Wie stellt ihr eure Geräte auf?

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music is my escape
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Wie stellt ihr eure Geräte auf?

Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

Anlagenmäßig geht es bei mir zurzeit Knall auf Fall; es werden im eigenen Hörraum etliche Entdeckungen gemacht, welche ich niemals machen wollte. Der letzte Schrei: die Wichtigkeit einer ordentlichen Komponentenaufstellung, vermutlich bedingt durch An-/ Abkopplung und dadurch erhöhte bzw. verringerte Mikrophonieeinflüsse.

Was für viele hier ggfs. ein alter Hut ist und dem von meiner Seite bisher nur bei den LSP Beachtung geschenkt wurde, lässt mich momentan etwas ratlos zurück. Die Einflüsse des Standorts bzw. der Unterlage meines Audio-PC (!!!) sind dermaßen offensichtlich, dass ich damit erst einmal klarkommen muss. :D

Stand das Teil bisher monatelang ohne Beachtung und nur aus optischen Gründen auf einer Schieferplatte, wurde es im Zuge einer Anlagenumstellung auf die mäanderförmig angeordneten XLR-Kabelüberschüsse zwischen DAC und LSP positioniert; sprich auf einen am Boden liegenden Kabelhaufen geknallt. Dass meine Anlage seitdem wesentlich sanfter, bassbetonter und musikalischer mit verringerter Schärfe spielte, fiel natürlich gleich auf, wurde aber zum Großteil auf neue Kabel und leicht veränderte Audio-PC-Einstellungen geschoben. Dass im Gegenzug die Instrumentenseparierung litt und auch die Bässe trotz höherer Präsenz etwas an Impact vermissen ließen, wurde akzeptiert; es klang auf jeden Fall insgesamt besser als vorher.

Gestern stellte ich dann den Audio-PC auf ein kleines selbstgebautes Tischchen, bestehend aus einer dicken MDF-Platte und kleinen Stahlfüsschen. Sieht gut aus, aber irgendwie machte das Hören gestern keinen Spaß mehr. Die Bühne war zwar fokussierter und tiefer, die Bässe klangen weniger voluminös aber trockener und tiefer, insgesamt lag mehr Ruhe in der Wiedergabe. Dafür aber wollte der Fuß nicht mitwippen, ich drehte ständig leiser, besonders die Höhen, aber auch Stimmen nervten ungemein (gut, ich hatte auch zuvor schon etwas Schädelweh). Irgendwann trotz Kopschüttelns den PC wieder auf den Kabelhaufen gelegt und plötzlich war alles wieder beim alten; etwas ungenauer, minimal mumpfiger aber viel musikalischer. Nach dem x-ten Tauschversuch immer wieder das gleiche Ergebnis.

Herrgottnochmal, was soll das? Bin ich endgültig zum Goldohr mutiert? Ich will doch nur Musik genießen, sonst nix...

Kennt irgendjemand hier ähnliches? Oder gar eine Erklärung dafür? Und welche Beachtung schenkt Ihr der Komponentenaufstellung?

Viele Grüße,
Thomas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Peter,

ohne Dir jetzt einen konkrten Rat geben zu könne, ich habe mit Sandwiches aus verschieden resonierenden Materialien gute Erfahrungen gemacht. Egal ob die Geräte leicht oder schwer waren.
Wobei es aber Geräte gibt, bei denen es völlig schnurz ist, worauf sie stehen.
Ich glaube, daß es in der Hauptsache darum geht, Gehäuse die mitschwingen zu beruhigen.
Kleine, kompakte Geräte in massiven Gehäusen sind weniger bis garnicht empfindlich, so meine Erfahrung.

Viele Grüße
Thomas
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Thomas,

Danke für Deine Antwort! Sie deckt sich mit den Kernaussagen, welche ich in den vergangen Stunden zum Thema Mikrophonie ergoogeln konnte; mal sehen, wie man das jetzt praktisch angeht.

Mich überrascht die Intensität der bei mir vorhandenen Unterschiede; der Untergrund, auf dem der PC steht, entscheidet tatsächlich zu einem Großteil über "klingt gut, macht Laune" und "klingt gut, aber etwas nervt hier gewaltig". Bin ziemlich von den Socken; das ist doch eigentlich nur der Rechenknecht...

Grüße....
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

ein paar Gedanken:

Sollte man Ankoppeln oder Abkoppeln? Manche stellen Lautsprecher auf Spikes, andere auf halbe Tennisbälle...Will man vermeiden, das Schwingungen von außen in das Gerät eintreten oder will man im Gerät entstehende Schwingungen nach außen ableiten?
Wie immer ist die Antwort 'kommt drauf an', also ausprobieren :D

Und philosophisch angehaucht: es gibt fast nichts, was nicht irgendwie eine Auswirkung auf die Illusion hat, die wir als Hobby verfolgen. Das etwas anders klingt, ist dabei der erste Schritt. Herauszuhören, dass es eindeutig besser oder schlechter ist, ist schon schwieriger und dazu dieses noch konsistent sprich bei jeder Musik.
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dark cloud
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Beitrag von dark cloud »

Deine Erfahrung habe ich auch gemacht und bin mit der Aufstellung meiner Geräte noch nicht am Ende. Meine Geräte und Kabel habe ich im ersten Schritt mit dauerelastischer Knetmasse (Karosseriedichtband) beruhigt.

Überlege gerade, ob Plattformen von finite elemente, hrs usw. einen klanglichen Vorteil gegenüber der Knete bringen. Die Plattformen sind nicht billig. War mit der Knete nicht der große Schritt, aber positiv wahrnehmbar.

