher anders und insofern machte mir die Rowland 825 einfach mehr Spass. Bei mir darf sich der Klang ruhig aus der Energie im Grundtonbereich entwickeln, das letzte Quäntchen Auflösung darf für sich mich nicht durch eine Überschlanke Wiedergabe erkauft werden.

Leistungsmäßig liegen Rowland und Goldmund in etwas gleich. Beide Amps haben einen hinreichend hohen Dämpfungsfaktor, so dass beide in der Lage sein müssten, die Wilson Maxx3 zu betreiben.

Nun musste (wollte) ich mich entscheiden. Bezogen auf die UVP waren die Goldmund ein sehr gutes Angebot, bezogen auf den Spass, den die Rowland machte, war diese ein sehr gutes Angebot.

So habe ich dann letztendlich für die Jeff Rowland 825 Stereo Endstufe als neuen Amp entschieden.

weiteres später :-)

Gruss

Juergen
Bild

Bild
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

habe ich gerade gefunden, kommt meinen eigenen Eindrücken sehr nahe:

http://www.theaudiobeat.com/equipment/j ... el_825.htm

Gruss
Juergen
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1599
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Juergen,

das nenne ich jetzt mal einen krassen Wandel.

- Konventionelle Lautsprecher statt Horn.
- Digitales statt Platte.
- Und nun Transistor Class D statt Röhre.

Aber das passt schon alles gut zuammen. Meinen herzlichen Glückwunsch zur Neuanschaffung. :cheers:

Ich bin schon sehr gespannt auf Deine weiteren Berichte.

Grüße Gabriel
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

StreamFidelity hat geschrieben: 29.10.2019, 18:21 Hallo Juergen,

das nenne ich jetzt mal einen krassen Wandel.

- Konventionelle Lautsprecher statt Horn.
- Digitales statt Platte.
- Und nun Transistor Class D statt Röhre.

Aber das passt schon alles gut zuammen. Meinen herzlichen Glückwunsch zur Neuanschaffung. :cheers:

Ich bin schon sehr gespannt auf Deine weiteren Berichte.

Grüße Gabriel

Platte gibt es bei mir ja weiterhin, habe aber eben auch viele Alben, die es bei mir nur auf CD in der Sammlung gibt, insofern war das Ziel, diesen Bereich meiner Musiksammlung wieder komfortable hörbar zu machen.

Den Röhren bin ich dahingehend treu geblieben, als dass mein

Brinkmann Nyquist II DAC

eine Röhrenausgangsstufe hat.

Die

Grandinote Genesi Vorstufe

ist hingegen ein Transistor class A Design.

Was bei mir Röhren DAC, Transistor class A Pre und class D Amp gemeinsam haben, ist die Verwendung von Übertragern mit den damit verbundenen Vorzügen . Dies wird wohl auch dazu führen, dass sich die Geraete untereinander hinsichtlich der Ein- & Ausgangsimpedanzen gut vertragen.

Hier noch ein paar spontane Eindrücke zu meinen letzten Endstufen an der Maxx3:

- Boulder 1060 (UVP ca 35.000,-)

praezise, Kontrolle, straff, konturenstark, schnell, kuehl, distanziert, gnadenlos ehrlich (shit in, shit out)


- VTL S 400 (UVP ca 36.000,- eur)

majestetisch, vollmundig, dynamisch, rythmisch, mit grossem „Pinsel“ zeichnend, im Bass etwas zurueckhaltend und weicher


- Grandinote Demone (UVP ca 30.000,- eur)

schnell, Detailreich, tief gehender und kraeftiger Bass, schlanker Grundton, gefaelliger Mitteltonbereich, mit 60w an der Maxx3 etwas limitiert in Grobdynamik und Lautstaerke


- Jeff Rowland M825

fliessend schoene Wiedergabe, hohe Aufloesung ohne sezierend zu wirken, hohe basskontrolle ohne dass dieser „tod“ wirkt. keine Limitierungen in Dynamik und Lautstaerke. man entdeckt auf jedem Album was neues, klingt „anders“ dh keine Transistor oder Roehren Signature. Schon krass, wie man darauf gebiast ist und diese typischen Verzerrungsbilder vermisst...



Gruss

Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

in der Vorbereitung meines workshops hatte ich die Möglichkeit einiges an meinem digitalen set up auszuprobieren, so war auch ein Innuos Statement MusikServer da, so dass ich USB Kabel, LAN Kabel und Musikserver vergleichen konnte.

die CAD USB Kabel haben mir ausgesprochen gut gefallen, aber auch bei den LAN Kabeln gab es Unterschiede.

