Erdungskonzepte

SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Audiophon hat geschrieben: 20.02.2023, 13:06
Hallo Stephan,
Damit wird es HF nicht zu langweilig und kann sich je nach Lust und Laune den Weg des geringsten Widerstands aussuchen :lol: .

Viele Grüße
Martin
Hallo Martin

Top ! Der Spruch hätte von mir sein können. Man darf es nicht zu verbissen sehen. Etwas auflockern kann da nie schaden.

Gruß
Stephan
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Hans-Martin hat geschrieben: 21.02.2023, 14:11 Luft ist das beste Dielektrikum nach Vakuum. Jede andere Ummantelung setzt die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Draht herab, ausgedrückt durch den V(elocity)-Faktor = 1/zweite Wurzel aus der Permittivitätszahl (früher: rel.Dielektrizitätskonstante) (εr). Je kleiner εr, umso schneller die Wellenausbreitung auf dem Kabel.
Hallo Hans-Martin,

wenn es nur mit der Luft als zweitbestem Dielektrikum und daraus resultierenden Ausbreitungsgeschwindigkeit als Kriterium von perfektem Klang des Boxenkabeln wäre, dann würde ein Kabel wie Exzellenz Atmos Air oder ähnliche Kabeln "das non plus ultra" für Jeden sein. Man spart sogar ein Haufen Geld dabei, wenn man die Preise mit den anderen "nicht luftigen" Kabeln vergleicht. Meine Erfahrung mit Exzellenz Atmos Air haben gezeigt, dass sogar ein Koaxial Lautsprecherkabel vom Klötz LYK225YB deutlich mehr "Grip" hat. Wahrscheinlich ist Ausbreitungsgeschwindigkeit ist nicht so entscheidend.

Grüße
Stanislaw
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SolidCore
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Erdung

Beitrag von SolidCore »

Hallo Stanislaw

Auch wenn OT, du darfst bei dieser punktuellen Betrachtung "Permittivität" nicht auf tonale Abstimmung achten.
Das bestimmt der Leiter selbst, bzw sein Querschnitt und Aufbau.
Achte auf Geschwindigkeit. Man hört förmlich, wie "schlechte" Isolatoren den Klang ausbremsen.
Hatte dahingehend einige Versuche gemacht, je besser das Di-Elektrikum, umso "schneller" klingt es.
Natürlich läuft ein Song nicht schneller, sondern die Anstiegs-Geschwindigkeit ändert sich, hörbar in der Impulswiedergabe.
Zum selbst erkunden würde ein einfacher Draht als Signalleiter reichen, 2 identische blanke Kabelsätze, einmal mit Teflon, und einmal mit PVC umgeben.
Schrumpfschläuche würden auch gehen.
Inakustik war nicht doof, sie nehmen relativ simple Leiter, und gleichen das mit "Air" wieder aus. Es gibt das Kabel ja auch etwas
konsequenter, mit Silber-Leitern, was dann subjektiv für mich fast absurd teuer angeboten wird.
Wieso sie aber ihre Distanzhalter noch in Plastik machen, statt Teflon, erschließt sich mir nicht.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Stanislaw,
hier geht es nicht um stromorientierte Versorgung von Lautsprecherimpedanzen zwischen 4 und 8 Ohm plus Anstieg in den Höhen (Schwingspulen mit Induktivität), sondern um die Ableitung von Störungen aller Art, breitbandig ohne Grenze. Große Ströme sind da nicht zu erwarten. Ein Fehlerstromschutzschalter löst bei 35mA aus. Ein Erdungskonzept, wie hier diskutiert, hat keine Ströme dieser Größenordnung, sonst würde es die Regenwürmer aus dem Boden treiben...
35mA auf Lautsprecher mit 4 Ohm geht bei 140mV Signal, macht 5 Milliwatt -laut bei Kopfhörer, sehr leise bei LS.
Die erheblich höheren Ströme auf LS-Kabeln, auch zur Korrektur von Fehlbewegungen der Membranen (Dämpfungsfaktor) schaffen ganz andere Größenordnungen von Stömen und magnetischen Wirkungen des Stroms (in einem Leiter Zusammenziehung der Litzendrähte), auch gegenüber dem Rückleiter (Abstoßung). Die Ableitung bei der Erdung ist aber eine einadrige Einbahnstraße.
Beim LS-Kabel ist Luft kaum imstande, die Leiter mechanisch festzuhalten, um die Bewegungsenergieverluste gering zu halten.
Ich habe mir inzwischen YouTube Videos zum Thema Exzellenz Atmos Air angesehen, sonst hätte ich schneller abgeschickt als Stephan :cheers:
Grüße
Hans-Martin
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Audiophon hat geschrieben: 19.02.2023, 21:25 Einen schönen Sonntag Abend zusammen!
Das ich jetzt auch meine beiden Subs Erden möchte, brauche ich einige Meter Erdungskabel. Das Kimber das ich für die Geräte der Anlage nutze ist mir hierfür aber zu teuer.
Und schon wieder ist Sonntag und ich kann Vollzug melden :wink: !

