Andreas (Philips MFB 22 AH 587)

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Hüppi
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Beiträge: 4
Registriert: 12.10.2020, 17:07

Andreas (Philips MFB 22 AH 587)

Beitrag von Hüppi »

Hallo sepp2gl, Hallo Gerhard!

Mein Name ist Andreas, im Forum bin ich "Hüppi"und wir haben eine Gemeinsamkeit, denn wir haben Philips MFB Aktivboxen!

In den 70er Jahren war ich noch Student und wollte mir eigentlichen die Backes&Müller BM6 Aktivboxen zulegen, leider fehlte mir damals das nötige Geld. Alternativ habe ich mir dann die Philips MFB 22 AH 587 gekauft, die ich bis heute sehr gut finde. Allerdings habe ich vor 5 Jahren eine Frischzellenkur bei den Boxen machen müssen, alle Elko's erneuert und den einen und anderen Transistor wechseln müssen. Danach habe ich sie komplett neu einmessen müssen, was aber mit den Serviceunterlagen und den entsprechenden Messgeräten gut ging. Jetzt klingen sie wieder wie neu und ich bin froh, dass ich sie habe.

Angesteuert werden sie über den Vorverstärkerausgang meines Yamaha Receivers CR-1020. Ansonsten habe ich noch von Revox den CD-Player B225 und von Revox den Tangentialplattenspieler B291. Ein Cassettendeck von Onkyo Model TA2070 müsste ich noch general überholen, dass spar ich mir aber auf, wenn ich in ein paar Jahren in "Rente gehe".

Ansonsten ist Hifi auch ein hobby von mir, deswegen habe ich mir vor einem Jahr einen weiteren Jugendtraum von Braun erfüllt, einen Regie 510 mit output c Lautsprecher, auch von Braun.

An dieser Stelle möchte ich natürlich als "neuer" im Forum auch alle anderen Mitglieder grüßen, die auch Fan's von Aktivboxen sind. Vielleicht werde ich mir mal ein paar Aktivoxen von abacus electronics aus dem hohen Norden zulegen. Zumindest würde ich diese mal gerne im direkten Vergleich zu meinen Philips MFB hören und vergleichen. Vielleicht hat ja einer aus dem Forum schon Erfahrungen damit gemacht und kann mir mal seine Meinung dazu sagen bzw. schreiben.

Viele Grüße
Andreas (Hüppi)
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Hans-Martin
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Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas,
bei den Aktiven bist du ja schon lange, sehr lange angekommen, was bedeutet da noch ein mehr oder weniger herzlicher Willkommensgruß?
Beim Blick auf deine Geräteliste kommen bei mir nostalgische Gedanken hoch. Wenn du per Forumssuche die Beiträge von Cay-Uwe zum Thema Philips MFB anschaust, siehst du, dass auch hier keineswegs Geringschätzigkeit mit dem Thema Philips MFB verbunden ist. Cay-Uwe hat die Lautsprecher einerseits restauriert, zugleich aber auch auf mögliche modernere Erkenntnisse angepasst.
Ich bin 1972 vom "Bund" eingezogen worden, zur Radarelektronik der Luftwaffe. In der Stammeinheit, in der ich nach der Grundausbildung endete, gab es einen Gemeinschaftsraum, in dem einige Jahrgänge der 'Funkschau' abgelegt waren. Ich habe heute noch einen Bericht über Philips MFB in Erinnerung, meine erste Begegnung mit dem Prinzip Aktivlautsprecher. Und obendrein noch 2 ganz wichtige Erkenntnisse aus diesem Artikel: 1. MFB steht für Motion FeedBack, was per Salzkristallbeschleunigungsaufnehmer (Piezoeffekt) die Membranbewegung abtastete und in einen Regelkreis zurückmeldete.
2. Und wie ich später bestätigt fand: nicht minder wichtig die gleichhohe Betriebsspannung für die Hochtonendstufe, um dort dieselbe Impulsleistung bereitzustellen wei in den anderen Bereichen. Nun hat ein Kalottenhochtöner nur eine Belastbarkeit bei 5-7 Watt, was auch zu Musik mit 70W passt, aber der genial einfache Schritt der Philips Entwickler war ein Strom-(und Leistungs-)begrenzender Vorwiderstand in Reihe mit dem Netzteilelko der Hochtönerendstufe. Hohe Impulsleistung bei begrenzter Dauerleistung. So einfach kann die Sicherheit sein...
Das ist nun fast 50 Jahre her.
Beim Yamaha CR-1020 bekomme ich Pipi in die Augen, das Gerät war damals wie ein funkelnder Diamant im Schaufenster. Bass, Presence, Treble Klangregler, viele Knöpfe, einige nicht rund, sondern flache Quader, das war auch ein griffiges neues Design, welches auch von Trittbrettfahrern kopiert wurde. Aber, was ich bis eben nicht wusste, war, dass es Pre-Out und Main-In Buchsen auf der Rückseite gab.
Was mich nicht allerdings gewundert hat, war der Ausgangswiderstand in Gestalt von R437/438, namentlic h 1kΩ, was nach heutiger Lesart eher weniger geeignet ist, eine abgeschirmte Leitung zu Endstufen bzw. Aktiv-LS angesichts der Kabelkapazität zu treiben. Angesichts der 10Ω Emitterwiderstände der Treiberstufen mit über-Alles-GFegenkopplung wird hier Potenzial verschenkt, denn der niedrig-mögliche Ausgangswiderstand wird nicht zum Ausgang durchgeleitet, wohl, weil externe Endstufen oder gar Aktiv-LS nicht vorrangig vorgesehen waren.

