Testlieder zum Überprüfen der Ortungsgenauigkeit

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
versuchstier
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Beitrag von versuchstier »

Hallo zusammen,

Leonard Cohen " I Tried To Leave You " auf der Live in London - CD ist recht gut geeignet zum überprüfen der Ortungsgenauigkeit.
Klingt obendrein auch gut :cheers:

Gruß Wolfgang


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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Wolfgang,

Danke Dir! Leider empfinde ich solche Aufnahmen trotzdem immer problematisch zur Beurteilung der Ortungsgenauigkeit, da man keine Informationen zur Mikrofonierung und Abmischung hat.

Daher find ich sind zur grundsätzlichen und unbestechlichen Beurteilung spezielle Teststücke besser geeignet. Hier bekommt man klare Ansagen wo sich die Instrumente oder Stimmen im Raum befinden (sollten).

Heute kam dann auch die Isotek CD an. Auch hier sind die Teststücke sehr klar und eindeutig. Man kann die rechts-links sowie die Ortung in der Raumtiefe anhand diverser Tests überprüfen. „Höhepunkt“ sind dann Kastagnetten die einmal langsam sich 360 Grad um den Hörer herum bewegen.

Bei den zusätzlichen (Wie gewohnt gut von Opus aufgenommenen) Musikstücken gefällt mir das 2xHD Album besser :wink: . Dennoch hat auch diese CD ein Highlight: Track 19 vom Omnibus Wind Ensemble: Dog Breath Variations/Uncle Meat :wink: .

Ich kann beide Alben nur jedem empfehlen. Danach weiss man ob die Anlage eine realistische Raumabbildung beherrscht oder nicht.

Viele Grüße
Martin
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Lauscher
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Beitrag von Lauscher »

Hallo Stefan und Matthias

Vielen Dank für Eure Hinweise :D

Ich lad mir die CD heute runter .....
...... und bin sehr gespannt

Viele Grüße
Jens
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pedder3
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Beitrag von pedder3 »

Lauscher hat geschrieben: 03.11.2020, 13:01 Leider habe ich nur Links zum runterladen gefunden - möchte aber ja gerne das "Handbuch" dazu lesen.
Hallo,

hier noch eine Quelle für das Handbuch als pdf.

https://www.nativedsd.com/catalogue/alb ... ker-setup/
bzw. hier
https://nativedsd-media.s3.amazonaws.co ... FT1095.pdf

LG
Peter
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atmos
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Räumlichkeit & Transparenz

Beitrag von atmos »

Hi, ich habe 2 Heft-CDs vn Stereoplay

12/2014 Die perfekte Räumlichkeit

12/2015 Räumlichkeit & Tranparenz

Spass macht auch Roger Water's "Amused to Death" in QSound

Die Zeitschrift Video hat eine Dolby Atmos Demo Disc im Jan 2015 beigelegt, auch in Stereo, 5.1 und 7.1 abspielbar.

Eine Super CD ist Trought the Never von Metallica, ist quasie 2-kanaliges Dolby Atmos, hervorragende Bässe.

Gruß
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

atmos hat geschrieben: 04.11.2020, 09:05 Hi, ich habe 2 Heft-CDs vn Stereoplay

12/2014 Die perfekte Räumlichkeit

12/2015 Räumlichkeit & Tranparenz

Spass macht auch Roger Water's "Amused to Death" in QSound
Hallo Atmos,

die habe ich beim Suchen im CD Regal auch gefunden, leider fehlt auch hier die Angabe wo die Schallquellen stehen sollten. Von daher für meine Bedürfnisse eher weniger geeignet.

Gut ist hier tatsächlich das 2xHD Album wo an Hand des "Booklets" der Standort aller Instrumente dargestellt wird - auch wenn absolute Entfernungsangaben wie in der Isotek CD fehlen.

Viele Grüße
Martin
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo,

obwohl der Threadtitel es vorgibt, sollten wir uns mit der Begrifflichkeit zum gemeinten Thema nicht weiter so schwer tun. Was hier als "Ortungsgenauigkeit" diskutiert wird ist die Lokalisation virtueller (auch genannt Phantom-) Schallquellen innerhalb der vermeintlichen Bühne oder des Aufnahmeraums.

Mehr dazu hier:

http://www.sengpielaudio.com/LokalisationUndOrtung.pdf

"Lokalisation ist die Raumorientierung als Aufgabe der auditiven Wahrnehmung. Lokalisation ist das Zuordnungsgesetz ... bezüglich der Richtung und Entfernung.."