So habe ich dann heute man meine LAN Kabel zwischen Wandsteckdose und Bonn N8 Switch und die Verbindungen zu meinen beiden Melco N1 sowie dem Innuos Zenith MkIII Musikserver geändert. Vom Preis/Leistungsverhältnis fand ich das

- Wireworld Starlight CAT8 Kabel

noch ganz gut, so dass ich meine LAN Verkabelung nun mit diesem Kabel mache.

Der klangliche Effekt ist auf jeden Fall prima und klar besser, als das vorher verwendetet Meicord LAN Kabel.

Gruss
Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Nutze gerade die Ruhe des 1. Advents um mich in die Historie der Jeff Rowland Vorstufen einzulesen.

Habe ich mich doch entschlossen, meine Jeff Rowland 825 Endstufe mit einer entsprechenden Vorstufe zu kombinieren.

​Mich reizt das Versprechen von Jeff Rowland, dass in einer solchen Kombination bis zu 140db Geräuschspannungsabstand möglich sind.

​Da ich es mag, wenn die Musik vor "schwarzem" Hintergrund spielt, dh keine weiteren "Betriebs" Geräusche zu hören sind, will ich es mal versuchen.

​Meine Grandinote Genesi macht diesbezueglich zwar keine Fehler, aber ich probiere einfach zu gerne Sachen aus, als dass mich eine reine Jeff Rowland Vor/End Kombination nicht noch mal in Versuchung führen könnte.

​Einer meiner schönsten Ketten war vor vielen vielen Jahren die Kombination aus

- Jeff Rowland Coherence II mit der "i" Modfikation
​(ersetzte eine Synergy II i mit externem BPS Netzteil)
​- Jeff Rowland Cadence Phono
- Jeff Rowland Model 9 Ti/HC monos
​- Jeff Rowland Model 8 Ti/HC Stereo

​Diese Kombination lag damals nahe an der 200.000,- DM Schwelle und war in Kombination mit meinen

- Avalon Eidolon Lautsprechern

und

- JBL 18' subwoofern

wunderbar anzuhören.

​Jeff Rowland hat damals privat viel mit einem Benz LP System gehört, so dass die Cadence eine genau auf das Benz LP abgestimmte Impedanz zur Wahl hatte. So hatte ich dann auch ein

- Benz LP

auf meinem

- SME 30/MkII - SME V

​Laufwerk.

​​
Höre ich mit meiner aktuellen 825 Stereo Endstufe, so erinnert mich dies stark an meine ehm 9'er monos.

​Ich habe mir die 825 beim Kauf auch mit einer Jeff Rowland Vorstufe, der aktuellen

Jeff Rowland Corus

angehört. Doch fehlte für meinen Geschmack der Corus etwas "Charme" und Gefälligkeit", die ich normalerweise mit Jeff Rowland assoziiere.

​Diese Problematik hatte ich bereits schon einmal, als eine Zeitlang mit den

Jeff Rowland 501 monos

Musik gehört habe.

​Diese spielten mit meiner Coherence II noch recht schön, mit dem Nachfolger, der

​- Jeff Rowland Criterion

​aber schon deutlich schlanker, in Kombination mit einer preislich eher passenden

- Jeff Rowland Capri

dann aber so "unmusikalisch", dass ich das Jeff Rowland Experiment für längere Zeit beendete.

​Nun versuche ich aus der Einnerung meiner vielen Rowland Vorstufen eine passende Vorstufe für die 825 zu identifizieren.

Bei meinen Internet Recherchen bin ich auf einen holländischen Redakteur gestoßen, der offensichtlich ähnlich viel Erfahrungen mit Jeff Rowland gesammelt hat, diese aber netter Weise immer wieder zeitnah dokumentiert hat:​


https://www.hifi-advice.com/blog/review ... mplifier/​

https://www.hifi-advice.com/blog/review ... r-part-2/​

https://www.hifi-advice.com/blog/criterion/​

https://www.hifi-advice.com/blog/review ... and-corus/

https://www.hifi-advice.com/blog/review ... rage-unit/


Mir hat es Spass gemacht, die Artikel zu lesen, insofern, teile ich diese hier, vielleicht hat j noch jemand Interesse an JRDG.


​In den Zeiten meiner "grossen" JRDG Anlage habe ich häufig direkt Kontakt mit Jeff Rowland gehabt und konnte so den Werdegang den Coherence II Nachfolgers, der JRDG Criterion sehr nah verfolgen.

​Jeff hatte damals das Ziel, eine maximale Störfreiheit zu erreichen.

​ihm war damals klar, dass PSU und der eigentliche Pre strikt zu trennen sind. Bereits bei der Coherence II hat er den FB Empfänger in ein eigenes Gehäuse platziert. Dies sollte beibehalten werden.

