Lautsprecherkabelterminalproblem

Tesla
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Lautsprecherkabelterminalproblem

Beitrag von Tesla »

Hinweis: Da dieser Typ von Anschlussklemme bei zahlreichen Verstärkern zum Einsatz kommt, denke ich, dass eine Lösung für viele Forenmitglieder interessant wäre.

Hallo Gemeinde,

ich bin seit 30 Jahren Besitzer eines Yamaha DSP A2070 AV-Vollverstärkers. Dieser besitzt Schraubterminals zum Anschluss der Lautsprecher bei denen die Kabel seitlich eingeführt werden.

Bildquelle:
http://bilder.hifi-forum.de/medium/8653 ... 673167.jpg

Bisher habe ich meine Lautsprecherkabel immer blank in die Schraubterminals gesteckt.

Aderendhülsen an den Kabeln anzubringen ist nicht hilfreich, da eine zentrale Gewindestange mit ca 1-2 mm Durchmesser in den Terminals das Durchschieben einer massiven Aderendhülse oder eines dicken Massivleiters quasi unmöglich macht bzw. man muss die Aderendhülsen am Gewinde vorbeischieben und dadurch wird beim Anziehen der Schraubkemme diese einseitig belastet und die Aderendhülse eventuell von der Kontaktfläche nach aussen weggepresst.

Nun würde ich eigentlich gerne Gabelkabelschuhe verwenden weil deren Zinken rechts und links an dem Gewinde der Schraubklemme vorbeigingen und damit das Problem gelöst wäre. Die mir bekannten Gabelkabelschuhe sind allerdings viel zu breit um ins Loch der Schraubklemme zu passen. Die "Muttern" der Schraubklemmen lassen sich allerdings (soweit ich das festgestellt habe) auch nicht abschrauben. Die lassen sich nur maximal aufdrehen und blockieren dann. (Sonst könnte man sogar Ringkabelschuhe einsetzen, was am elegantesten wäre.)

Gibt es vielleicht einen Trick, die Muttern dennoch zu entfernen oder Gabelkabelschuhe, die so schmal sind, dass man sie durch das seitliche Loch der Klemmen schieben kann? Oder hat vielleicht jemand eine ganz andere Lösung?

Bananas möchte ich ausdrücklich NICHT verwenden.

Ich freu mich auf eure Ideen.

Gruß
Tesla
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Tesla,
was gefällt dir an der Standardlösung mit den blanken Drahtenden in den Schraubterminals nicht?
Du hast auch nicht begründet, warum du Bananas ablehnst.
Üblich war ein L-förmiges Blech mit einem Gewinde in der runden Fläche, durch die die Mutter mit der Bananenbuchse das quer eingesteckte Kabel gegen die Fläche drückt. Das andere Ende ist innen auf eine Leiterplatte gelötet, wo noch oft ein Zobelglied zu finden ist, manchmal Relais, immer Kabel zur Endstufenplatine. Damit man die Mutter nicht entfernen kann, ist das Gewindestück auf der anderen Seite flachgequetscht.
Der Zugewinn eines Gabelschuhs relativiert sich am Übergang des Kabels an den Schuh.
Ich würde das Kabelende außerhalb der Klemmverbindung verlöten und das blanke (noch flexible) Ende mit Kontaktfett oder Vaseline vor Oxidation in der Verquetschung schützen.
Ich habe auch schon solche Terminals ausgebaut und durch WBT oder ähnliche Terminals ersetzt.
Die Garantie ist ja bereits abgelaufen...
Grüße
Hans-Martin
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Hallo Tesla,
was gefällt dir an der Standardlösung mit den blanken Drahtenden in den Schraubterminals nicht?
Du hast auch nicht begründet, warum du Bananas ablehnst.
Die (Haupt)gründe sind:
1. Es ist eine ziemliche Quälerei, meine 6qmm Subwooferkabel in die Klemmen hineinzubekommen
(u.a. weil ich sie ja wegen der Gewindestange nicht verdrillen kann).
2. Alles auf der Rückseite des Verstärkers ist viel zu dicht beieinander angeordnet. Das ist, nebenbei bemerkt auch ein Riesenproblem beim Zudrehen der der Cinchstecker.
2. Beim Zudrehen wird die Klemme unsymmetrisch belastet so dass sie danach leicht schief sitzt.
3. Die Klemmen lockern sich immer wieder so dass ich sie alle 3 Tage nachziehen muss.
Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Üblich war ein L-förmiges Blech mit einem Gewinde in der runden Fläche, durch die die Mutter mit der Bananenbuchse das quer eingesteckte Kabel gegen die Fläche drückt. Das andere Ende ist innen auf eine Leiterplatte gelötet, wo noch oft ein Zobelglied zu finden ist, manchmal Relais, immer Kabel zur Endstufenplatine. Damit man die Mutter nicht entfernen kann, ist das Gewindestück auf der anderen Seite flachgequetscht.
Kennst du eine Quelle wo man sich eine Explosionszeichnung einer derartigen Klemme ansehen kann? Ich habe bisher noch keine gefunden.
Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Der Zugewinn eines Gabelschuhs relativiert sich am Übergang des Kabels an den Schuh.
Das verstehe ich. Einen klanglichen Zugewinn erwarte ich nicht. Ich bin schon zufrieden wenn es keine merkliche Beeinträchtigung zur Folge hat.
Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Ich würde das Kabelende außerhalb der Klemmverbindung verlöten und das blanke (noch flexible) Ende mit Kontaktfett oder Vaseline vor Oxidation in der Verquetschung schützen.
Das verstehe ich nicht ganz. Wieso verlöten?
Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Ich habe auch schon solche Terminals ausgebaut und durch WBT oder ähnliche Terminals ersetzt.
Die Garantie ist ja bereits abgelaufen...
Ich weiss nicht, ob das bei meinem Gerät überhaupt möglich ist. In jedem Fall dürfte es meine Fähigkeiten übersteigen und wahrscheinlich auch mein Budget.
Hans-Martin hat geschrieben: 12.02.2023, 15:03 Grüße
Hans-Martin
Vielen Dank für dein Engagement.