Viele kleine Schritte führen auch zum Ziel. :)

Gruß - Lothar
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shakti
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Beitrag von shakti »

Habe einst eine Diplomarbeit zur akustischen Optimierung von Dieselmotoren geschrieben, dadurch standen mir einige interessante Messmoeglichkeiten zur Verfuegung. Diese bestaetigten z.B. dass die damals so polulaeren Sicominbasen tatsaechlich das Aufschwingen der Gehaeuse von Hifigeraeten positiv beeinflussten. Genauso konnte gemessen werden, dass sich diese Schwingungen auf einzelnen Bauteilen auf den Platinen wiederfinden ließen. Spannend war auch zu sehen, wie sich das Schwingen des Gehaeuses aendert, jeh nachdem wieviele und welche Kabel eingesteckt sind. Dies ist eine wahrlich unendliche Spielwiese. :-) Mit dem entsprechenden Equipment waren die Effekte aber bereits vor mehr als 20 Jahren recht einfach messbar und darstellbar.

netten Gruss
Juergen
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Thomas,

das schreit unbedingt nach einem Bild! :mrgreen:

Ich finde Deinen Beitrag sehr erfrischend, da er ja eigentlich an meine Beobachtung von letzter Woche mit dem "highend" Kabel versus dem 08/15 Küchengerätekabel anknüpft. Nicht alles, was nach der reinen Lehre besser sein müßte, ist es dann auch.
shakti hat geschrieben:Sicominbasen

http://www.audioplan.de/05_service/pdfs ... icomin.pdf

Sicomin ist eine französische Firma, die verschiedene Werkstoffe, auch auf geschäumter Basis herstellt. Vielleicht weiß @ Jürgen ja auch, welches Material genau als Untersetzer benutzt wird.

Gruß,
Kai
Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Hallo,

in der jüngsten Ausgabe der Stereoplay sind zu diesem Thema auch Messungen mit entsprechenden Grafiken zu bewundern. Dort kann man auch erkennen, welche Einflüsse auf Tief- oder Hochtonbereiche mit den unterschiedlichen Konzepten möglich sind. Die wirksamste Methode für den heimischen Herd ist allerdings immer noch, das selbst zu testen. Leider. Doch zumindest erhält man Anhaltspunkte und vielleicht eine erste Orientierung.

Meine eigene Erfahrung hat mir deutlich (subjektiv) gezeigt, daß die Geräteaufstellung (Rack, Base, Füsse) um so wichtiger wurde, je weiter ich auf der nach oben offenen Klangskala fortgeschritten bin. Meine 'Klanglupen' sind mittlerweile sehr hilfreich zwecks Auffinden solcher Tendenzen. Manchmal bin ich aber zu müde oder zu unwillig...

Beste Grüße
Jürgen
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GaK
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Beitrag von GaK »

Moin,

einer der wesentlichen Ansätze bei clockwork audio (Hifi Tuner aus Köln) ist eine mechanische Optimierung von Resonanzen in Hifi Geräten. Wie konsequent das betrieben werden muss, lass ich mal außen vor. Ich kann mich an Gespräche erinnern, wo Volker Bajorat über dämpfende Materialien von einem Energiespeicher sprach, der letzlich nur zu einem Zeitversatz der Resonanzen führt. Also wird bei ihm konsequent entdämpft. Egal wie im Detail das aussieht, die Geräte klingen sehr direkt, detailreich und unglaublich lebendig. Natürlich hat somit die Aufstellung auch etwas mit Resonanzen zu tun.

Gruß Guido
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo zusammen,

es gibt immer ein An und Entkoppeln. Wichtig ist das hier das Zusammenspiel stimmt. Arbeite hier sehr gerne mit http://www.subbase-audio.de zusammen. Mit Thomas Schlipper ist auch eine einzigartige An und Entkopplung für das MSW Gehäuse entstanden.

Viele Grüsse
Andreas
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shakti
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Beitrag von shakti »

Kann mich Herrn Bajorat anschliessen, daempfende Materialien sind haeufig eher schaedliche Resonanz-Energiespeicher. Interessant sind eigentlich 3 Wege, die schnelle Ableitung in einen "unschaedlichen" Bereich (z.B. Partington/DYNAUDIO LS Staender mit Richtung Fussboden hoeher werdender Dichte der Fuellung), die Umwandlung in eine andere Energieform, z.B. Waerme (z.B. Sicomin) (aber auch kinetische Wandlungsansaetze sind im Umlauf), die Umsetzung der Resonanzenergie in einen anderen Frequenzbereich, hier gibt es allerdings 2 Stossrichtungen, einmal Umsetzung in einen Bereich der fuer die Wiedergabe des Audiospektrums unschaedlich ist (z.B. gezielter Einsatz von Titan), der andere Weg zielt auf Frequenzen, die dem Ohr angenehm sind und somit als "harmonischere" Wiedergabe empfunden wird (z.B. Harmonix, Shun Mook, C37, goldener Schnitt bei Gehaeusen (z.B. Rowland)).

netten Gruss
Juergen
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Mereel
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Beitrag von Mereel »

Hallo,

wer das Entkoppeln mal ausprobieren möchte, dem empfehle ich Rtom Moongel. Erhältlich bei Amazon und wurde auch im dem erwähnten Stereoplay Artikel vorgestellt. Habe meine LS drauf gestellt und konnte ein bisschen mehr Ruhe im Hochton erfahren. Nicht gravierend aber P/L top!

Grüße,
Tobias
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo,
hatte hier meine Lösung beschrieben:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... &start=165

Beste Grüße,
Andi
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