​Aber in den heutigen Zeiten erwarten die Kunden ein grosses Display und ProgrammierMöglichkeiten bei den einzelnen Ein&Ausgängen.

​Insofern kam ihm die Idee, dass man die Benutzerebene (Display, Programmierung, Bedienknöpfe usw) auch in das Netzteilgehäuse setzen könnte, so dass der eigentlich Vorstufentrakt in einem maximal Störungsfreien Gehäuse untergebracht werden konnte.

​Bei der Coherence II hatte sich herausgestellt, dass man die Batterien alle 5 Jahre wechseln sollte, um eine hochwertige Performance sicherzustellen.

​Entsprechend sollten die Akkus der Criterion Standardtypen sein, die einfach von aussen zugänglich sein sollten.

​ Dank der damaligen $ Schwäche konnte die Criterion zu "günstigen" 22.000,- eur Startpreis angeboten werden, was in etwa dem Preis des Vorgängers, der Coherence II entsprach.

​Da die Synergy aber auslief entstand eine Lücke im Angebot zur preiswerten Capri Vorstufe.

So kreierte Jeff die

​- Jeff Rowland Corus

​Vorstufe, welche auf der Criterion basiert. Die gesamte Benutzerebene wurde bei der Corus in das Gehäuse der eigentlichen Vorstufe gesetzt, was eine gewisse Packungsdichte mit den entsprechenden Problemen mit sich bringt. Das BPS Netzteil wurde durch ein einfaches externe Netzteil ersetzt.

​So konnte die Corus zur Produkteinführung zu 14.000,- eur angeboten werden. Dan EUR Schwäche und Inflation hat sich der Preis der Coris nun auf 22.000,- eur entwickelt...

​Die Produktion der Criterion war von Anfang an begrenzt geplant, dh es wurde nur eine Erstbestellung an Gehäusen getätigt. Entsprechend schnell war die Criterion ausverkauft und die Corus übernahm den Titel "Spitzenvorstufe" im JRDG Portfolio.

​Die Kunden verlangten aber nach einem echten Spitzenmodell, so dass nun für die Corus ein neues Netzteil entwickelt wurde. Da es mittlerweile in einigen Märkten rechtlich schwierig wurde, ein BatterieNetzteil anzubieten, gleichzeitig aber sogenannte "SuperCaps" Kondensatoren verfügbar wurden, basiert das neue

- Jeff Rowland PSU Netzteil

​auf eben diese Super Kondensatoren.

​In der Kombination kosten Corus & PSU nun ca 30.000,- eur

​Bei der Konsequenz der separaten Gehäuse von Display/Programmierung usw und der eigentlich VorstufenSchaltung bleibt die Corus aber immer noch hinter dem Anspruch der Criterion zurück.

​Das neue JRDG PSU kann aber auch das neue Phonoteil, das

​- Jeff Rowland Conductor

​versorgen. Insofern wäre auch dieser Weg einen Versuch wert.

​Aus der Erinnerung heraus haben mir die BPS (dh mit Batterie) versorgten Jeff Rowland Geräte aber immer sehr gut gefallen, da diese aus einem stabilen und minimal betonten Grundton heraus gespielt haben, was in meiner aktuellen Kette mit sehr frei stehenden Lautsprechern ebenfalls gut passen sollte.

​Meine aktuelle Grandinote Genesi liegt ja auch eher nicht auf der analytischen Seite der klanglichen Balance.

​Mal schauen, wofür ich mich letztendlich entscheide :-)

​Gruss

​Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Habe nun die Möglichkeit genutzt, mich noch einmal intensiv mit der JRDG Corus und externem PSU und der Criterion zu beschäftigen.

​Meine Vernunft sagte mir, dass ich mit einem aktuellen Modell des Herstellers immer besser fahre, meine ​Historie mit Jeff Rowland lässt mich aber immer wieder die Konsequenz des Criterion Designs bewundern.

​Letztendlich habe ich mich dann für die ausgelaufene

- Jeff Rowland Criterion

Vorstufe entschieden und konnte diese dann als ehm Taurus VertriebsModell erstehen.

​So habe ich also nun einen wunderschönen Jeff Rowland Klassiker bei mir stehen. Lässt mich davon träumen, mir auch noch eine Coherence II Vorstufe zu holen und mit einer Jeff Rowland Sammlung anzufangen :-)

(An dieser Stelle darf ich auch anmerken, dass Jeff Rowland seit ein paar Tagen einen neuen Vertrieb für Deutschland und Österreich hat.

