Claudia (Abacus Trifon 3, Dynaudio Focus 110A, Neumann KH 80)

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Marcie hat geschrieben: 04.11.2019, 08:42Ich hatte sogar damals für das Mikrofon meines AntiMode Dual Core 2.0 die Kalibrierungsdatei heruntergeladen. Vielleicht gibt es so eine Datei auch für das vorhandene Mikrofon des Lyngdorf RP-1, ansonsten könnte ich mir durchaus endlich mal den "Klassiker" Umik-1 besorgen.
Hallo Claudia,
bei Lyngdorf sind die Mikrofone nach engen Kriterien selektiert, ihr Verhalten ist in die Zielkurve eingearbeitet, das spart einen Arbeitsschritt.
Uli bietet einen Kalibrierservice an (Vergleich mit seinem Earthworks), und kennt die Formate, in denen die Software eine Kalibrierdatei erwartet. Vielleicht hat er schon einmal ein Lyngdorf Mic gemessen und kann auf eine erneute Messung verzichten. Der Vergleich von vielen Mikrofonkalibrierdateien desselben Typs ist zum ECM8000 vorhanden und zeigt die Streuung, die sich im Wesentlichen auf die Resonanzfrequenz und deren Amplitude bezieht. Ich habe über 50 Mikrofonkalibrierdateien von TacT Mikrofonen verglichen und gegen 3 Kurven von Exemplaren (gemessen bei DPA) verglichen. Das Resümee: erst oberhalb 7kHz wird es allmählich interessant, zwischen 10-20kHz ist alles zwischen +1 bis +6dB im Rahmen des Üblichen (auf Achse gemessen), 0dB ist Merkmal erstklassiger Mikrofone. Was unterhalb 40Hz bei einem Druckempfänger (Kugelcharakteristik) geschieht, ist meist weniger kritisch (nach meiner Einschätzung dominiert das Zeitverhalten des Raums weit über die Amplitude des Messmikros).
Unter 90° gemessen ist das Verhalten oberhalb 7kHz nochmal anders, hilfreich zu kennen. Also 2 Messungen (0°, 90°) machen, wenn man keine Kalibrierdatei hat, beide vergleichen.
Eine Forumssuche nach Kalibrierung und Messmikrofon sowie Platzierung/Ausrichtung zeigt einige hilfreiche Threads auf.
Da die Methode dominiert, eine 1$ Elektretkapsel in ein Gehäuse mit Impedanzwandler und Phantomspeisung zu bauen, ist das eigentlich wichtige Herzstück die billigste Komponente und eine individuelle postproduktionale Erstellung einer Kalibrierung gehört zu den aufwändigeren.
Über den gemessenen Kurvenverlauf jenseits 10kHz und dessen Behandlung und Konsequenz für die Korrektur gibt es sehr verschiedene Ansichten, es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Grüße
Hans-Martin
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Claudia,

wie Hans-Martin schon erwähnt hat, ist das mit dem Lyngdorf-Mikrofon nicht so einfach. Zudem braucht es eine Phantomspeisung. Du müsstest also eine externe Soundkarte haben, die so etwas bietet (z. B. Focusrite Scarlett). Ein U-Mik kann einfach am USB angeschlossen werden. Und das Kalibrierfile gibt es mit dazu.

Den Mikrofonständer, der dem RP1 beiliegt, kannst Du aber problemlos verwenden :wink:

Carma ist auch ein gutes Programm für die Messung. Das ist nicht so umfangreich wie REW. Und auch "geschmeidiger", was die Bedienung anbetrifft.

Grüße

Hartmut
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
Das Lyngdorf Mikrofon hat den üblichen 3-poligen XLR-Stecker mit der Beschaltung: Pin1: Masse, 2:Signalauskopplung, 3:Versorgung 9V
Die übliche Phantomspeisung mit +48V könnte ein Problem sein.
Batteriebetrieb mit 9V Block ist einfach möglich.
Grüße
Hans-Martin
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo Hartmut, hallo Hans-Martin,

danke für Euren Input. Ich habe ein Umik-1 bestellt :) und vielleicht versuche ich es dann erstmal mit Carma4. Hoffentlich ist das nicht so kompliziert und aufwendig. Danach bin ich gespannt, ob das Messergebnis auch die erwarteten Ähnlichkeiten mit der Raumsimulation in REW aufweist.
Dabei wollte ich mich doch erst einmal für ein Paar Lautsprecher entscheiden :roll:

Viele Grüße

Claudia
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Claudia,

ich kann mir seit 2004 keine LS ohne ein Mikrofon mehr vorstellen :D

Du wirst Dich schnell reinfinden. Und wenn Du REW nimmst, kannst Du Dir die Filter auch ausrechnen lassen. Viel Erfolg bei den ersten Messungen.