Die Anlage spielt und nun sind auch die beiden Subs über PE geerdet - aber der Reihe nach. Die Woche über hatte ich hierfür folgendes bestellt:
  • In-Akustik Netzleiste aus Alu mit Stromschinen und "besserem" Anschlusskabel
  • 8m HF Litze
  • 2 Winkel Cinch Stecker für Anschluss an Masse der Subs (Mittelkontakt abgeknipst und per Heißlötpistole "verschlossen")
  • Polbuchse zum Einbau in eine Netzleiste und Anschluß an PE
  • Ein Bananenstecker und ein Gabelschuh für Anschluß der HF-Litzen an die Polbuchse der Netzleiste
  • Kleinteile, aber schlußendlich doch kein Schrumpfschlauch :wink:
Die idee hinter der Erdung der Subs war jetzt keine spezifische Unzufriedenheit mit dem Klang oder gar Störgeräusche, sondern nur die generelle konsequente Reduzierung von HF in der Anlage.

Die Subs stehen hinter mir und sind eigentlich nur dafür da den Bassbereich zu glätten und Raummodeneinflüsse der Frontlautsprecher auszugleichen. Damit spielen sie selbst bei höheren Lautstärken selbst nur relativ leise mit.

Einerseits durch die Entfernung vom Elektronikturm vorne zwischen den Lautsprechern und andererseits aufgrund der SNTs in den Subs, wollte ich die Subs nicht vom Furman Power Conditioner vorsorgen lassen (hängt an einer separaten Stromversorgung ab Sicherungskasten) und auch nicht in die Funktionserdung der restlichen Komponenten einbinden. Der Rest der Anlage ist übrigens komplett SNT-frei.

Die Subs sind daher in eine eigene ungefilterte Netzleiste eingesteckt, welche über einen Auth EMDZ 806 an einer Doppelsteckdose hinter dem Hörplatz eingesteckt ist. Am zweiten Ausgang der Doppelsteckdose hing bislang eine Baumarktnetzleiste mit Laptop und Monitor.

Die Subs jetzt über die "eigene" Netzleiste zu erden würde wohl keinen Sinn machen, da HF ja dann vom Auth gespiegelt würde und sich einen Ausweg über die Signalleitung zum Vorverstärker suchen würde.

Daher musste der Auth "übersprungen" werden um die separate Erdung beispielsweise an der zweiten Doppelsteckdose an einer Netzleiste anzuschliessen (aber halt nicht an der Baumarktleiste). Um Störungen vom Laptop und Monitor zu mindern, wurden beide über einen Auth EMD 803 gefiltert in eine bessere Netzleiste eingesteckt. Die Zuleitung zur Anlage steckt jetzt in einem ESF 516 um Massestörungen von Aussen abzublocken.

