Jürgen (Spatial Europe No. 7, Klipsch RP-600M)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hans-Martin hat geschrieben: 17.02.2021, 22:30 Kann die automatisierte Software auch die Einschwingvorgänge der Digitalisierung bei Knacksern mit heilen?
Hans-Martin, die Software ist nie perfekt. Aber ihre Anwendung erzeugt zumindest bei mir einen unkomplizierteren Genuss der LP. Andere hören sich lieber die Knackserei/Knisterei an. Entweder, weil das "sowieso dazugehört" (was ich allerdings sehr skeptisch sehe). Oder weil die Nebenwirkungen der Software (z.B. gekappte Dynamik/Abschneiden von Transienten) bzw. die der Digitalisierung (z.B. Jitter) zu sehr stören.

Übrigens hat mir mal jemand erzählt, dass per XLR-Kabel an den Phonovorverstärker angeschlossene Systeme die Störgeräusche reduzieren. Ich kann mangels Erfahrung damit nicht sagen, ob das stimmt. Vielleicht hast du das schon ausprobiert?

Ansonsten muss halt jeder seinen Weg finden, der für ihn passt.

Jürgen, bitte berichte, wie sich das Nassabspielset anwenden lässt. Ich hatte zwei Probleme: 1. Die Durchflussmenge ließ sich nicht sinnvoll einstellen. 2. Das Reinigungsmittel verklebte die Platte mit dem Innencover, auch wenn die Platte definitiv trocken was (habe ich schon erwähnt). Aber: Ich habe eines der ersten Sets vor Jahren gekauft. Mittlerweile mögen diese Kinderkrankheiten ausgestanden sein. Deswegen bin ich sehr an deinen Erfahrungen interessiert.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Na klar, mache ich...
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Sagt mal, ich kann mich dunkel erinnern, dass man beim Nassabtasten die Anitskating etwas "leiser" einstellen soll, also 1 g weniger. Stimmt das oder gehört das in das Reich meiner Kinderphantasien ?

LG Jürgen
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jürgen,
gemessen an vorliegenden Problemen ist das völlig unerheblich.
Du kannst jederzeit eine haushaltsübliche Zerstäuberflasche mit Alkohol/AquaDest Wasser+Tensid füllen, auf die Platte spühen und abspielen. Analogis LencoClean-Plagiat ist nicht zwingend erforderlich.
Antiskatingeinrichtungen werden gelegentlich kontrovers (ggf. nicht ohne Argument) diskutiert.
LencoClean wird in der Bedienungsanleitung des Lenco L75 konkret erwähnt, zu den Antiskatingwerten bei LencoClean -Einsatz gibt es keine differenzierende Werte für Nassspielen ggü. trochen.
https://www.vinylengine.com/ve_download ... l75_de.pdf (Registrierung für Download erforderlich)
Thorens liefert differenziertere Werte http://www.thorens-info.de/html/tonarme.html, wo man Werte um 33,3% nass weniger bzw. 50% mehr trocken darstellt.
In der SME-V-Bedienungsanleitung liest man : "The situation lends itself to experiments" ...wisely spoken, kann man sagen.

Wenn eine LP nach 60 Jahren wieder auftaucht, die in ihren ersten Jahren mit Kristallsystem praktisch misshandelt wurde, später als ein Sammelobjekt gehandhabt wurde, zwischendurch auch mit Nassabtastung noch einen unabgesehenen Schwierigkeitsgrad aufgeladen bekam, darf man sich nicht wundern, wenn die zeitgemäßen Ansprüche nicht befriedigt werden.
Grüße
Hans-Martin
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Hallo zusammen,

Absolut verblüffend.
Nass abgespielt sind diese ganzen akustischen "Schleifspuren" weg. Klingt "fast" wie neu - also zumindest nicht nach einer 60 Jahre alten Pressung.
Ich lasse gerade mal die erste Seite nass laufen, dann die Bürste & Co. putzen und dann nochmal nass abspielen und aufnehmen.
Braucht halt "ewig"...

LG Jürgen
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Mr.Nixie hat geschrieben: 23.02.2021, 16:17Nass abgespielt sind diese ganzen akustischen "Schleifspuren" weg. Klingt "fast" wie neu - also zumindest nicht nach einer 60 Jahre alten Pressung.
Ich lasse gerade mal die erste Seite nass laufen, dann die Bürste & Co. putzen und dann nochmal nass abspielen und aufnehmen.
Braucht halt "ewig"...
Hallo Jürgen,
es braucht nicht länger als die Echtzeit-Abspielzeit der LP, "ewig" wäre wohl der Traum mancher Analogis...
Nassabspielen bedämpft die schnellen Nadelbewegungen, wie z.B. nach den Beschädigungen der Rille aufgrund eben dieser Bedämpfung der Bewegung der Nadel in Flüssigkeit.
Klassische Dämpfung ist auch hier eine der Bewegungsrichtung entgegengesetzte Größe, die linear mit der Geschwindigkeit verläuft. Das heißt, der Verschleiß der Rille nimmt beim Nassabtasten mit höheren Frequenzen zu, während die Werbung nur mikroskopisch die großen Auslenkungen der Bässe darstellte (zeitgemäß mangels höchstauflösender Mikroskopmöglichgkeit).
Einmal nass, immer nass.... Viele Gründe...
Hans-Martin
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Hi Hans-Martin,

ich verstehe, was Du meinst ;-)

LG Jürgen
Bild
Thargor
Aktiver Hörer
Beiträge: 100
Registriert: 09.02.2015, 14:59
Wohnort: Kleines Kaff bei Hamburch

Beitrag von Thargor »

Moin!