Grüße

Hartmut
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo zusammen,

hatte gerade Lust, das Ganze hier nur mal zu aktualisieren.

Einige der ursprünglichen Pläne, insbesondere was das Messen betrifft, habe ich trotz vorhandenen Equipments nach wie vor nicht umgesetzt :oops: , weil es mir noch offenbar bisher nicht so wichtig war.

Dafür habe ich festgestellt, dass mich die Dynaudio Focus 20 XD nicht so überzeugt hat, dass ich sie hätte behalten wollen. Sie hat mich also wieder verlassen und ich bin nach wie vor mit der Abacus Trifon 3 sehr zufrieden. (Was nicht heißt, dass ich eine Focus 60 XD nicht gerne mal vor Ort hören würde. Allerdings schreckt mich der Preis und eine weitere An- und Verkaufsaktion für einen derartigen Test noch ab. Und es tut auch eigentlich nicht not :) )

Seit Kurzem hat sich aber ein NAD C-658 eingefunden, der mir gut gefällt. Mit einer nur an den USB-Port angeschlossenen externen SSD und den per XLR-Kabeln verbundenen Lautsprechern gefällt mir das Minimalistische sehr gut.
Vor langer Zeit hatte ich die beiden Apps BluOS (Bluesound/NAD) und Lightning DS (Auralic) bereits verglichen und stelle jetzt, daß sich BluOS seither verbessert hat. Meines Erachtens kann man mit beiden Varianten gut leben, sodass ich unter Umständen sogar auf meinen geliebten Auralic Altair verzichten könnte. Schauen wir mal.
Auch Dirac Live des neuen Vorverstärkers wurde bisher nicht getestet :oops: , es steht aber auf der To-do-Liste.
Vielleicht zeugt diese Faulheit und der z. Z. nicht so ausgeprägte Spieltrieb auch von einer gewissen Zufriedenheit :)

Obwohl ..., eine Kleinigkeit probiere ich gerade noch aus. Habe mir aus Spaß und zum Erkenntnisgewinn einen Audioquest PowerQuest 2 gekauft. Tja, ehrlich gesagt, hatte ich zwar sofort den Eindruck, es klänge nun etwas anders als mit der üblichen Brennenstuhl-Premium-Netzleiste, aber es gefällt mir nicht besser. Mir erscheint der Bass womöglich etwas straffer, konturierter, tiefer, aber dafür hat m. E. die Stimmwiedergabe gelitten. Ich werde beizeiten noch einmal wechseln - vielleicht täuscht mich meine Empfindung auch völlig - und eine Entscheidung fällen.

Ich lese hier im Forum weiter und probiere auf nicht allzu "dumme" Ideen zu kommen :wink:

Viele Grüße

Claudia
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo zusammen,

natürlich habe ich das Dirac Live des NAD C-658 mittlerweile angewandt. Das Resultat klingt in meinen Ohren selbstverständlich anders, aber gut.
Die Zielkurve wird natürlich automatisch aufgrund der Messungen erstellt und mir ist klar, dass man aus der Ferne und anhand der Screenshots nicht beurteilen kann, ob ich halbwegs vernünftig gemessen habe.
Ich würde mich aber freuen, wenn jemand, der mit der Materie vertrauter ist, kurz bewerten würde, ob das bildliche Resultat stimmig erscheint, oder sich unschöne Auffälligkeiten zeigen. (Diese jeweils zweite Spitze in der Impulsantwort finde ich merkwürdig. Was sagt mir das?)

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Viele Grüße
Claudia
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atmos
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Trifon 3

Beitrag von atmos »

Hallo, Claudia,
ich war im August l. J. bei Abacus und habe direkt nach der Oscara 214 die Trifon 3 gehört, und dann direkt den Kauf der Trifon 3 beschlossen.
Das Konzept der Trifon 3 ist genial.
Ich habe festgestellt - im Vergleich mit meiner Atmos-Surroundanlage -, dass die Trifon 3 mit Roll Off 24 Hz genau den Bass bringt, der auf dem Datenträger drauf ist.
Wenn dich noch Raummoden stören, solltest du das Anti Mode einsetzen und max bis zur Schröderfrequenz regeln lassen.
Von Dirac würde ich die Finger lassen, falls aber doch, auch hier nicht über die Schröderfrequenz hinaus regeln lassen.

Gruß
Günther
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo Günther,

der Bass Roll-Off ist bei mir momentan auf 16 eingestellt. Ich hatte mich dafür entschieden, da a) Abacus schreibt, es wäre dann die Musikalität am größten, b) ich eher in einem Bassloch sitze und c) das dann natürlich wieder korrigiere. Optimal ist das natürlich alles nicht, aber wo ist es das schon.