Die HF Litzen als Erdungskabel zwischen Subs und dem zusätzlichen Erdungsanschluss der Netzleiste wurden "Natur" belassen und nicht nochmals per Schrumpfschlauch geschützt. Alleine für die gut 1,5m die die Litzen direkt auf dem Boden liegen, habe ich einen "übrigen" sehr leger sitzenden Kabelschlauch aus Neopren übergezogen.

Hier mal ein paar Fotos dazu:

Abzapfung PE für Erdungsanschluß Subs mit 4mm2 Litzenkabel:

Bild

Anschluß PE an montierte Polbuchse in Netzleiste (Litzen wurden mit Madenschraube gequetscht und dann mit 10% Silberlot fixiert.:

Bild

Das ganze von aussen:

BildBild

Die konfektionierten HF-Litzen (die Cinch Stecker sind zusätzlich mit feinstem Turmalinpulver befüllt):

Bild
Bild

Angeschlossen an den Sub:

Bild

Angeschlossen an die Netzleiste:

Bild[url=https://abload.de/image.php?img=img_0604i0ekk.jpg]Bild

So, jetzt hoffe ich nur, dass eventueller HF aus den Subs, diese neue Umgehungsstraße Richtung PE benutzten und nicht den Signalweg in den Vorverstärker. Durch die Schutzleiterdrossel im Auth ESF 516 sollte ja jetzt der Weg über PE in die Anlage auch versperrt sein,

Viele Grüße
Martin
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cgrund
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Chat GPT und Funktionserde

Beitrag von cgrund »

jetzt nicht lachen: Ich habe chatGPT gefragt was ich bei Kabeln für eine Funktionserde beachten soll.
Er meinte unteranderem eine gute Abschirmung. Auf die Frage warum:
chatGPT hat geschrieben:Eine ausreichende Abschirmung ist bei Kabeln für Funktionserden sehr wichtig, da sie dazu beiträgt, elektromagnetische Interferenzen (EMI) und Störungen zu minimieren. Diese EMI und Störungen können aus verschiedenen Quellen stammen, wie z.B. elektromagnetischen Feldern in der Umgebung, nahe gelegenen elektrischen Geräten oder Stromversorgungsleitungen.

Wenn das Kabel für eine Funktionserde nicht ausreichend abgeschirmt ist, können diese EMI und Störungen in das Kabel eindringen und das Signal beeinträchtigen oder Rauschen und Störungen verursachen. Dies kann zu einer schlechten Signalqualität, Störgeräuschen oder unerwünschten Signalen führen.

Eine gute Abschirmung des Kabels hilft, diese Probleme zu minimieren, indem sie das Signal vor EMI und Störungen schützt und eine saubere und störungsfreie Verbindung ermöglicht. Eine ausreichende Abschirmung kann auch dazu beitragen, die Lebensdauer des Kabels zu verlängern, indem sie es vor Beschädigungen durch äußere Einflüsse schützt.

Insgesamt ist eine ausreichende Abschirmung bei Kabeln für Funktionserden von großer Bedeutung, um eine optimale Signalqualität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
Vielleicht ist da nicht jeder Satz belastbar (...Lebensdauer) aber das mit der Abschirmung ist mir bis jetzt nicht in den Sinn gekommen, macht aber irgendwie Sinn. Was meint denn der HIFI-Forum-Schwarm?

