Hallo Zusammen,
schon länger überlegte ich ein Upgrade der Raumkorrektursoftware Audiovero AcourateCV auf die Vollversion Acourate Pro. Als Uli B. dann hier im Forum von seinen Neuerungen zur Optimierung in unsymmetrischen Stereo-Setups und der resultierenden Version 2.0 berichtete, war es um mich geschehen und ich musste sie haben.
Da mein Hörraum, mit dem ich grundsätzlich sehr zufrieden bin, eine große Unsymmetrie aufweist, auf der rechten Seiten eine Fensterfront, auf der linken offen zum Raum, der sich auch noch durch die Dachschräge bis 3,40m erhöht, vermutete ich Verbesserungspotenzial.
Also ging es an eine neue Messung und dem Einstieg in Acourate Pro 2.0. Natürlich hatte ich den Faden „Acourate und das unsymmetrische Stereo-Setup“ und den Nachfolgefade gefühlt 20x vorab gelesen und fühlte mich bestens vorbereitet jetzt in Acourate Pro 2.0 einzusteigen. Aber dann wurde ich sofort mit meiner Realität konfrontiert und die ersten Hürden galt es zu Bewältigen. Dank des hervorragenden und unermüdlichen Supports von Uli B. konnte ich dann aber Fortschritte vermelden und lernte, dass es in meiner Hörumgebung mehrere von einander abhängige Aspekte zu berücksichtigen gilt, wie z.B. die Abhängigkeiten von Preringing, Größe der Exzessphasen-Fenster sowie die in Macro6 zu definierenden Einstellungen mit Frequenz und Güte.
Daraus resultierten die folgenden Summerfrequenzgänge (Summe linker+rechter Kanal), die ich für den Vergleich „Original Raumantwort ohne Korrektur“, „mit Korrektur, aber ohne ICPA“ und „mit Korrektur und mit ICPA“ im Diagram dargestellt habe.
ICPA: InterChannel Phase Alignment, die neun Funktion in Macro6 zur Phasenjustierung zwischen den Kanälen, um ein möglichst identisches Verhalten der Kanäle zu erreichen.
Gespannt war ich dann auf das Verhalten der Sprungantworten und habe mir 4 Filter erstellt, um die schrittweise Veränderung zu sehen. Das Filter 4 entspricht dann dem, aus dem die rote Kurve im oberen Frequenzgang resultiert.
Filter 1: Ohne PRC, kein ICPA
Filter 2: Mit PRC, kein ICPA
Filter 3: Ohne PRC, mit ICPA
Filter 4: Mit PRC, mit ICPA
Filter 1: Linker und rechter Kanal relativ synchron (trotz meines asymmetrischen Raumes), jedoch Preringing auf dem linken Kanal
Filter 2: Durch das PRC laufen die beiden Kanäle zeitlich jetzt stärker auseinander
Filter 3: Durch Anwendung von ICPA ohne PRC wird die Synchronität nicht besser als beim Originalen, jedoch entsteht verstärktes Preringing auf dem linken Kanal.
Filter 4: Erst durch Anwendung von PRC und ICPA wird ein geringes Preringing und eine gute Kanalsynchronität beim Einschwingen erreicht.
Somit wird erst aus der Summe aller Möglichkeiten ein recht gutes Gesamtergebnis, wobei die Reihenfolge immer sein sollte, erst eine Optimierung ohne ICPA zu erreichen und dann die Optierung mit ICPA durchzuführen.
Die Frequenzgangabsenkung im Bereich 160-190Hz kann ich mit Acourate nicht in den Griff bekommen, hierzu muss ich nochmals meine Räumlichkeiten begutachten, ob da etwas verändert oder verschoben werden kann.
Und wie hört es sich nun an?
Es sind Feinheiten, die ich wahrnehme, etwas mehr Details bei bestimmten Arten von Musik. Auch meine ich, dass es etwas fokussierter aus der Mitte kommt. Mir gefällt es und ich denke, damit bin ich wieder eine weiten Schritt in meinem Hörsetup weiter gekommen.
Da das trotzdem alles noch neu für mich ist, werde ich weiter mit Acourate Pro experimentieren, weitere Zielkurven ausprobieren und auch das Zusammenspiel der Einstellmöglichkeiten von Acourate mit den Einstellmöglichkeiten an meinen Lautsprechern kombinieren. Mal sehen, wie es ausgeht
Viele Grüße
Hironimus