Thomas (Neumann KH 120)

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ThomasL
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Thomas (Neumann KH 120)

Beitrag von ThomasL »

Hallo liebe Musikliebhaber.

Dann möchte ich mich auch einmal vorstellen. Ich, 50 Jahre alter Rheinländer, wurde in Bonn geboren. Allerdings habe ich mit Karneval so garnix am Hut. Dafür habe ich andere Interessen, welchen ich mich auch außerhalb dieser 5. Jahreszeit widmen kann.

Musik kommt dabei nicht zu kurz. Im Alter von ca. 6 Jahre bekam ich meine erste Gitarre geschenkt und nahm mit finanzieller Unterstützung meiner Eltern ( okay, sie haben eigentlich alles bezahlt ) Unterricht. Trotz einiger Exkursionen hin zu spanischer sowie klassischer Gitarre kann ich bis heute keine Noten lesen. Griffe und Melodien hatte ich mir damals selber beigebracht und es hat immer gereicht um auf diversen Feten und Grillfeiern ein paar Lieder schmettern zu können. Und soweit ich mich erinnern kann hat niemand die Feiern wegen mir früher verlassen ...

Ich muss so im frühen Teenager-Alter gewesen sein, als ich mir meine erste Anlage, bestehend aus Onkyo-Komponenten, zugelegt habe. Klar, ein CD-Player musste auch her, als diese Dinger damals erschwinglich wurden. Und meine erste CD war, so glaube ich mich zu erinnern, „Hipsway“. Gott, wie die Zeit vergeht ...

Der Januar 1986 veränderte dann alles, als ein Wohnungsbrand meine 3 Gitarren samt Pearl-Verstärker, meine Stereo-Anlage und auch sonst sämtliche Beweise meiner Existenz zunichte machte. Aber ein paar Jahre später war ich dann hifi-mäßig umso besser aufgestellt. Die selbstgebauten Monoblöcke von AVM nebst Vorverstärker inkl. Chromblende und ein paar schicken Linn Nexus ließen echte Begeisterung aufkommen. Ich kaufte sämtliche DMP-CDs und machte damals auch nicht vor noch so schrägen Chesky-Records Veröffentlichungen halt. War’ne schöne Zeit. Ich hatte Kohle, wohnte noch bei den Eltern und konnte auch mal 500 DM für einen Satz LS- und Chinch-Kabel ausgeben.

Tja, aber nach und nach kamen dann halt auch andere Interessen und Verlockungen hinzu, so dass die Musik, sowohl die selbstgemachte als auch die aus der Konserve, so nach und nach in den Hintergrund rückten. Frau, Reisen, Zusammenziehen, Heirat ... TV-Sound durch ’ne Bose Anlage aufgepeppt. Auf dem Schreibtisch ebenfalls Bose. Das Leben kann so einfach sein ...

Nun, bis wir im letzten Jahr einen Kurztrip nach Berlin unternahmen und das Lafayette-Kaufhaus schlenderten. Dort wurden ein paar Neumann KH120 vorgestellt. Und trotz der bescheidenen Akustik fand ich den Klang auf Anhieb sympathisch. Ich durfte mein Iphone verbinden und plötzlich spielte mein geliebter Friedemann auf Aquamarin Töne, die ich bis dato nicht kannte. Da meine Frau ebenfalls Gefallen fand, war das schon die halbe Miete.

Knapp 1 ½ Jahre später spielen nun ein paar Neumänner an einem Pro-Ject Vorverstärker. Gespeist werden diese von einem Raspberry Pi mit Ropieee ( jawohl, mit 3 e’s ). Gerippte CDs nebst Tidal finden ihren Weg per Roon aus einem Intel NUC über’s heimische Netzwerk zu dem Kleinen.
Für Hintergrundbeschallung verteilt Roon die Mucke an diverse Sonos One.

Insgesamt ist die Anlage mit Sicherheit im unteren Preissegment anzusiedeln. Aber ich bin zufrieden und erfreue mich jedesmal an ihr, wenn meine geliebte Musik ertönt. Und da ich noch andere Hobbies mein Eigen nenne, muss die vorhandene Kohle weise verteilt werden.