Ich schreibe das, weil du ja selbst bei deínen Aktivboxen schon den Lötkolben geschwungen hast.
Vielleicht bringt eine Überbrückung mit 100Ω eine kleine Verbesserung in der Ansteuerung der Verbindungskabel ?

Wenn ich mich recht besinne, hat ein Braun Regie 510 für die Lautstärkeeinstellung 3 Knöpfe: 1 gemeinsamer und 2 getrennt einstellbare (als Ersatz für einen Balanceeinsteller), die unglücklicherweise miteinaner wenig praxisnah gekoppelt waren, weshalb man sie auch ungern benutzte. Mit dem gemeinsamen Knopf konnte man die Loudnesskorrektur grundeinstellen, mit den beiden anderen die Lautstärke darüber.
Das Design und die Ausführung verleitete die Benutzer auf den bequemeren Weg zu gehen, fernab dessen, was zumindest mir als hilfreich erscheint.

Bei aller Nostalgie möchte ich vorsichtig darauf hinweisen, dass das Wissen der Menschheit sich weiterentwickelt hat. Meine Audio-Entwicklung begann mit einem Mono-Röhren-Tonbandgerät 1968 und einem Mono-Röhren-Radio. Die Stereo-LP kam 1959, Stereo-UKW kam 1964, ich wuchs auf mit einer stetigen Qualitätsverbesserung im Wandel. Led Zeppelin war mein erstes heimisches Stereo-Erlebnis. Danach ging es immer besser und besser.
Ich schreibe das nur aus einem Grunde so ausführlich, weil ich denke, dass unsere Wurzeln ähnlich sind.
Nur eines verstehe ich nicht, nämlich, dass die Liste deiner Geräte in der Mitte der 1980er endet.
Als habe die Entwicklung dort versiegt.

Aus meinem rückwärts gewandten Blick auf die Entwicklung des anspruchsvollen Audio ist die Mitte der 1980er der Beginn des High-End und des Bewusstseins für Klangunterschiede, die sich zunächst als esotherisch abgetan, später als physikalisch gesichert erwiesen haben, müsste ich nun auf die heutige Zeit kommen.
Mit heutigen Erkenntnissen können sogar Plattenspieler-Quad 22+2 x Quad II an Spendor SP1-2 verblüffend musikalisch überzeugen (weil die Quad Kombi invertiert, was sich eigentlich nicht gehört, aber die etablierten Plattenlabels ihre Stereoschallplatten genauso invertiert gemastert hatten wie ihre damaligen Monoausgaben).
Es wäre also konsequent, dich zu fragen, was dich an den Geräten fasziniert, die vor spätestens 35 Jahren durch Nachfolgemodelle abgelöst wurden - und das nicht ohne die werbeträchtige Behauptung der Hersteller, dass damit ein klanglicher Fortschritt verbunden sei.

Ich blicke auf 50 Jahre erlebte Begeisterung für meine erkennbare Aufwärtsenwicklung zurück, weiß noch genau, wie ich mich beim Wechsel zu Revox A77 gefühlt habe oder beim SME-Arm auf dem ERA-Laufwerk (Verdier) oder bei den Magnepan MG1, oder der Pioneer D23 Aktivweiche, dem Marantz CD 63, später dem TacT Millennium, und der ersten Raumkorrektur, gefolgt von konsequenter 2.2 Systematisierung usw. Das waren alles Meilensteine in meiner sehr persönlichen Audio-Entwicklung.
Du hast hier deine dargestellt, aber warum ging es auf dem Zeitstrahl für dich über 30 Jahre nicht weiter?
Grüße
Hans-Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Andreas,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Verstärkt durch dem Kommentar von Hans-Martin sind auch bei mir nostalgische Erinnerungen aufgestiegen, zumal ich den Yamaha CD1020 mal besaß. Habe ihn dann verkauft als ich sukzessive auf Revox (die B7##-Serie) umgestiegen bin. Das ging aber nicht "reibungslos" vonstatten, weil mir die Optik (und Funktionalität) dieser Yamaha-Serie sehr gefiel. Und so hatte ich noch jahrelang den Vollverstärker CA1020 in Betrieb - ebenfalls mit Pre-Out und Main-In.
Ich besitze diesen noch heute - aber leider "knarzt" der Lautstärke Poti etwas ...