Im Unterschied zur Ortung, insofern könnte der Titel angepasst werden. Es wird klar, daß eine vermeintlich gut und räumlich erscheinende Aufnahme wie die o.g. Leonardo Cohen eben nicht geeignet ist die erforderliche Exaktheit in der Abstimmung der Lautsprecher z.B. für eine korrekte Aufstellung herzunehmen. Es ist eben eine "irgendwie" zu vernehmende Räumlichkeit, Trennung der Instrumente, Stimme etc. Und noch dazu kommt die vom Tonaufnehmenden verwirklichte Vorstellung. Nicht mehr und nicht weniger.

Natürlich ist alles erlaubt und gut ist was gefällt. Nur ob es richtiger ist, wäre zu fragen.

Viele Grüße
Matthias
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atmos
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Aufnahmetechniken

Beitrag von atmos »

Hi, matia, Track 1 der 12/2014 bringt links eine Konzert Flöte, zwischen den tiefen Tönen, mehr in Richtung Mitte und den höheren Tönen, mehr nach links Außen, liegt eine Wegstrecke von ca. 80 cm.

Track 3 ist auf einer Waldlichtung entstanden. Am Waldrand im Hintergrund zwitschern Vögel, bei 2.18 fliegt links eine Hummel ein Mikro an.

.....
Bei Roger Waters muss das Hundgebell von ganz weit rechts Außen, quasi vom Nachbargrundstück, kommen.
Ansonsten begrenzen die Wände des Hörraumes ja die Klangbühne

Gruß
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

versuchstier hat geschrieben: 03.11.2020, 21:50 Hallo zusammen,

Leonard Cohen " I Tried To Leave You " auf der Live in London - CD ist recht gut geeignet zum überprüfen der Ortungsgenauigkeit.
Klingt obendrein auch gut :cheers:

Gruß Wolfgang


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Moin Wolfgang,
Habs gerade angehoert - schoene Platte und schoenes Lied aber sicher nicht aussergewoehnlich was die Abbildungsschaerfe betrifft.
Da wuerde ich Dorothy Dandridge bevorzugen I got accustomed to you

Beste Gruesse Bernd
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FST
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Beitrag von FST »

Hallo Martin,

du meinst die CD von der AUDIO aus dem Heft von 2005 "Audio Hörkurs Teil 2 - Raum & Räumlichkeit".

Viele Grüße
Fabian
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

FST hat geschrieben: 04.11.2020, 21:21 Hallo Martin,

du meinst die CD von der AUDIO aus dem Heft von 2005 "Audio Hörkurs Teil 2 - Raum & Räumlichkeit".

Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,

Super danke Dir! So lange ist das schon her.... :roll: Dann weiß ich zumindest nach was ich suchen muß!

:cheers:

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
glücklicherweise lässt der Sohn Eberhard Sengpiels Webseite weiterlaufen, da gibt es ein wunderbares Tool für den Einsatz verschiedener Mikrofontypen, Aufstellungen und die resultierende Projektion über Lautsprecher: http://www.sengpielaudio.com/Visualization-AB.htm.

Ins Stereobild "gepannte" Einzelstreams haben keine Phasendifferenzen zwischen den Kanälen, entsprechend "XY" in dem Menü Mikrofonsystem genannter Seite. Bei derlei Intensitätsstereofonie zeigt der Diskussionsfaden über FLOW auf, wie die frequenzabhängige Anpassung der Basisbreite die Fokussierung verbessert. Die Visualisierungsseite zeigt solche Effekte vermutlich nach Mittelwertbildung von ITD und ILD.
www.sengpielaudio.com/Duplex-Theorie.pdf
http://www.sengpielaudio.com/DerOhrabstand-Welcher.pdf

Jürg Jecklin hat eine schöne Darstellung der vielen Mikrofonierungsarten in Kap.9 https://www.mdw.ac.at/upload/MDWeb/dert ... krofon.pdf

Was die laterale Abbildungsschärfe und ursprüngliche Originalposition betrifft, gibt es zu den meisten Aufnahmen* keine grafische Darstellung, geschweige denn in Dezimeterangaben oder gar genauer.
Zweifellos gibt es noch die Dimension Tiefe, die Frage, in welcher Ebene der Solist vor den LS lokalisiert wird und wie weit die Bühne nach hinten aufgeht. Das ist abhängig von der Wahrnehmbarkeit der Anfangszeitlücke, je sauberer das System spielt, umso deutlicher kann sie erkannt werden und der Solist wird als nahe empfunden(schon wieder Eberhard Sengpiel). Da stören jegliche frühe Reflexionen, Rauschkomponenten, vielleicht auch Verzerrungskomponenten.