Was meinen Musikgeschmack angeht, so bin ich recht breit aufgestellt. Ich höre mir Jazz, Blues, Elektro-Pop, Pop im allgemeinen genauso gerne wie Female Vocals oder geschmeidige Klassik an. Was mich die Neumänner lehrten ist, dass ich mir mittlerweile sogar Musik anhöre, nur weil sie gut klingt, aber vielleicht nicht gerade so mein Stil ist/war. Wie z.B. Buika oder Dominique Fils-Aimé ...

Naja...und was zu meine (Un) Glück noch dazu kommt, ist ein Nachbar, der ebenfalls Musik und deren gute Wiedergabe zu schätzen weiß. Er ist jedoch mehr der analoge Freak, der über eine Brocksieper-Röhren-Kombi an ein paar Dieter Geulen LS seinem Hobby frönt. Und da wir recht viele Schnittpunkte in Sachen Musik und gutem Rum haben, lässt sich beides vortrefflich zusammen genießen.

Dann bleibt mir nur noch Dir zu danken, dass Du es bis hierhin ausgehalten hast.
Man schreibt sich ...

Gruss
Thomas
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Produktnarr
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Beitrag von Produktnarr »

Hallo Thomas,

dann begrüße ich Dich mal als Rheinländer, der mit Karneval ebenfalls nix am Hut hat. :cheers:
Gestern Nachmittag habe ich nach Jahren auch mal wieder die „Aquamarin“ von Friedemann gehört, um den gemütlichen Teil des Herbstes einzuläuten.

LG
Ralf
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

ThomasL hat geschrieben: 02.11.2019, 08:07 Was mich die Neumänner lehrten ist, dass ich mir mittlerweile sogar Musik anhöre, nur weil sie gut klingt, aber vielleicht nicht gerade so mein Stil ist/war. Wie z.B. Buika oder Dominique Fils-Aimé....
Hallo Thomas,

das kann ich nachvollziehen, es öffnen sich neue musikalische Welten. Gute Sängerinnen weiß ich auch zu schätzen. Leider gibt es so manche Liveaufnahme nur bei Youtube und zu kaufen gibt es dann nur total überproduzierten Pop, wie bei Lianne La Havas. Weil ich gerne zwischen Onlinevideos und meiner Bibliothek springe, verhindert das bisher einen dedizierten Musikrechner.

Bei mir sind es der Chord DAC + M-Scaler und Abacus C-Box 2, die eine musikalische Erweiterung vollbracht haben. Mit Neumanns hab ich auch schon geliebäugelt. Mal sehen. Mein Hörzimmer ist ziemlich klein, die C-Boxen passen da recht gut und der DAC liefert mir auch genügend Bass.

Was für einen Raum musst du beschallen? Was hast du bisher gemacht, um deine Klänge mit wenig Jitter aus dem Rechner zu bekommen?

Grüße
Harald
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ThomasL
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Beitrag von ThomasL »

Hallo Harald.

Cool....Lianne La Havas kannte ich bis eben noch nicht. Danke für die Erwähnung.
Jaja...das leidige Thema Online vs. Konserve...
Das geht mir im Moment so bei Akua Naru. Diese herrliche "Live And Aflame Session" auf Youtube kriegste einfach nicht als CD. Und wenn dann nur zu Mondpreisen.

"Jitter"? Was'n das? :D Junge, ich bin 50. Ich bin schon froh, wenn ich raushöre, dass der Drummer ein high-hat verwendet hat :lol:

Im Ernst, der Raspi ist per Wlan angeschlossen und das einzige was ich an "Verbesserungen" habe ist ein iFi Netzteil für den Kleinen.
Der Raum ist ca. 5x7 m; Wohnzimmer halt. Ist leider kein dedizierter Musikraum und eine Mitbewohnerin ist auch noch anwesend, die auf ein wenig Rücksichtnahme ein Anrecht hat :D
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

ThomasL hat geschrieben: 02.11.2019, 11:20"Jitter"? Was'n das? :D Junge, ich bin 50. Ich bin schon froh, wenn ich raushöre, dass der Drummer ein high-hat verwendet hat :lol:
Hallo junger Mann, :)

gerade mal 50. Da kann man ja noch IT studieren :wink: Jitter sind, kurz zusammengefasst, Störungen in den digitalen Audiodaten. Im Gegensatz zu auf Paketen basierenden Übertragungen (TCP z.B., also Internet), wird Musik meistens zeitkritisch als Datenstrom übertragen. Die Musikdaten werden bei der Übertragung ein paar Millisekunden zwischengespeichert. Wenn nun am Rechner ein anderer Prozess diese Zeit beansprucht, kann es zu Fehlern kommen. Außerdem kann Jitter durch Einflüsse an USB-Kabeln entstehen. Insgesamt wirkt sich das durch unsauberen Klang und teilweise auch durch Aussetzer aus.