Menschliche Grüße

Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
Chat GPT hat geschrieben:Eine ausreichende Abschirmung ist bei Kabeln für Funktionserden sehr wichtig,
Eine interessante Fragestellung wäre, wohim diese Abschirmung dann sinnvoll ihre Ableitung erfährt.
Wikipedia hat geschrieben:Da jede Leitung pro Meter Leiterlänge eine bestimmte Induktivität besitzt, nimmt ihre Impedanz mit steigender Frequenz und größer werdender Leitungslänge zu. Zum Ableiten hochfrequenter Störströme sind deshalb kurze Leitungen oft vorteilhaft. Bei Massebändern ist die Induktivität wesentlich geringer als bei Rundleitern gleichen Querschnitts.
Gar nicht so einfach, ein flaches Erdungsband mit großer Oberfläche zu finden, welches gleichzeitig auch eine Abschirmung darüber bietet...
Grüße
Hans-Martin
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cgrund
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Beitrag von cgrund »

Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben: 22.03.2023, 01:27Eine interessante Fragestellung wäre, wohim diese Abschirmung dann sinnvoll ihre Ableitung erfährt.
Eine JSSG Schirmung

LG

Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian,
über das flache Masseband also einen Geflechtschlauch als Isolator ziehen und darüber dann noch ein Abschirmgeflecht... da kommt richtig Freude auf.
Wer mal Schirmgeflecht über bestehende Leitungen gezogen hat, die 2m Länge übersteigen, versteht, was ich meine, ebenso, wenn die Leitung nicht rund, sondern flach ist.
Großzügig aufweiten und drüber schieben, aber sobald gezogen wird, schnürt sich das sofort zu und klemmt total. Also über 10-20cm aufweiten und die aufWeitung zwischen den Fingern entlang des Kabels streichen, dann am Anfang wieder nachschieben, aufweiten und weiterschieben. Ist man am Ziel angekommen, fixiert man das Gewebe dort und streicht das ganze rückwärts glatt, dann rundum abschneiden.
Ich habe dünnes, flexibles Leiterplattenmaterial von der Rolle, mit der 35um Kupferseite nach außen könnte man isoliert abschirmen, um Kurven wird es unhandlicher... und vielfacher Kontakt zur Umgebung könnte mit Paketklebeband isoliert werde. 100% Überdeckungsgrad, vergleichsweise einfach anzubringen, nämlich mit den eigenen 2 Händen.
JSSG sehe ich als testenswerte Alternative, auf die ich auch mal zurückgreife, aber nicht an erste Stelle setze.
Wenn ich bei Funktionserde einen Schirm benutze,dann den an der Erde anschließen, am Gerät offen.
Hat jemand positive Erfahrungen mit JSSG bei Funktionserdekabeln?
Grüße
Hans-Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

cgrund hat geschrieben: 22.03.2023, 12:02 Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben: 22.03.2023, 01:27Eine interessante Fragestellung wäre, wohim diese Abschirmung dann sinnvoll ihre Ableitung erfährt.
Eine JSSG Schirmung
Hallo Christian,

soweit ich weiß bedeutet JSSG, dass ein Schirm mit einem isolierten Beilaufdraht verbunden wird, aber sonst völlig isoliert ist. Das bedeutet auf Hans-Martins Frage hin, dass eben nichts abgeleitet wird, oder?

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jürgen,
so wie ich JSSG verstehe, werden die Schirmenden durch einen beilaufenden Draht inner- oder außerhalb des Schirms kurzgeschlossen. Das ist die Kernaussage.
Ob man aber am einen (Anfang) oder anderen Ende, oder von der Mitte oder gar nicht ableitet, bleibt dahingestellt und lässt Raum für Experimente.

Angenommen, man hat eine 4-adrige Leitung plus Schirm für Stromversorgung (Netz), dann würde man 3 Innenleiter standardmäßig nutzen und hätte beim Schirm eben diese 4 (kursiv) letztgenannten Möglichkeiten.
Nach JSSG kämen dann entweder der 4. Innenleiter zum Einsatz oder ein externer Draht, zudem wieder diese 4 Varianten bei beiden Versionen.
Die Anzahl der zu vergleichenden Möglichkeiten verdreifacht sich auf 12.
Wer Laufrichtungsunterschiede heraushören kann, sieht nochmal eine Verdopplung der Möglichkeiten. Und ich habe noch ein Biassystem weiter unten zu erwähnen, was die Zahl von 24 auf 48 Varianten erhöht.