Romeo Barisic vom Aktiv Studio Innsbruck konnte Jeff Rowland in sein Vertriebsportfolio addieren, was mich sehr freut.

https://www.sempre-audio.at/Barisic_Par ... d.7139.htm

Ich verbinde dies mit der Hoffnung, dass Jeff Rowland so in Deutschland wieder etwas mehr in den Focus kommt. In den letzten Jahren war es sehr still um die Marke geworden, die neuen Produkte waren in D kaum verfügbar. Vielleicht lag es aber auch an mir und ich habe nicht lange genug nach den neuen Modellen im Markt "gesucht".)

Die neue Criterion habe ich natürlich persönlich abgeholt, da ich diesen feinen Pre nicht in den Händen eines Versenders wissen wollte! Parallel habe ich bereits neue Batterien für das Netzteil bestellt, diese sind mit ca 50,- eur / Satz nicht sonderlich teuer, so dass man mit dem Wechsel nichts falsch macht, auch wend die OriginalBatterien noch wunderbar ihren job machen.

​So habe ich dann noch mal ein paar tracks mit der

- Grandinote Genesi

Musik gehört. Diese liegt mit ca 20k UVP ja in einer ähnlichen Preisklasse, in der sich auch die JRDG Corus befindet.

​Die frisch ausgepackte JRDG Criterion tat sich im direkten Wechsel dann auch erstmal schwer, an die Performance der Genesi anzuknüpfen. Da die Criterion aber wohl seit Jahren keinen Strom mehr gesehen hat, die Batterien tief entladen waren, habe ich dem Pre mal eine Nacht zum "ankommen" gegeben.

Am nächsten Tag sah es dann schon anders aus und beide Vorstufen spielten auf vergleichbarem Level, wenn auch mit anderen Schwerpunkten.

​Die Genesi hat eine stark ausgeprägte Fähigkeit Dynamik darstellen zu können, man immer das Gefühl, das Musik mit der Genesi einen besonderen Punch besitzt. Die Criterion spielt im Vergleich zurückhaltender, aber dafür im Grund- und Stimmbereich mit grossem Schmelz und schöner Artikulation.

Insgesamt hatte die Criterion aber eine durchgehende "sanfte" Signatur, die ich so bei einem letzten anhören mit der Corus nicht in Erinnerung hatte. Soweit liegen die beiden Vorstufen ja technisch nicht auseinander, dass mir diese prägende Eigenschaft nicht aufgefallen wäre.

​Doch dann ist mir eingefallen, woran mich diese klangliche Signatur in der Wiedergabe erinnert. Lange Zeit hatte ich mit einem Paar YG Lautsprechern gehört, die Anfangs eine ebensolche Signatur hatten. Dort hatten sich die serienmäßigen Spike Untersetzer aus Delrin als Fehlbesetzung in meinem Raum rausgestellt. Als ich die YG komplett vor Delrin befreit hatte und stattdessen Harmonix und Pulsar Point Teile verwendetet, spielte die YG so, wie sie manch einer bei mir geniessen durfte.

​Also habe ich mich bei der Criterion auf die Suche gemacht und in der Tat sind die 4 Kugeln, die Jeff Rowland zur Verbindung der beiden Gehäuse mitliefert aus genaus diesem Delrin.

Da ich in meinem Fundus zum Glück ich andere Füsse habe, die ebenfalls mit solcherart Kugeln arbeiten, konnte ich die 4 Delrin Kugeln durch 4 "Keramik"? Kugeln ersetzen.

​Sofort war die bemängelte Signatur verschwunden und die Criterion spielte (zumindest für meine Ohren) deutlich neutraler und näher an der jeweiligen Platte.

​Zur Erinnerung, zur Ankopplung zwischen den Gehäusen meiner JRDG M825 Endstufe liefert Rowland mittlerweile Stahlkugeln bei. Diese hatte ich ebenfalls durch Keramik Kugeln ersetzt.

​Als die Criterion 2010 vorgestellt wurde, war Delrin im Hifi Bereich ein sehr populäreres Material, wohl deshalb hatte sich auch YG in der selben Zeit fuer dieses Material entschieden.

​Nun sind ein paar Jahre vergangen und man hat seine Erfahrungen damit gemacht. Zumindest sehe ich Delrin nun deutlich weniger.

​Durch mein experimentieren mit der M825 wusste ich, dass auch die Ankopplung an die Basis wichtig ist. So habe ich auch unter der Criterion verschiedene Füsse durchprobiert.

​Letztendlich steht sie nun auf Aavik Pulsar Points (alloy version), also soweit identisch zur M825. Allerdings habe ich zwischen den Pulsar Points und der Granit Platte meiner HRS M3x Basis noch Untersetzer von Harmonix platziert. Diese brauchte ich bei der CMS Maxxum Basis unter der M825 nicht. CMS liefert die Maxxum Basis mit "interface" Plättchen aus einem bestimmen Aluminium aus, die sich auch zwischen den Pulsar Points und der Basis als optimal erwiesen haben.