Das kann man über die Software beheben. Schau mal im Forum nach Fidelizer und Jplay. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen dedizierten Musikrechner aufzubauen, der im Grunde nicht mehr macht als Musik abspielen. Alle dafür unnötige Prozesse werden abgeschaltet. Du kennst das vielleicht von Roon. Da gibt es auch verschiedene Ansätze mit Windows 10, Windows Server, Linux oder out of the box als Renderer oder Streamer.

Die Störungen, die an Kabeln entstehen, löst man am besten mit besseren Kabeln. Ein gutes USB-Kabel von Audioquest hat bei mir eine deutliche Qualitätsverbesserung gebracht.

Bei der Raumoptimierung bin ich nicht so bewandert. Ein wenig hab ich mir angeeignet. Dazu gibt es aber auch tollen Input hier im Forum, und es findet sich sicher jemand, der dich speziell auf deinen Raum zugeschnitten unterstützt.

Ich such noch mal ein paar gute Sängerinnen zusammen und melde mich.

Grüße
Harald
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Thomas,

eigentlich müsste ich jeder Künstlerin einen langen separaten Artikel widmen, verdient hätten sie es. Nun wird es erstmal nicht mehr Name Dropping, eine kleine Einstiegshilfe zum weiterstöbern.

Mit Jazzgesang fang ich mal an. Ein weites Feld, mit vielen großen Stimmen aber auch seichter Unterhaltung. Für mich herausragend sind Billy Holday, Betty Roche und vor allem Anita O'Day. Unter den zeitgenössischen Sängerinnen mag ich Melody Gardot und Youn Sun Nah. Helen Merrill lohnt es auch, mal angespielt zu werden.

Dann gibt es ein paar Sängerinnen im Folk und Singer/Songwriter. Hervorheben will ich da Ian Janis, Morley und Wendy McNeill. Ann Briggs finde ich großartig.

Noch ein weites Feld ist Spanien, Portugal und Lateinamerika. Wie gesagt, nur ein paar Namen, die Musik ist oft sehr unterschiedlich: Lila Downs, Mariza, Elis Regina, Carmen Souza, Chavela Vargas, Pascuala Ilabaca, ...

Es geht weiter in Afrika. Miriam Makeba natürlich, dann Sona Jobarteh, Rokia Traoré und Fatoumata Diawara.

So langsam erkunde ich auch Osteuropa. Herausragend finde ich Maria Raducanu, die Bands Via Daca und Iamthemorning haben auch tolle Sängerinnen.

Meine stimmlichen Favoritinnen aus Rock, Soul und Pop lasse ich mal weg, ich denke das ist jetzt mehr als genug.

Viele Grüße
Harald
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ThomasL
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Beitrag von ThomasL »

Besten Dank für all die Erwähnungen weiblicher Künstlerinnen. Werde ich alle mal anspielen.

Bezüglich Roon muss ich sagen, dass ich noch nicht allzu lange dabei bin. Ich hatte mir im letzten 1/2 Jahr immer mal wieder sporadisch für 2 Wochen eine Trail-Version auf meinem Mac installiert, aber erst kürzlich einen NUC besorgt und die Roon Lizenz für ein Jahr gekauft.
Fidelizer und JPlay werde ich mir mal bei Gelegenheit anschauen. Im Moment erkunde ich noch die Möglichkeiten, die Roon bietet.

Spannend finde ich auf jeden Fall die Raumoptimierung. Das schneint was für die langen Winterabende zu sein :D

Gruss
Thomas

P.S. Während ich dies schreibe läuft Mariza im Hintergrund. Gefällt mir sehr. Dank dafür.
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