Bei der Platte handelt es sich um eine relativ frühe Philips für Stereo Abtastung produzierte Platte. Trotzdem wurde da eine Mono-Signal drauf gepresst. Für sowas gibts dann auch den richtigen Abtaster, z.B. ein Denon DL-102. Ist ein Mono-System für Stereorillen. Für mich seit Jahren der beste Kompromiss für Mono. Das reduziert übrigens auch Störgeräusche...

Und für ganz dreckige Sachen gibts von Keith Monks den Reiniger für Härtefälle: Breakthemold. Oder ein anständiger Kunststoffreiniger als Waschzusatz. Wenn nichts mehr hilft 45 Minuten Ultraschallbad (wie bereits erwähnt) gerne auch bis 40 Grad. :mrgreen: Danach dann auf den Flächensauger. Diese Platte scheint ja mechanische Beschädigungen zu haben - gute Idee mit nass abspielen (Igitt!).

Wenns nicht um den Spaß an der Sache geht: Die meisten Platten sind doch in TOP Zustand immer irgendwo erhältlich. Das Cover behalten und ein Original in Mint in die Hülle. Fertig. *jetztaberschnellduckundweg*.

Aber hier gehts ja um den Spaß an der Scheibe - find ich cool!

Schwarze Grüße, Guido

PS: @Hans-Martin Das mit dem unterschiedlichen Verschleiß bei nass abgespielten Platten war mir nicht klar - Interessant. :cheers:
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Nochmal Nassabtasten:
Vorteile sind:
Kühlung der Diamantnadel und somit Vervielfachung ihrer Lebensdauer (Faktor >5 ist nicht selten!)
geringere Nebengeräusche wegen herabgesetzter Reibung
keine elektrostatische Entladung, kein Knistern
insgesamt geringeres Grundrauschen

Geht man davon aus, das Gleiches Gleiches löst, man die Rückstände nach Anlösen absaugen kann, bleibt die Frage, warum die Platten dann immer noch beim wieder trocken Abspielen "kreischen"
Die Antwort darauf kann nur der Verschleiss bei den höheren Frequenzen sein.
Saugt man nicht alles ab, hört man auch die Reste des einst angelösten und an der Rillenflanke festgeklebten Schmutz.
Schmutz kreischt nicht, der knistert und knackt .
Ich erinnere mich an Platten, bei denen der zum Rillenboden gesunkene Schmutz sogar beim Nassabtasten Geräusche machte, woraus die Empfehlung resultiert, erst Platte trocken reinigen, dann Nassabspielen.
Die Nassreinigung mit Absaugung half, danach weiter nass...
Grüße
Hans-Martin
Bild
Mr.Nixie
Aktiver Hersteller
Beiträge: 151
Registriert: 13.09.2020, 04:34
Wohnort: Rohrbach / Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr.Nixie »

Thargor hat geschrieben: 23.02.2021, 22:41 Moin!

Bei der Platte handelt es sich um eine relativ frühe Philips für Stereo Abtastung produzierte Platte. Trotzdem wurde da eine Mono-Signal drauf gepresst...
Moin Guido,

sorry, Du irrst Dich. Die ist "voll in Stereo" gepresst; horch Dir die "nasse" FLAC-Aufnahme mal an.

LG Jürgen
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Mr.Nixie hat geschrieben: 24.02.2021, 04:44 Die ist "voll in Stereo" gepresst; horch Dir die "nasse" FLAC-Aufnahme mal an.
Moin Guido, Jürgen,
es mag irreführend sein, wenn unter der Bestellnummer Stereo eine weitere kleingedruckte als Hinweis auf die Monoausgabe zu finden ist. Speziell das auf der Spitze stehende Dreieck mit dem M verleitet zu der Annahme, es sei ein Mono-Symbol. Es gibt dazu ein Pendent, mit N. Das bedeutet Mikrorille in Abgrenzung zur Normalrille (wie bei der zwischenzeitlichen breiteren Mono-Rille??).
Die alten Philips fand ich immer recht ausgewogen, EMI dagegen stumpfer, glanzloser (die hatten dafür andere Qualitäten)
Grüße
Hans-Martin
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

die Platte ist zeittypisch sowohl in mono als auch in stereo veröffentlicht worden. Neulich, als ich nachschaute, fand sich bei Discogs nur die Monovariante. Das mag für die schnelle Recherche irreführend sein.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Thargor
Aktiver Hörer
Beiträge: 100
Registriert: 09.02.2015, 14:59
Wohnort: Kleines Kaff bei Hamburch

Beitrag von Thargor »

Mr.Nixie hat geschrieben: 04.02.2021, 10:07
Man beachte den "Beschiss"; die Platte ist in Mono geschnitten, klingt natürlich auf einem Stereo-Plattenspieler viel besser :P
Ich glaube, das einzige, was man dann in Stereo hört, ist das Abtastgeräusch und die Knacker...
Moin!

Sorry, dann hatte ich das im ersten Posting wohl falsch verstanden bezgl. der Monopressung. Wenn da tatsächlich die Stereopressung drin ist - die ist handelsüblich :cheers:

Viele Grüße, Guido

PS: und ja, ich hör mir das mal an....
Bild
Thargor
Aktiver Hörer
Beiträge: 100
Registriert: 09.02.2015, 14:59
Wohnort: Kleines Kaff bei Hamburch

Beitrag von Thargor »

Hans-Martin hat geschrieben: 24.02.2021, 11:17 Die alten Philips fand ich immer recht ausgewogen, EMI dagegen stumpfer, glanzloser (die hatten dafür andere Qualitäten)
Grüße
Hans-Martin
Moin!

Das kann auch an den unterschiedlichen genutzten Entzerrerkurven liegen, gerade bei den sehr alten Platten. Die richtige Kurve bewirkt da manchmal wahre Wunder....

Viele Grüße, Guido
Bild
Antworten