​Da ich damals bei der Grandinote Genesi einen ähnlichen Auswand in der Anpassung betrieben habe (incl der Auswahl eines gut passenden Stromkabels) habe ich die beiden Vorstufen noch einmal in der jeweils optimalen Aufstellung verglichen.

​Insgesamt habe ich die beiden Vorstufen auf diese Art sehr stark klanglich aneinander angenähert und somit offensichtlich meinem persönlichen Hörgeschmack angepasst.

​Nun stellt sich für mich raus, dass die Criterion die bessere Wahl an der M825 Endstufe ist. Die Wiedergabe wirkt insgesamt selbstverständlicher und stabiler, Musiker und Einzelinstrumente sind etwa konturierter und spielen mit einer "Hingabe" , wie ich es sonst nur von grossen Roehren Vorstufen kenne. Die Genesi kann im Vergleich immer noch mit etwas mehr Druck / Punch im Bassbereich punkten. Da ich jedoch mein audiophiles Augenmerk stark auf den Mittelton, den Stimmbereich lege, ist mir die sehr natürliche und Emotionen auslösende Wiedergabe der Criterion lieber.

​Stelle ich die Criterion auf Batteriebetrieb (immer noch mit den Original Batterien) nimmt die Performance nochmals zu, speziell Stimmen und natürliche Instrumente gewinnen an "Echtheit"

​Dies ist auch ein Charakterzug, den ich bei der Corus immer vermisst habe. Womöglich ist es eine (für mich positive) Eigenschaft einer Batterie gespeisten PSU.

​Ich kann nun aber auch leichter verstehen, warum einige Hörer die Corus immer der Criterion vorgezogen haben, und die "Klarheit" der Corus Wiedergabe gelobt haben. Die Corus ist nie mit Delrin Füßen ausgeliefert worden und ebendiese Delrin Kugeln haben der Criterion viel von dem Charakter verliehen, der mitunter im direkten Vergleich kritisiert worden ist.

​Kann nur jedem mitlesenden Besitzer einer Criterion empfehlen, mal andere Kugeln zwischen BPSU und Vorstufe zu probieren. Evtl passen ja die Delrin Kugeln, evtl kommt die Anlage aber durch einen Tausch einen deutlichen Schritt weiter.

​Da die Kugeln leicht zu tauschen sind, werde ich an dieser Stelle mal weiter probieren, würde gerne zB mal ein Hartholz, zB Koa oder Ebony probieren.

​Ansonsten geniesse ich die vielen Möglichkeiten, die die Criterion Bedienung bietet, diese ist diesbezüglich einfach ein sehr modernes Geraet, ein echt großer Kontrast zu meiner ehm Koda Takumi Vorstufe :-)

​Gruss

​Juergen

Bild
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Mein Weg zurück in die Welt von Jeff Rowland ist jetzt komplettiert, ich hatte die Möglichkeit mir

2x Jeff Rowland Cadence Phonoteile

zuzulegen. Diese sind mit einem separaten Cadence Netzteil angekommen, welches 2 der Phonoteile mit Strom versorgen kann.

So spielt die Elektronik bei mir nun aus einem Guss und ich kann mich auf die FeinAbstimmung der Verkabelung konzentrieren.

Die analoge Signalquelle konzentriert sich im Moment primär auf Tonabnehmer aus dem Hause Matsudaira, dh das

Murasakino Sumile

und das

My Sonic Lab Signature Platinum

beide Tonabnehmer passen wunderbar zur Cadence Vorstufe.

Mein Lieblings Tonarm ist aktuell der

Glanz MH 124 s

der sehr gut zu den beiden Tonabnehmern passt.

An einem

Ikeda 407 Stainless Steel

Tonarm spielt aktuell ein

Soundsmith Hyperion OCL

Tonabnehmer, der bei ähnlicher Qualität eine etwas andere Stimmung überträgt. Dies liegt sicherlich auch an der Kombination aus

NAT SX 10x

Übertrager und

RCM THERHIAA


Phonovorstufe, die zusammen mehr Informationen aus der Rille arbeiten, als die Cadence Vorstufe.

Insgesamt bin ich mit diesem Möglichkeiten sehr zufrieden und überlege, ob ich an einem weiteren Tonarm evtl mal ein Etsuro Urushi Cobalt Blue oder das neue van den Hul Colibri Gran Cru ausprobieren soll.

Gruss
Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

Ich habe versucht, im Web die Geschichte der Firm Avalon Acoustics zu recherchieren, sollte es jemand besser oder detaillierter Wissen, freue ich mich natürlich über Ergänzungen und Korrekturen.