Ich habe in den frühen 1990er Jahren viel mit dem Groneberg-Kabel experimentiert, da ist außen ein Schirm um die 4 Quad-Helix Anordnung von 2 roten und 2 schwarzen Leitern mit jeweils 1,5qmm Querschnitt. Im Zentrum der "Kernstabilisator", ein zusätzliches Litzenbündel, wo andere Kabel einen Blindkern hätten. Bei diesem Kabel wird der Kern mit dem äußeren Schirm auf beiden Enden verbunden, einderseits erhöht das den Gesamtquerschnitt für PE, andererseits homogenisieren sich die elektrischen Felder rund um die Leiter (sofern der Schirm floatet, also JSSG 1993... bei der Anwendung als Lautsprecherkabel), was den Stromfluss positiv beinflusst - in Abgrenzung zur 2-adrigen Leitung, wo die Leitungselektronen sich bevorzugt in den Zonen des stärkeren Gegenfeldes bewegen (Proximity-Effekt), also auf der Innenseite.
Nun kam der Moment, wo statt innerem Parallelschalten von Kern und Schirm auch die Option, 27V zwischen diese einzuspeisen, wobei auch die Polung der Gleichspannung einen Klangunterschied ausmachte (Verdreifachung: Kurzschluss oder Plus innen oder außen). Ich habe die Erfahrungen um 1998 Bill Low von Audioquest per EMail geschrieben, 5 Jahre später ließ er das DBS-System patentieren.

Bei einem äußeren JSSG-Draht könnte man noch bei der mittigen Ableitung davon oder vom Schirm ableiten, inzwischen habe ich aufgegeben, die denkbaren Versionsmöglichkeiten mitzuzählen, die man ausprobieren könnte, um Klangunterschiede wahrzunehmen.
Aber bei Netzkabeln sind 27 V DC-Bias m.E. nicht hinreichend (wobei m.E. hier auch für meiner Experimente stehen könnte), da habe ich bei schutzisolierten Geräten die Quad-Helix zur Versorgung beschaltet, den Schirm zum Gerät hin mit dem Kern verbunden, den Kern netzseitig konnektiert und diese Version bevorzugt. Hier nicht ohne den Hinweis auf VDE, die verlangt, dass der PE wenigstens denselben Querschnitt haben muss verglichen an der Zuleitern. Diese Bedingung darf bei schutzisolierten Geräten umgangen werden, weil die Schutzerde nicht konnektiert wird, hier keinen Sicherheitsbezug mehr hat.
Bei LS-Kabeln den Schirm mit Kern beidseitig konnektiert (=JSSG) aber floaten lassen ist eine Sache, bei Audiokabeln spielt dagegen das Auflegen des Schirms zum Vorverstärker hin eine Rolle, was sich bei LS-Kabeln als nicht förderlich erwies.

Mein Fazit:
Jede Variante hinterlässt ihren eigenen Klangeindruck, sie will erschlossen, verglichen werden.
JSSG boostet die Zahl der Möglichkeiten.
Jede Anwendung verlangt ihre den Ramenbedingungen geschuldete Anpassung der Beschaltung.
Strukturiertes Vorgehen ist empfehlenswert.
Pauschale Aussagen wie "JSSG ist überall gut" oder "So geht JSSG optimal" decken nur einen kleinen statisstischen Teil der Möglichkeiten ab. Um nicht klar zu sagen: die Wahrscheinlichkeit, das Optimum ohne Vergleiche zu finden, läge dann bestenfalls bei kleiner als 1% der Möglichkeiten.
Ziemlich ernüchternd, finde ich, und den Hype nicht wert. John Swenson hat das Rad nicht neu erfunden, seine vermeintlich neue Idee gab es nachweislich schon sehr lange praktiziert, heute über 30 Jahre her...
Grüße
Hans-Martin
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cgrund
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Beitrag von cgrund »