Werde ich im Winter mal versuchen zu reparieren, da ich mir in einem weiteren Hörraum eine analoge "Vintage-Anlage" aufbauen will - mit all meinen oldies, but goldies ;-)

Beste Grüße
Jörg
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Hüppi
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Yamaha CR-1020

Beitrag von Hüppi »

Hallo Jörg,
meinen Receiver musste ich teilweise auch in der Spannungsversorgung reparieren. Da gibt es Schwachstellen bei der Leistung einiger Widerstände etc. Das Lautstärkepoti habe ich auch schon zerlegen und reinigen müssen, da es "kratze". Ich denke mal, dass kommt irgendwann mal bei jedem Verstärker früher ober später vor.
Viele Grüße
Andreas
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Hüppi
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Philips MFB 22 AH 587

Beitrag von Hüppi »

Hallo Hans-Martin,
vielen Dank für deine ausführliche Berichterstattung und vielen Dank für deinen Tipp, bei dem Yamaha Receiver die beiden 1k Widerstände R437/438 mit einem 100 Ohm Widerstand zu überbrücken bzw. parallel zu schalten. Ich werde dann berichten, wie die Auswirkung (hörbar) ist.

Tatsächlich ist der Hifi-Bereich in den letzten 30 Jahren bei mir ehr nach hinten gerückt, da sich meine Familiäre Situation nach dem Studium geändert hat, und sich dadurch andere wichtigere Bereiche in den Vordergrund gedrängt haben. Familie kommt an erster Stelle, alles andere muss warten.
Meine Anlage habe ich allerdings auch nach 30Jahren mit ein paar Komponenten ergänzt, u.a. mit einem Internetradio. Das Radio im Receiver ist zwar toll, allerdings sind die Empfangsverhältnisse bei meiner Wohngegend nicht so gut (viel Rauschen), da musste ein Internetradio her.
Manchmal will ich auch ganz ungestört Musik hören, dann setze ich meinen Bose Kopfhörer auf, und bin in einer anderen Welt.
Schade übrigens, dass sich damals die Kunstkopfstereophonie nicht lange durchgesetzt hat, habe ich immer gerne gehört.

Den Bericht von Cay-Uwe hatte ich vor der Revision meiner Boxen hier im Forum mit verfolgt. Der Aufwand, ein neues Netzteil einzubauen etc. fand ich aber bei mir nicht erstrebenswert, da ich ehr der Typ bin, möglichst viel im Originalzustand zu lassen. Dinge, die getauscht werden müssen, sind natürlich erforderlich, dazu gehörte nicht das Netzteil, da dieses noch funktionstüchtig ist.

Grüße
Andreas
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Hüppi
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Danke

Beitrag von Hüppi »

Moin zusammen,
bevor am Ende des Jahres das Forum leider seine Tore schließen wird, möchte ich mich an dieser Stelle besonders bei Hans-Martin und Winfried bedanken, da sie mir durch ihr fundiertes Wissen bei der Modernisierung meine Philipsboxen sehr geholfen haben. Konkret geht es um den Austausch der Relais durch kontaktlose SSRs, die mir Winfried passgenau hergestellt hat. Herzlichen Dank !
Ich finde es toll, dass es solche hilfsbereiten Menschen noch auf dieser Welt gibt, die man oft nur in Foren wie diesen findet.

Viele Grüße
Hüppi
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Andreas,

wir hoffen eigentlich, dass diese einzigartige Plattform für gepflegten Austausch auch nach dem Jahreswechsel erhalten bleibt, nicht nur wg. Hans-Martin und Winfried.
Hilf Dauem drücken.

Grüsse Jürgen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Andreas,

danke für die "cudos"! Unser gemeinsames Projekt und der weitergehende persönliche Austausch hat auch mir viel Freude bereitet! Und, so wie's aussieht, gibt's ja noch (kleine) Fortsetzungen und weitere gemeinsame Interessen :D

Auch ich hoffe, daß sich eine Forumsfortsetzung realisieren lassen wird.

Grüße,
Winfried

5095
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