Electromagnetic Interference (EMI) Stabilizer

Franz
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Electromagnetic Interference (EMI) Stabilizer

Beitrag von Franz »

Hallo Freunde des guten Tons,

im folgenden möchte ich euch meine ersten Eindrücke zu den o.a. "Electromagnetic Interference Stabiliserern", die Dan Bellity kürzlich beim Treffen in Taunusstein bei Claus Bücher vorgestellt hat, nicht vorenthalten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Zubehörteil, welches die elektromagnetischen Störungen in einem audio-System verringern soll. Nachdem eine erste Demonstration dort für mich zu einem klaren, für mich hörbar positiven Effekt geführt hatte, war ich neugierig geworden und konnte mir 3 Exemplare davon ergattern, um sie in meine Anlage zu integrieren.

Eingesetzt wurden die Teile unter meiner La Rosita Pi und jeweils einer an der Hinterseite meiner Silbersand FM 501 MK II, der Anbringungsort jeweils in unmitelbarer Nähe des Netzteiles.

Was tut sich damit? Nun, ich möchte es wie folgt beschreiben:

- eine vermehrte Ruhe im Klangbild
- feinste Dynamikabstufungen in Form "flüchtiger Wechsel" werden erfahrbar
- erhöhte Fokussierung, feinste Details werden herausgeschält
- Klangbild wird plastischer, dreidimensionaler
- Bass wird als straffer, kräftiger, mit mehr Energie empfunden
- Tongebung, deren Modulation wird intensiver erfahrbar
- das Klangerlebnis als Ganzes erfährt eine Realitätsanmutung ungeahnten Ausmaßes
- man wird emotional noch intensiver in das Musikgeschehen involviert

Ich muß gestehen, daß mich so etwas auf einem vorher schon sehr hohen musikalischen Niveau doch recht verblüfft hat und kann nur jedem empfehlen, sich solchen Dingen, denen man vorher doch eher skeptisch gegenüberstand, einmal unvoreingenommen zu öffnen. Bin heute mehr denn je davon überzeugt, daß bei der Reproduktion eines Schallereignisses via Tonträger so vieles auf dem Weg zum Ohr verlorengeht bzw. beeinflußt wird, daß wir doch sehr erstaunt sind, wenn so manche "Behinderungen" auf dem Transportwege zum Lautsprecher bzw. Ohr des Hörers gemindert werden.

Mich hat jedenfalls dieses Hörerlebnis derart beeindruckt, daß ich auf diese kleinen "Helferlein" nicht mehr verzichten möchte, mich gar um weitere Teile dieser Art bemühen werde, um alle Trafo-führenden Teile meiner Anlage damit zu versorgen. Da gilt es noch das externe Netzteil meiner Vorstufe mit zu integrieren.

Ich will jetzt gar nicht alle Tonträger auflisten, die ich gestern Abend intensiv gehört habe und deren Klangsignatur ich recht gut kannte, möchte nur ausdrücken, daß ich sie in manchen Aspekten neu erleben durfte. Und das auf eine Art und Weise, die mich staunend zurückließ und mir ein hochemotionales, recht überwältigendes Musikerlebnis der besonderen Art beschert hat. Keine Frage, diese Teile werden mein Haus nicht wieder verlassen.

Vielleicht wagt der eine oder andere auch mal so einen Versuch. Würde mich gern über weitere Erfahrungsberichte damit freuen.

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Franz,

sind das die steinummantelten Teile, die Shakti seit ca. 2000 anbietet? Oder ist das etwas anderes/neues?

Gruß,
Winfried

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Franz
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Beitrag von Franz »

Nein, Winfried. Das sind die "Antennen", die Sigi schon hier andernorts erwähnt hat, hier zu sehen an einer Geithain:

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Also genauer gesagt, die kleinen, runden Dinger, die an das Gehäuse hinten befestigt werden.

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Franz,

zu diesen Teilen finde ich irgendwie keine Informationen. Ich bin doch immer so neugierig wie soetwas funktioniert... :roll:

Gruß,
Winfried

2544
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Winfried,
Ich bin doch immer so neugierig wie soetwas funktioniert... :roll:
Dazu kann ich dir leider keine verbindlichen Angaben machen, kann nur über das berichten, was ich damit gehört habe mit und ohne diesem Teil. Und das war so interessant, daß ich es euch nicht vorenthalten wollte. Vielleicht kann der ein oder andere versierte Techniker etwas zu der Funktion sagen. Für mich als Musikhörer ist ausschlaggebend, was ich damit beim Musikhören erleben kann. Und da tut sich meiner Erfahrung nach einiges. Und das in Größenordnungen, die Kabeltausch oder anderes Zubehör so nicht bewerkstelligen.

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Franz,
Vielleicht kann der ein oder andere versierte Techniker etwas zu der Funktion sagen.
da müsste Dan schon konkret sagen, was Sache ist und anschließend kann man weiter reden und das Teil auch mal aufmachen.