Ein AntiMode Dual Core 2.0 hatte ich auch schon und kann nicht viel Negatives dazu sagen, auch einen Lyngdorf RP-1 besaß ich bereits. Ich kann aber (insbesondere rückblickend und nicht immer mit demselben sonstigen Equipment) nicht mehr sagen, ob ich eine der Möglichkeiten bevorzugen würde und es auch noch begründen. Es gibt durchaus etliche Stimmen, die der Meinung sind, Dirac Live liefere das beste Ergebnis. Warum sollte man Deiner Meinung nach die Finger davon lassen?
Ich hatte mich nun dafür entschieden, weil es mit dem NAD C-658 eine für mich gute und praktische Gesamtlösung aus Vorverstärker, Streaming Client und Raumkorrektur gibt.

Okay, ich könnte den zu korrigierenden Frequenzbereich begrenzen. Da ist was dran :) Reicht mir da quasi eine Faustformel, z. B. bis 500 Hz, oder muß ich zwingend die korrekte Schröderfrequenz berechnen?
Kann man den vorhandenen Filter, also den zu korrigierenden Bereich, evtl. einfach entsprechend in der Software verändern oder muss man neu messen? Ja, ich sollte nochmal in die Anleitung sehen :wink:

Viele Grüße

Claudia
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atmos
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Raumeinmessung

Beitrag von atmos »

Hallo, Claudia,
das Einmessen des Raumes über der Schröderfrequenz - bummelig bei 250 Hz - ist eine Schlimmverbesserung des Klanges dahingehend, dass auch der Direktschall der Lautsprecher korrigiert wird und nicht nur die Reflexionen des Raumes.

Roll Off bei 16 Hz bewirkt nebenbei, dass der Bass insgesamt sehr viel leiser zu Gehör gebracht wird, aber nicht unbedingt das zu hören ist, was das Quellmaterial hergibt.

Übrigens, der untere TT der Trifon 3 spielt von 16 bis 250 Hz, der obere TT von 16 bis ca. 2.500 Hz, ab ca. 2 Khz übernimmt der AMT.

Gruß
Günther
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo Günther,

den negativen Effekt beim Korrigieren über den gesamten Frequezgang kann ich nachvollziehen. Das sollte ich dann nochmal angehen.

Was ich, ehrlich gesagt, noch nicht verstehe ist, warum ein Roll-Off von 16 Hz die Basslautstärke verringert.
Ich hatte mich zunächst einfach daran orientiert, es aber evtl. falsch verstanden.
Aus dem Manual für die Trifon:
"Es gilt: Die Musikalität ist in 16Hz-Stellung am größten und es werden in dieser Einstellung ausreichende Zimmerlautstärken fur 20-25 qm-Räume erreicht. Häufig werden dadurch aber schon unangenehme Raummoden angeregt. Die Stellung 24Hz ist daher als Anfangswert
sinnvoll. Soll es lauter sein, empfiehlt sich die 32Hz-Stellung als guter Kompromiss zwischen Schalldruck und - immer noch beachtlichem - Tiefbass."
Klar, Anfangswert von 24 Hz ... :) , aber ich dachte, ich rege wegen des Bassloches ruhig mal die Raummoden an und korrigiere sie dann, bevor ich - so wie ich den Text interpretiere - den Tiefbass über die höheren Roll-Off-Werte eh schon begrenze.
Auch danach sollte ich wohl noch einmal ein bißchen forschen.

Viele Grüße

Claudia
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bullrich
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Beitrag von bullrich »

Hallo Claudia,

Nad hat für Dirac eine speziell angepasste Zielkurve : https://nadelectronics.com/dirac-live/

einfach mal ausprobieren

Gruß

Marco
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Marcie
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Beitrag von Marcie »

Hallo Marco,

oh, danke, die kannte ich noch nicht und habe beide heruntergeladen und auch in der DiracLive-Software geladen und Filter exportiert.

Dabei stelle ich fest, dass ich mich auch mit der Software noch etwas beschäftigen sollte, obwohl sie gar nicht so viele Optionen bietet :oops: Work in progress :wink:

Viele Grüße

Claudia
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Thargor
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Beitrag von Thargor »

Moin Claudia,

ich kann zu dem Thema Raumkorrektur aktuell noch nicht soviel beitragen, lese hier aber interessiert mit. Treibt mich auch gerade um - von daher ist das hochinteressant....

Viel Erfolg!

Guido
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Claudia,

Über den Bereich bis zu welcher Frequenz nun korrigiert werden „soll“ gibt es sehr viele verschiedene Meinungen.

Ich korrigiere den gesamten Frequenzbereich (mit Acourate) und bin sehr zufrieden! Probiere Dich einfach durch die Möglichkeiten durch - das ist ein Hobby :D

Viel Spaß
Jens
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