Gruß
Tesla
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo Tesla,

auf den Vorschlag mit Bananas bis du nicht dirket eingegangen. Ich habe seit 20 Jahren sowohl Surround als auch Stereo immer einfach mit Bananas angeschlossen, auch boxenseitig. Super einfach, und wenn man ÖLöten kann für 2€ pro Stecker (Stichwort Hohlbananas) mMn fast alternativlos.

Fast? Ja, Speakon ist noch besser (v.a. Bei 6qmm Subwoofer) :mrgreen:

Schönen Gruß

Thorsten
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Ich habe mehrfach gelesen, dass Bananas eine eher wackelige Angelegenheit sein sollen. Ob das stimmt oder nicht, kann ich aus eigener Erfahrung weder bestätigen noch dementieren.

Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht dass es bei blankem Einführen des LS-Kabels ins Terminal einen großen Unterschied macht ob ich die Klemmen fest anziehe oder sie so anziehe, dass das Gewinde fast abreißt. In letzteren Fall sind Bässe und Grundtonbereich wesentlich präziser. Ich denke, es liegt am Übergangswiderstand. Man müsste im Falle von Bananas dann wohl Spreizbananas nehmen - oder?

Gruß
Tesla
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Tesla,
auch die Mutter fest anziehen und Spreizbananas behalten noch das Problem, dass auch bei ihnen das Kabel einen Klemm-Übergang hat. Wenn du die Unterschiede klanglich so deutlich wahrgenommen hast, ruft das doch nach einer kompromisslosen Lösung: Kabel durch Öffnung einführen und hinten auf die Terminals löten.
Und beim Relais die Kontakte polieren.
Grüße
Hans-Martin
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Hallo Tesla,

Probier einfach mal Bananas aus, dürfen halt keine windigen Büschelversionen sein.. Hohlebananas sitzen extrem gut.

Schönen Gruß

Thorsten
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Thorsten,

Hast du eine konkrete Produktempfehlung (die auch 6qmm Litze aufnehmen kann)?

Gruß
Tesla
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thorsten
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Beitrag von thorsten »

Ich verwende diese: https://www.highend-audiokabel.de/sile ... gold.html
Gibt es aber auch bei ebay und co.

Schönen Gruß

Thorsten
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CWZ
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Lautsprecherterminals

Beitrag von CWZ »

Ich bin nach Jahrzehnten „blanker“ Kabelenden und Kabelschuhe auf Hohlbananas umgestiegen. Eine kleine Linn LK85 machte das erforderlich, es klang sehr gut und ich beschloss auch bei allen anderen Anschlüssen nachzuziehen. Das Leben kann so einfach sein.
Die Nakamichi Hohlbananas die ich verwende bieten kann Platz bis 4qmm und haben 2 Schrauben, man kann zusätzlich löten muss aber nicht. Sie sitzen in allen Terminals die ich habe fest und wackelfrei mit einer fühlbar großen Kontaktfläche.
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Tesla hat geschrieben: 12.02.2023, 21:14 Hallo Thorsten,

Hast du eine konkrete Produktempfehlung (die auch 6qmm Litze aufnehmen kann)?