Gruß

Bernd Peter
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Bernd Peter,

ich habe ja bewußt meinen thread in der Rubrik "Hörerlebnisse" gestartet. Wer was über die Funktionsweise beitragen kann, gerne, hier soll es aber in erster Linie um das gehen, was man damit hörbar in Erfahrung bringen kann. Meine Erfahrungen habe ich gepostet, nun können andere ergänzen. Und wer was Näheres über die verwendete Technik, die dort Anwendung findet, weiß, darf dies gern auch hier kundtun. Nur bitte ich um Verständnis, wenn es mir hier nicht darum geht, irgendetwas wissenschaftlich auf die Spur kommen zu wollen. Wie gesagt, genügt es mir völlig, daß es funktioniert.

Gruß
Franz
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

Im Vorgriff auf mögliche Entwicklungen der sich gerade anbahnenden Diskussion möchte ich daran erinnern, dass...

a) Hörwahrnehmungen immer subjektiver Natur sind und daher nicht diskutierbar sondern lediglich mitteilbar sind.

b) wir neben vielem auch ein technisch orientiertes Forum sind, in welchem es legitim ist, mögliche technische Hintergründe auch für unerklärlich scheinende Hörerlebnisse zu diskutieren.

c) im Audiobereich immer noch viele Phänomene existieren, für die es (noch) keine schlüssigen physikalischen/technischen Erklärungen gibt bzw. diesen diametral entgegen gesetzt zu sein scheinen, dennoch aber wahrnehmbar sind.


Zu Punkt b)
ich wage mal einen Erklärungsversuch der Wirkungsweise: Dass elektrische Energie ein magnetisches Feld erzeugt, ist allgemein bekannt. Ebenso bekannt ist der umgekehrte Effekt: ein Magnetfeld induziert elektrische Spannung. Beide Prinzipien finden sich z.B. in einem konventionellen Transformator/Übertrager. Die Primärseite induziert im Metallkern einen magnetischen Fluss, der auf der Sekundärseite wieder in elektrische Energie gewandelt wird. Bekanntlich werden Transformatoren warm bis heiß, je nachdem, welche ohmsche Last an der Sekundärseite hängt. Neben elektrischer und magnetischer wird also auch thermische Energie (als unerwünschtes Nebenprodukt) erzeugt.

Meines Erachtens spielen diese 3 Energieformen in dem kleinen, salopp als Eierbecher bezeichneten Gerät eine Rolle. Ich vermute, dass die runde Bauform damit zusammenhängt, dass darin eine Spule enthalten ist, die als Teil eines abgestimmten Schwingkreises magnetische Energie aufnimmt, in elektrische Energie umwandelt, die wiederum durch eine wie auch immer geartete ohmsche Last verbraten, also in thermische Energie verwandelt wird.

Für dieses Wirkprinzip spricht aus meiner Sicht auch die Empfehlung, den EIS in der Nähe der Netzteile zu platzieren. Dadurch soll offenbar ein Teil des in den Netzteilen erzeugten elektromagnetischen Feldes absorbiert werden und damit nicht mehr so intensiv in sensible Komponenten einstrahlen.

Unabhängig davon, ob es sich tatsächlich so verhält, wie von mir spekuliert, zählt am Ende das Hörresultat (siehe Punkt a). Da es neben Franz ja noch andere gibt, die Erfahrungen mit diesen Komponenten gemacht haben, bin ich gespannt, wer sich mit weiteren Hörberichten zu Wort meldet.

Grüße
Fujak
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khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo,

von Dan Bellity gibt es eben keine hinreichenden Erklärungen, deswegen muss man halt vermuten. Ist doch schon mal was. Ein "educated guess" sozusagen. :cheers:

Gruss
Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fujak hat geschrieben: Ich vermute, dass die runde Bauform damit zusammenhängt, dass darin eine Spule enthalten ist, die als Teil eines abgestimmten Schwingkreises magnetische Energie aufnimmt, in elektrische Energie umwandelt, die wiederum durch eine wie auch immer geartete ohmsche Last verbraten, also in thermische Energie verwandelt wird.
Für dieses Wirkprinzip spricht aus meiner Sicht auch die Empfehlung, den EIS in der Nähe der Netzteile zu platzieren. Dadurch soll offenbar ein Teil des in den Netzteilen erzeugten elektromagnetischen Feldes absorbiert werden und damit nicht mehr so intensiv in sensible Komponenten einstrahlen.
Meinst du sowas:
Bild
http://de.wikipedia.org/wiki/Saugkreis
Um auf 50Hz zu kommen, braucht man große Ls und Cs. Die passen nicht in den Eierbecher.