Die Lautsprecher von Avalon Acoustics werden seit den 80'er Jahren angeboten und haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Die Firma Avalon Acoustics wurde von Charles Hansen gegründet, der bereits zur Firmengründung auf die Arbeit des damaligen EntwicklungsIngenieurs Neil Patel setzte.

Die ersten vorgestellten Lautsprecher hatten bereits das bis heutige gültige typische Design der Gehäuse.

Diese Design sollte nicht nur die Schallabstrahlung der Lautsprecher optimieren, sondern auch helfen, die Reflektionen der begrenzenden Raumwände zu zerstreuen.

Die ersten Modelle erhielten die Namen "Avatar", "Eclipse" und "Monitor", speziell die Eclipse entwickelte sich zum kommerziellen Erfolg. Als letztes Modell des ersten Portfolios wurde das Spitzenmodell "Ascent" vorgestellt, welches für viele Jahre der Technologie Träger der Firma Avalon sein sollte. Die "Ascent" setzte kompromisslos um, was sich Neil Patel damals vorgestellt hatte. Die machte die "Ascent" nicht unbedingt leichter verkäuflich, aber für Neil Patel war es ein Anliegen, dass bei seinem Spitzenmodell die Frequenzweiche in einem separaten Gehäuse untergebracht zu hatte.


Die Avalon Ascent zählt (aus meiner Sicht) zu den raren Angeboten im Gebrauchtmarkt,
bei denen man einen sehr hohen klanglichen Gegenwert zum aktuell aufgerufenen Marktpreis bekommt.

Die Lautsprecher von Neil Patel und Charles Hansen erforderten von Anfang an eine gewisse Leistungsfähigkeit der angeschlossenen Verstärker. Die aufwendigen Frequenzweichen verschlangen einfach Leistung, so dass der Wirkungsgrad über das gesamte Portfolio unter 90db blieb. Die Impedanzverläufe waren hingegen Verstärker freundlich, so dass man Avalon Lautsprecher auch gerne mit leistungsstarken Röhren von zB Audio Research sieht .

Kurz nach dem erscheinen der Avalon Ascent gründete Charles Hansen eine Firma für High End Elektronik (die Firma Ayre) und verkaufte die Firma Avalon Acoustics an Jeff Rowland, der auch gleich Neil Patel als Entwicklungschef einstellte.

Dank der Kontakte von Jeff Rowland fand die junge Firma Avalon Acoustics viele neue Vertriebe, vor allen Dingen im asiatischen Raum. Auch heute noch biete viele Firmen Avalon Acoustics Lautsprecher und Jeff Rowland Verstärker zusammen an.

Doch leider hat der Markt auf die Akquise Jeff Rowlands sehr negativ reagiert. Hatten zuvor noch viele Lautsprecher Hersteller die Verstärker von Jeff Rowland als die idealen Partner für die eigenen Produkte angepriesen, nahm man Jeff Rowland nun als Konkurrenten war und machte seine Geräte schlecht.

So entschloss sich Jeff Rowland, die Firma Avalon Acoustics 1989 an Neil Patel zu verkaufen, der die Firma seitdem führt.

Behutsam erneuerte Neil Patel das Avalon Portfolio und erschuf Anfang/Mitte der Neunziger den wohl bisher erfolgreichen Avalon Acoustics Lautsprecher, die Avalon "Eidolon" , die über die weiterentwickelten Versionen "Eidolon Vision" und "Eidolon Diamond" bis heute im Programm geblieben ist.

Nach unten wurde das Programm durch die Avalon "Artus" abgerundet.

Als letztes Modell wurde 1996 die bis 2005 angebotene

Avalon Acoustics "Osiris"

vorgestellt.

Alle drei Modelle wurden von Neil Patel dann als "The New Avalon" vermarktet.

(irgendwie verdrehen sich die Bilder beim hochladen, sorry dafür...)



Die Avalon Osiris wurde 1996 in Deutschland mit einer UVP von 160.000,- DM angeboten, 2005 war der Lautsprecher dann auf ca 125.000,- eur im Preis gestiegen. Der Nachfolger Avalon Sentinel wurde ab 2005 zu 180.000,-eur angeboten, aktuell steht die 2015 vorgestellte Avalon Tesseract als derzeitiges Spitzenmodell mit 350.000,- bis 400.000,- eur in den jeweiligen Preislisten.

Auch Avalon Acoustics konnte sich offensichtlich der globalen Preisentwicklung im High End Bereich nicht entziehen.

Ich vermute, dass dies nicht der letzten Schritt sein wird,
erreichen doch die Spitzenmodelle von Wilson Audio (Chronosonic) und Magico (M9) bereits die 750.000,- eur Schwelle.

Schaut man sich die Avalon Osiris genauer an, erkennt man die konsequente Umsetzung der Ansprüche von Neil Patel.