Harry Belafontes legendäres Konzert At Carnegie Hall hat auf dem Cover Bilder, die ganz ordentlich mit dem Ton zusammenpassen. Die CD-Version nach 1991 ist dagegen dynamikkomprimiert, da bleibt die Raumtiefe etwas auf der Strecke.

Recht konkret kann man aus mehreren B&O-Unterlagen eine Intrumentenaufstellung von Jennifer Warnes Bird on a Wire entnehmen, vielleicht hat B&O Rücksprache mit dem Studio gehalten (wäre wünschenswert), weil es oft so konkret als Referenz genutzt wird. Zweifel kommen auf, weil solche Klangerzeugnisse auf gepannte Mixe zurückgehen, synthetische Staffelung von teilweise zu unterschiedlichen Zeiten eingespielten Instrumenten - glaubwürdige Tiefenstaffelung der Intrumentenaufstellung Erzeugen ist ein Kunststück, viel schwieriger als nur beim Panning lateral.

Einst gab es zu Q-Sound ein Softwaretool, mit welchem man einen Mono-Stream beliebig zwischen -90°-0°+90° verschieben konnte. Der rechts (90°) bellende Hund auf Roger Waters Amused to Death ist das bekannteste Beispiel.
Da kommt vermutlich das Verhalten der Ohrmuscheln HRTF zum Tragen. viewtopic.php?p=45190#p45190 Eine unveränderte Schallquelle, die sich um den Schädel herumbewegt, klingt aus jeder Position anders, besser gesagt: wird aus jeder Richtung klanglich anders wahrgenommen. Eine Phantomschallquelle hingegen von der Mitte nach rechts gepannt ist technisch gleich, klingt praktisch gleich, weil der LS seinen Winkel zum Hörer nicht verändert hat.
Grüße
Hans-Martin

*deshalb meine Liste, wo überhaupt Informationen über das Zustandekommen der Aufnahme mitgeliefert werden: viewtopic.php?p=57497#p57497
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Luukku
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Beitrag von Luukku »

matia100 hat geschrieben: 02.11.2020, 19:11 Aber auch die zu den einzelnen Beispielen illustrierten Standorte von Instrumenten und Stimmen sind äußerst hilfreich.

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Viele Grüße
Matthias
Beim Lesen Eurer Post möchte ich eine Frage zum Bild stellen, was Matthias in einem der Beiträge eingestellt hat.
Stellt Euch vor, der Test im eigenen Setup mit der eigenen Kette ergibt eine Situation, bei der die Instrumente (1) bis (5) nicht zwischen den Lautsprechern, sondern hinten, praktisch an der Wand zu hören (aka finden) sind.
Was wäre von Euch die bevorzugte Variante: Hinten an der Wand oder vorne auf der Grundlinie?

LG Haiko
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Haiko,

zunächst würde ich einmal sagen, dass in der Realität ja wohl kaum alle Instrumente wie auf dem Bild (ich habe auch das Album dazu) exakt auf einer Linie nebeneinander angepordnet sein werden. In der realen Aufnahmesituation würde ich mir die Drums wohl deutlich weiter hinten vorstellen (um bei einer Live Situation die Laustärkeunterschiede etwas auszugleichen) un die Trompete und das Sax werden wohl in der Realität eher davor angeordnet sein - es sein denn der Mixing Engineer hat alles "auf eine Linie" gemischt.

Das vorangestellt (die Frage was denn überhaupt realistisch, d.h. wirklichkeitsnah ist), gefällt mir es gut wernn die Anlage zu einer gewissen, realitätsnahen, Tiefenstaffelung fähig ist. D.h. auch gut nach hinten staffeln KANN.

Hierfür ist die Test-CD von Isotek mit ihren diversen testtracks sehr gut geeinget.

Ich höre mich aber gleich den Track nochmals an und berichte wie weit die Instrumente bei mir hinter den LS spielen.

VG
Martin
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Beitrag von Audiophon »

So, jetzt habe ich mir den Pink Panther nochmals angehört und würde sagen, dass die "Brass" die ja das Thema des Pink Panther spielt deutlich hinter der LS Linie spielt. Die restlichen Instrumente würde ich davor, und zwar rd. 1-1,5 m hinter der LS Line verorten.

VG
Martin
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