Gruß
Tesla
Hallo Tesla,

6qmm Litze ist nonsens, schiebst du etwa 4-6 KW darüber? 4qmm als Litze ist für den Consumer-Bereich mehr als genügt, ehe 2,5qmm. Nur aufwendig konstruierte HI-END Kabel erreichen fast 4 qmm, da mit dem Querschnitt steigen Induktive und Kapazitative Reaktanz von Kabeln und hohe Querschnitt schlägt in die klangliche Nachteile um. Es ist eben kein Zusatz Akku für den Wohnwagen :mrgreen:

Grüße
Stanislaw
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Tesla,
man kann das Kabelende auf 3cm abisolieren und die äußeren Litzendrähte auseinanderbiegen, dann die inneren abschneiden, die äußeren wieder verdrillen und so ausgedünnt in die Klemme verschrauben.
Mit dem oben erwähnten Verlöten wollte ich alle Drähte verbinden. Außerhalb, damit es nicht unter dem Druck der Klemme zerbröselt.
Das Gewicht eines 6qmm-Kabels ist schon beachtlich.
Vielleicht ist es möglich, das Kabel über etwa 10cm aufzusplitten, also einen Litzenstrang in 2 halbe, mit Isolier- oder ungeschrumpften Schrumpfschlauch darüber, die dann von beiden Seiten in die jeweiligen Öffnungen gesteckt werden.
Das würde nicht nur besseren Kontakt geben, sondern auch die Klemme beidseitig gleichmäßig belasten (ohne Verbiegen).
@ Stanislaw: ein 6qmm-Kabel klingt oft nicht gut, wenn es um Vollbereichs-LS geht, da ist es tendenziell glanzlos, schon bei 4qmm ist das hörbar. Aber bei (passiven) Subwoofern ist das Tonspektrum schon per Weiche (ggf. durch 5.1 im Studio für LFE oder im Bass-Management vor der Endstufe) eingeschränkt. Es gibt aber auch Ausnahmen, die dann keine hochflexible Litze sind. Was so hergestellt wird, dass es haptisch den Verbraucher gleich gefällt, fällt klanglich oft hinten runter. Aber, was man mangels Vergleich nicht weiß, macht einen nicht heiß...
Und meine Experimente zeigen sogar bei Aktivsubwoofern eine Abhängigkeit vom Audiokabel, offenbar Mikrofonieeffekte, wo steife Kabel im Vorteil scheinen.
Das ist auch bei LS-Kabeln erkennbar, wo ich steife Kabel bevorzugt habe, auch wenn sie schwer zu verlegen sind.
Hohlbananen passen sich wunderbar der Buchse an. Aber mit einem schweren 6qmm muss man befürchten, dass sie einfach abscheren (habe ich mehrfach erlebt). Dann doch spreizbare Bananen, aber wer kennt Lötversionen?
Grüße
Hans-Martin
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Tesla,
Schon etwas länger her bei mir mit passiv Lautsprechern.
Der Empfehlung Hohlbananas kann ich vorbehaltlos zustimmen.
Auch Stanislaws Kritik an dicken Litzenkabeln findet meine Zustimmung.
Meine Erfahrung spricht auch für geringere Durchschnitte. Mein letztes Kabel hatte den krummen Wert
von knapp unter 4 qmm. Genau weiß ich es nicht mehr.

Viele Grüße
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Tesla
Hans-Martin hat geschrieben: 13.02.2023, 11:25 Vielleicht ist es möglich, das Kabel über etwa 10cm aufzusplitten, also einen Litzenstrang in 2 halbe, mit Isolier- oder ungeschrumpften Schrumpfschlauch darüber, die dann von beiden Seiten in die jeweiligen Öffnungen gesteckt werden.
Das würde nicht nur besseren Kontakt geben, sondern auch die Klemme beidseitig gleichmäßig belasten (ohne Verbiegen).
Das wäre auch mein Vorschlag. Wenn ich mich recht erinnere, dann sind die Kabellöcher bei den Klemmen durchgehend (von oben links nach unten rechts). So könnte man diese Idee noch erweitern und die Kabel (wie von Hans-Martin beschrieben) unten einführen (jeweils links und rechts an der Schraube vorbei) und oben wieder rausführen und dort zusammendrillen. Danach die Klemmschraube festziehen.
Zugleich würde das Gewicht der Kabel keinen unnötigen Bogen "oben" machen müssen ...

Hast du dir aber mal das Innenleben deines 2070 angeschaut? Einer meiner ersten Verstärker war ein YAMAHA CA2020 (deutlich älter als dein Gerät) mit einem ähnlichen Problem.

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Auf der Innenseite wurden zu den recht simplen Terminalbuchsen dünne Käbelchen gezogen und teilweise mit hauchdünnen Blankodrähten (rote Markierung) verbunden. Damals (meine ersten Tuning-Maßnahmen vor ca. 40 Jahren ;-) ) wurden hier dickere Kabel von (neu eingebauten Terminalbuchsen) zum Speaker-Select-Schalter gelegt, was ich noch als hörbare Verbesserung in Erinnerung habe.

PS: die gelbe Markierung zeigt die gequetschte Schraube, weshalb sich diese nicht komplett herausdrehen lässt

Ich persönlich würde heute zu Bananas greifen ;-)

Viele Grüße
Jörg
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

@all

Ich bedanke mich für euren Input.

Gruß
Tesla
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