Die Rückwand könnte aus ferromagnetischem Material oder aus Aluminium sein, und EIS muss doch funktionieren. Da klappen die Feldlinien im Blech schon zusammen, elektrische im Alu, magnetische im Ferro- alternativ könnte man mit Mumetall was machen. Das zieht auch Magnetfeldlinien an.
Auf der Rückseite bleiben überwiegend nur die Vibrationen. Die sind auf beiden Seiten des Blechs gleich. Vielleicht basiert das EIS auf Piezoeffekten.
Spekulative Grüße Hans-Martin

P.S. Wenn ein Gerät mit solchen Tricks besser wird, und das Material kommt vom selben Hersteller wie das Gerät, bleibt die Frage, warum nicht innen, vermutlich an effektiverer Stelle, das zum Einsatz kommt.
Und die nächste Frage schließt sich an, warum dieses Wissen nicht gleich dafür benutzt wird, sein Gerät so zu konstruieren, dass es dank Abschirmungen für diesen Effekt immun ist.
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Franz,
Franz hat geschrieben:Ich muß gestehen, daß mich so etwas auf einem vorher schon sehr hohen musikalischen Niveau doch recht verblüfft hat und kann nur jedem empfehlen, sich solchen Dingen, denen man vorher doch eher skeptisch gegenüberstand, einmal unvoreingenommen zu öffnen. Bin heute mehr denn je davon überzeugt, daß bei der Reproduktion eines Schallereignisses via Tonträger so vieles auf dem Weg zum Ohr verlorengeht bzw. beeinflußt wird, daß wir doch sehr erstaunt sind, wenn so manche "Behinderungen" auf dem Transportwege zum Lautsprecher bzw. Ohr des Hörers gemindert werden.
genaus so ging es mir vor drei Tagen, als ich die "Antennen" zum ersten mal an meiner Anlage testete:

Wie diese das Klangbild verändern ist einfach unglaublich !!!

Deshalb freut es mich natürlich ganz besonders, daß meine "Prophezeiung", die ich Dir vorgestern am Telefon zurief: "Du wirst staunen, welch Zugewinn diese Teile verursachen" nun auch so eingetreten ist.

Bei mir haben die vier "Antennen", jeweils eine unter der La Rosita Beta V3, eine über den Denon AVP, je eine zwischen den RK-Trafos an der Rückseite meiner Silbersand FM 701 dazu geführt, daß ich alle Aufnahmen, grosses Orchester, Oper, natürlich Jazz mit akustischen Instrumenten, bis hin zur Schrammelmusik der Wiener Philharmonia Schrammeln, noch ein grosses Stück authentischer hören konnte, wie ich das mit der Rosi seit Monaten nun gewohnt bin.

Es ist einfach ungemein eindrucksvoll, was man da an Realismus hinzugewinnt.

Werde nun die nächsten Tage viele meiner Aufnahmen durchhören und dann einen ausführlichen Testbericht dazu schreiben.

Hier noch ein paar Anmerkungen zur Technik:
Die Firma SHAKTI Technology aus den USA waren wohl die ersten, die sich mit Electromagnetic Interference (EMI) auseinandersetzten und auch ein entsprechendes Patent einreichten.
Für alle, die es genauer wissen wollen, hier der Link zu einem White-Paper:
http://www.shakti-innovations.com/shaktiwhitepaper.htm

Die haben übrigens auch eine Version für den Automotive-Bereich. :P

Dan Bellity sagte mir, als ich ihn auf SHAKTI Technology ansprach, er verfolge dieses Thema generell nun schon seit Jahren und legt nun mit seinem Produkt einen nochmals entscheidend verbesserten Baustein zur Beeinflussung von Electromagnetic Interference (EMI) vor.
Bau- und/oder Schaltpläne hat Dan aber, verständlicherweise, nicht vorgelegt. :wink:

Gruß
Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Sigi,
Werde nun die nächsten Tage viele meiner Aufnahmen durchhören und dann einen ausführlichen Testbericht dazu schreiben.
Nett, daß du dir die Mühe eines solchen Berichtes machst. :cheers:

Gruß
Franz
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

ja und was kosten sie denn eigentlich pro Stueck und wo kann man sie beziehen?

Beste Gruesse,

Andi
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Sigi,
Hier noch ein paar Anmerkungen zur Technik:
Die Firma SHAKTI Technology aus den USA waren wohl die ersten, die sich mit Electromagnetic Interference (EMI) auseinandersetzten und auch ein entsprechendes Patent einreichten.
danke für die sehr hilfreichen Erläuterungen.

Damit kann man doch was anfangen und tiefer einsteigen.

Weiterhin viel Spaß mit den "Pucks"

Gruß

Bernd Peter
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xuser
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Beitrag von xuser »

Hallo Franz

Mir macht es überhaupt nichts aus, Deine Hörerfahrung zu akzeptieren, insbesondere da dieser Thread unter Hörerlebnisse gepostet wurde. :wink:

Was mir auffällt, ist die Priorisierung, welche Dan vorgenommen hat, dh. in erster Priorität erfolgt die Verteilung der Pucks.
Die Auslieferung des neuen Plugins oder die Aktualisierung der Händlerliste auf der Webseite haben offensichtlich geringere Prioriät.

Gruss Beat
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