h0e hat geschrieben: 22.03.2023, 16:19
cgrund hat geschrieben: 22.03.2023, 12:02 Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben: 22.03.2023, 01:27Eine interessante Fragestellung wäre, wohim diese Abschirmung dann sinnvoll ihre Ableitung erfährt.
Eine JSSG Schirmung
Hallo Christian,

soweit ich weiß bedeutet JSSG, dass ein Schirm mit einem isolierten Beilaufdraht verbunden wird, aber sonst völlig isoliert ist. Das bedeutet auf Hans-Martins Frage hin, dass eben nichts abgeleitet wird, oder?

Grüsse Jürgen
Hallo Jürgen, Hallo alle

Mein Beitrag war wohl etwas zu knapp.
ChatGPT meinte dass das Kabel für eine Funktionserde auch geschirmt werden sollten. Im ersten Moment auch nachvollziehbar da diese Leitungen nicht mit noch mehr HF-Müll bespielt werden sollten. Da nun diese Schirmung natürlich nicht geerdet werden kann drängt sich eine JSSG Lösung auf. Der Aufwand mit dem Flachbandkabel finde ich auch etwas zu üppig. Ich habe mir dieses früher in diesem Thread besprochene Kabel mit einzel lackierten Litzen im Seidenmäntelchen (Ebay) bestellt. Die JSSG Umsetzung damit habe ich noch nicht begonnen. Folgt noch. Aber vielleicht hat ja jemand hier mit sowas schon Erfahrungen gemacht. (also mit JSSG geschirmten Funktionserdekabeln) Vielleicht ist das aber alles auch nur ein Denkfehler von mir. Aber seit meiner durchweg positiven Erfahrung einige Geräte zusätzlich zu erden glaube ich, das da noch sehr viel Potential drin ist.

Grüsse Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christian,
in Japan gibt es keinen PE, und damit wirft es ein anderes Licht auf die Bedeutung der Erdung und der Methoden.
Grße
Hans-Martin
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SolidCore
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Schirmung Funktionserdung

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Die Funktionserdung abzuschirmen ist erstmal kein doofer Gedanke, bevor sie als Antenne endet.
JSSG wäre eine denkbare Möglichkeit, es gibt jedoch noch weitere.

z.B sowas:
https://www.techflex.org/de/antistatisc ... -stat.html

Oder ein Basalt Gewebeschlauch, der Eisenpartikel enthält.
https://www.audioservice-blank.de/Geweb ... htschlauch

Es gibt auch HF-absorbierende Bänder, womit man das Kabel umwickeln könnte.

Gar nicht so einfach, wenn man mal genauer drüber nachdenkt.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

SolidCore hat geschrieben: 23.03.2023, 23:19Die Funktionserdung abzuschirmen ist erstmal kein doofer Gedanke, bevor sie als Antenne endet.
Hallo Stephan,
das sehe ich auch so, jeder Draht ist Antenne, ebenso jeder Schirm. Deshalb hatte ich oben die Frage gestellt, wohin die Ableitung geschehen soll.
Bisher bin ich über Koaxkabel nicht hinausgekommen, deren Schirm ich geräteseitig offen gelassen habe.
Wenn eine Störung auf dem Schirm zur FE hinläuft wird die FE HF-belastet. Sollte die Störung über die Seele zum Gerät laufen, ist das oft gegenphasig.
Gar nicht so einfach, wenn man mal genauer drüber nachdenkt.
Besser nicht nachdenken, das vereinfacht die Angelegenheit, erreicht vermutlich aber nicht das machbare Optimum.

Funkamateuer dürften einschlägige Erfahrungen in dieser Richtung haben.
Es gibt Antennen, bei denen am Ende der Schirm und die Seele vebunden sind, gewissermaßen ist die andere Hälfte der Antenne nach innen gestülpt.
Grüße
Hans-Martin
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