Bernhard (KEF LS50 Wireless)

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Burncraft
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Bernhard (KEF LS50 Wireless)

Beitrag von Burncraft »

Moin, Moin!

Erstmal schöne Grüße aus der Hauptstadt. Ich sitze hier vor meinen LS50 Wireless und weiß nicht so recht....

Also, früher war natürlich keineswegs alles besser, eher das Gegenteil. Aber einfacher - einfacher waren die Dinge früher ganz sicher noch. Ich bin in den 1980er Jahren aufgewachsen und eine amtliche Stereoanlage war neben einem mit fossilen Brennstoffen anzutreibenden Fortbewegungsmittel Priorität 1 und 2. Zu diskutieren war maximal die Reihenfolge.

Mit 18 hatte ich endlich 2.000 Mark zusammen gespart und investierte in einen Onkyo Receiver TX-7530 Kassettendeck TA-2430 und einen Plattenspieler irgendwas von Technics, weiß ich nicht mehr. Und Lautsprecher - das war das Wichtigste, das wussten wir auch damals schon. Bei mir wurde es ein Paar Sonobull 35 und das wars dann auch schon. Ein paar Jahre später kam noch irgendein CD-Spieler dazu und ansonsten war das meine Anlage, die auf jedem Umzug mitkam und mir bis zum Ende des Jahrtausends stets (mehr als) gut genug war.

Dann ging ich ins Ausland und verkaufte meinen ganzen Krempel. Als ich 2002 zurück kam kaufte ich mir am ersten Tag ein Schlafsofa und am zweiten Tag eine neue Stereoanlage. Kern waren neue Lautsprecher. Es wurden Infinity Alpha 40. Ich hatte zwar mit Heimkino nichts im Sinn, um zukunftssicher zu bleiben kaufte ich dazu einen Harman AVR-5500, der mir ein guter Kompromiss zwischen Stereo-Wiedergabe und Surround-Sound-Fähigkeiten zu sein schien. Das war er dann auch und befeuerte meine Infinity im Stereobetrieb bis 2014. Surroundsound wurde für mich abgesehen von ein paar kleineren Versuchen nie ein Thema.

Dann kam Streaming und 2014 und mir stand der Sinn nach etwas Neuem. Nach viel Probehören fand ich, dass meine Infinity sich in meinen Budgetregionen immer noch prima hielten und investierte lieber in zeitgemäße Elektronik- Marantz PM 8005 und NA 8005 und ein (einfacher) Plattenspieler hielt auch wieder Einzug.

Jetzt haben die Infinity nach 18 Jahren den Geist aufgegeben. Erstaunlicherweise hätte ich die Ersatzteile sogar noch ran bekommen, aber das stand jetzt in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zum Restwert der Boxen. Mit den Marantz-Teilen war ich nie wirklich warm geworden. Der Verstärker verrichtete natürlich klaglos und wunderbar seinen Dienst, aber der NA 8005 war von Anfang an wenig intuitiv und fühlte sich schnell altbacken an - und das Marantz-Design hatte mir eigentlich von Anfang an nichts gesagt. Also die Infinity in den Keller, Marantz verkauft, von Null angefangen und relativ schnell auf die KEF LS50 Wireless gekommen. Dazu den ELAC 2070 SUB, weil empfohlen und im Paket billiger.

Die KEF habe ich zunächst mit der KEF Stream APP mit Musik meines Tidal HIFI Abos bespielt und meinen Plattenspieler mit einer kleinen Cambridge Phonostufe angeschlossen. Klanglich soweit alles schön, insbesondere weil der ELAC-Sub eine sehr brauchbare Einmessung mitbringt.

Meine Hörsituation ist so mittelmäßig ich habe einen recht lang gestreckten loftartigen Raum, der ca. 4,5 Meter * 10 Meter misst.

Dann hat mich auf Dauer aber doch die KEF Streaming App genervt. Bei der Suche nach Alternativen bin ich über roon gestolpert und habe das Ganze zunächst über mein Notebook ausprobiert.

Abgesehen von kleineren Bugs gehört roon zum Allerbesten, was ich in den letzten Jahren an Software in die Finger bekommen habe. Also Jahresabo abgeschlossen, einen kleinen HP Mini PC gekauft und als roon Server ins Netz gehängt. Soweit so gut. Aber wenn man erst einmal anfängt herumzuspielen....

Also: DSP von roon, Filter und REW entdeckt. Anleitungen studiert, Messmikrofon gekauft, gemessen, Filter erstellt und in roon integriert. Auch wenn das wirklich nur allererste Gehversuche waren und noch unendliche Optimierungspotenziale bestehen war ich überrascht, wieviel auch das schon gebracht hat. Ohne Filter hören sich die KEF jetzt an, als steckten Sie in Coladosen.... Ja, ja. Ich weiß schon. Die Macht der Autosuggestion. Aber dennoch....

Und jetzt hat mich der Verbesserungsvirus gepackt und ich will unbedingt herausfinden, was in Bezug auf Raumakustik noch alles geht.

Beim Herumstöbern zu diesem Thema hier fielen mir hier die vielen Berichte zu Abakus auf, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte. Daher habe ich nun auch viel Zeit auf deren Webseite verbracht und kann mich dem Haben-Wollen-Impuls kaum noch widersetzen, starre ich doch hier die ganze Zeit nur auf hochglanzweiße Chinakistchen....

Also: Nächste Woche kommen dann mal die Cortex 15S und der AroiuSU zum Ausprobieren zu mir und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Parallel probiere ich wahrscheinlich auch einen NAD C658 aus. Mal schauen, wie der mit der Cortex zusammenspielt. An dem NAD finde ich von der Papierform erstmal vorteilhaft, dass der schon roon-ready ist und die DIRAC Raumeinmessung mit bringt, die von dem was man so liest allen anderen Systemen überlegen zu sein scheint und außerdem technisch weniger affine Menschen wie mich vielleicht etwas mehr bei der Hand nimmt.

An dem NAD finde ich übrigens außerdem toll, dass er die Raumeinmessung auch für die Hochpegeleingänge zur Verfügung stellt. Das scheint bei dem ArioSU nicht zu gehen. Dafür wäre es dann leider wieder die nächste Chinakiste. Da wäre mir der in Deutschland händisch zusammengelötete AroioSU schon um einiges lieber.

Anyway, soviel mal in aller Kürze (Hüstel...) zu mir und meinen augenblicklichen Gedanken zum aktiven Hören und den nächsten Schritten.

Viele Grüße, Bernhard
StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Bernhard,

herzlich willkommen bei uns. Dein Bericht war amüsant zu lesen. Ob früher alles einfacher war? Darüber kann man diskutieren. Auf HiFi bezogen vielleicht. Zumindest machte ich mir damals noch keine Gedanken über Raumakustik, welches ein komplexes Thema darstellt.

Lass hören bzw. lesen wie es bei Dir weiter geht. Und viel Spaß beim testen.

Grüße Gabriel
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