Die bereits von der Avalon Ascent bekannte externe Frequenzweiche wurde nochmals aufwendiger und ist nun sogar zweigeteilt.
Der LS besitzt 5 Eingänge, kann also theoretisch mit 5 Stereoendstufen oder 10 Mono Endstufen betrieben werden.

Die 4 separaten Elemente der Frequenzweiche wiegen jeweils knapp über 100kg, dh man erhält bei diesem Lautsprecher der damaligen Referenzklasse ca 450kg Frequenzweiche.

Die Lautsprecher selber optisch 3 geteilt und physisch 2 geteilt. Neil Patel vertritt die Ansicht, dass eine Bandweitererhöhung im Hochtonbereich zu einer Bandweitenerweiterung im Bassbereich führen muss. Anders, als sein Mitbewerber David Wilson, setzte Neil Patel von Anfang an auf eine sehr hohe obere Grenzfrequenz von 40khz, wohingegen Wilson Audio die LS gerne bereits knapp über 20khz auslaufen liess.

David Wilson und Neil Patel setzten damals auf "customized" Chassis vom selben Hersteller, und zwar von JM Lab (heute Focal), doch wo David Wilson auf die Fähgkeiten der inversen JM Lab Hochtonkalotte setzte, konstruierte Neil Patel ein optisch abgesetztes Hochtonkabinett, welches schmalbandig auf drei Hochtöner aus verschiedenen Materialen (und Herstellerfirmen) setzt.

Bassbereich: Corn type x2 made from a 33cm nomex Kevlar
Mitteltonbereich: The corn type made from a 23cm nomex Kevlar
Unterer Hochtonbereich: The corn type made from 5cm aluminum magnesium
Hochtonbereich: The dome shape made from 2.5cm titanium
Superhochtöner: The reverse dome shape made from 2.5cm ceramics

Wer sich mal mit einem Kippel Messgerät das "aufbrechen" einer Membran bei unterschiedlichen Frequenzen angeschaut hat, sich dazu die Resonanzspektren der jeweiligen Materialien , versteht den theoretischen Ansatz bei Neil Patels Referenzsystem.

Ich habe mir diese imposanten Lautsprecher mal zur JahrtausendWende anhören dürfen. Die Performance hat mich nachhaltig begeistert. Damals besass ich bereits mehrere sehr gute Anlagen, so dass ich glaubte, dass mich nichts mehr so leicht vom Hocker hauen würde, doch die Osiris schaffte dies, selbst unter Messe Demo Bedingungen.

Doch die schiere Masse von irgendwas zwischen 800 und 1000kg plus die imposanten Anmaße

Speaker part: Width 430x height 1890x depth of 510mm
Network part: Width 430x height 1150x depth of 600mm

liessen diesen Lautsprecher in einer ErinnerungsSchublade zusammen mit meinen Infinity IRS und Martin Logan Statement usw Erlebnissen verschwinden, da man ein solches Lautsprecher System nur schwerlich in einem "normalen" Zimmer aufzustellen vermag.

Vergleicht man aber mal die absoluten Flaggschiff Lautsprecher der vergangenen 20 bis 25 Jahre, fällt auf, dass Produkte, wie Wilson Audio Wamm oder Grand Slam sowie Avalon Osiris und Sentinel im Vergleich eher kompakt und aufstellungsfreundlich sind (zB kein Dipol). Die Flaggschiff Lautsprecher der letzten 5 bis 10 Jahre schliessen sich leider preislich aus, der Weg des High End Segmentes vom Performance- orientierten zum überpreisten Luxus ProduktSegment muss im Bereich Lautsprecher leider ohne mich stattfinden.


Da aber bereits vor 20 Jahren das Preissegment um die 100.000,- eur ein sehr exclusives war, führen die entsprechend kleinen gebauten Stückzahlen zu einem sehr knappen Angebot an solchen Lautsprecher "Giganten". Sieht man eine Wilson Audio Grand Slam noch ab und zu mal angeboten, sind Lautsprecher vom Schlage einer Osiris, Sentinel, Wamm, Logan Statement usw fast nie im Gebrauchtmarkt platziert.

Um so mehr freut es mich, dass ich wohl die Möglichkeit habe eine Avalon Acoustics Osiris erstehen zu können.

Sich hoffe, dass ich es dieses Mal schaffe, die Logistik organisiert zu bekommen.

Schmerzlich erinnere ich mich noch daran, fast mal eine Gryphon Poseidon gekauft zu haben, die aber so in einem Dachgeschoss aufgestellt war, dass sich ein (bezahlbarer) Transport kaum noch darstellen liess.

Meines Wissens steht die Poseidon selbst heute noch (ungenutzt) in diesem Dachgeschoss.


Wenn es mit der Avalon Osiris weitergehen sollte, werde ich in diesem thread berichten, ansonsten hoffe ich, dass der eine oder andere Spass daran hatte, mal wieder was über die Marke Avalon zu lesen. Um diese ist es in Deutschland aktuell etwas stiller geworden, würde mir wünschen, dass sich ein neuer Vertrieb mit entsprechend neuer Energie dieser begeisterungsfähigen Marke annehmen würde.

Gruss
Juergen
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3297
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

ich habe mich früher nie zwischen Avalon und Wilson entscheiden können,
ein paar Jahre spielten bei mir die Avalon Eidolon, in anderen Jahren die Watt Puppy.

Die Avalon Eidolon spielten am besten mit meinen damaligen Jeff Rowland M9 Ti/HC, wohingegen selbst meine Pass X600 an den Eidolon verhungert sind.

Ich kann im Moment nicht beurteilen, ob die Avalon Osiris "besser" als die Wilson Audio Maxx3 sein wird, da das voraussichtliche "anders" sicherlich dominierender, als das "potentielle" besser sein wird.

Insofern wage ich einfach mal den Sprung in das nächst höhere Lautsprecher Segment, die Osiris suche ich schon seitdem ich vor ca 5 Jahren in meine neuen Räumlichkeiten gezogen bin. Sind halt sehr selten. Sollte ich die Wilson Audio Maxx 3 vermissen, wird es sicherlich leichter sein, noch ein mal ein grosse Wilson zu finden.

Zufällig passt das Angebot der Avalon Osiris gerade zu meiner aktuellen Elektronik, die Jeff Rowland M825 wird genügend Leistung haben. Empfohlen wird bei der Osiris eine separate Endstufe für die Bassabteilung, die ja aus 4x 13' JM Lab Chassis und grossen schweren externen Weichen besteht. Für diesen Fall habe ich ein paar Jeff Rowland 501 Endstufen, so dass ich BiAmping ausprobieren kann. Ideal wäre da aber sicherlich eine zweite M825. Meine Jeff Rowland Criterion Vorstufe ist für eine solche BiAmping Verwendung optimiert. Stehen die Hauptlautsprecher auf den Subbasseinheiten und sind diese ganzheitlich als ein Lautsprecher konzipiert, muss man bei einer aktiven Einstellung normalerweise nichts mehr an der Übernahmefrequenz und der Phasenlage einstellen, da konstruktiv vorgegeben. Jeh nach Raumpositionierung ist es dann hilfreich, wenn man den Pegel der Basseinheiten anpassen kann. Genau diese Möglichkeit bietet die Jeff Rowland Criterion. Der zweite und dritte Vorstufenausgang ist jeweils in 0,5db Schritten im Pegel gegenüber dem Pegel am Ausgang 1 anpassbar, was es im Falle des BiAmping sicherlich erleichtert, die Avalon Osiris in meinen Raum zu integrieren.


Neil Patel hat die Avalon Osiris auch mit der Hilfe/Unterstützung von MIT entwickelt.
Aus dieser Zusammenarbeit entstanden die

- MIT-850 Evo Shotgun Lautsprecherkabel.

In dem von mir reinkopierten Audio 1.1998 Test sind entsprechend auch 2 komplette StereoSätze dieser Kabel verwendet worden. Der auch bereits für damalige Verhältnisse extreme Preis von 33.000,- DM / Stereosatz führte dazu, dass man diese Kabel ungefähr so selten im Gebrauchtmarkt angeboten bekommt, wie die Avalon Osiris selber.

Diese Kabel wiegen pro Kanal Einzelleitung in der üblichen 8ft (2,4m) Konfektionierung bereits 17kg, zumindest vom Gewicht passen die Kabel somit schon mal gut zu den Osiris.

Sollte es mit den Avalon Osiris klappen, habe ich mir Zugriff auf 2 Satz dieser Kabel in Biwiring Konfektionierung gesichert, was schon mal ein guter Start zum Anschluss der Osiris wäre. Fehlt idealerweise noch ein dritter Satz in Single Wiring :-)

Gut, dass es nächste Woche in Köln über 30 Grad warm wird, da macht das nachdenken über die ideale Logistik nochmal mehr Spass ;-)

Gruss
Juergen
Bild
Thomas86
Aktiver Hörer
Beiträge: 1149
Registriert: 21.08.2018, 18:34

Beitrag von Thomas86 »

Lieber Jürgen,

Danke dir!
Den Spaß beim Lesen hatte ich. :)
Bild
Horse Tea
Aktiver Hörer
Beiträge: 1723
Registriert: 19.03.2016, 20:22
Wohnort: Unterfranken

Beitrag von Horse Tea »

+1

:cheers:
Bild
Antworten